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Christliche Rechte obsiegtBundeszentrale knickt ein

Der Chef der Bundeszentrale für politische Bildung gibt dem Druck evangelikaler Christen nach und distanziert sich von einem kritischen Text. Die christliche Rechte jubelt über ihren Erfolg.

Evangelikale bieten Seminare an wie "Wege heraus aus homosexuellen Empfindungen" outete eine Schülerzeitung einer "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage". Bild: dpa

BERLIN taz Es ist ein bemerkenswerter Vorgang: Auf massiven Druck von evangelikalen Organisationen hat sich die Bundeszentrale für politische Bildung von einem Beitrag in einer von ihr finanziell unterstützten Schülerzeitung distanziert. Offenbar ist der Präsident der Bundeszentrale, Thomas Krüger, auch seitens der Politik bedrängt worden.

"Die evangelikalen Missionare" heißt einer der Texte, den die jugendlichen Journalisten für die aktuelle Ausgabe der Zeitung Q-Rage geschrieben haben. Darin wird die evangelikale Bewegung in Deutschland als "gegenüber Andersgläubigen durchaus intolerant" beschrieben, die Autoren sprechen von "erzkonservativen, zum Teil verfassungsfeindlichen Ideologien" unter den Evangelikalen.

Die vom Projekt "Schule ohne Rassismus" herausgegebene Zeitung erscheint in einer Auflage von einer Million Exemplaren und wird an 20.000 Schulen verschickt, auch der taz liegt sie als Beilage bei.

In einem Begleitschreiben, das an die Schulen verschickt wurde, schrieb Bundeszentralenchef Krüger: "In der Zeitung finden sich interessante Informationen, wie islamistische und evangelikale Gruppen, die wichtige Freiheitsrechte in Frage stellen, Jugendliche umwerben."

Daraufhin entbrannte in evangelikalen Medien wie idea oder pro die Entrüstung. Vertreter der Deutschen Evangelischen Allianz, dem Dachverband von 1,4 Millionen Evangelikalen, wetterten gegen die "Verunglimpfung und Beleidigung einer ganzen Gruppe bekennender evangelischer Christen". Andere evangelikale Funktionäre verlangten Krügers Rücktritt.

Krüger distanzierte sich von dem Text - und von seinem Begleitschreiben. In dem Artikel würden "Evangelikale pauschal mit christlichen Fundamentalisten gleichgesetzt", teilte er mit. Dies halte er "für unangemessen und nicht zutreffend". Außerdem bot Krüger eine Debatte zwischen den Verfassern des Textes und Vertretern der Evangelikalen an, die in der nächsten Q-Rage veröffentlicht werden solle.

Doch das reicht dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Bundeszentrale, dem CDU-Bundestagsabgeordneten Ernst-Reinhard Beck, nicht. "In meinem Büro stapeln sich die Protestbriefe", sagte Beck der taz. Der Vergleich von Evangelikalen mit Islamisten sei "inakzeptabel", Krügers Entschuldigung "nicht eindeutig", teilte Beck in einem Schreiben mit, das auch vom Kuratoriumsvize Dieter Grasedieck (SPD) unterschrieben wurde. "Wir erwarten, dass eine ausführliche Richtigstellung und eindeutige Entschuldigung durch Präsident Krüger erfolgt, unter anderem in der nächsten Ausgabe von Q-Rage."

Krüger sagte der taz am Freitag: "Man kann Evangelikale und Islamisten nicht auf eine Stufe Stellen." Es gebe ein breites Spektrum der Evangelikalen. "Dort sind Verletzungen entstanden, für die wir uns ohne Wenn und Aber entschuldigen wollen."

Aus Sicht von Experten ist freilich völlig unstrittig, dass es innerhalb der evangelikalen Bewegung auch in Deutschland einen fundamentalistischen Kern gibt. Annette Kick, Weltanschauungsbeauftragte der evangelischen Landeskirche in Württemberg, würde rund 300.000 Evangelikale in Deutschland als Fundamentalisten bezeichnen, da sie an die absolute Irrtumslosigkeit der Bibel glaubten, jede andere Glaubensüberzeugung - auch die gemäßigter Christen - und die plurale Gesellschaft aggressiv ablehnten.

Auch die Evangelische Allianz, die nun Krüger mit in die Knie zwang, vereint zahlreiche dubiose Vereine unter ihrem Dach. So etwa die "Offensive Junger Christen". Der Verein hatte mit einem Seminar über "Wege heraus aus homosexuellen Empfindungen", das er beim "Christival" im Frühjahr in Bremen abhalten wollte, für Aufregung gesorgt. Über das Seminar, das nach Protesten schließlich abgesagt wurde, berichtet auch Q-Rage in seinem Text. Genauso über den radikalen Lebensschützerverein "Die Birke", der sogar bei Vergewaltigung von Abtreibung abrät - auch dieser Verein ist mit der Allianz verbunden.

Die Evangelikalen jubeln derweil über ihren Erfolg. Schließlich haben sie immer wieder Konsequenzen und Richtigstellungen für angeblich diffamierende Beiträge gefordert - und wurden meist einfach ignoriert. "Wir haben derzeit so viele Chancen, uns selbst in den Medien darzustellen wie nie zuvor", freut sich Allianzfunktionär Thomas Schirrmacher. "Verantwortliche aller Art holen unseren Rat ein."

Noch vor Weihnachten will sich Krüger mit dem Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, treffen. Er hofft auf einen "konstruktiven Austausch".

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51 Kommentare

 / 
  • MS
    Max Schneider

    Im beanstandeten Begleitbrief zur Q-Rage stand: "In der Zeitung finden sich interessante Informationen, wie islamistische und evangelikale Gruppen, die wichtige Freiheitsrechte in Frage stellen, Jugendliche umwerben."

     

     

    WO ist hier das Problem?

     

    Dort steht dass sowohl islamistische als auch evangelikale Gruppen Jugendliche umwerben.

     

    Dies steht außer Frage da beide Gruppen Mitgliederwerbung betreiben ("missionieren") - nichts anderes tut der ADAC oder jede Mobilfunkfirma.

     

    Im Nebensatz steht dass sowohl evangelikale wie auch islamistische Gruppen - ganz im Gegensatz zum ADAC - wichtige Freiheitsrechte in Frage stellen.

     

    Da sowohl Islamisten wie auch Christianisten Fundamentalisten sind und Fundamentalisten nun mal immer Freiheitsrechte in Frage stellen sehe ich im Begleitschreiben kein Problem. Der Artikel in der Q-Rage ist noch viel harmloser...

  • MS
    Max Schneider

    Da war die Frage wohl: Rette ich lieber meinen A*rsch oder stehe ich für meine Meinung ein?

     

    Klar wer gewonnen hat und klar welche Lektion die Autoren des Berichts der Schülerzeitung (der übrigens vollkommen harmlos ist) davon gezogen haben. manchmal ist es besser das eigene Gewissen als Opfer zu bringen anstatt sich gegen die Gesellschaft aufzulehnen.

  • M
    Merica

    "Der Chef der Bundeszentrale für politische Bildung gibt dem Druck evangelikaler Christen nach und distanziert sich von einem kritischen Text" Richtig so! Eine sog. Schülerzeitung sollte nicht zum Manipulationswerkzeug politischer Irrläufer werden! Das was sich diese Schülerzeitung auf die Fahne schreibt, widerlegt sie in geradezu grotesker Weise und schürt Hass gegen Andersdenkende und Intoleranz. Diese staatlich finanzierte Indoktrination hat nichts mit Freiheit oder Demokratie zu tun!

  • W
    wolf

    2 jahre lang fuhr ich eine der vielen evangelischen sekten durch die (immer katholischen) lande.

    der "pfarrer" erzählte von hexenverbrennungen in italien, die noch heute durchgeführt würden.

    selbst mir gegenüber (katholisch getauft...) zeigten

    viele jugendliche abscheu. als ich dann muslimisch zu beten begann, glaubten sie den teufel selbst zu sehen....religion ohne fundamentalismus würde ihre berechtigung verlieren. deshalb muss hier der säkulare staat regeln und aufmerksam machen dürfen.

  • S
    Siggi

    Liebe taz-Redakteure,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem Artikel über die Evangelikalen. Er ist ein journalistischer Offenbarungseid.

    Er zeigt sehr deutlich

    - dass ihr mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht einmal in der Lage seid, zu definieren, was "Evangelikale" sind.

    - dass ihr das Killerargument "Fundamentalisten" nehmt, weil Euch nichts besseres einfällt. Was meint ihr mit Fundamentalisten? Könnt Ihr beschreiben, wie ein evangelikaler Fundamentalist aussieht?

    - dass ihr die Fakten sehr einseitig interpretiert. Beim Christival in Bremen waren die jungen Evangelikalen keine Steine, Flaschen, übten keine Gewalt aus ... Das waren die von Euch wohl so hoch geschätzten Vorbilder der Evangelikalenhasser.

     

    Frohe Weihnachten - und gute Besserung.

  • EI
    Erfolg ist planbar

    Ohne jetzt den Artikel(der Q-Rage) und alle Meinungen gelesen zu haben,möchte ich zu diesem Thema auf das Brüsewitz-Zentrum hinweisen,welches von Wolfgang Stock geleitet wird,der ua. für den Video-Podcast der Kanzlerin verantwortlich zeichnete.

    Quellen,wo die Zielsetzung erkennbar ist,das konservative Kräfte christliche Werte(wie auch immer definiert) in Deutschland und Europa zu erhalten(oder ausbauen wollen),lassen sich leicht finden.

    ergänzend http://de.wikipedia.org/wiki/Paneuropa-Union

  • W
    WMK

    Sehr geehrter Herr Wolf Schmidt

    Zu Ihrem Artikel "Bundeszentrale knickt ein"

    19.12.2008

    Was haben Sie für ein Problem mit evangelikalen Christen? Fakt ist, dass die von taz gesponsorten Autoren sich drastisch im Ton vergriffen haben. Hier werden evangelikale Christen als dumm, intolerant, nervend und gefährlich dargestellt. Die Autoren selbst aber sind nicht diskriminierend? Im Islam dagegen scheint es das Problem der Intoleranz nicht zu geben, Demonstrationen wegen Karikaturen, Todesdrohungen und Terror gegen Andersgläubige im Namen Allahs, abgesagte Theatervorstellungen aus Angst vor Vertretern dieser Religion, sie scheinen im Spiegel-, taz-, bpb- und Q-Rage-Universum nicht zu existieren.

    Auf welchem Auge sind Sie blind?

  • C
    Cello

    Ich habe mir den Stein des Anstoßes (die aktuelle Ausgabe von Q-rage) soeben zu Gemüte geführt. Da fällt zum einen auf, dass das Blatt wohl eindeutig die Schülerausgabe der taz ist. Sämtliche Mentoren sind Mitarbeiter der taz. Da die taz selbst politisch sehr weit links steht, sieht Objektivität wohl anders aus!?

     

    Wer sich darüber aufregt, dass hier zwei "Jungjournalisten" an den Pranger gestellt werden, sollte auch erwähnen, dass die beiden Jungs und ihre Mentoren ein Werk verfasst haben, dass mit Journalismus nur wenig zu tun hat.

    Der Artikel ist nicht objektiv, schlecht recherchiert (die Messe feiern katholische Christen, aber kein evang. Bischof würde sie je zelebrieren) und stellt diffamierende Behauptungen auf, die an keiner Stelle belegt werden - in welcher Form ist die evangelikale "Ideologie" verfassungsfeindlich?

     

    Das es in den USA sicherlich Evangelikale Auswüchse gibt, will ich nicht in Abrede stellen. Aber Spinner gibt es überall: bei der "christlichen Rechten", wie auch bei den Linken.

  • I
    Irene

    Wenn jemand nach Regeln aus heiligen alten Büchern leben möchte, dann verträgt sich das selten mit Werten der Aufklärung z.B. was die Stellung der Frau und die Homosexualität betrifft.

     

    Auch mir ist, das muss ich zugeben, der Artikel in der Q-Rage in die Nase gefahren und zwar im Zusammenhang mit dem Artikel über die 17-Jährige, die zum Islam konvertiert ist und Kopftuch trägt. Dieser Artikel ist beschreibend bis wohlwollend, während der Artikel über das Christival nicht nur beschreibt, sondern auch wertet und zwar negativ: Intolerante machen die "Stadt unsicher", ihretwegen gibt es keinen Unterricht, die Weltsicht ist von vorgestern, die Teilnehmer sind respektlos usw..

     

    Wenn die Gesellschaft anachronistische Ansichten und Lebensweisen tolerieren soll, dann entweder bei allen Religionen oder bei keiner.

  • P
    Pat

    Dass er mit den Evangelikalen Fundamentalisten auch noch Kontakt aufnimmt, ist unerhört. Ich habe selbst einmal mit solchen mittelalterlichen Leuten zu tun gehabt. Ein "konstruktiver Dialog" ist mit denen erfahrungsgemäß nicht möglich. Wer seinen Alltag nicht nach den Vorschriften der Bibel richtet, ist für die nur ein Ketzer.

     

    Auch das wirre Tamtam um den Q-Rage-Artikel ist völlig unverständlich. Er stellt lediglich Tatsachen dar, und terroristische Morde an Abtreibungsärzten in den USA wurden gar nicht erst benannt.

  • DM
    Doc Montresor

    Die meisten Kommentare hier sind wirklich erstaunlich. Offenbar haben sie wirklich in ein Wespennest gepiekt. Schade, dass die meisten hier den absolut harmlosen Artikel in der Q-Rage offenbar nicht gelesen haben. Denn der sog. "Vergleich" zwischen christlichen und islamischen Fundamentalisten findet dort gar nicht statt, sondern nur im Kommentar von Thomas Krüger selbst in einem unglücklichen Relativsatz. Das der seinen Kommentar zurücknimmt, ist sein Recht. Aber dass er sich dann als oberster Unterstützer der Zeitung auch noch von dem journalistisch absolut einwandfreien Artikel distanziert, ist ein Skandal und zeugt von einer beispiellosen Rückgratlosigkeit gegenüber den evangelikalen Lobbyisten.

  • W
    Winston

    Vor ein paar Monaten wurde im Iran die Regelung eingeführt, Homos nicht mehr zu steinigen, sondern nur noch zu hängen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde das in der taz allen Ernstes als Zeichen von Liberalisierung kommentiert.

     

    Aber wehe, wenn Christen behaupten, man könnte Homosexuelle umorientieren. Das sind natürlich gaaanz böse Fundamentalisten. Früher war es chic, auf dem linken Auge blind zu sein. Und heute gehört in gewissen westlichen Kreisen wohl der Grüne Star (Ignorierung der islamischen Gefahr) zum guten Ton.

  • A
    Aufklärer

    Wer sich einmal anschauen will, wie evangelikale Christen ticken: Die folgenden Zitate stammen alle aus dem Buch „Fragen, die immer wieder gestellt werden“ von Werner Gitt, das inzwischen in der 21. Auflage erschienen ist:

     

    „Das Zusammenleben unverheirateter Paare ist somit ebenso wie vor- oder außerehelicher Geschlechtsverkehr nach der Bibel als Hurerei zu bezeichnen und schließt vom Reiche Gottes aus, es sei denn, die Betreffenden wenden sich von diesem sündigen Leben ab und kehren um.“

     

    „Alle Religionen sind nur glitzernde Fata Morganen in der Wüste einer verlorenen Menschheit. Einem Verdurstenden hilft kein Wahnbild einer Wasserquelle. Ebenso bringt die Toleranzidee gegenüber allen Phantasiegebilden den Menschen letztlich zu Tode (Spr 14,12). Er braucht frisches Wasser. Die Bibel zeigt mit großer Eindeutigkeit auf die einzige reale Oase, auf die einzige Überlebenschance, auf Jesus Christus.“

     

    „Den weitesten geschichtlichen Rückgriff finden wir zweifelsohne in der Bibel. Dieser reicht bis zu dem ersten von Gott erschaffenen Menschenpaar. Die konsequente Aufzeichnung der Genealogien liefert uns den einzigen ermittelbaren und zuverlässigen Zeitrahmen seit der Schöpfung. Selbst wenn man die Stammbaumaufzeichnungen nicht als lückenlos ansieht, kommt man auf ein Erdalter von etlichen Jahrtausenden, keineswegs aber auf die evolutionär angenommenen Jahrmillionen. Das Alter der Erde, des Universums und der Beginn der Menschheit stimmen bis auf den Unterschied der Schöpfungstage überein.“

  • RW
    Rolf Waldeck

    Was ist jetzt mit der taz los. Man spricht von Einknicken, Druck und letztlich von Machtkampf. Eine solche Vorgehens-

    weise ist menschenunwürdig. Sie wird nicht von den Evangelikalen inszeniert. Herr Thomas Krüger hat das einzig Richtige getan, nämlich nach ausreichender Information über die Evangelikalen unpassende Beurteilungen zurückgenommen. Jetzt hat die taz die Aufgabe, sich zu informieren, anstatt die schon beim Christival hochgeheizte Stimmung zum Thema Homosexualität hier wieder aufzuwärmen. Es müsste doch möglich sein, Meinungsverschiedenheiten so miteinander auszutragen, dass gegenseitige Wertschätzung und Verständnis als tragende Basis bleiben. Eine Meinung sollte man keinem anderen aufzwingen. Gruppen wie die Offensive Junger Christen oder Wüstenstrom zu diffamieren, ohne mit den Menschen geredet zu haben, seinem Ärger ohne das Verständnis für den anderen, einfach Luft zu machen, ist eine Form der Lieblosigkeit, die nur verletzt.

  • U
    U.Hamburger

    Da haben die gläubigen Christen nun also einen Erfolg verbuchen können: die online-Ausgabe der Q-rage ist vom Netz (man findet sie noch irgendwo im Spiegel-Thread).

    Sollte jemand meinen, dass fundamentale Christen keine Gefahr darstellen - hier ist es schon einmal die Presefreiheit - oder Selbstzensur - die eingeschränkt wird

    Solange Christentum als Kontrapunkt zur Wissenschaft (und Vernunft) gesetzt wird, halte ich solche Berichte, für durchaus angemessen.

    Dass hier Schülern der Mund verboten wird, ist in der vermittelten Botschaft für die Schreibenden selbst aber auch für die jungen Leser des Blattes eine Katastrophe.

    Auch wenn die Auflage 1.000.000 ist: eine Schülerzeitung ist dazu da sich zu erproben und auseinanderzusetzen - eben auch mal mit Gegenwind umzugehen. So weit zu hören war, ging die Kritik und Boshaftigkeit hier so weit, dass sogar die Adresse der beiden Redakteure veröffentlich wurde. Hexenjagd ist hier wohl die richtige Assoziation.

    Der Vergleich von christlichen und islamischen Fundis in dem Artikel ist korrekt: Beide vertreten teilweise sehr intolerante Positionen. Da z.B. auch das Alte Testament zur Bibel gehört, möchte ich behaupten, dass "Auge um Auge" sich bei orthodoxer Interpretation ganz prima mit Stellen der Scharia ergänzen kann.

    Und auch bei den islamischen Fundis ist die Zahl der Bombenbauer ja eher gering ... .

    (Ok: verfassungsfeindlich sind Evangelikale in Deutschland wohl noch nicht, Gyn-Kliniken wurden bisher verschont...)

     

    Lieben diese Christen ihre Nächsten? Halten sie ersteinmal ihre eigene Wange hin? Sehen sie den eigenen Balken oder nur den kleinen Makel des anderen?

    Ist es so, dass es keine Toten mehr gäbe, würden alle Muslime bekehrt? Bei 3.000 Toten allein im Nordirland-Konflikt eher ein pazifistischer als "frommer" Wunschtraum.

     

    Ganz entschieden sollte man den Vorgang der Zensur nicht ignorieren, sondern allen Versuchen, der Meinungsfreiheit die Luft zu nehemn, entgegen treten. - Und gern auch den Verantwortlichen der Q-rage, die nicht genügen Hintern in der Hose hatten um dem Gegenwind stand zu halten.

  • IM
    IPaul M. S.

    Dass die taz so tendenziös und undifferenziert über christliche Gruppen schreibt, die die evangelische Allianz gemeinsam und im Einvernehmen mit allen evangelischen Landeskirchen bilden, lässt mich doch an der Informiertheit der Redakteure stark zweifeln. Aber vielleicht will man auch gegen bibelgläubige Christen hetzen (, dann könnte ich die Tonlage schon verstehen)?!?

    Herr Krüger musste völlig zurecht zurückrudern: Islamisten und evangelikale Christen in einen Topf zu werfen, ist ein absoluter Hammer. Ein Plädoyer zur Gewaltbereitschaft läßt sich aus der Botschaft Jesu nicht ableiten. Vielleicht sollte Herr Krüger mal wieder seine Bibel lesen ... .

  • MS
    Marc Schneider

    Dass dieser Artikel mit einer objektiven Berichterstattung nichts zu tun hat, sollte wohl jedem klar sein. Schon allein die Begrifflichkeit "Christliche Rechte" ist vollkommen unpassend und sollte kontextuell nur mit der Betrachtung des amerikanischen Politikspektrums gebraucht werden, da es kein deutsches Pendant dazu gibt. Aber auch hier sieht man leider gleich zu Beginn, dass es nur um Stimmungsmache gegen evangelikale Christen geht.

     

    Was in diesem Artikel hier einmal mehr als Fundamentalismus diffamiert wird, ist eine Glaubensüberzeugung von Christen, die fester Bestandteil unserer Geschichte und Kultur ist und beides mitgeprägt hat und auch noch mitprägt (bspw. in Reformation, Pietismus, Erweckungsbewegung, der Bekennenden Kirche, im Wiederaufbau unseres Landes,...). Man mag einen solchen Glauben, der die Bibel als das Wort Gottes ernst nimmt, ablehnen, aber eines ist er ganz sicher nicht: Verfassungsfeindlich. Oder wieviele evangelikale Gemeinden werden denn bspw. in Deutschland vom Verfassungsschutz überwacht? Eine Gleichsetzung von Evangelikalismus und Islamismus unter dem Gesichtspunkt Fundamentalismus ist völlig unpassend, da dabei völlig außer Acht gelassen wird, dass die Glaubensgrundlagen völlig andere sind. So haben Werte, wie Religionsfreiheit und Achtung der Menschenwürde, eine lange Tradition in der evangelikalen Bewegung.

     

    Die Entschuldigung von Herrn Krüger finde ich im Übrigen sehr angemessen gegenüber dem völlig unpassenden und inhaltlich falschen Artikel in Q-Rage. Allerdings sollte es der Evangelischen Allianz gestattet sein, in dem benannten Medium eine Gegendarstellung zu bringen, damit der Image-Schaden zumindest teilweise wieder gut gemacht werden kann, der der evangelikalen Bewegung unnötigerweise zugefügt wurde.

  • FM
    Für mehr Demokratie

    Wieder einmal macht die taz ihrem zweifelhaften Ruf Ehre. Was ist daran anstößig, wenn ein Verein Menschenleben vor der Geburt uneingeschränkt verteidigt? In Deutschland ist Abtreibung immer noch verboten! Das ist auch gut so. Die Abtreibung ist lediglich straffrei, weil der Staat vor linken Hetzern eingeknickt ist und das ist nicht gut so.

    Was ist daran schlimm, wenn ein Verein Homosexuellen, die ihre sexuelle Ausrichtung verändern wollen Hilfe zur Umorientierung bietet? Es wird ja keiner in so eine Therapie hineingeprügelt oder anders hineingezwungen. Viele homosexuell veranlagte Menschen haben das Bedürfnis nach einer Umkehr und denen muss geholfen werden können.

    Die taz ist leider zur Keule für Andersdenkende und Demokraten geworden. Jeder, der nicht linksgrün denkt muss gekeult werden. Dieses Blatt - und auch mit diesem verbundenen Q-Rage - stellt eine echte Gefahr für die Demokratie dar.

  • ON
    Otto Normal

    Wenn "Religionsfreiheit" auch das Recht auf ein Leben OHNE Religion bedeutet, dann sollte "Meinungsfreiheit" nicht nur positiv bestimmt, sondern auch als Abwehrrecht des Menschen gegenüber dem Meinungsterror anderer verstanden werden. Wenn Islamisten allergisch auf Mohammed-Karikaturen reagieren oder Evangelikale sich in ihren "religiösen Gefühlen" verletzt fühlen, dann zeigt dies doch nur die Dünnhäutigkeit dieser Kronen der Schöpfung. So "weltoffen und lebendig" bzw. selbstkritisch sind Organisationen eben nicht, sondern Interessengruppen zur Befreiung ihrer Meinung. Amen.

  • G
    Gast

    Irgendwie hab ich das Gefühl, dass hier nicht alle Leute den Q-Rage Artikel gelesen haben, sondern einfach gleich ihre Meinung kundtun.

     

    Deshalb meine Bitte: erst lesen:

    http://www.spiegel.de/media/0,4906,19577,00.pdf

    dann Meinung bilden, dann schreien.

  • Q
    Queer

    Ach ja, die ach so toleranten Christen heulen wieder auf ob der infamen Angriffe der Andersgläubigen oder gar Atheisten.

     

    Wenn ich als bekennender Homosexueller für jede Beleidigung, die mir in meinem Leben von christlicher Seite entgegengeschleudert wurde, einen Euro bekommen hätte, wäre ich längst Millionär.

     

    Und Leute, die Ihr Leben und ihre Ansichten nach alten Schriften ausrichten, überkommene Denkweisen aus der Frühzeit der Zivilisation auf moderne Lebensweisen anwenden und hieraus andersdenkende Wesen beurteilen (und dies oft mit Begriffen wie "Unmoral", "verkommen" etc.), werden m.E. zu Recht als Fundamentalisten bezeichnet.

     

    Und bloss, weil wir das Glück haben, in einem Rechtsstaat zu leben, der Lynchjustiz verhindert, bin ich nicht so vermessen zu glauben, dass Derartiges in unserem nicht wieder passieren könnte, wenn man den christlichen Fundis einen rechtlichen Raum gibt.

     

    Sanfte Grüße

  • P
    ProEvangelikale

    Im Gegensatz zu den Islamisten sprengen sich Evangelikale nicht in die Luft und rufen nicht zum gewalttätigen Dschihad gegen sog. ,,Ungläubige'' auf.

  • H
    Haiduk

    Die staatspädagogische Bevormundung nimmt immer groteskere Züge an. Die Veranstalter des Christivals hatten Hausrecht und niemand wurde gezwungen dorthin zu gehen. Es war also ihr gutes Recht, etwas zur christlichen Sichtweise in Bezug auf Homosexualität zu bringen.

  • DR
    Die Realität

    Wenn die MSM lieber einen pädophilen Massenmörder verteidigen und schönreden, einen jüdischen Friedensfürsten aber systematisch Attackieren, müssen sie das mit IHREM Gewissen ausmachen und irgendwann dafür Verantwortung übernehmen. Ganz einfach. :-D

  • EK
    Ein Kritiker

    Schön wenn Sie nochmal so richtig nachhacken! Hier von "einknicken" zu sprechen ist ja wohl ein Hohn in den Ohren der "christlichen Rechten". Um es deutlich zu sagen: Die Linke (ich meine jetzt nicht die Partei) hat mit ihrem Gutmenschentum längst das System unterlaufen. Jetzt zeigt sie mit einem Finger auf alles christliche was versucht sich auch mal Gehör in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Mit den anderen neun Fingern...

  • F
    fundi

    Die nun aufkommende Diskussion zeigt doch, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie es sich die Schülerredakteure gemacht haben. Bestimmte Begriffe werden mehr oder weniger willkürlich benutzt und haben, ohne das dies dem Wort aus seiner eigentlichen Bedeutung innewohnen würde, durch die Art der Verwendung negativ besetzt. Ist es vom Wortsinne nicht sehr zu begrüßen, wenn jemand auf einem festen Fundament steht? Wünschen wir uns das nicht immer wieder bei manchem Politiker den sein Geschwätz von gestern von dem er morgen nichts mehr weiß schon heute nichts mehr angeht? Darin allein liegt keine Gefährdung für eine Gesellschaft. Problematisch wird es, wenn die aus dem Fundament abgeleiteten Werte über die in der Gesellschaft kodifizierten und als allgemeingültig empfundenen Wertordnungen gestellt werden. Das dies in breitem Maß bei den Evangelikalen (noch so ein Schlagwort) anzutreffen sei, kann nicht mit Ernst behauptet werden. In der Regel ist hier gerade eine große Achtung vor dem Staat zu finden. Man mag nicht jeden anderen Lebensentwurf gut finden, bringt aber genug Kraft auf, ihn zu tolerieren. Was uns zum Wesen der Toleranz bringt. Um etwas tolerieren zu können, muss ich einen eigenen Standpunkt haben. Sonst wird alles beliebig.

    Von den Redakteuren fordere ich diese objektive und faire Berichterstattung die erkennen lässt, dass man die Position des anderen zwar nicht teilt aber in geistiger Offenheit stehen lassen kann. Das eine gründliche Recherche dazu gehört, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Die Verdrehung der Tatsachen rund um das Christival zeigen aber auch hier eklatante Mängel. Die Polizeiberichte weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Veranstaltung friedlich verlief und lediglich die Auftaktveranstaltung von einigen sog. Autonomen gestört wurde.

     

    Nun mag man solche Fehler einer Schülerzeitung noch nachsehen. Mit der Art der Verbreitung und der Auflage steigt aber die journalistischen Sorgfaltsplficht von Autoren und Herausgeber. Dies müssen sich nicht nur die Redakteure sondern in besonderem Maß auch der Leiter der Bundeszentrale sagen lassen. Dass dieser ehemalige Politiker den Artikel nicht nur ungelesen empfiehlt, sondern mit seinem Vergleich von Islamisten (noch ein Schlagwort) mit christlichen Fundamentalisten "noch eins draufsetzt", ist nicht mehr hinzunehmen. Hier ist ein Mensch seiner Verantwortung vor dem Bund als seinem Dienstgeber, den Redakteuren und den jugendlichen Lesern nicht gerecht geworden. Dies ist unakzeptabel.

  • RN
    Richard Neumann

    @Gregor Schmidt,

     

    schön das die evangelikalen Fundamentalisten die Homosexuellen nicht(mehr) hängen wollen sondern "therapieren". Frage: Wie soll sich denn ein Homosexueller solch eine Therapie vorstellen, beziehungsweise womit wäre sie denn begründet?

     

    Die Homosexuellen die ich kenne (teilweise auch Christen) haben nicht weniger gute und schlechte Partnerbeziehungen als die mir bekannten Heterosexuelle Paare.

    Das sie mit ihrer Sexualität die Gesellschaft schädigen ist nicht bekannt. Im Gegensatz zu dem Schaden der durch fundamentalistische Dogmatiker religiöser Prägungen entsteht.

     

    Gott schweigt zu diesem Thema und auch Jesus hat sich noch nicht gemeldet.

     

    Dafür gibt es "gemäßigte" fundamentalistische Muslime (wie z.B. Hadayatullah Hübsch) die ähnlich wie Sie, gnädig von einer sogenannten Therapie sprechen.

     

    Was soll mir das sagen? Irgendwie sind sich die IntolerazlerInnen auf beiden Seiten ziemlich gleich, nur gut das sie sich spinnefeind sind, sonst würde man sie ständig miteinander verwechseln? Wahrscheinlich.

     

    Es grüßt Sie ein getaufter ev. Christ.

     

    P.S: Welche Sexualität hatte eigentlich Jesus Christus oder darf man so etwas nicht fragen?

  • GV
    Georg Vogelgsang

    Ich habe den Eindruck, dass hier Christengegner unter dem Vorwand der Menschenrechte und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung versuchen gegen Christen Stimmung zu machen. Bei uns muessen der Staat und die Gesellschaft die sogenannten Evangelikalen nicht fürchten. Sie sind eindeutig rechtsstaatlich festgelegt. Nur ist es anscheinend so, dass manche Gegner des Christentums unsere biblisch fundierte Rechtstaatlichkeit umzudeuten versuchen. Wer wird hier geschlagen? und wer soll eigentlich getroffen werden?

  • M
    Martin

    Ach, es ist zum Brechen. Extreme Christen sind alles andere als harmlos für Freiheit und Verfassung. Wer sich die Verrohung und Verviehung, die völlige moralische und geistige Verwahrlosung anschauen möchte, die ein nennenswerter Einfluß dieser Gruppen auf die Politik hat, der schaue sich halt einfach mal den Abstieg der USA in den letzten 15 Jahren an.

     

    Wirklich ernstgenommener religiöser Glaube führt halt immer zur Verblödung und Verrohung einer Gemeinschaft, gleich welcher Glaube das nun sei.

     

    Man schaue sich nur die völlig ignorante Selbstgerechtigkeit und Selbstherrlichkeit z.B.der "christlichen Mitte" an, wie sie in ihrem "Kurier" deutlich wird.

     

    Und das Christentum hat nun ja bei weitem keine bessere oder gewaltfreiere Geschichte als der Islam zu bieten, so daß man davon ausgehen könnte, das sei halt schon irgendwie gut.

     

    Solange die frühen Gemeinden keine Macht hatten, wurde die andere Backe hingehalten und von Toleranz geredet, sobald sie an der Macht waren wurde brutalst unterdrückt und gemordet.

     

    Alleine deshalb ist jedem Einflußbestreben fundamental Gläubiger sofort und entschlossen entgegenzutreten.

  • M
    Michael

    Die öffentliche Diskussion um den Islam wird mehr von multikulturellem Wunschdenken als von Fakten bestimmt. Man sollte einmal den Koran lesen, dann würde man nicht mehr auf den Gedanken kommen, christliche Fundamentalisten mit islamischen in einen Topf zu werfen..

  • A
    alcibiades

    Warum werden diese Leute eigentlich nicht vom Verfassungsschutz beobachtet? So eine Observierung kann man sich hierzulande schon mit weniger einhandeln. Statt dessen gibt es Schirmherrschaften und Unterstützung von allen Seiten. Der Kommentar von "Ein Betroffener" zeigt deutlich, welche Rundumschläge von Fundamentalisten auf kritische Berichte hin erfolgen. Soll sich jetzt auch noch die taz distanzieren und entschuldigen, oder wie? Für Anhänger einer Religion, die sich so häufig auf die "Liebe" beruft, ist das Gebaren auffällig aggressiv. Mit normalem Austausch von Meinungen in einer pluralistischen Gesellschaft hat das nichts mehr zu tun.

  • S
    S3adaan

    Es ist schon bezeichnend für das Maß der Intoleranz, wenn es um die "Heiligkeit" des Homosexuell-Seins geht, dass jeder, der es wagt, die Wahrheit auszusprechen, dass nämlich noch keine einzige Studie gezeigt hat, dass Homosexualität angeboren ist, gleich als Fundamentalist, radikal und nun offenbar auch verfassungsfeindlich abgestempelt wird. Dabei sollte unsere Verfassung doch erst Recht die Freiheit der Forschung garantieren. Wenn deswegen über die Ursachen des Schwulseins geforscht wird, gebührt es jeden Demokraten, diese Forschung auch in ihre Schlussfolgerung frei zu sein So wie jeder das Recht hat, sein Schwulsein zu leben, sollte jeder auch entscheiden dürfen, ob er wegen dieser Empfindungen therapeutische Hilfe sucht.

  • G
    gabriel74

    Evangelikale wollen nicht das Grundgesetz durch die Scharia ersetzen, setzen keine Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele ein, wollen Frauen nicht den freien Zugang zur Bildung verbieten. Islamisten schon. Eine Äußerung wie die von Herrn Krüger kann deshalb nur eine Konsequenz haben - Rücktritt!

  • AH
    Armin H. Kutscher

    Ich frage mich, ob Muslime sich nicht diffamiert fühlen müssen, wenn sie mit den evangelikalen, resp. fundamentalistischen Christen in unserem Land über einen Kamm geschert werden. Das ist ein Punkt, den ich an Krüger kritisieren möchte. Es gibt noch einen zweiten Kritikpunkt.

     

    Stellen wir fest: in den meisten muslimischen Ländern gab es und gibt es keine Demokratie und ebensowenig eine Philosophie der Aufklärung. Kant, Nietzsche und Adorno sind hier keine denkerischen Wegmarken.

     

    In Deutschland sieht das anders aus: Diese Denker gehören zum Proprium einer jeglichen theologischen Ausbilung an den ev./kath. Fakultäten der Universitäten, was hervorzuheben nicht genug getan werden kann.

     

    Umso schlimmer für die evangelikalen Christen, folgere ich daraus, denn da es die Aufklärung als Datum gegeben hat und als Prozess gibt, müßte sie doch auch im evangelikalen und hier besonders im fundamentalistischen Lager erkennbar werden.

    Das ist aber nicht der Fall: man beachte nur den Umgang mit der Schrift, die Exegese. Hier geht man hinter das Datum der Aufklärung zurück.

     

    Dagegen gibt es, im Vergleich, sehr kluge Veränderungen in der muslimischen Welt - ohne die Aufklärung und historisch-kritische Methode der Schriftauslegung im Handgepäck.

     

    Meines Erachtens ist der Beitrag von Herrn Krüger zu "lahm" in dieser Hinsicht. Mir fehlt das Adjektiv "faschistoid" in diesem Zusammenhang, das doch viel Erklärungspotential besäße.

  • A
    agnostiker

    vielliecht wäre es interessant zu wissen woher der Begriff Fundamentalismus überhaupt stammt (Quelle Wikipedia):

     

    Das Wort Fundamentalismus trat erstmals im Zusammenhang mit einer von presbyterianischen Christen (1910–15) in den USA herausgegebenen Schriftenreihe auf. Es waren v. a. vier unverrückbare »Grundwahrheiten« (»fundamentals«), die diese Bewegung charakterisierten:

     

    1. die buchstäbliche Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift und die unbeirrbare Gewissheit, dass die Heilige Schrift keinen Irrtum enthalten könne;

    2. die Nichtigkeit aller modernen Theologie und Wissenschaft, soweit sie dem Bibelglauben widersprechen;

    3. die Überzeugung, dass niemand, der vom fundamentalistischen Standpunkt abweicht, ein wahrer Christ sein könne, und

    4. die Überzeugung, dass die moderne Trennung von Kirche und Staat immer dann zugunsten einer religiösen Bestimmung des Politischen aufgehoben werden muss, wenn politische Regelungen mit fundamentalen religiösen Überzeugungen kollidieren. Heute sind fundamentalistische Geisteshaltungen und Strömungen in allen Weltreligionen zu finden, jedoch ebenso in säkularen Ideologien und Bewegungen.[1]

     

     

     

    das sollte vielleicht verdeutlichen dass nciht irgendwelchen verrückten Islamistischen Terroristen die in irgendwelchen Hindukusch-Höhlen steckne eine Gefahr für die freiheitlich-demokratisch grundordnung darstellen sondern die Evangelikanen (oder wie auch immer die Spinnern sich nennen)

     

    wenn es einen gerechten Gott gibt dann wird er sie alle zusammen mit den Kreationisten ins Fegefeuer werfen

  • T
    Theo

    Auf der Seite:

     

    http://dawa-news.de/2008/12/der-bundestag-entwickelt-sich/#more-2767

     

    kann man nachlesen:

     

    "Was ist Schari´a?

     

    Zunächst einmal sollten wir besser von der „islamischen“ Schari´a sprechen, da das arab. Wort „scharî´a“ ursprünglich „Weg“ bedeutet und damit eine umfassende Gesetzes- und Rechtsordnung der jeweiligen Kultur- oder Religionsgemeinschaft gemeint ist. Auch die Juden haben somit eine Schari´a und ursprünglich auch die Christen, nur haben sie die ihrige bereits seit Paulus großenteils abgeschafft und somit ihre Religion verfälscht."

     

    So diese Aussage denn zutrifft, macht genau diese vermeintliche "Verfälschung" das Christentum kompatibel zum Grundgesetz. Wenn Muslime aufhören auf die deutsche Rechtsprechung Einfluß nehmen zu wollen, indem sie sich auf ihre "unverfälschte" Religion berufen, dann gibt es auch keine Konflikte mehr.

  • DD
    Der Daniel

    Schon seltsam, wie man sich durch so einen Artikel so angegriffen fühlen kann.

    Das sagt doch eigentlich schon alles.

  • CD
    Carl der alte Brigadier

    Ist die scheinheilige Allianz des Irrationalismus mal wieder auf dem Vormarsch? Der Evangeliums-Rundfunk aus Wetzlar läßt grüßen, nicht wahr?

    Hier nur ein Zitat aus dem Gruselkabinett des Vortrags von Horst Marquardt, Titel 'Ist der Mensch "innen" gesund?' (Sendungs-Nr. des Manuskripts: 28920 vom 03.10.1995 um 10:30 Uhr): "Auf die eingangs gestellte Frage 'Ist der Mensch innen gesund?', heißt die Antwort: Nein! Er ist es nicht. Er ist verdorben von frühester Kindheit an."

    Die Bundesrepublik Deutschland bietet offenbar den idealen Nährboden und das geeignete Rückzugsgebiet für evangelikale Missionare und Pastorenexorzisten, die Eltern hier und dort dazu auffordern, ihren eigenwilligen Kindern u. a. mit Salzsäure den Beelzebub auszutreiben (der englische Guardian berichtete mal über solche Extreme am Beispiel Nigerias, siehe: The Guardian Weekly vom 21.12.2007 unter: weekly review:

    'Child abuse in the name of God'), islamische Teufelssteiniger (Steinigungen des 'Teufels' werden, wie man so erfährt, in manchen Gebetshäusern als symbolische Performance zelebriert) und neonazistisch-germanische Götterwelt-Heiden, die während sommerlich stattfindender Sonnenwendfeiern nicht nur in Sachsen-Anhalt jährlich Bücherverbrennungen initiieren. Dazu noch die Hatz auf Schwule und Lesben, und was sonst alles nicht ins eigene engstirnige Weltbild paßt.

    300.000 Hard-Core Evangelisten sind ja auch kein Pappenstiel.

    Summa summarum kommt man vermutlich auf 1 Million überzeugte Irrationale allein in der BRD - die Gruppe der bildungsbürgerlich-reaktionären Metaphysiker um Heidegger und Konsorten sowie die Scientology-Faschisten inklusive -, die, je nach Inhalt und Stoßrichtung einer kritisch-hinterfragenden Publikation wie die jüngste der Schülerzeitung Q-Rage, dogmatischen Druck auf die Bundeszentrale für politische Bildung oder unabhängige Zeitungsverlage auszuüben bemüht sind.

    Da braucht es Leute mit Rückgrat, und keine Bildungsbeauftragten, die vor der Macht der erneut am Horizont sich abzeichnenden sogenannten Dark Ages, des finsteren Zeitalters - ursprünglich die Periode, die zwischen dem Zerfall des römischen Reiches um 400 nach der Zeitenwende und dem eigenlichen Mittelalter ab dem Jahre 800 (Krönung Karls des Großen, frz. Charlemagne) lag - einknicken, wie die taz titelte. Anderenfalls würden Basisdemokratie, kritisches Denken und Hinterfragen, freie Rede, Emanzipation und Gleichberechtigung wirklich Gefahr laufen, als im Grundgesetz verankerte und gelebte Werte bis auf weiteres wieder verlorenzugehen.

    Wer zum Beispiel Jesus als Junkie zeichnet, wie sich das der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer im Jahre 2002 in seinem Karikaturen-Buch 'Das Leben des Jesus' darzustellen traute - woraufhin ihn österreichische Christen mit Mord bedrohten und ein griechisches Gericht ihn in Abwesenheit im Januar 2005 zu sechs Monaten Haft verurteilte - darf sich in einen freien, gleichen und geschwisterlichen Europa keiner religiös-fundamentalistischen Verfolgung durch neuzeitliche Inquisitoren, gleich welcher Couleur, ausgesetzt sehen! Die sogenannte 'Neue Rechte' birgt viele Facetten des Wahnsinns, der Intoleranz und des Allmachtstrebens in sich.

    Also aufgepaßt! Es geht doch nichts über eine säkulare Schule mit Ethikunterricht, einem Fach Kulturgeschichte, kritischer Theorie, Psychoanalyse und zivilem Ungehorsam!

     

    Herzlichst,

     

    Carl, der alte Brigadier

  • DK
    Daniel K.

    "Christliche Rechte obsiegt

    Bundeszentrale knickt ein"

     

    Nein, dass ist keine Schlagzeile aus dem Blätterwald des Boulevards, sondern eine Schlagzeile der "kritischen" TAZ. Es scheint, als habe die Taz wieder ein Thema aufgetan, dem sie mit größtem investigativen Einsatz nachgehen kann.

    Leider fehlt in dem Artikel die sachliche Auseinandersetzung. Es fehlt auch der Hinweis darauf, dass Herr Krüger an einigen seiner Aussagen festhält - daher auch nicht wirklich von einem Dementi gesprochen werden kann. Stattdessen dominiert im Artikel Polemik. Bei den Argumenten des Textes fühlt man sich an die kampagnenhafte Berichterstattung des Blattes beim christlichen Jugendkongress Christival im Frühjahr in Bremen erinnert. Dort zeigten 20.000 junge Menschen in Bremen fröhlich und friedlich ihren Glauben. Der Verfasser des Artikels hat hier leider keine kritische, sondern ausschließlich eine polemische Auseinandersetzung mit dem Thema gewählt. Schade!

  • F
    fundi

    Die nun aufkommende Diskussion zeigt doch, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie es sich die Schülerredakteure gemacht haben. Bestimmte Begriffe werden mehr oder weniger willkürlich benutzt und haben, ohne das dies dem Wort aus seiner eigentlichen Bedeutung innewohnen würde, durch die Art der Verwendung negativ besetzt. Ist es vom Wortsinne nicht sehr zu begrüßen, wenn jemand auf einem festen Fundament steht? Wünschen wir uns das nicht immer wieder bei manchem Politiker den sein Geschwätz von gestern von dem er morgen nichts mehr weiß schon heute nichts mehr angeht? Darin allein liegt keine Gefährdung für eine Gesellschaft. Problematisch wird es, wenn die aus dem Fundament abgeleiteten Werte über die in der Gesellschaft kodifizierten und als allgemeingültig empfundenen Wertordnungen gestellt werden. Das dies in breitem Maß bei den Evangelikalen (noch so ein Schlagwort) anzutreffen sei, kann nicht mit Ernst behauptet werden. In der Regel ist hier gerade eine große Achtung vor dem Staat zu finden. Man mag nicht jeden anderen Lebensentwurf gut finden, bringt aber genug Kraft auf, ihn zu tolerieren. Was uns zum Wesen der Toleranz bringt. Um etwas tolerieren zu können, muss ich einen eigenen Standpunkt haben. Sonst wird alles beliebig.

    Von den Redakteuren fordere ich diese objektive und faire Berichterstattung die erkennen lässt, dass man die Position des anderen zwar nicht teilt aber in geistiger Offenheit stehen lassen kann. Das eine gründliche Recherche dazu gehört, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Die Verdrehung der Tatsachen rund um das Christival zeigen aber auch hier eklatante Mängel. Die Polizeiberichte weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Veranstaltung friedlich verlief und lediglich die Auftaktveranstaltung von einigen sog. Autonomen gestört wurde.

     

    Nun mag man solche Fehler einer Schülerzeitung noch nachsehen. Mit der Art der Verbreitung und der Auflage steigt aber die journalistischen Sorgfaltsplficht von Autoren und Herausgeber. Dies müssen sich nicht nur die Redakteure sondern in besonderem Maß auch der Leiter der Bundeszentrale sagen lassen. Dass dieser ehemalige Politiker den Artikel nicht nur ungelesen empfiehlt, sondern mit seinem Vergleich von Islamisten (noch ein Schlagwort) mit christlichen Fundamentalisten "noch eins draufsetzt", ist nicht mehr hinzunehmen. Hier ist ein Mensch seiner Verantwortung vor dem Bund als seinem Dienstgeber, den Redakteuren und den jugendlichen Lesern nicht gerecht geworden. Dies ist unakzeptabel.

  • M
    Monika

    Na, mit der Wahrheit nehmen manche es hier aber nicht so genau. Der neutrale Artikel über die Konvertierung eines deutschen Mädchens zum Islam wird erwähnt - der direkt darunter stehende Artikel "Diese Glaubensbrüder sind nicht ganz koscher - Die salafitischen Missionare" nicht, in dem sich Q-Rage genau so drastisch gegen diese islamistischen Missionare ausspricht wie gegen die Evangelikalen.

     

    Q-Rage sei antichristlich und proislamisch, wie es auch Politically Incorrect behauptet? Von wegen! Eine ausgewogenere Zeitung habe ich selten gesehen. Was nicht klar bewertet werden kann, wie Palituch, Konvertierung oder das Wort "Negerkuss", wird von allen Seiten beleuchtet oder neutral dargestellt. Was klar bewertet werden muss, wird klar bewertet: Da gibt es Artikel gegen Antisemitismus und Rechtsradikale, zur Erinnerung an die Reichskristallnacht, einen Artikel "Nehmt den Männern den Koran!" und einen gegen "Pro Köln". Gegen Lehrer-Mobbing durch Youtube-Videos, für Lehrerbewertungsportale. An diese Schülerzeitung kommen die meisten Erwachsenenzeitungen nicht heran.

     

    "Warum liest man in Ihrem artikel nichts von der Nähe der taz zu Q-rage." Vielleicht, weil man nicht richtig lesen kann? Ist "auch der taz liegt sie als Beilage bei" nicht deutlich genug?!

     

    Mich bestürzt, dass die Datei q-rage-ausgabe-04-web-komplett.pdf, Ausgabe 4 der Q-Rage, nicht mehr auf der Website verfügbar ist - nur die Ausgaben 1 bis 3 stehen noch zum Download auf http://www.schule-ohne-rassismus.org/q-rage-zeitung.html bereit.

  • G
    G-Sus

    Wusste gar nicht, dass die Taz soviele christliche Leser_innen hat. Ob man Homosexuelle nun therapiert oder hängt, der Grundgedanke bleibt der Gleiche: ihre Kategorisierung in Abnormale. Wer so etwas denkt und sich dabei auch noch auf die Bibel oder was weiß ich beruft gehört selbst therapiert.

  • W
    Wieczo

    Findet Herr Krüger auch, dass die Erde vielleicht erst vor 6000 Jahre geschaffen wurde? Und wenn ja: Von wem stammen dann die 100000 Jahre alten Höhlenmalereien? Von Gott selbst oder am Ende von Fälscher-Champion Kujau. Zur Meinungsfreiheit gehört natürlich, dass auch Volksverblödung erlaubt ist, sie nur die Gossenmedien. Ebenso ist es aber erlaubt, unterirdischen und gemeingefährlichen Schmarrn ("Heiliger Ölkrieg" mit Streubomben)als slochen zu enttarnen.

  • H
    Hundeblick

    Bei dem Protest der "christlichen Fundis" flog kein einziger Stein, es brannten weder Fahnen noch Puppen, das alleine beweist schon die Unsinnigkeit einer Gleichsetzung von Evangelikalen und Islamisten.

  • W
    Wasi

    Ihr findet uns Evangelikale schlecht. Dabei glauben wir doch nur an Gott und wollen die Gebote aus der Bibel befolgen. Lasst uns doch einfach in Ruhe. Von denen, die jetzt rumhetzen, distanziere ich mich aber. Die bpb hat sich entschuldigt, weil sie zu wenig differenziert hat. Das ist doch okay und man sollte jetzt aufhören den Larry zu machen. Als Lehrer ist mir diese Institution mit ihren günstigen Büchern viel zu wichtig.

    Denkt an Galater 3,26 !

  • RS
    Roland Scull

    @Ein Betroffener

    Immerhin steht im TAZ- Artikel "...auch der taz liegt sie als Beilage bei...".

    Das sieht für mich nicht so aus, als wenn die TAZ da mit ihrer Nähe zu dem Blatt hinter dem Berg hielte.

  • KU
    Kreuz und Quer

    Was ist los in Deutschland?!

    Christliche Gruppierungen werden in einem Zeitungsartikel unsachgemäß diffamiert. Daraufhin fordern sie eine Richtigstellung (ein ganz normaler Vorgang in der Berichterstattung). Diese Richtigstellung erfolgt. Nun werden diese Christen erneut diffamiert: die erfolgte Richtigstellung wird als Beleg für die gefährliche politische Einflussnahme extremer christlicher Grupierungen gewertet. Merken wir eigentlich noch, wie weit wir von einer sachlichen Berichterstattung entfernt sind?! Täter und Opfer stehen doch von vorn herein fest.

    Armes Deutschland! Wir haben uns schon lange von der Meinungsfreiheit verabschiedet - leider haben es bisher nur wenige gemerkt.

    Tragisch ist, dass der Zorn solche Menschen trifft, die ausgesprochen konstruktiv zum Wohl unserer Gesellschaft beitragen.

    Was die immer wieder genannte OJC betrifft: würden sich die Kritiker mal die Mühe machen, diese weltoffene und lebendige Organisation kennen zu lernen, würden die Urteile mit Sicherheit anders ausfallen....

  • FF
    Felix F

    "Man kann Evangelikale und Islamisten nicht auf eine Stufe Stellen."

     

    Natürlich kann man dass nicht vergleichen, das Christentum gehört immerhin zu unserer großartigen "Leitkultur", währen der Islam ja "Irgendwatt von den Türken ist"...

     

    Unter den Christen, da gibt es ja "ein breites Spektrum" an Meinungen, während ja alle Moslems aus Prinzip Terroristen sind.

     

    Ein derartiges Maß an Doppelmoral und Bigotterie ist mir noch nicht untergekommen. Diese Leute sollten mal wieder das Grundgesetz lesen, Artikel 5: "Eine Zensur findet nicht statt"!

  • GS
    Gregor Schmidt

    Das Problem der Q-Rage Ausgabe ist nicht die Kritik an fundamentalistischen Positionen innerhalb Deutschlands Freikirchen, sondern dass der Islam im gleichen Atemzug positiv bzw. neutral dargestellt wird, obwohl er bezügl. Abtreibung und Homosexualität genau das gleiche vertritt. Während Evangelikale Homosexuelle therapieren wollen, werden diese Menschen in islamischen Ländern wie Iran erhängt. Wenn die Zeitung ausgewogen berichten will, muss sie so ein Thema in der Gesamtheit behandeln.

    Es wird in der Ausgabe auch die Bekehrung einer Frau zum Islam beschrieben mit der Begründung, weil dort alles so klar geregelt ist (!). Das ganze geschieht in einem sachlich, unkritischen Ton. Ich bin sicher, dass eine Bekehrung zu den Evangelikalen negativ dargestellt worden wäre.

    Gregor

  • M
    Miro

    Sehr geehrter Herr Krüger,

    auch unter Islamisten gibt es bekanntlich ein breites Spektrum. Islamismus bedeutet einfach eine politische Auslegung des Islam. Ein kritischer Blick auf Fundamentalismen in allen Religionen ist absolut notwendig, also bitte bei Christen und Muslimen. Dass es im Fundamantalismus Parallelen gibt ist doch offensichtlich. Bitte nennen Sie das auch beim Namen. Das kann nur heilsame Diskussionen, besonders innerhalb der christlichen Konfessionsgruppen, anstoßen.

    Mit freundlichen Grüßen, Miro

  • EB
    Ein Betroffener

    Ich finde Ihren Kommentar äußerst grenzwertig. Er täuscht darüber hinweg, dass es hier nicht um eine Kleinigkeit geht. Wenn das Recht auf Meinungsfreiheit mit dem Argument der Freiheitsfeindlichkeit eingeschränkt weren soll, dann ist das in unserem System mit der schwerste politische Vorwurf. Insofern knickt die Bpb nicht ein, sondern muss noch weit mehr an Schadensbegrenzung unternehmen. Ein erster sinnvoller - nicht ausreichender - Schritt ist der Rücktritt des Präsidenten.

     

    Noch eine Frage: Warum liest man in Ihrem artikel nichts von der Nähe der taz zu Q-rage. Immerhin tauchen Sie in der Unterstützliste auf und insererieren, man solle für 500.-- Euro bei Ihnen einsteigen.

     

    Mal ehrlich: Hier schreit wieder der Räuber: "Haltet den Dieb!"