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Krankheitsbild ElektrosensibilitätÜberleben im Funkloch

Ulrich Weiner kämpft um seine Gesundheit. Er leidet unter hochfrequenter Strahlung. Und die ist dort, wo man per Handy erreichbar ist. In Deutschland also fast überall.

Für manche Menschen lebensgefährlich: ein Mobiltelefon. Bild: dpa

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24 Kommentare

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  • UW
    Ulrich Weiner

    Die Frage, wie ich denn als 15-jähriger ein Handy haben konnte, was zu diesem Zeitpunk zwischen drei und vier tsd. DM gekostet hat, ist einfach beantwortet: Zu diesem Zeitpunkt habe ich neben der Schule bei einer Funktechnik Firma, Autotelefonen eingebaut und die Möglichkeit bekommen immer das neuste Modell leihweise mitzunehmen und selber auszuprobieren. Mein erstes Telefon welches ich mit in die Schule genommen habe war das Siemens P1, ein sogenanntes "Portabeles Mobiltelefon". Der halbe Schulrucksack bestand aus dem Telefon und die andere Hälfte aus Büchern. Zur gleichen Zeit gab es schon das erste D-Netz Handy von Motorola, das International 3200. Mit dem habe ich mich aber nie richtig angefreundet, obwohl es damals schon liebevoll "Knochen" genannt wurde. Mein erstes Handy war das Hagenuk MT 900, welches ich sehr gerne und auch über einen längeren Zeitraum benutzt habe. Die "Portabelen" waren zu diesem Zeitpunkt aber viel leistungsstärker und komfortabler. Als Beispiel gab es damals in meiner Heimatstadt nur zwei Sender für D1 und zwei für D2 und wir konnten überall telefonieren. Heute sind es dort um die 700 und es werden immer noch welche gebaut. Wer all das noch genauer wissen möchte, kann meine Lebensgeschichte in dem Buch: "Generation Handy, grenzenlos im Netz verführt" erschienen im Röhrig Universitätsverlag, nachlesen. Im übrigen empfehle ich zur Versachlichung der Diskusssion den Beitrag von Report Mainz unter http://www.swr.de/report/-/id=233454/did=2624450/pv=video/gp1=4132168/nid=233454/1ppk2yo/index.html anzusehen.

  • DM
    Dr. med. Markus Kern

    "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit."

     

    In welchem Land leben wir, dass wir einer Industrie erlauben seine Bürger aus Profitstreben zu schädigen?

     

    Durch die Geschichte des Tabaks hätten wir es schon lernen dürfen, wie Lobbyismus der Zigaretten-Produzenten den Staat auf Kosten der Gesundheit seiner Bevölkerung vorführen kann. Und da hilft es nichts, dass selbst das konservative Krebsforschungszentrum schon vor Jahren berichtet:

    Passivrauchen tötet täglich Unschuldige. Mindestens 9 Menschen pro Tag. Sind Zigaretten vom Markt verschwunden, die Drahtzieher hinter Gittern?

     

    Genauso verhält es sich beim Mobilfunk. Als Arzt bin ich von Beruf mit der Gesundheit beschäftigt. Seitdem ich angefangen habe genauer hinzuschauen, finde ich Zshg. zwischen Funkbelastung und Erkrankungen. Immer mehr meiner Patienten profitieren von der Reduktion von E-Smog (EMF). Und dies, obwohl sie - wie bei U. Weiner - begeistert sind von der Funktechnik.

     

    Ich habe meine Handy-Verträge gekündigt und rate es jedem gleich zu tun, dem seine Gesundheit am Herzen liegt. In einem Land, in dem die Wünsche der Wirtschaft "unantastbar" sind, ist es Zeit aufzustehen, sich industrieunabhängig zu informieren und zu handeln.

     

    Gesundheit ist nicht alles, aber ohne sie ist alles nichts!

  • A
    Anja

    Wer nicht hören will, muss fühlen.

    Wenn meine schwerhörige Freundin ihr Hörgerät auf Telefon-Magnetspule umstellt, dann hört sie eingehende SMS der heumliegenden Handys im Raum. Sie hört das Summen von alten Stromleitungen. Niemand kann behaupten, dass da nichts ist und dass die Strahlung zu vernachlässigen sei. Zum Glück ist sie nicht elektrosensibel, denn ich möchte lieber nicht wissen, welchen Strahlungen sie durch das Cochlear Implantat ausgesetzt ist. Sie hört obwohl sie taub ist und das macht ihr Leben wieder lebenswert.

    Aber eine andere Freundin von mir, der macht die Strahlung das Leben schwer, sie fühlt sie. Da meine Freundin weder eso noch psycho noch sonstwie durchgeknallt ist, sondern vernünftig, analytisch, aber eben elektrosensibel, bin ich froh, das endlich mal ein Artikel das Phänomen zur Sprache bringt. Die Betroffenen kämpfen gegen Windmühlen, da die Industrie natürlich das Phänomen verleugnet. Zu viele wirtschafliche Interessen stehen dahinter. Nein, ich bin keine generelle Handy-Gegnerin, denn in vielen Situationen können Handys das Leben retten. Aber nicht jeder Schüler muss Nachmittags umfangreiche Videos an seine Kumpels schicken. Ich plädiere für einen durchdachten, gemäßigten Umgang. Nachts einfach mal abschalten. Kinder sollten nur im Notfall mit dem Handy telefonieren. Standorte der Sendemasten überdenken und den Betroffenen einige Funklöcher zum Rückzug lassen.

  • M
    Markus

    Dieser Artikel kann eigentlich nur ein verfrühter Aprilscherz sein, ist aber erst Januar. Wie kann einer Redaktion so etwas durchgehen, das ist eine Sabotage der taz durch zwei Spaßvögel...

  • S
    Simeon

    Hallo Peter

     

    Danke für den Link auf den Spiegel-Artikel.

    Da bis heute keine Beweise für eine Fälschung vorgebracht werden konnten, ist dieser Artikel und nicht die Studie wertlos!

     

    Da gibt es dann auch noch den kleinen Schönheitsfehler, dass die Studienergebnisse wohl stark von den Geldgebern abhängen, weshalb Feststellungen überwiegend bei 'neutraler' Finanzierung getroffen werden (z.B. Käberblindheit in der Nähe von Mobilfunkmasten, festgestellt durch die ETH Zürich).

     

    Ich für mein Teil stelle das nicht so einfach in die ESO-Ecke.

     

    Grüsse

  • S
    Spatenpauli

    Aus meiner Sicht ist dieser Artikel ein Musterbeispiel an Desinformation, sozusagen Lobbyismus - aber nicht von der Industrie, sondern von fanatischen Mobilfunkgegnern. Denn den Autorinnen gelingt es durchweg nicht, zwischen Fakt und Behauptung zu unterscheiden und sie zitieren zudem falsch, um ihre Botschaft mit vermeintlich "amtlichen Bestätigungen" zu untermauern. Dieses Versagen mag daran liegen, dass beide bekennende Mobilfunkkritikerinnen und deshalb befangen sind. Wegen der Vielzahl der Einwände, die es gegen die Aussagen dieses Artikels gibt, habe ich mir erlaubt, ihn im Forum des IZgMF mit den beiden Postings "Kleine Desinformationskunde, Teil I und Teil II" zu kommentieren.

     

    Meine Meinung: Es geht auch anders. Mobilfunkkritik kann durchaus ehrlich und substanziell sein und sie kann sogar ohne allzu dramatische Einlagen auskommen. Dazu muss man allerdings ein bisschen von der Sache und von der Mobilfunktechnik verstehen.

  • M
    Maria

    Danke, dass die Funkstille über dieses Problem beendet ist. Schließlich wird über diese Krankheit, verursacht von Funkfrequenzen in der medizinischen Literiatur bereits seit 1932 berichtet. Prof. Schliephake war m. W. der erste, der über die Funkfrequenzkrankheit geforscht und berichtet hat. Wer sich dafür interessiert, findet genügend Literatur und Forschung darüber. Prof. Hecht von der Charite Berlin hat viele Forschungen zusammengetragen, ebenso Dr. Ulrich Warnke von der Univ. Saarbrücken und viele andere, seriöse Forscher. Dann braucht hier auch niemand darüber spekulieren.

    Warum wird eine Krankheit, die aufhört, sobald die Belastung entfällt, bei uns nicht anerkannt?

    Niemand ist verwundert, wenn der Alkoholpegel nach einer Stunde Abstinenz noch zu hoch ist, ähnlich verhält es sich mit der Funkbelastung.

    Daher können viele Studien eben nichts finden.

    Schaut euch doch die Ergebnisse an und vor allem, von wem diese bezahlt werden, dann wird klar, dass die negativen Studien alle von der Mobilfunkindustrie beauftragt sind.

  • P
    Peter

    Hallo Simeon,

     

    Da hast Du leider etwas falsch verstanden: Die Studie war von einem Salzburger Umweltmediziner. Demnach muß der Mediziner beweisen, das dort eine Sendeanlage aufgebaut war! Nicht andersrum! Wenn er das nicht kann, ist die Studie wertlos. Ich finde es auch schade, daß sich die Mobilfunkbetreiber humanerweise auf einen Vergleich eingelassen hat! Allerdings wäre wohl die Puplicity nicht so positiv gewesen, wenn man diesen Mediziner durch Schadenersatzansprüche in den finanziellen Ruin getrieben hätte...

     

    Einen ähnlichen Fehler wie diese oberöstereichische "Studie" macht auch dieses Naila-Dingens. Eine statistische Häufung von Krebsfällen im Umkreis von ein paar hundert Metern um einer einzelnen Sendeanlage. So eine Ministudie entsteht immer so wie bei den "Texanischen Scharfschützen": Das schießt man zuerst und malt dann hinterher die Zielscheibe darum. D. h. die Fläche ist zu gering, die Zahl der Krebsopfer auf dieser Winzelfläche ist zu gering um wirklich verlässliche Aussagen zu treffen! 2 Krebspatienten sind doppelt soviel wie einer...Sowas kann man nicht hochrechnen!

    Der kausale Zusammenhang ist auch nicht gegeben, vielleicht war in gleicher Entfernung ja ein Feuerwehrhaus, eine Dönerbude oder ein Waldorfschule? Wer sagt das die Personen nicht am Sirenengeheul, am Geruch oder der mentaler Verblödung an Krebs erkrankt sind - alles genauso idiotisch!!!

    Die Reflex-Studie ist auch alles andere als ein Beweis. Hier wurden aktiv von Mitarbeitern Untersuchungsergebnisse gefälscht, bei Kontrollversuchen anderer Wissenschaftler zu dieser Studie konnte kein Einfluß von Mobilstrahlng auf die Wasserbrückenbindung der Gene festgestellt werden. Das bitte nachlesen im Spiegel:

    http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/38/03/dokument.html?titel=Die+Favoritin+des+Professors&id=59403083&top=SPIEGEL&suchbegriff=reflex-studie&quellen=%2BBX%2CWIKI%2C%2BSP%2C%2BMM%2CALME%2CSTAT%2C%2BMEDIA&qcrubrik=artikel

    vergiss also die Studie, sie ist wertlos!

     

    Sie können gerne andere Schlüsse ziehen wie ich, das ist Ihr Privatvergnügen. Nur erwarten Sie bitte nicht, das die Realität dort draussen diesen Unsinn in irgend einer Weise Aufmerksam zollt!

    Wenn man da draussen jedem Blödsinn nachgibt brauchen wir irgendwann Reservate für die Leute, die trotz medialer Eso-Verblödung immernoch einigermaßen klar denken können!

     

    Es ist nunmal so, ernsthafte Studien haben keinen Einfluß auf die Gesundheit gefunden. Wenn das die tausendste Studie nicht schafft ist die "Elektosmok"-Theorie defakto wiederlegt. Leider können das sogenannte "Alternative" nicht akzeptieren, weil sie eigentlich keine Alternativen (also aufgeschlossen gegenüber Neuen!) sind. Hier kann keiner seine Einstellung revidieren...Leider!

     

    Sorry und Liebe Grüße,

     

    Peter

  • F
    Florian

    Hætten die Freunde von Ulrich Weiner irrtuemlich eine Folie aus nicht-abschirmenden Papier anstelle von Aluminium verwendet, es ginge ihm nach der Aktion dennoch besser.

     

    Wir hatten bei uns an der Uni kuerzlich ein Seminar, bei dem auch eine Doppelblind-Studie mit elektrosensitiven Menschen vorgestellt wurde. Die Ergebnisse passen ins bisherige Bild der Krankheit:

     

    Die Menschen hatten Schmerzen und zeigten Verænderungen in Blutdruck und Herzfrequens, wann immer sie glaubten, sie seien der Strahlung ausgesetzt.

    Eine Korrelation mit dem tatsæchlichen Vorhandensein der Strahlung gab es allerdings nicht.

    Es ist dabei wichtig, elektrosensitive Personen ernst zu nehmen:

    Ihre Schmerzen sind echt, nur eben nicht von der elektromagnetischen Stahlung direkt, sondern vom Glauben an deren schædliche Wirkung verursacht.

    Gemeinhin wird dafuer der Nocebo-Effekt, eine Art negativer Placebo Effekt verantwortlich gemacht.

  • B
    Balu

    Unter Elektrosensibilität kann man alle weltlichen Probleme verstecken und sich auf den Weg zur Frühverrentung machen. Man suche einen Szene bekannten Holistischen Arzt auf, der ein (Gefälligkeit-) Gutachten verfasst. Mit "spektakulärer" Aktion macht man auf den Leidgeprüften aufmerksam und erbittet kurz vor Weihnachten um Spenden da der notwendige Rechtsbeistand nicht unentgeltlich tätig wird. Szene Journalisten sorgen für entsprechende Medienpräsenz. Ein Klageverfahren mit hohen Schadenersatzansprüchen könnte ein wirkungsvolles Ende darbieten.

  • S
    Simeon

    Hallo Peter

     

    Sie sagen: 'Ein Salzburger Umweltmediziner hat nur über Hörensagen ein Handistudie angefertigt, die hauptsächlich auf Hörensagen fußte. Haarklein wird argumentiert, das erhöhte Krebserkrankungen in der bestimmten Umgebung nur mit eine alten C-Netz Funkanlage in Verbindung gebracht werden können. Im nachhinein stellte sich heraus, das dort aber nie eine Sendeanlage gestanden hat - auch nur eine Vermutung eines Mediziners! Soviel zu schlecht gemachten Studien. Großangelegte Studien haben noch nie einen Effekt belegen können!'

     

     

    Das mit dem österreichischen Umweltmediziner ist meines Wissens so nicht ganz richtig. Der Prozess wurde mit einem Vergleich geschlossen. Die Mobilfunkbetreiber konnten nämlich nicht belegen, dass da keine C-Netz-Anlage stand.

     

    Meinen Sie grossangelegte Studien wie:

    - das deutsche Forschungsprogramm, welches zwar verschiedenste Effekte feststellt, diese aber als statistisch irrelevant abtut.

    - Naila,

    - Interphone,

    - Reflex etc. bei welchen Effekte festgestellt aber die Studie mit dem Argument 'Designfehler' abgetan wurde?

     

    Nun, ich ziehe andere Schlüsse als Sie Peter. Aber da wir in einer Demokratie leben ist das ja auch zulässig.

     

    Auf der anderen Seite frage ich mich, ob eine Abdeckung von über 99% nicht genug ist. Schliesslich schaffen wir Schutzräume für Tiere und Pflanzen. Warum nicht auch für Menschen?

     

    Wäre das nicht eine Überlegung wert?

    Wenn man die Indoorversorgung auf eine Outdoorversorgung umstellen würde, wäre im Sinne eines vorsorglichenn Umgangs mit dieser Technik schon viel gewonnen.

  • P
    Peter

    Hallo Torsten,

    ich gehe ernsthaft mit der Thematik um,

    sonst hätte ich hier keinen Kommentar geschrieben.

    das Thema polarisiert, nicht ich.

    Es gibt hier meines erachtens auch keine Mitte, so a la ein bisschen machts schon, ein bisschen auch nicht...

    Wenn ich hierbei Gruppen diskreditieren muß, dann mach ich das auch. Die Heilpraktiker verdienen sehr gut an diesen "Symtomen", genauso wie die Mobilfunkbertreiber an ihren Masten verdienen. Von denen werden Sie auch keine ernsthaften Aussagen erwarten können.

    Hier sind die wahren Lobbyisten, ich bin keiner davon! Laß mir das auch nicht im geringsten unterstellen!

    Das sind alles Interessenvertreter. Ähnliches gilt leider auch bei einem Teil der Ärzte und leider auch bei einem Teil der Psychologen - Leider!

    Ein Salzburger Umweltmediziner hat nur über Hörensagen ein Handistudie angefertigt, die hauptsächlich auf Hörensagen fußte. Haarklein wird argumentiert, das erhöhte Krebserkrankungen in der bestimmten Umgebung nur mit eine alten C-Netz Funkanlage in Verbindung gebracht werden können. Im nachhinein stellte sich heraus, das dort aber nie eine Sendeanlage gestanden hat - auch nur eine Vermutung eines Mediziners! Soviel zu schlecht gemachten Studien. Großangelegte Studien haben noch nie einen Effekt belegen können!

     

    Ich bin auch nicht der notorische Handi-Nutzer und mein Gesellschaftsmodell mach ich mir auch selber...Geistig und Physisch bin ich absolut auf der Höhe, es gibt auch keine Alternativen zur Wahrheit! Keine unbelegbaren Auswirkungen...

     

     

    Die Ursache ist mit Sicherheit eine Folge von Stress. Parallel zu sehen mit Leuten, die Platzangst haben: Die haben auch echte Symptome, bedingt durch eine frühere Stresserfahrung, die mit der Situation gerade überhaupt nichts zu tun hat.

     

     

    Ich möchte nicht arrogant wirken, ich behaupte auch nicht, das Herr Weiner diese Symptome auch nicht hat. Nur die Ursache ist nicht die Handistrahlung, sondern tatsächlich der Umgang heute mit den modernen Medien, da gebe ich Dir lieber Torsten schon recht.

    Ich wünsche Herrn Weiner alles gute, und die richtigen Leute für sein Problem.

     

    LG, Peter

  • H
    Heinz

    Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht... Einen Industriezweig der Milliarden Umsätze macht (in BRD gibt es mehr Handys als Einwohner) kann man nicht abschalten! Das wird allerdings zwangsläufig passieren wenn der prozentualen Anteil der "Mobilfunksensiblen" plötzlich und unerwartet(!) zunehmen wird. Wieviele Arbeitsunfähige verkraftet eine Industrienation bis diese zusammen bricht? Wir werden es in diesem "Live-Experiment" bald erfahren. Der Mobilfunk ist die schwarze Pest der Zukunft. Anstatt zu erkennen und einzulenken, anhand der bereits erkrankten "Vorboten" macht der (Macht)Mensch das was er schon immer am besten konnte, seinen sturen Kopf durchsetzen weil er gerade an der Macht ist. Noch ein paar Weisheiten auf den Weg: "Glaube nur der Statistik die du selbst gefälscht hast" - "Die Bevölkerungsanzahl in BRD stagniert seit Jahrzehnten trotz steigender Zuwanderung und fallender Abwanderung" "Das Ende ist nahe, ich sehe es kommen, schrie der Zugführer als man Ihn aus seiner zertrümmerten Zugmaschine im Kopfbahnhof herrausschnitt" -

  • S
    Simeon

    Hallo Herr Freitag

     

    Sie sagen: 'Seit mehr als einem halben Jahrhundert gibt es Fernsehen, das zu ca. 80% aus gepulsten Signalen besteht – bei hundertfach größerer Leistung der Sender. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit (Durch die Funkwellen – nicht durch die Inhalte!) sind nicht bekannt.'

    Denken Sie mal an:

    - Sender Vatikan: Abschaltung wegen hoher Krebsrate in Nähe des Senders.

    - Sender Beromünster: Freude in der Bevölkerung, da unerklärliche Krebshäufigkeit in Sendernähe.

    - In Paris wurde kürzlich ein Mobilfunkbetreiber zum Abbau einer Basisstation verurteilt, weil die negativen Effekte auf Anwohner als bewiesen angesehen wurden.

     

    Sie schreiben: ' Nieder- und hochfrequente technische Felder gibt es bereits seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts. In dieser Zeit hat sich unsere Lebenserwartung verdoppelt.'

     

    Denken Sie daran, dass die WHO die Grenze für das Risiko für Kinderleukämie bei 0.4 yT sieht. Die Industrieexperten hatten den Grenzwert zuvor auf 5000 yT festgelegt (Niederfrequenz).

     

    Sie sagen: 'Rechnungen und Messungen ergeben, dass Handys nur lokale Erwärmungen im Kopfbereich um höchstens 0,1° erzeugen können. Die auf den Körper einwirkenden Feldstärken der Basisstationen mit ihren meist auf Gebäuden oder Masten sichtbar montierten Antennen sind vieltausendmal schwächer und können daher mit Sicherheit nicht thermisch wirksam sein.'

     

    Denken Sie u.a. an folgendes: Die Kritik vieler Wissenschaftler geht genau dorthin, dass NUR thermische Effekte in den Grenzwerten berücksichtigt werden und die nichtthermischen (die für Genschäden verantwortlich gemacht werden) eben nicht.

     

    Sie schreiben: 'Die Zahl der Krebserkrankungen in den Industrieländern ist - bezogen auf die jeweilige Altersgruppe - seit 1900 nahezu konstant geblieben.'

     

    Denken Sie daran: der Gesundheitsbericht des Bundes spricht von einer Zunahme der Kinderkrebshäufigkeit von 1980 bis 2006 von 9.7 auf 15 (je 100000 Kinder unter 15 Jahren). In den anderen Altergruppen sieht das nicht wesentlich anders aus.

     

    Ich will damit nur zeigen, dass man die Sache auch ganz anders sehen kann und daher mit dem uneingeschränkten Mobilfunk vielleicht vorsichter umgehen sollte als heute üblich.

  • N
    neugierige

    nur mal aus interesse:wie konnte der 31jährige herr weiner im alter von 15 jahren-also 1992/1993 schon ein eigenes handy besitzen?bei wikipedia findet man folgenden artikel

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Handy

     

    welcher besagt, dass ab 1993 zwar kommerziell erste handys vertrieben wurden, diese aber um 4000 dollar kosteten...

  • RF
    Reiner Freitag

    Seit mehr als einem halben Jahrhundert gibt es Fernsehen, das zu ca. 80% aus gepulsten Signalen besteht – bei hundertfach größerer Leistung der Sender. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit (Durch die Funkwellen – nicht durch die Inhalte!) sind nicht bekannt. Nieder- und hochfrequente technische Felder gibt es bereits seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts. In dieser Zeit hat sich unsere Lebenserwartung verdoppelt. Rechnungen und Messungen ergeben, dass Handys nur lokale Erwärmungen im Kopfbereich um höchstens 0,1° erzeugen können. Die auf den Körper einwirkenden Feldstärken der Basisstationen mit ihren meist auf Gebäuden oder Masten sichtbar montierten Antennen sind vieltausendmal schwächer und können daher mit Sicherheit nicht thermisch wirksam sein. Offenbar haben wir es hier mit einem Placeboeffekt zu tun: Ein typisches Beispiel ist eine Basisstation in Amberg, die in der Reichstr.12 errichtet wurde. Kaum war sie Ende 1998 aufgestellt, gab es Klagen über Seh- und Schlafstörungen. Der Sendebetrieb begann aber erst im April 1999. In England, Finnland, Italien und Österreich sind Fälle von „Elektrosensibilität“ kaum bekannt – es scheint sich also auch um ein kulturelles Phänomen zu handeln.

    Die Zahl der Krebserkrankungen in den Industrieländern ist - bezogen auf die jeweilige Altersgruppe - seit 1900 nahezu konstant geblieben. Die Zunahme der Krebserkrankungen erklärt sich allein schon durch die höhere Lebenserwartung . In über 100 Jahren Funknutzung wurde noch nicht ein Symptom wissenschaftlich nachgewiesen, welches eine Gefährdung bei bestimmungsgemäßen Gebrauch von Funkwellen beweist – demgegenüber stehen jedoch allein in Deutschland täglich mehr als 50000 Notrufe über die in allen Mobilfunknetzen kostenlos erreichbaren Notrufnummern 112, die nachweislich täglich vielen tausend Menschen das Leben und die Gesundheit retten. Herr Prof. Dr. med. Peter Kröling von der Uni München hat es einmal so formuliert: „Nicht das Vorhandensein hochfrequenten Elektrosmogs ist ein konkretes Gesundheitsrisiko, sondern seine Abwesenheit in Form sog. Funklöcher, die eine schnellstmögliche Hilfe im Notfall verhindern“

  • S
    Simeon

    Johannes zitiert die WHO.

    Die WHO sagt auch: 'Keine Normenbehörde hat Expositionsrichtlinien mit dem Ziel erlassen, vor langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen, wie einem möglichen Krebsrisiko, zu schützen.'

     

    Die von Johannes zitierte Passage kommt aus einer Zeit, als Hr. Repacholi für das WHO tätig war. Hr. Repacholi war vor und nach seinem Engagenment für die WHO für die Mobilfunkindustrie tätig und Mitglied der ICNIRP (Verein zum Schutz vor Nichtionisierenden Strahlen, der sich rein aus Industrievertretern zusammensetzt) und dürfte die Industrieinteressen massgeblich in der WHO vertreten haben.

     

    Die von den Medizinern festgestellten Veränderungen (Verklumpung der Blutkörper, Senkung des Melatonispiegels etc. ) sind ja objektiv messbar. Die Konsequenzen hieraus dürften sich auf jeden Menschen (allenfalls abhängig von der Tagesform) unterschiedlich auswirken. Daher besteht aus meiner Sicht kein Grund das Thema 'Elektrosensibilität' als unglaubwürdig abzutun.

     

    Studien, welche Biologische Effekte nachweisen gibt es ja diverse:

    - Danker-Hopfe: Untersuchung der Schlafqualität

    - Hardell, L.O.: Beschäftigt sich mit Gehirntumoren

    - Stewart Report

    - Report der BioInitiative Work Group

    - Carlo, G.

    - Heller J.H

    - Kundi, M.

    - Reflex-Studie

    - Interphone Studie

     

    Warum sollten die hier beschriebenen Effekte nicht von Menschen wahrgenommen werden? Leute mit Herzschrittmachern werden ja auch darauf hingewisen, dass das Handy ein Auswirkung auf das Gerät haben könnte (und ein menschliche Organismus dürfte noch einiges sensibler reagieren).

     

    Die warnenden Hinweise werden heute ignoriert/verdrängt. Da könnte ein fataler Fehler sein (siehe Asbest, PCB, Tabak....)

  • TK
    Torsten Krüger

    Lieber Peter,

    selbst wenn die Symptome des Herrn Weiner eher auf eine berufsbedingte Überlastung zurückzuführen sind, als auf die direkten Auswirkungen hochfrequenter Strahlung, ist dieser Mensch dennoch krank. Man muss kein kristallgefilterdes Wasser trinken um die Auswirkungen gesellschafts- oder systembedingter Überreizung zu spüren oder gar darunter zu leiden.

     

    So wie Johannes halte ich auch sie für keinen Mobilfunklobbyisten, jedoch für einen unfreiwilligen Vertreter eines Gesellschaftmodells, das seine Mitglieder - in dieser Hinsicht - polarisiert. In die Hyper- und die Hyposensibelen. Einige Menschen reagieren irgendwann auf alles und manche auf gar nichts mehr.

     

    Ohne unnötig zu verallgemeinern, denke ich, haben beide Gruppen etwas gemeinsam. Und zwar fehlen ihnen oft geistig wie physisch Alternativen. Die einen wissen nicht, wohin sie vor dem, was sie vielleicht gar nicht erklären können, fliehen könnten. Und die andern fangen an, das, was sie nicht entbehren können oder besser wollen, zu verteidigen und die andere Gruppe zu diskreditieren, anstatt ensthaft mir der Thematik umzugehen.

     

    Das hieße, nicht die Symptome in Frage zu stellen, sondern nach Ursachen zu suchen, die es in jedem Fall gibt. Auch wenn diese psychischer Natur sind.

    Das eine Grundlegende Problem: Wenn nicht tausende von Menschen auf der Stelle tot umfallen, gibt es kein Problem, solange nur irgendwer davon profitiert.

     

    Ich denke Herr Weiner ist in diesem Sinne der gesündere.

  • DK
    Dieter Klehm

    In dem Artikel heisst es: "In Deutschland reagieren laut einer Erhebung des Bundesamts für Strahlenschutz aus dem Jahr 2006 etwa 6 Prozent der Bevölkerung mit Krankheitssymptomen auf hochfrequente Strahlung"

     

    Kann mal bitte jemand angeben, wie diese Zahl ermittelt worden ist? Dabei kann es sich nur um Eigenangaben, also Selbstdiagnosen handeln.

     

    Sogenannte "Elektrosensible" aber, die Beschwerden und Krankheiten auf hochfrequente Strahlung zurückführen, fallen bei Blindtests regelmäßig durch.

  • S
    simon

    Könnten die Autor bitte Quellen angeben?

    für:

    - Aussage der Ärztin (Verklumpung der Blutkörperchen)

    - Max Plank: Temperaturspitzen 100°C

    - die Studie des Bundesamts für Strahlenschutz

     

    Danke

  • H
    Hans

    Gibt es für die genannten Probleme irgendwelche Quellen?

     

    Kenne leider nur die Studien die eine biologische Wirkung nicht nachweisen konnten.

     

    freue mich über Hinweise

  • J
    Johannes

    Ich möchte Herrn Weiner und den Betroffenen nicht zu nahe treten aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass sie in irgendeiner Weise direkt von Strahlung geschädigt wird, die nicht in deren unmittelbaren Umgebung auftritt.

     

    Es ist möglich dass es sowas wie Elektrosensibilität wirklich gibt aber zur Zeit gibt es dafür keine Beweise die das belegen.

     

    Zitat WHO

    "EHS [electromagnetic hypersensitivity]is characterized by a variety of non-specific symptoms that differ from individual to individual. The symptoms are certainly real and can vary widely in their severity. Whatever its cause, EHS can be a disabling problem for the affected individual. EHS has no clear diagnostic criteria and there is no scientific basis to link EHS symptoms to EMF [electromagnetic field] exposure. Further, EHS is not a medical diagnosis, nor is it clear that it represents a single medical problem."

     

    http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs296/en/

     

    Mir fallen 2 Anekdoten ein:

    In einer über drei Jahre dauernden Studie der Universität Essex nahmen 44 Personen teil, die über gesundheitliche Beschwerden durch die Nähe von Mobilfunkanlagen klagten, sowie 114 Personen, die noch nie negative Auswirkungen durch Mobilfunk an sich bemerkt hatten. In einem Labor wurden diese Personen in verschiedenen Experimenten elektromagnetischen Strahlen mit Frequenzen im GSM- und UMTS-Bereich ausgesetzt. In der Doppelblindstudie wurde den Versuchsteilnehmern gesagt, dass eine Antenne mit der entsprechenden Strahlung für 50 Minuten in Betrieb sei. Die Probanden, die sich für strahlungssensibel hielten (aus der Gruppe der 44), klagten anschließend über Übelkeit, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome. Ebenso konnten die Ärzte bei den Betroffenen Änderungen der Herzfrequenz und der Hautfeuchtigkeit messen. Diese subjektiv empfundenen Beschwerden und messbaren Symptome waren allerdings ganz unabhängig davon, ob die Antenne tatsächlich in Betrieb war oder nicht. Zwölf Personen mussten wegen massiver gesundheitlicher Beschwerden gar den Test beenden.

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Nocebo-Effekt#Elektrosmog

     

    Die zweite Anekdote handelt von einer Studie die belegt, dass Handys Krebs erzeugen. Allerdings waren die Werte höchst seltsam (um nicht zu sagen manipuliert) und ein leitender Mitarbeiter war Geschäftsführer der "Verum-Stiftung" - eine von der Tbakindustrie gegründete Organosation.

    http://www.laborjournal.de/editorials/304.html

     

    und nein ich werde nicht von der Mobilfunkindustrie gesponsort - ich finde es bloß falsch jede Diagnose, die fälschlicherweise von einem Arzt aufgestellt wurde, blind zu glauben und daraus ein Zeitungsartikel zu machen und möglicherweise weitere "Nocebo-Krankheiten" zu erzeugen.

  • P
    Peter

    Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Stegen und Frau Gaudian,

    leider einmal wieder ein sehr trauriger Artikel, der unserer Esoterik-verblödeten Umwelt voller Heilpraktiker, Monphasenheinis und Erdstrahlenausweicher wieder einmal voll Rückenwind gibt, heute leider einmal bei der TAZ, schade!!!

     

    Journalisten die sich im PSI-Bereich bewegen (und dies ist einer!) rate ich zur Lektüre "das sockenfressende Monster in der Waschmaschine", gibt´s im Buchhandel, erleichtert das Auseinanderhalten von Wahrheit und Fiktion! Ernstgemeinter Rat! Grundsatzlektüre für jeden Journalisten...

     

    Bitte machen Sie einmal folgenden Versuch: halten Sie einem Menschen mit Heuschnupfen-Allergiker eine Hand voll Pappelsamen (dieses Wattezeug...), und er wird das rotzen anfangen, auch wenn er auf diesen Samen vielleicht gar nicht allergisch ist - es reicht, das er glaubt auf diesen Samen allergisch zu sein. Das ist auch eine Art von Plazebo-Effekt! Ähnlich ist es hier mit dem Herrn im Schwarzwald. Er hält den Manager-Stress nicht aus, dieses jederzeit erreich bar sein und kann nur in der Natur entspannen.... Dieses klingelnde Etwas in der Hosentasche, das sofort das Adrenalin steigen läßt und jederzeit zuschlägt - mit schlechten Nachrichten - das ist irgendwie eine Art von Inkontinenz. Nur das hat nichts mit Strahlung zu tun sondern sondern mit Stress durch die Anrufe (ich kenne das, bin selbst Projektleiter...).

     

    Das ein Arzt Elektrosensibilität auf einen Krankenschein schreibt, heißt noch lange nicht, das es dies wirklich gibt, ich würde es eher Elektrophobie nennen... Das ein Psychologe Elektrosensibilität attestiert würde mich übrigens auch nicht wundern, gerade da gibt´s einige, die wirklich den abstrusesten Theorien zu folgen...

  • B
    Bert

    Was Herr Weiner erleiden muss, ist ein typisches Beispiel für kapitalistischen Technokratenterror und schulwissenschaftlich-amtlichen Normalitätsterror. "Der Mensch" als allgemeiner Begriff ist eine Abstraktion, keine empirische Realtität. Für Pädagogik und Medizin ist es eine unbequeme Angelegenheit, wenn für Jede und Jeden etwas anderes gut ist.