US-Drohnenangriff in Afghanistan: Dutzende Tote bei einer Beerdigung
Die USA haben mit einem Drohnenangriff Dutzende Menschen auf der Beerdigung eines Taliban-Führers getötet. Unter den Toten sind zahlreiche Zivilisten.
Unter den Opfern des Angriffs vom Freitag in dem Ort Bati Thanai seien aber auch Zivilisten, betonte der Sprecher des Gouverneurs, Mobariz Zadran. Pathan sagte: „Wir haben ein Komitee in die Region entsandt, die die Zahl der getöteten Zivilisten in Erfahrung bringen soll“. Zivile Opfer durch Drohnenangriffe haben die USA in Afghanistan bereits viele Sympathien gekostet.
In der im Norden gelegenen Provinz Badachschan vertrieben die radikalislamischen Taliban die Armee aus dem Bezirk Yamgan. Die Extremisten hätten zunächst Kontrollpunkte angegriffen und die meisten davon eingenommen, sagte der Provinzsprecher Mohammad Ahmadsai am Samstag. Daraufhin hätten afghanische Sicherheitskräfte Verstärkung angefordert. Ein Mitarbeiter des Gouverneursamts sagte, die Sicherheitskräfte seien später geflohen. Die Taliban kontrollierten nun den gesamten Bezirk. Drei Soldaten und acht Taliban seien bei den Kämpfen getötet worden.
Weitere 13 Tote gab es bei zwei Bombenanschlägen in verschiedenen Landesteilen. In der südlichen Provinz Urusgan starben nach Angaben des Provinzsprechers mindestens sechs Menschen, als sie in eine Sprengfalle gerieten. In der ostafghanischen Provinz Ghasni war eine Gruppe unterwegs zu einer Hochzeit, als ein Sprengsatz am Straßenrand explodierte, wie der Provinzsprecher Shafik Nang Safi mitteilte. Mindestens sieben Menschen seien getötet und sechs weitere verletzt worden. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Eine ganz normale Woche in Deutschland
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin