piwik no script img

SPD-Politiker Lauterbach verteidigt Agenda 2010"Die Hartz-Reformen sind links"

Ohne die Agenda 2010, betont der SPD-Linke Lauterbach, stünde Deutschland vor einer Arbeitsmarkt-Katastrophe mit einer Million mehr Arbeitslosen.

"Arbeit ist nicht würdelos, nur weil sie schlecht bezahlt ist": Karl Lauterbach Bild: dpa

taz: Herr Lauterbach, es gibt derzeit gut drei Millionen Arbeitslose, so wenig wie lange nicht. Warum?

Karl Lauterbach: Das ist in erster Linie ein Ergebnis der Arbeitsmarktreformen, die seit 2005 in Kraft sind.

Woher wissen Sie, dass dies an der Agenda-Politik liegt - und nicht am Wirtschaftsboom?

Seit 2005 haben fast eine halbe Million Langzeitsarbeitslose Jobs bekommen. Das zeigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Langzeitarbeitslose sind besonders schwer vermittelbar. Dass so viele von ihnen Jobs gefunden haben, hat direkt mit dem Ausbau des Niedriglohnsektors zu tun.

Mehr Jobs gibt es in jedem Boom. Wo sind die besonderen Effekte der Hartz-Gesetze?

In den letzten 30 Jahren gab es nach jeder Konjunkturphase eine halbe Millionen Arbeitslose mehr. Diesmal gibt es, verglichen mit der letzten Konjunkturphase 2001, eine halbe Million weniger. Das macht netto eine Million Arbeitslose weniger. Das zeigt: Die gesunkene Arbeitslosigkeit ist neben dem Aufschwung ein Erfolg der rot-grünen Arbeitsmarktreformen.

Dann hat die SPD wohl alles richtig gemacht?

Nein. Dass die Reformen wirken, weiß man eigentlich erst seit wenigen Monaten. Die SPD hat die Reformen schon verteidigt, als man noch gar nicht wusste, dass die Zahl der Langzeitarbeitlosen sinkt. Das war politisch verständlich, aber für die Glaubwürdigkeit verhängnisvoll.

Und wie haben die Hartz-Gesetze diese Jobvermehrung bewirkt? Durch erhöhten Druck auf Arbeitslose?

Zum Teil - ja. Es gibt Arbeitslose, die erstens heute weit schlechter bezahlte Jobs annehmen. Zweitens: Weil die Aufstockung möglich ist, arbeiten viele Hartz IV Empfänger nebenher. So sind Niedriglohnjobs entstanden, die es vorher nicht gab. Es gibt also mehr Leute, die überhaupt Arbeit wollen und es gibt mehr niedrig bezahlte Jobs. Das zusammen hat, drittens, dazu geführt, dass die Löhne im unteren Bereich gesunken sind. Das wiederum hat dazu beigetragen, dass dort noch mehr Jobs entstanden sind.

Aber empirische Beweise, dass Arbeitslose angesichts von Sanktionen Jobs annehmen, fehlen...

Wer Vermögen und Einkommen verliert, ist eher geneigt, auch schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen. Wenn dies anders wäre: Bitte, warum gab es denn so viel Protest gegen die Hartz-Reformen? Sie können schlecht behaupten, dass die Arbeitsmarktgesetze nicht wirken, der Protest gegen sie aber berechtigt ist. Das ist doch widersprüchlich.

Wenn es nicht genug Arbeit gibt, ist es bizarr, Arbeitslose unter Druck zu setzen...

Aber diese Arbeitsplätze gibt es doch. Wir haben 40, 4 Millionen Erwerbstätige, so viele wie noch nie. Und warum? Unter anderem, weil mehr Leute bereit sind, für weniger Lohn zu arbeiten. Deshalb sind Jobs entstanden, die es vorher nicht gab. Und - das darf man nicht verschweigen - es sind auch Stundenlöhne um die 10, 12 Euro gesunken, die in den Sog dieser Niedriglöhne gekommen sind. Das ist eine Nebenwirkung dieser Reformen.

Nur eine Nebenwirkung? Die Löhne sind im Niedriglohnsektor um zehn Prozent gesunken.

Ich will nichts beschönigen. Ich bestreite nicht, dass es wichtig ist, das Lohnniveau zu halten. Aber Arbeit zu schaffen, ist noch wichtiger. Denn was nützen dem, der keine Arbeit hat, hohe Löhne?

Klingt wie: Jede Arbeit ist besser als keine.

Nein. Ausbeutung dürfen wir nicht akzeptieren. Deshalb bin ich für einen gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn.

Sie loben, dass die Arbeitsmarktreform Jobs im Niedriglohnsektor geschaffen hat - aber ein Mindestlohn vernichtet doch genau diese Dumping-Lohn- Jobs wieder?

Nein, die Beispiele Schweden und USA zeigen, dass solche Arbeitmarktreformen und Mindestlöhne zusammen wirksam sind. Es kommt darauf an, wie hoch der Mindestlohn ist.

Wie hoch sollte er denn ihrer Meinung nach sein?

7, 50 Euro wäre für Deutschland ideal. Es muss attraktiver sein zu arbeiten, als nicht zu arbeiten. Aber auch krasse Ausbeutung und Hungerlöhne durch Unternehmer, etwa bei Aufstockern, werden so verhindert. Der Mindestlohn dämpft die Lohnsenkungen im Niedriglohnbereich durch die Hartz Gesetze, ohne die neuen Jobs zu zerstören.

Herr Lauterbach, ist denn wirklich jeder Niedriglohn-Job besser als Arbeitslosigkeit?

Nein, es gibt Arbeitsplätze, die krank machen, es gibt Arbeit, die sinnlos ist. Aber Arbeit ist nicht würdelos, nur weil sie schlecht bezahlt ist. Wenn jemand fünf Euro verdient und Kinder gegen Krankheiten impft, ist diese Arbeit dann würdelos? Ich finde nicht. Umgekehrt: Bei der Frage, was Arbeitslosigkeit bedeutet, werden die negativen Folgen meist unterschätzt. Arbeitslose sterben früher, sind doppelt so häufig chronisch krank und bringen sich viel öfter um. Diese Befunde gelten sogar für Staaten mit engem sozialen Netz wie Schweden. In den USA und Großbritannien ist es noch schlimmer. Deshalb wollen die meisten Arbeitslosen unbedingt arbeiten.

Und deswegen ist der Druck auf Arbeitslose durch Hartz IV ja überflüssig, oder?

Der Druck ist, wie gesagt, nur ein Mechanismus von dreien - und der am wenigstens ausschlaggebende für die Wirkung der Hartz-Reformen.

Ihr Fazit der Agenda lautet also: Profiteure sind eine Million Arbeitslose, die bekommen Jobs haben. Dafür bekommen aber Millionen weniger Lohn und das Gros der Hartz IV-Empfänger weniger Transfersleistungen.

Ja, ich glaube, mit dem Sozialphilosophen John Rawls, dass sich der Wert von Politik daran bemisst, was sie für die erreicht, denen es am schlechtesten geht. Das sind, neben chronisch Kranken, die Langzeitarbeitslosen. Insofern sind die Hartz-Reformen linke Reformen.

Die Bilanz sieht schlechter aus, wenn man die Zahl der Hartz IV Empfänger berücksichtigt. 2005 waren es 6,6 Millionen, jetzt sind es 6, 7 Millionen.

Das sind zwei paar Schuhe. Wie viele Hartz IV Empfänger es gibt, ist für die Bewertung der Arbeitmarkreformen völlig unerheblich. Wer Hartz IV bekommt , muss ja nicht arbeitslos sein. Wichtig scheint mir, dass und wie die Arbeitslosigkeit sinkt: von Mitte 2007 bis Mitte 2008 ist sie um 14 Prozent zurückgegangen, bei Langzeitarbeitslosen sogar um 21 Prozent.

Zu Ihrer Erfolgsbilanz passt auch nicht, dass die sozialversicherungspflichtigen Jobs abgenommen haben. Es gibt heute 400000 weniger als vor acht Jahren.

Moment, es gibt heute 1, 3 Millionen sozialversicherungspflichtige Jobs mehr als 2005. Und erst seitdem 2005 gelten ja die Arbeitsmarktreformen. Und die meisten Langzeitarbeitlosen, die vermittelt wurden, haben sozialversicherungspflichtige Jobs. Das halte ich für einen großen Erfolg, weil dies auch die Finanzierung der Sozialsysteme stabilisiert. Und mehr Teilzeitjobs gibt es in allen Industrieländern. Das ist doch kein Ergebnis der Reformpolitik.

Jetzt kommt der Abschwung. Woher wissen Sie, dass am Ende nicht bloß viel prekäre Beschäftigung und hohe Arbeitslosigkeit übrig bleiben?

Ich kenne diese These: Die Arbeitslosen werden wieder arbeitslos, die niedrigen Löhne bleiben. Doch das ist ökomomisch unwahrscheinlich. Denn vom Abschwung betroffen, ist vor allem die Exportindustrie, etwa die Autoindustrie, wo es kaum Niedriglöhne gibt. Ohne diese Reformen würden wir mit einer Millionen Arbeitslosen mehr in den Abschwung gehen. Ohne diese Reformen ständen wir vor einer arbeitsmarktpolitischen Katastrophe.

INTERVIEW: ULRIKE HERRMANN UND STEFAN REINECKE

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

177 Kommentare

 / 
  • PW
    Poor Worker

    "Wer Hartz IV bekommt , muss ja nicht arbeitslos sein." Lauterbach

     

    In dem einen Punkt hat die Fliege recht.

    Toll, damit sind die sog. Aufstocker gemeint, das Heer von Billigjobbern, die trotz Arbeit nicht in der Lage sind ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

     

    Lauterbach: "Arbeit ist nicht würdelos, nur weil sie schlecht bezahlt ist"

     

    Das soll er mal den unterbezahlten Zeit- und Leiharbeitern erzählen.

     

    Wir erinnern uns in dem Zusammenhang an Wolfgang Clement, der im Aufsichtsrat (Personalausschuss) des fünftgrößten deutschen Zeitarbeitsunternehmens Deutscher Industrie Service (DIS) sitzt, nachdem er als Bundesminister noch den gesetzlichen Rahmen für Leiharbeit liberalisiert hatte.

     

    Der Lauterbach hat vermutlich auch schon "Pöstchen" bei einem Zeitarbeiter.

  • H
    hans-pfitzinger.de

    Aber er hat nicht nur Zahlen im Kopf, der Herr Professor, er ist auch in Philosophie topfit. Die taz-Leute weisen ihn darauf hin, dass "Millionen weniger Lohn und das Gros der Hartz-IV-Empfänger weniger Transferleistungen" erhalten.

     

    Lauterbach: "Ja, ich glaube, mit dem Sozialphilosophen John Rawls, dass sich der Wert von Politik daran bemisst, was sie für die erreicht, denen es am schlechtesten geht. Das sind, neben chronisch Kranken, die Langzeitarbeitslosen. Insofern sind die Hartz-IV-Reformen linke Reformen."

    Ich aber glaube, dass Karl Lauterbach so eine Aussage nur treffen kann, weil er in völliger politischer Betriebsblindheit vor lauter Scheuklappen nicht mehr sehen kann, was diese SPD-Apparatschiks angerichtet haben. Wenn diese Reformen, ausbaldowert und auf die Schienen gesetzt von VW, Bertelsmann-Stfitung und ihren willigen Werkzeugen Clement, Schröder, Fischer und Steinmeier, "links" sind, dann ist Josef Ackermann ein Linksradikaler.

    Und wer glaubt, dass jemand mit 5 Euro die Stunde, verdient mit der würdevollen Arbeit des Kinderimpfens, ein menschenwürdiges Dasein im Deutschland des Jahres 2008 führen kann, hat keine Ahnung. Wie im Übrigen Leute, die 9.000 Euro im Monat ohne Nebengeräusche verdienen, nicht darüber befinden sollten, ob 7,50 Euro Mindestlohn ausreichend oder - O-Ton Lauterbach - "für Deutschland ideal" sind.

    Es kann aber auch sein, dass er weiß, wovon er spricht, und weshalb er so ein Interview gibt. Das würde heißen, der Doppeldoktor nützt seine beträchtliche akademische Intelligenz, um seine SPD-Karriere zu fördern und nicht, um in der SPD eigene Ziele und Überzeugungen durchzusetzen.

  • NM
    Niki Müller

    Lauterbach (SPD)"Die Hartz - Reformen sind links"

    Und die Erde ist eine Scheibe.

    Nein es ist keine Unverfrorenheit, die der sogenannte Sozialexperte der SPD MdB Lauterbach mit seinem unschuldigen Pennälergesicht da von sich gibt. Er will gar nicht blenden und verdrehen, er meint es wirklich so. Karl Lauterbach, Studium in Texas, vermutlich zuviel Dallas erlebt, der schenkt uns reinen Wein ein. Und sagt uns, was die SPD unter linker Politik versteht. Er versteht sich ja als linker in der SPD und damit von Steinmeier/Müntefering gesehen ein ganz linker ...!

    Natürlich ist Lauterbach zu kurz gesprungen, den nicht nur die Hartz-Gesetze entspringen konsequentem sozialdemokratischem Linksdenken. Er war bescheiden und hat andere Erfolge vergessen: Die Notstandsgesetze, die Gesundheitsreform, die Bildungspolitik, die Verteidigung unserer Ölreserven im Irak, den Bundeswehreinsatz im Innern usw. usf. Alles beste Sahne einer sozialdemokratischen linken Reformpolitik. Und leider hat er auch verschwiegen, das insbesondere die linken Hartz-Reformen einen begeisterten Bündnispartner erforderten. Bündnis90/Die Grünen.

    Also Karl, du kleiner Schlingel, wir haben dich beim mogeln erwischt.

    Niki Müller

  • M
    manfred (56)

    "Daß der Arbeiter für seine Arbeit einen Lohn haben muß ist eine Theorie, die heute weitestgehend fallengesassen wurde." - schrieb Tucholsky. Was hat sich also in den letzten 80 Jahren verändert?

  • W
    Willi

    Sehr geehrter Herr Lauterbach,

     

    gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran. Nehmen Sie einen 1-Euro-Job an, z.B. im Sozialbereich. Das wird Ihr Selbstwertgefühl heben, weil Sie etwas sinnvolles tun. Ihre politische Tätigkeit ist nicht wirklich sinnvoll, jedenfalls nicht für die Menschen, die von Ihrer Sozialpolitik betroffen sind. (Jetzt muss ich eigentlich fragen: Wer profitiert wirklich von Ihrer Politik?)

     

    Streichen Sie am besten das "S" im Namen Ihrer Partei.

     

    Ehrlich,

    Willi

  • F
    Fritz

    @ibot:

    Es gab in diesem Land - lang ists her - den Spruch "Wir wollen keine amerikanischen Verhältnisse". Das bezog sich auch auf die "working poor".

    Heute HABEN wir amerikanische Verhältnisse. D ist in Europa Spitzenreiter bezüglich des Anteils der Niedriglohnsektors (> 22%). Und dieser nimmt auch weiterhin rasant zu, D wird die USA vermutlich spätestens 2010 (welch Zufall!) diesbezüglich überholen. Ungeachtet der Zunahme der Beschäftigung steigt die Anzahl derer, die Transferleistungen erhalten. Diese "Aufstocker" erhalten einen so geringen Lohn, das dieser staatlicherseits auf das Existenzminimum ausgestockt werden muss.

    Die OECD hat D letztes Jahr bestätigt, das kein vergleichbaren Land auf diesem Planeten in diesem Jahrtausend den Sozialstaat so geschliffen hat, wie D. Dieses Jahr hat die OECD belegt, das in keinem vergleichbaren Land die Ungleichheit so rasant wächst wie in D.

    Es gäbe noch so einiges mehr aufzulisten, aber das wäre seitenfüllend.

    In jedem Fall haben wir diese Entwicklung der SPD zu verdanken. Und - natürlich - auch den Grünen.

    Dies alles stammt - soviel ist mal sicher - bestimmt nicht aus einem "linken" Kochbuch. Fragte man aber mal Herrn Lambsdorff, der würde ein Papier hervorkramen, das er 1983 verfasst hat. So gesehen ist wohl klar, aus welcher Ecke die Politik der letzten 10 Jahre kommt.

  • S
    Sklave

    ANONYME AUSSTELLUNG

    Arbeitsmarktlicher Bericht

    zur Teilnahme an Arbeitsgelegenheit nach § 16 - Abs. 3 SGB II

    des (Name des Trägervereins)

    Name, Vorname:

    Adresse:

    Geb. am: BG-Nr:

    Schulbildung:

    Berufsausbildung:

     

    Verlauf des Integrationsjobs

     

    Frau/Herr (Name Beschäftigte/r) ist es mit dem Integrationsjob am Empfang des (Name des Trägervereins) erfolgreich gelungen, sich weiter zu stabilisieren und sich in eine erwerbsbezogene Tagesstruktur einzufinden. Er/Sie hat konsequent an seinem/ihrem Ziel festgehalten. Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) konnte auch mit kritischen Rückmeldungen gut umgehen und war motiviert und engagiert, Anregungen umzusetzen. Er/Sie hat die vollzeitige Arbeitsbelastung bewältigt und wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Vorgesetzten und Kolleg/innen gesammelt. Vor allem das eigenverantwortliche Koordinieren und Abarbeiten der vielfältigen Aufgaben während des 3-wöchigen Sommerurlaubs ihres/ihrer Kolleg/in hat Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) als befriedigend erlebt und hierin zunehmende Handlungssicherheit bewiesen. In einer externen Weiterbildung konnte er/sie außerdem ihre Anwenderkenntnisse (...) vertiefen.

     

    Ergebnisse der Förderung

     

    Zu Beginn des Integrationsjobs strebte Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) eine Tätigkeit als Hilfskraft im ....-bereich an. Er/Sie hat sich fortlaufend mit den Anforderungsprofilen entsprechender Stellen auseinandergesetzt. Dabei ist er/sie zu dem Schluss gekommen, das seine/ihre bisherigen Erfahrungen noch nicht ausreichen, um sie den Anforderungen selbstbewusst stellen und kurzfristig eine Stelle am ersten Arbeitsmarkt finden zu können: Zum einen fehlen ihm/ihr noch verschiedene Qualifikationen, um den geforderten Profilen entsprechen zu können; eine Integration in diesem Bereich würde daher noch einige Zeit beanspruchen. Zum anderen hat Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) die enge persönliche Zusammenarbeit im Team, die gemeinsame Nutzng eines Arbeitsplatzes usw. als neue Herausforderung erlebt. Für die Zukunft wünscht er/sie sich einen Arbeitsplatz, an dem er/sie eigenständiger agieren kann und mehr körperlichen Ausgleich hat. Auch eine distanziertere (...) Arbeitskultur würde ihm/ihr entgegen kommen.

     

    Arbeitsmarktliche Perspektive und Empfehlung des (Leistungsträgers)

     

    Frau/Herr möchte prüfen, ob im ...-bereich für sie/ihn bessere Chancen auf eine berufliche Integration gibt. Da er/sie in der Vergangenheit bereits als Maler-/Lackererhelfer/in bei Renovierungen tätig war, möchte er/sie zunächst hier anknüpfen. Um ihre/seine diesbezüglichen Fähigkeiten einschätzen und ausbauen zu können, strebt er/sie eine weitere Arbeitsgeleghenheit in diesem Feld an, möchte ihre/seine Entscheidung aber vorab in einem vorgeschalteten Praktikum z. B. bei (Name neuer Leistungsträger) gGmbH überprüfen.

     

    Das (Name d. Leistungsträgers) unterstützt diese Überlegung: Neben den inhaltlichen Aspekten wird eine weitere Förderung Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) darin unterstützt, ihre/seine etablierte Tagesstruktur und die erworbene Belastbarkeit weiter aufrechtzuerhalten und zu festigen.

     

    Für die mittelfristige Integration in den ersten Arbeitsmarkt sollte nach unserer Einschätzung unbedingt der Einsatz weiterer Förderinstrumente (Eingliederungszuschuss, betrtiebliche Trainingsmaßnahmen zu Vorbereitung einer Einstellung) geprüft werden. Da Frau/Herr (Name Beschäftigte/r) langzeiterwerslos ist, keine Berufsasusnildung mitbringt und auch keine umfangreichere Berufserfahrung in einem einzelnen Berufsfeld vorweisen kann (vgl. Arbeitmarktlicher Bericht vom ........- (Anfang der Maßnahme)), erscheint uns auch eine Beschäftigungsförerng nach $16a SGBII als sinnvoll.

     

    Ort, Datumg

     

     

    Unterschrift Unterschrift

    Trägerverein Beschäftigte/r

     

     

    So oder ähnlich sieht das bei einer Integrationsmaßnahme oder bei Billigbeschäftigung aus. Noch Fragen, dann wenden sie sich bitte an ihre zuständige Arge oder machen sie sich ihre eigenen Gedanken dazu.

  • P
    Peer

    Es gab in diesem Land mal einen Konsens dahingehend. dass wir hier keine Arbeitsbedingungen zulassen wollen, die entwürdigend sind. Humanisierung der Arbeitswelt hieß das Thema. Dazu gehört eine angemessene Bezahlung und eine Tätigkeit, die der Ausbildung entspricht. Dazu gehört weiterhin genügend Freizeit, denn Arbeit ist kein Selbstzweck. Dies hatte ein Unternehmer als gegebene Rahmenbedingung zu akzeptieren. Arbeitsplätze, die diesen Kriterien nicht entsprecvhen wollten wir hier nicht mehr zulassen. "Irgendeine Arbeit ist besser als keine Arbeit" ist menschenverachtend und entwürdigend. Links zu sein hiess mal für die Verbesserung der Lebensbedingungen zu streiten, nicht die Leute immer mehr unter Druck zu setzen.

  • P
    Peer

    Ich bringe mich lieber um, als mich zum Arbeitssklaven machen zu lassen, Herr Lauterbach!

     

    Schon malö was davon gehört, dass zu menschenwürdiger Arbeit nicht nur gehört, dass sie angemessen bezahlt wird, sondern auch dem Ausbildungsniveau angemessen sein muss. Intellektuielle Unterforderung am Arbeitsplatz (allmähliche Verblödung!) ist noch schlimmer als zu schlechte Bezahlung. Und genau das sind diese McJobs!

     

    Ein schöner Linker sind Sie - Ich hoffe die LINKE wird Euch rotlackierte Manchesterkapitalisten schnellstens überflüssig machen!

  • HW
    Henrik Wittenberg

    Mindestlohn – gibt´s doch schon!

     

    Momentan beziehen 300.000 Menschen einen Mindestlohn von einem Euro –

    die „Ein-Euro-Jobber“. Laut Arbeitslosenstatistik existieren sie gar nicht.

     

    Die gleichen Politiker, die jetzt die Arbeit der abhängig Beschäftigten durch die Einführung von Mindestlöhnen aufwerten wollen, haben durch die Einführung des ersten bundesweiten Ein-Euro-Mindestlohns reguläre Beschäftigungsverhältnisse entwertet.

     

    Auch die Senkung der Arbeitslosigkeit wurde durch eine Zunahme der Arbeitsarmut erkauft, zu erkennen an der wachsenden Zahl* von Leistungsberechtigten (8 Millionen), welche die geschönten Arbeitslosenzahlen (3,1 Millionen) ad Absurdum führen.

     

    Nicht die Wirtschaft finanziert den „Aufschwung“ am Arbeitsmarkt, sondern der Steuerzahler – durch die Zunahme von Arbeitsplätzen mit ergänzendem, aus Steuern finanziertem, ALG II).

     

    Doch unsere Politiker träumen von Vollbeschäftigung (!) und verschweigen uns dabei deren Rahmenbedingungen: Eine Arbeitswelt bestehend aus „Ein-Euro-Jobbern“ und Niedrigstlöhnern in Massenarmut.

     

    Deshalb unsere Forderung: Arbeit – nicht um jeden Preis!

     

    http://www.bgekoeln.de/files/plakate_bgekoeln.pdf

     

    Kölner Initiative Grundeinkommen

    www.bgekoeln.de

  • IN
    Ihr Name Gonzo

    Herr Lauterbach ist ein Beispiel dafür, was ein selbsternannter Linker bereit ist schön zu reden um nicht seinen gutbezahlten Minderleisterjob zu verlieren.Ich glaube in dieser Kaste denken etwa 90% so ohne "ROT" zu werden.

    Vielleicht werden sie ja nächsten Jahr blassrot so um die Zeit.

    Ich bete zum Gott der Arbeitslosen und hoffe ich muss diese alberne Fliege nie wieder in irgendeinem Fernseh- oder Zeitunginterview erleben. Peinlich

  • FW
    Frank Wichert

    Der Herr Lauterbach hat keine Ahnung von den tatsächlichen Verhältnissen.

     

    Vor 7 Jahren nach meiner Ausbildung (nach Abitur Lehre zum Verlagskaufmann) hatte ich in Nürnberg ein Gehalt von 1.300,- netto. Nach einem halben Jahr Arbeitlosigkeit bin ich zu Erhöhung meiner Anstellungschancen nach München gezogen.

     

    Mittlerweile verdiene ich ein wenig mehr als 1.100,- und habe die hohen Lebenshaltungskosten an der Backe.

     

    Auch im Gespräch mit anderen Leuten auch jungen akademisch beschäftigen Menschen zeigt sich, dass die Unternehmen die Drohung mit Harz IV dazu genutzt haben, die Grundgehälter knapp über dem Harzniveau anzusiedeln.

     

    Die Arbeitslosen haben ja keine Wahl. Wenn ich das Angebot vom Arbeitsamt ausgeschlagen hätte für 200,- weniger als direkt nach der Ausbildung zu arbeiten hätte das meinen wirtschaftlichen Ruin bedeutet.

     

    Von etlichen jungen Menschen hier in München habe ich schon gehört: Warum hab ich blos Abitur gemacht, wenn die im Aldi an der Kasse mehr verdient.

     

    Die Antworten des Herrn Lauterbach zeigen mal wieder, dass die Politiker, die für die Rahmenbedingungen in diesem Land verantwortlich sind keine Ahnung von dem Leben in diesem Land haben. Ist ja klar: Die Großkopferten und Dummschwätzer bleiben unter sich.

     

    Mit freundlichem Gruß aus München

     

    Frank Wichert

  • K
    kitty

    Nachsatz.

     

    Hier schließe ich mich inhaltlich an:

     

    "Unternehmen, deren Existenz lediglich davon

    abhängt ihren Beschäftigten weniger als einen zum Leben ausreichenden Lohn zu zahlen, sollen in diesem Land kein Recht mehr haben, weiter ihre Geschäfte zu betreiben.(...) Mit einem zum Leben ausreichenden Lohn meine ich mehr als das bloße Exisistensminimum - ich meine Löhne, die ein anständiges Leben ermöglichen."

     

    Franklin D. Roosevelt (1933)

  • K
    kitty

    @Kai B.

     

    "Sobald er aus seinem Fachgebiet Gesundheit herauskommt, stellt sich heraus, dass Herr Lauterbach nicht im Mindesten so intelligent und sozial vernünftig ist, wie es ansonsten den Anschein hat."

     

    Ich muss Sie leider enttäuschen! Auch hier schwaffelt er nur blödes Zeug daher, um die Menschen für dumm zu verkaufen. Einerseits verunglimpft er die Ärzte, sie würden Kassenpatienten nicht ordentlich behandeln. Andererseits macht er sich für Gesetze stark, die den Krankenkassen verbieten, eine ordentliche ärztliche Behandlung der Kassenpatienten zu bezahlen. Ach ja: Selbst ist er natürlich Privatpatient.

    Es widert einen nur noch an!

  • A
    Axel

    Mit solchen "Linken" wie Herrn Lauterbach und dieser unsozialen SPD-Politik gegen Arbeitnehmer, Arbeitslose, Rentner und Studenten hat die SPD bei immer mehr Menschen als unwählbar verspielt.

    Wer sich als zweite CDU darstellt und Menschenwürde und Prinzipien und Werte wie Sozialstaat, Gerechtigkeit und Solidarität nicht mehr versteht, hat Wahlergebnisse im einstelligen Bereich verdient.

    Die SPD ist Hauptakteur im Verteilungsprozeß von Unten nach Oben und es dürfte ihr zunehmend schwerer fallen, ihre Mitverantwortlichkeit daran mit linken Parolen zu kaschieren. Mit links hat dies nichts, aber auch gar nichts zu tun.

  • I
    iBot

    Ich bin beileibe kein Neoliberaler.

     

    Aber alles, was ich hier lese ist "Hartz = böse, Agenda = böse, Agenda muss weg, damit Deutschland wieder zur blühenden Landschaft wird". Kein Stück besser als Herr Lauterbach mit seinem "Agenda gut, alle glücklich"-Gewäsch. Ich würde mir ja eine etwas differenziertere Sichtweise aufs komplexe Thema Sozial- und Arbeitsmarktpolitik von taz-Lesern wünschen. Aber der Lafontainismus scheint immer weiter um sich zu greifen. Armes Deutschland.

  • H
    harzie58

    Wenn es kein Brot gibt, dann sollen die Leute eben Kuchen essen.

     

    So zynisch wie die Bemerkungen der Marie-Antoinette zur Französischen Revolution kommen einem die Worte eines Lauterbachs vor.

    Ich wünsche ihm das gleiche Ende der Geschichte.

  • J
    jan

    Nach diesem Interview mit Kapitalstalinist Lauterbach (der Titel "SPD-Linker" zeugt von grimmigem Humor, danke Frau Hermann) ist vor allem eines klar: mit 18 Prozent wie in Bayern ist die SPD als vermeintlich sozialdemokratische Partei immer noch erschreckend überbewertet.

  • OM
    Olaf Mertens

    Diese linken Reformen sind echt Hart(z)!

  • F
    Frank

    Die Wiedereinführung der Sklaverei würde noch mehr zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze schaffen. Lauterbach würde das wahrscheinlich grundsätzlich begrüssen, aber als "Linker" sich dann wahrscheinlich für 1xwöchentlich eine Fleischmahlzeit, rostfreie Ketten und ein Dach über dem Offenverließ einsetzen...

     

    Der Wahlkampf nächstes Jahr wird interessant: SPD versucht FDP Stimmen abzujagen. Vielleicht würden ihr ja in der Schlußphase Sprüche wie "Autor der Agenda 2010" auf den Steinmaier- und "Erfinder der Rente mit 67" auf den Münteplakaten dabei helfen, endlich ihre neue Zielgruppe als Wähler zu gewinnen. Aber wie ich die SPD kenne, werden da eher dreiste Lügen wie "Wir kämpfen für die soziale Gerechtigkeit" draufstehen!

     

    Um mit Max Liebermann zu sprechen: ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte.

  • GI
    guy incognito

    was für ein Vogel.

     

    "Das sind zwei paar Schuhe. Wie viele Hartz IV Empfänger es gibt, ist für die Bewertung der Arbeitmarkreformen völlig unerheblich. Wer Hartz IV bekommt , muss ja nicht arbeitslos sein. Wichtig scheint mir, dass und wie die Arbeitslosigkeit sinkt: von Mitte 2007 bis Mitte 2008 ist sie um 14 Prozent zurückgegangen, bei Langzeitarbeitslosen sogar um 21 Prozent."

     

    also letztlich doch: jede Arbeit ist besser als keine.

     

    denn wichtig ist ja nur die Senkung der Arbeitslosigkeit nicht wieviele Leute dann noch auf zusätzliche Transferleistungen angewiesen sind.

  • J
    Jeff

    Ah schade, dass ich vor der Hartz- Gesetzgebung nicht Gesellschafter eines Zeitarbeitunternehmens geworden bin. Da kann man prima Geld machen mit jenen die ohnehin kaum eines haben.

     

    Denn was gerne übersehen wird, ist nicht, dass der Arbeitsplatz, der durch einen Zeitarbeiter ausgefüllt wird wirklich günstiger für das entleihende Unternehmen ist. Auch hier werden (bspw. Elektroindustrie) bis zu 30€ Std. kalkuliert und nach Abzug der Sozialabgaben und Steuern etwa die Hälfte ausgezahlt. Wieder nimmt sich jemand wiederum diese Hälfte. Das Zeitarbeitsunternehmen.

     

    Kein Wunder, dass man laut Herrn Lauterbach auf 7,50€ Mindestlohn kommt. Die Probleme sind der intransparente Arbeitsmarkt und eine unternehmensfreundliche Arbeitsgesetzgebung und vor allem rechtliche Auslegung. Hätte der Zeitarbeitswillige bereits heute volle! Informationen über mögliche freie Stellen und könnte er diese per Handschlag jederzeit annehmen und lösen, so wären heute Stundenlöhne über 10€ möglich, die allen Beteiligten helfen. Arbeitnehmer (mehr Lohn), wie Unternehmer (weniger Kosten)

     

    Aber irgendeine Kraft verhindert dies....

     

    Rohrkrepierer und Parasiten dürfen mitverdienen, ohne irgendeine Wertschöpfung!

  • DB
    Dietmar Brach

    Hartz IV Reformen sind links und die Erde ist eine Scheibe, vielen Dank für das aufschlussreiche Interview. Nach der Logik des Herrn Lauterbach hätte man eigentlich alle Banken pleite gehen lassen müssen, damit sich der Druck auf andere Banken erhöht, keine unkalkulierbare Risikien einzugehen.

    Und übrigens: Gerade in der Autoindustrie arbeiten Zeitarbeitssklaven die jetzt als erstes entlassen werden. Herr Lauterbach spricht sich mit seinem Artikel für Arbeitnehmer zweiter Klasse aus, damit es den Arbeitnehmern erster Klasse weiter gut geht.

    Und das als Sozialdemokrat, man fasst es nicht.

  • D
    dominic

    Neoliberale Ideologie eines Bertelsmann Lobbyisten im (pseudo)linken Gewand.

    Als Wissenschaftler nimmt ihn schon lange keiner mehr ernst, auch wenn er noch so oft mit seiner Harvard Herkunft kokettiert - was im übrigen sehr bourgeois ist!

    Lauterbach hat Angst um seine Existenz und versucht jetzt, sich bei der 2010 Mafia einen sicheren Listenplatz zu erschleimen.

  • U
    Unfassbar

    Wie realitätsverweigernd muss man eigentlich sein?

    Unfassbar! Basta-Kanzler und Jogging-Joschka

    haben diese Katastrophen-Agenda zu verantworten

    und sich noch an dem völkerrechtswidrigen Krieg

    in Afghanistan beteiligt, der nicht nur Milliarden

    gekostet hat und kosten wird, sondern auch

    Deutchland erst Recht zum Ziel macht. Viel besser

    könnten durch diese Milliarden Kinder- und Alters-

    armut gelindert werden und beispielsweise Pflege-

    kräfte in Krankenhäusern oder Altenpflegeheimen

    diesem Job angemessen bezahlt werden.

    Nein, Herr Lauterbach! Wenn diese Agenda links

    ist, dann gibt es auch den Osterhasen.

  • P
    Peters

    So ein Unsinn.

     

    Die Hartz-Reformen, vor allem Hartz4, waren eine große soziale Ungerechtigkeit.

     

    Sie hat Millionen Menschen in die Armut gestürzt.

     

    Schaut einmal nach Skandinavien. Da muss niemand im Falle von Arbeitslosigkeit von 347 Euro pro Monat (von denen er auch noch Strom, Telefon und Internet bezahlen muss) leben, geschweige denn für Netto 750 Euro pro Monat als 1-Euro-Jobber Vollzeit arbeiten.

     

    Dort bekommt ein Arbeitsloser mindestens 1200 Euro (incl. Miete) was fast das Doppelte von dem ist was er bei Hartz4 bekommt

  • OH
    Oliver Hüttl

    Ein paar Fragen zur Person hätten dem Interview ganz gut getan, beispielsweise: Wie lebt es sich so, in Wolkenkuckucksheim? Sollte man mich eines Tages zwingen für 7,50 die Stunde zu arbeiten, werde ich es erfahren. Dann schau ich mal bei Lauterbach und Konsorten vorbei und hol mir, was ich zum Leben so brauche!

  • WF
    Wolf-Dieter Fischer

    In medias res!

    Was für ein dummblödes Gesülze von einem weltfremden,kleinbürgerlichen,überaus eitlen Neocons.

    Möge dieses Wesen einmal in sich gehen!

  • I
    Isolde

    Ob es nun gut war oder nicht. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung in Deutschland wächst und wächst. Entweder leiden diese vielen Menschen an einem grenzenlosen Realitätsverlust oder...

    Leiharbeiter sind psychische Wracks nach einem jahr dieser Art von Arbeit. Sie werden um ihr wneiges Geld betrogen, müssen unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten und es wird ihnen sogar verboten, mit ihren Arbeitskollegen zu reden. So ewtas gilt als fristloser kündigungsgrund. Nicht reden, wenig verdienen, Schnauze halten...

     

    Udn am Ende bleibt auch noch das Problem der Altersversorgung. Niedriglöhne können keine Altersversorgung garantieren. Der Weg in die Altersarmut wird gelegt. Aber das ist ja noch nciht aktuell. Damit müssen sich eben die nächsten herumplagen ;-)

  • HH
    Heino Hartz

    Der Selbstbetrug und die Lebenslügen der SPD sind unfassbar.. auf einmal gibt es wieder Interviews von Herrn Clement pro Mindestlohn und Herr Lauterbach möchte uns weissmachen, wie dufte Hartz IV ist. Es ist Raubbau an uns allen, die Zerstörung einer Gesellschaftsstruktur. Die Fianzblasenjongleure wurden zur "Öffnung der Gesellschaft" (Schröder) unter rot-grün unterstützt wie nie zuvor und jetzt wird denen auch noch Geld der kommenden Generationen hinterhergeworfen. Mensch möchte noch erleben, dass diese Leute und ihre SPD-Handlanger sich für ihre Verbrechen und Enteignungen verantworten müssen

  • K
    Klaus

    Lauterbach und ein Linker? Ein angepasstes SPD-Mitglied ist er geworden. Wer behauptet, die Agenda 2010 hat eine Million Arbeitsplätze geschaffen, vergißt zu welchem Preis dieses stattgefunden hat. Gut bezahlte Arbeitsplätze wurden vorher vernichtet um dann den Niedriglohnsektor zu stärken. Dieses wird dann noch von der SPD als Erfolg verkauft. Kann man noch eigentlich einen Unterschied zwischen der CDU und der SPD erkennen? Durch die große Koalition haben sich die Grenzen so verwischt, das man nicht mehr erkennen kann, wer für die soziale Kälte in unserem Land verantwortlich ist

  • KB
    Kai B.

    Sobald er aus seinem Fachgebiet Gesundheit herauskommt, stellt sich heraus, dass Herr Lauterbach nicht im Mindesten so intelligent und sozial vernünftig ist, wie es ansonsten den Anschein hat. Schon vor über einem Monat veröffentlichte die Frankfurter Rundschau im Internet ein Streitgespräch zwischen Lauterbach und Ottmar Schreiner. Wenn Leute wie Lauterbach sich tatsächlich als SPD-Linke bezeichnen und es ihnen auch noch abgenommen wird, dann stehen Politiker von Schreiners Schlag tatsächlich ziemlich auf verlorenem Posten. Leider.

  • S
    Sunny

    so..so die Hartz Reformen sind also links..

    und millionen schuften sich dumm und dämlich im niedriglohnbereich,und merken am ende des monats das das Geld nur bis zur Monatsmitte reicht. Chronisch kranke seit zich jahren nich tmehr arbeitsfähig dümpeln mit Hartz 4 sätzen dahin und müssen hungern weil sie nicht mehr in der früheren sicheren Sozialhilfe sind. Mütter müssen sich Prostituieren weil sie ihre Kinder nicht mehr Ernähren können.Andere widerum werden schikaniert ,sanktioniert von unfähigen Arge mitarbeitern..

    Diese liste würde hier nie zuende gehen..

    und den Rahmen sprengen.

    Hartz 4 ist nicht Links - es ist ein verbrechen an die Menschlichkeit !

  • R
    Rumpelstilzchen

    Offensichtlich hat Herr Lauterbach zusammen mit Herrn Sinn ein paar Bier zuviel gehabt, denn dieses Geschwätz habe ich schon mal gehört und gelesen. Wie Menschen (Leiharbeiter) in der Autoindustríe bezahlt werden wissen wir seit gestern (7 € bei Opel).

    Warum die Allgemeinheit Arbeit subventionien muß, während Steuergeschenke an die Schwerverdiener gemacht werden, bleibt mir schleierhaft.

    Allem Anschein nach hat auch Herr Lauterbach den Bezug zu den real existierenden Problemen der arbeitenden Bevölkerung verloren. Damit reiht er sich in die Schar der weltfremden Schwätzer und Verdränger ein. Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen der Linken zuwenden.

  • B
    Belfeldt

    Wieso kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass hier eine ganze Reihe von Faktoren in dieser Darstellung der Gleichung bewusst ausgeblendet werden? Ich frage mich unwillkürlich wie viele HartzIV-Empfänger Herr Lauterbach wohl in seinem Bekanntenkreis hat. Vermutlich keinen einzigen, argumentiert er doch ständig gegen sich selbst.

     

    Wieso sollte man, mit Verweis auf psychische Depression und Suizidgefahr Menschen in Jobs drängen und damit erst ein Wettbewerbsklima schaffe, in dem die schwächsten zuerst auf der Strecke bleibe. Mann braucht ja nur die Fälle bei Renault zu betrachten, wo Aufgrund gesteigertem Leistungsdruck nach der Privatisierung Ingenieure reihenweise aus dem Fenster springen.

    So etwas ist auch auf das Niedriglohnsegment anwendbar, denn: Wenn ich z.B. einen „arbeitsscheuen“ Abiturienten in einen Billigjob presse, nehme ich mitunter einem anderen Menschen die Arbeit die ihn wirklich ausfüllt, diese sinnstiftend benötigt um zu überleben.

    Die Kosten welche sich aus sozialer Verelendung ergeben, tauchen ja in keiner, in keiner arbeitsmarktpolitischen Gleichung auf.

    Und sicher ist es nicht würdelos für fünf € die Stunde Krebskranke Kinder zu heilen. Würdelos finde ich neben der Bezahlung eigentlich nur solche Beispiele anzuführen.

    Und sind Arbeitslose jetzt häufiger chronisch Krank weil sie arbeitslos sind oder kriegen sie einfach keinen Job weil sie krank sind? Fragen über Fragen, auf die ein Herr Lauterbach auch keine Antworten hat.

     

    Wieso wird die heilige Kuh der Arbeit eigentlich auch von der Linken immer noch wie eine Standarte vor sich her getragen. Fehlt uns wirklich der moralische Überbau zu begreifen, dass wir nicht mehr das Jahr 1955 schreiben und soziale Gerechtigkeit auch anders aussehen kann?

    Wie auch immer, In Fällen wie diesen empfehle ich gerne diesen witzigen Text von Helmut Weiss:

     

    Muessiggang ist aller Laster Anfang...

    sagt der Volksmund und hat wieder mal recht. Die Muessiggaenger beseite schieben ist laengst so verstanden worden.

    Kohl wollte den Freizeitpark schliessen, Schroeder will den faulen Saecken Beine machen, der Grossteil der GewerkschafterInnen und der Linken beteuert: Wir sind doch gar nicht kein bisschen faul, niemals nie nicht! Wenn man uns nur arbeiten liesse, wuerden wir schuften wie die Beserker: Graeben aufreissen und wieder zuschuetten, Autobahnen bauen bis vor lauter Blech nichts mehr zu sehen ist, Werbeprospekte drucken um jeden Gegner damit totwerfen zu koennen, noch 342 Fernsehprogramme produzieren, noch 1.011 Onlineshops einrichten, auf jedes Haus eine nett strahlende UMTS Antenne setzen (und spaeter Berufsinvaliditaet einklagen) usw, usw, usw....

    Aber der boese Kapitalismus laesst uns ja nicht arbeiten, der ist schuld, der !

  • WG
    Wilfried Graf

    Herr Lauterbach macht es sich einfach, wenn Er sagt die Reformen hätten gegriffen. Die Reformen haben nur auf den Arbeitslosen in negativer Hinsicht getroffen, da der Arbeitslose trotz Arbeit weniger in der Tasche hat und sich weniger bzw. gar nichts leisten kann. Der Kapitalist lebt von den Zuzahlungen des Staates in doppelter Hinsicht. Einmal die Zuzahlung für den Betroffenen von Staat, weil das Hartz IV nicht ausreicht und die Zuzahlung des Staates an den Arbeitgeber, welcher freundlicher Weise einen oder mehrere Arbeitslose unter Tarif und Lebensstandard einstellt. Dafür wird der Arbeitgeber vom Staat noch subventioniert.

    Der Arbeitnehmer hat Einschränkungen im großem Maße, während der Arbeitnehmer sich im Geld suhlt. Herr Lauterbach zählt zu einem dieser Leute, welche die Sozialdemokratie mit dem Bewustsein kaputt machen und den Linken Flügel stärken, wie auch die Partei DIE LINKE. Hier sieht man auch wer sich für Gerechtigkeit zum Wohle Aller einsetzt.

  • JR
    Jürgen Riedel

    Sehr geehrter Herr Lauterbach, ich wünsche mir, das Politiker öfter mal die Wahrheit sagen. Das fehlt in der heutigen Politik und ich finde, ganz besonders bei der SPD, die ihren Namen ja nun wirklich nicht mehr verdient. Ich fühle mich von den Sozialdemokraten schlichtweg verraten. Über dreissig Jahre gearbeitet und dann eben auf das Abstellgleis geschoben, seit vier Jahren arbeitslos und rechtlich dank durchgewunkener krimineller Gesetze wie ein Sozialhilfeempfänger gestellt. Eine kleine Aufzählung der Ungerechtigkeiten: volle Anrechnung von Unfallrente auf Hartz 4; keine Erhöhung der Invalidenrente, Verhinderung von Klagen gegen Hartz 4. es würde mir noch viel mehr einfallen, aber so sieht es aus: Die SPD arbeitet nach dem Motto: "Wir nehmen es den Armen und geben es den Reichen" und rechtfertigt das auch noch beleidigt. Wer Augen und Ohren hat, kann sich ja bekanntlich Nachrichten im Fernsehen, Zeitung und Internet anschauen und wird auch zu keinem anderen Fazit kommen.

    Die SPD gehört so schnell wie möglich in die Opposition, dann wären dann die Hälfte der "kriminellen" Gesetze nicht durchgewunken worden.

    Mein Fazit: Ich war früher jahrelang überzeugter Sozialdemokrat und hatte dann die Schnauze voll von Mogel-Schröder und Hormon-Fischer und sage mir immer wieder: "Wenn ich nochmal SPD wähle, soll mir die Hand abfaulen!".

     

    Mit nicht so ganz freudlichen Gruß

    Jürgen Riedel

  • A
    Anne

    Linkshänder_innen können sich ja da fast beleidigt fühlen, und August Bebel würde vielleicht einen Herzinfarkt bekommen. Auch wenn ich viele Polemik gegen die "Agenda 2010" nicht teile, so ist doch bezeichnend, wie z.B. Lauterbach schönredet, dass doch mehr Leute für geringere Löhne zu arbeiten bereit sind - naja, stimmt ja, sogar mancher Bankenchef verzichtet großzügig auf ein paar Millionen. Mensch muss auch kein_e Kommunist_in sein, um es grundsätzlich höchst fragwürdig zu finden, dass überhaupt Leute mehr als 4 oder 8 Mal oder 800 oder 1600 Mal so viel besitzen wie andere. So viel mehr haben die garantiert nicht "geleistet" und um so viel höhere humane Grundbedürfnisse haben sie garantiert erst recht nicht. Diese Diagnose bietet zwar noch lange kein Heilmittel, vielleicht ist die Krankheit bis auf weiteres unheilbar, aber sie zumindest annähernd einzusehen, wäre das Mindeste, was sich "sozialdemorkatisch" nennen dürfte.

  • PG
    Per Gustafson

    Soll doch Herr Lauterbach auch mal erklären, warum der Niedriglohnsektor zB in Dänemark bei Vollbeschäftigung nur bei 8,5%, in Deutschland hingegen bei mittlerweile 22% (fast US Niveau). Da ist sicher wieder die Bildung oÄ schuld. Was ist mit dem Binnenmarkt und nicht vorhandener antizyklischer Konjunkturpolitik, der niedrigen Frauen-Erwerbslosenquote (vgl mit zB Frankreich)...?

  • V
    vic

    soso, linke Reformen. Herr Lauterbach meint, dass es in der Autoindustrie keine Niedriglohnjobs gibt. Da hat er wohl die tausende Leiharbeiter übersehen die außerdem derzeit entlassen werden.

    Hier redet mal wieder ein Blinder vom Sehen.

  • A
    Anton

    Was Karl Lauterbach (SPD) hier von sich gibt, ist widersprüchlich, unschlüssig und meist nur sehr oberflächlich begründet.

     

    Da werden Kausalzusammenhänge hergestellt, die jeglicher Grundlage entbehren.

     

    Um es klarzustellen: Es gibt derzeit KEINE empirischen Daten, welche die These belegen, dass die "Hartz"-Reformen für die Belebung am Arbeitsmarkt verantwortlich waren. Vielmehr war die Weltkonjunktur in dem betreffenden Zeitraum sehr positiv und kommt als alleinige "Causa" dieser Belebung durchaus in Betracht.

     

    Hinzu kommt, dass das Menschenbild des Herrn Lauterbach mit Art. 1 GG nicht übereinstimmt. Denn es widerspricht der Würde eines arbeitslosen Menschen, ihm zu unterstellen, er sei faul und träge und müsse daher unter mehr Druck gesetzt werden, "jede zumutbare Arbeit" anzunehmen.

     

    Ein derartiges Menschenbild war dem hervorragenden Rechtsphilosophen John Rawls, auf den sich Karl Lauterbach zu Unrecht beruft, fremd.

     

    Das Menschenbild des Herrn Lauterbach ist weder christlich, und auch nicht "links", es ist schlichtweg verheerend.

  • F
    Fassungslos

    Lauterbach findet es gut, dass die Center Arbeitslose durch Umerziehung, Einstellungskontrolle, Strafmaßnahmen und mit dem quasi-religiösem Eifer einer inquisitorischen Gesinnungspolizei zu Hungerlöhnern und Sklavenarbeitern transformiert hat, damit sie ihren Anteil an der Rendite-Vergötterung und Profit-Onanie der „Eliten“ unserer Gier-Gesellschaft und ihrer gekauften Politclowns leisten.

     

    Es ist eine Tragik, dass selbst kompetente Menschen wie Lauterbach nach einigen Jahren in der Politik der pathologischen Realitätsverleugnung und dem unsäglichen Selbstbeweihräucherungsgeschwafel unserer Volkstreter verfallen.

     

    Das dürfte Lauterbach doch nicht nötig haben, sollte man meinen. Oder etwa doch? Würden ihm vielleicht einige seiner lukrativen Nebentätigkeiten verloren gehen, wenn er im nächsten Jahr sein Abgeordnetenmandat verlieren sollte?

     

    Dafür kann man schon mal den Versuch unternehmen, den Menschen eine Gehirnwäsche zu verpassen. Sie sind es ja von den Arbeitsämtern gewohnt.

  • S
    Schneider

    SPD-Politiker Lauterbach verteidigt Agenda 2010

    am Schreibtisch. Überblick gesichert?

    1-Euro-Jobs(MAE), ABM, MAE-Entgelt oder ÖBS z. B. in Berlin sind keine offiziellen Arbeiten und deren Beschäftigte werden in der Arbeitslosen-statistik nicht mehr geführt, obwohl weiterhin als arbeitssuchend erfaßt und Bewerbungen für den 1. Arbeitsmarkt notwendig sind.

    Die "linken" Hartz-Reformen sind link.

  • DB
    de Busch Schorch

    "You cant argue the death penalty isnt effective, but the protest against it is justified. Thats inconsistent."

    Senator Bob Dongelsen, North Kansas

  • AC
    Arne Christoffers

    Schlichtweg Asozial

     

    Was Grüne und SPD mit den Hartz-IV-Reformen erreicht haben, ist eine Brandmarkung als unwählbare Partei. Durch Krankheit arbeitsunfähig geworden, kann ich die Sache gerade am eigenen Leib miterleben...wegen Asthma und Allergien bekam ich keine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung, obwohl selbige Probleme in meinem Job keine Bedeutung hatten. Die private Altersvorsorge wird durch Hartz IV komplett torpediert und wenn man mal wieder Handwerker rufen muß, um Reparaturen durchzuführen, geht leicht das komplette "Einkommen" eines Monats drauf, was bedeutet, daß man sich bei anderen Nahrungsmittel erbetteln muß. Gerechtigkeit gibt es auch nicht mehr - statt dessen wird man sogar vom Staat bestraft, wenn man seine Rechte durchsetzen möchte, so daß jene, die sich ungerechtfertigt bereichtert haben, vor Strafverfolgung geschützt sind. Dabei zahlt dann sogar der Staat drauf, weil er sonst für einige Zeit weniger Leistung geben müßte.

     

    Mich wundert, daß SPD und Grüne nicht schon auf die Idee gekommen sind, Autos durch Sänften zu ersetzen...für 4-EUR/Stunde bekommt man dann schon das CO2-freundliche Luxusmodell mit vier Trägern und die Arbeitslosenzahlen sinken weiter...na, wäre das nicht was für die Herrschaften, die offenbar jegliche Verbindung zum Volk verloren haben?

     

    Arne Christoffers

  • NB
    Neoliberaler Bösewicht

    Stimmige Argumente von Herrn Lauterbach. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. "H4-Reformen sind linke Reformen"...Das nenne ich einen Sozi in der Offensive. Davon sollten endlich mal mehr den Mund aufmachen. Anstatt sich von der Y. in die Katastrophe ziehen zu lassen...

  • HD
    Hans Dampf

    Selten so einen Schwachsinn gelesen. Die Agenda 2010 hat genausowenig mit linker Politik zutun, wie Herr Lauterbach sozialdemokratisch ist. Die gesamte Argumentation ist ein Paradebeispiel für neo- bzw. wirtschaftsliberales Gedankengut. Der Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland hat ein Rekordniveau in der EU erreicht, die niedrigen Arbeitslosenzahlen sind Etikettenschwindel. Wenn man allerdings die von Herrn Lauterbach neben seiner Teilzeittätigkeit im deutschen Bundestag besetzten Posten innerhalb der Privatwirtschaft betrachtet (http://www.abgeordnetenwatch.de/prof_dr_dr_karl_lauterbach-650-5770---nebentaetigkeiten.html) wird natürlich klar, wo Bartel den Most holt.

  • A
    Axel

    Weder Hartz 1-4, noch die SPD und schon gar nicht Herr Lauterbach sind links.

    Die von SPD und Grünen eingeleiteten Hartz- "Reformen" (welch orwellsche Sinnverfälschung)sind eine soziale Katastrophe und die SPD trägt Mitverantwortung für Miniarbeitsplätze und Ein-Euro-Jobs, die ihren Menschen weder alleine ernähren können noch ihn ein würdevolles Leben leben lassen. Auch einem gutdotiertem Herrn Lauterbach dürften die letzten Armutsberichte bekannt sein, die Deutschland ein fortschreitendes Auseinanderklaffen der Gesellschaft in Wenige immer Reichere und immer mehr Arme bescheinigen mit den inakzeptablen Aspekten Kinder- und Altersarmut.

    Aber vom "Sozialen" Erbe hat die SPD bekanntermaßen schon vor geraumer Zeit vollständig Abschied genommen. Es verbleiben linke Worthülsen und unrealistische bzw. lächerliche und unehrliche SPD-Wahlpropaganda a la "Mindestlohn"-durchsetzung mit der FDP.

    Und die TAZ-Redaktion beschreibt und würdigt Herrn Lauterbach in ihren einführenden Worten unkritisch als "SPD-Linken" und läßt handzahm seine Selbstdarstellung über sich ergehen. Kritischer Journalismus, der auch hinterfragt und sich auch traut Gegenpositionen zu vertreten ist leider auch in der TAZ selten geworden und zählt zur Kategorie "aussterbende Art".

  • DW
    die Wahrheit

    Die Hartz-Reformen sind links und Hitler war ein Osterhase.

    Lohndumding, Kinderhunger (mit 2,60 € am Tag einen 12jährigen zu ernähren, mach das mal vor, Herr L.), Armut, und das ganze überdeckt von dem Aufschwung, der in Zyklen immer wieder kommt (zur Erinnerung: Gasgerd sagte 1998 der damals anstehende Aufschwung sei seiner. Danach gab es wieder Abschwung und dann eben Aufschwung) das soll links sein. Nein da will wohl jemand sein Gewissen reinwaschen.

     

    Aber links ist das nicht; höchstens link.

  • N
    Nadi

    Zitat: Ausbeutung dürfen wir nicht akzeptieren. Deshalb bin ich für einen gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn.

     

    Aber irgendwie ist Hartz-IV der Supererfolg?

    Tatsache ist, dass es heute ca. 7 Millionen Menschen gibt, die Arbeitslosengeld II beziehen. In der Statistik tauchen aber nur 3,5 Millionen auf. Die Statistik streich jeden raus, der sich in einer Trainingsmaßnahme oder einem 1-EURO-Job (Aktiv-Job) befindet.

    Das Hartz-IV-Bild leidet immer darunter, dass die Leute, die von ihrem normalen Lohn nicht leben können und aufstocken müssen (viele Familien und Alleinerzieher) nicht berücksichtigt werden. In Hamburg sind das knapp 30.000 Personen gewesen. Würde man die mit den 75.000 registrierten Arbeitslosen addieren, wäre das eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Aber das wird nicht getan und auch in der Vergangenheit wurden Leute in Maßnahmen aus der Statistik gestrichen.

    Da die Hartz-IV-Reform aber mehrere Dinge bezweckte:

    a) Schnelle und effektive Vermittlung der Arbeitslosen

    b) Ausbau der Betreuung und Kundenfreundlichkeit = Arbeitslose sollen Kunden werden

    c) Jobcenter mit tollen Öffnungszeiten und verfügbaren PC zur Jobrecherche

    d) Deutlich bessere Beratung der Arbeitslosen - bereits vor der Arbeitslosigkeit, wenn zum Beispiel ein Vertrag ausläuf

    e) Effektive Hilfen für Arbeitslose, die nachweisen, dass sie sich um einen Arbeitsplatz bemühen

    f) Spezielle Hilfen für Immigranten oder Personen, die mehrere schwere Hindernisse für eine Integration in den Arbeitsmarkt aufweisen

     

    Diese Versprechungen sind leider so nie erfüllt worden. Und was Professor Lauterbach hier sagt, ist erstens eine Diskreditierung des Begriffs Links und zweitens eine Rechtfertigung für einen gigantischen Wortbruch.

    Während das alte System viele Fehler hatte und auch nicht kundenfreundlich war, ist das neue System nur eine Einsparmaßnahme und ein Haufen vieler Bausstellen.

    Es gibt in Deutschland Tausende Hartz-IV-Empfänger, die nicht von den Jobcentern betreut werden, sondern die auf Träger ausgegliedert werden. Damit schließt sich der alte Teufelskreis erneut. Aber die ARGEn schaffen es nicht, diese Leute so zu betreuen, dass sich Klient und Vermittler kennen, dass sie miteinander wirklich reden und der Vermittler weiß, wo er die Leute unterbringen kann.

    Tatsache ist, dass im pro Jahr ein Vermittler 271 Arbeitslose hat, aber nur 12 vermitteln kann. Er bräuchte also ca. 22 Jahre, um diese Arbeitslosen zu vermitteln.

    Wenn das ein Fortschritt und ein Sieg der Linken ist, dann hat Professor Lauterbach seinen Titel auf einer Kirmes geschoßen.

    Auch die Struktur der Beschäftigung spielt eine große Rolle. Ausbeutung ist fester Bestandteil der Hartz-Gesetze und kann sogar auf Anordnung der ARGE passieren: Ein Job bei einer Zeitarbeitsfirma gilt als zumutbar und guter Einstieg in die Arbeitswelt. Auch wenn die Zeitarbeitskräfte immer länger bei den Zeitarbeitsfirmen bleiben, beharrt die ARGE und die SPD darauf, dass dies ein Superinstrument zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sei.

    Lustig auch, dass es bei Zeitarbeitsfirmen fast immer nur Einstiegsgehälter gibt und selbst Leute Mitte 30 das bekommen sollen, was der Tarif der Zeitarbeitsbranche für einen 21 Jährigen vorsieht.

    Ich frage mich, ob die SPD wirklich noch Linke hat oder ob sich dieses Wort dort auf Scheer und Schreiner beschränkt. Lauterbach redet hier einfach nur kreuz und quer daher, ein Erfolg sieht doch so aus, dass die Versprechungen der Reform wirklich eingetreten sind.

    Bei vielen Jobcentern ist um 11.30 Schluß, Ressourcen stehen nicht zur Verfügung, vermittelt wird nicht und auch sonst herrscht nur Misstrauen und Konflikt zwischen Arbeitslosen und Vermittlern (nun so heißen sie, aber das sind sie nicht).

    Wer sich die Reformen in den skandinavischen Ländern ansieht, der bemerkt, dass es bei deren Arbeitsämtern weitaus zivilisierter und lockerer her geht als bei uns. Dort herrscht auch kein Misstrauen und Anspannung.

    Für mich gehört die SPD seit diesen Reformen nicht mehr zu den linken Parteien. Seit diesem Interview gehört Lauterbach für mich auch nicht mehr zu den Linken.

    Die Linke sollte sich ein Herz nehmen und darauf stolz sein, sich so zu nennen. Solange Linke diesen Begriff inflationieren und sich von vermeidlichen Linken die Beute abjagen lassen, kommt es nicht mehr zu einer sozialpolitischen Erneuerung in diesem Land.

    Links sein, ist out, weil es so geschreddert wird, weil die Realitäten verbogen werden. Warum gibt es im Bundestag kein einzigen Abgeordneten, der ein Arbeitsverhältnis bei einer Zeitarbeitsfirma hat? Warum ist ein Teil der Gesellschaft dauerhaft von bestimmten Gütern (Zähne, Urlaub, Wohnraumplatz, Universitätsbildung, Stipendien, Sportanlagen und vieles mehr) ausgeschloßen? Fast alle Bezieher von Hartz-IV haben gesundheitliche und psychische Probleme. Aber die Hilfen für diese Menschen beschränken sich auf Darlehen von Angehörigen, weil ALG-II-Empfänger Geschenke niemals offiziel erhalten dürfen, sondern sie dann nämlich vom Regelsatz abgezogen bekommen.

  • S
    Stefan

    so also sieht ein spd-"linker" aus, der sich um kopf und kragen redet:

     

    "Es gibt Arbeitslose, die erstens heute weit schlechter bezahlte Jobs annehmen."

     

    "Wer Vermögen und Einkommen verliert, ist eher geneigt, auch schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen."

     

    "Und - das darf man nicht verschweigen - es sind auch Stundenlöhne um die 10, 12 Euro gesunken, die in den Sog dieser Niedriglöhne gekommen sind. Das ist eine Nebenwirkung dieser Reformen."

     

    "nebenwirkung" ist hier ein genauso unsinniges wort wie auf den beipackzetteln von medikamenten - natürlich sind das WIRKUNGEN, und im fall von hartz-IV durchaus beabsichtigte - schon vergessen, wer diese gesetze hauptsächlich zu verantworten hat und wer ebenso bis heute für sie die propagandatrommel rührt? und wer am meisten davon profitiert?

     

    eben nicht die erwerbslosen, sondern diejenigen, die sich jetzt aus dem reservoir von mit diversen behördlichen sanktionsmethoden existenziell erpressten (nichts anderes umschreibt lauterbach u.a. in den oben zitierten sätzen) ihre billigen arbeitskräfte holen können. und nebenbei von den durch die medial vermittelten schreckbilder der "hartz-IV"-empfängerInnen ebenfalls profitieren, einmal durch die selbstdisziplinierung der noch-erwerbstätigen incl. erhöhter unterwerfungsbereitschaft, zum zweiten auch durch die erwähnte lohndrückung. und das gleichzeitig der heilige fetisch "lohnarbeit" weiter staatlicherseits hochgehalten wird, ist dann eine weitere beansichtigte wirkung.

     

    "Wenn jemand fünf Euro verdient und Kinder gegen Krankheiten impft, ist diese Arbeit dann würdelos?"

     

    ach, und Sie kommen offensichtlich nicht auf die idee, dass eine solche arbeit aufgrund ihres gesellschaftlichen nutzens auch materiell mehr wert ist und entsprechend bezahlt gehört? kommen Sie jetzt nur ja nicht mit der phrase "es ist ja kein geld da" - das es da ist und wer das bekommt, lässt sich z.zt. jeden tag in den news verfolgen.

     

    "würde" ist schön und gut und sollte eigentlich bei jeder arbeit in form ihrer gestaltung und anerkennung selbstverständlich vorhanden sein. aber würde macht eben auch nicht satt.

     

    was Sie da von sich geben, herr lauterbach, ist eine einzige zumutung, eine beleidigung der intelligenz und eine wahre orgie an schönrednerei. mit "links" hat das nur in Ihrer phantasie etwas zu tun.

     

    und dann noch zum krönenden gipfel:

     

    "Bei der Frage, was Arbeitslosigkeit bedeutet, werden die negativen Folgen meist unterschätzt. Arbeitslose sterben früher, sind doppelt so häufig chronisch krank und bringen sich viel öfter um."

     

    dabei kommt Ihnen offensichtlich nicht auch nur ansatzweise in den sinn, dass diese vorhandenen phänomene etwas mit der kranken gesellschaftlichen bedeutung der lohnarbeit zu tun hat, wie sie hier existiert? mit einer erbärmlichen reduzierung des menschlichen lebens auf arbeitsleistung, egal zu welchem preis?

     

    und gleichfalls "vergessen" Sie so ganz nebenbei, dass viele suizide von erwerbslosen eher als versteckte morde angesehen werden können, aufgrund von behördlicher & medial-gesellschaftlicher stigmatisierung. auch dafür sind leute wie Sie mitverantwortlich. punkt.

     

    ein paar beispiele für tote u.a. durch diese angepriesenen "reformen" habe ich vor längerer zeit gesammelt - mittlerweile dürften die zahlen gestiegen sein:

     

    http://autismuskritik.twoday.net/stories/3645861/

     

    von solchen "linken" wie Ihnen bin ich schlicht und einfach angewidert, herr lauterbach.

  • MM
    Manfred Müller

    "Umgekehrt: Bei der Frage, was Arbeitslosigkeit bedeutet, werden die negativen Folgen meist unterschätzt. Arbeitslose sterben früher, sind doppelt so häufig chronisch krank und bringen sich viel öfter um. Diese Befunde gelten sogar für Staaten mit engem sozialen Netz wie Schweden. In den USA und Großbritannien ist es noch schlimmer. Deshalb wollen die meisten Arbeitslosen unbedingt arbeiten."

     

    Liegt hier nicht möglicherweise eine Verdrehung

    der Kausalitäten vor?

    Der Text behauptet "arbeitslos" folgt chronisch krank, depressiv etc.

    Ist es nicht eher umgekehrt, dass Kranke einfach mal schlechtere Aussicht auf einen Job haben (mit zusätzlichen Nebeneffekten, dass sie früher sterben, sich eher umbringen etc.)?

    Jetzt sind sie auch noch selber Schuld...

  • M
    Max

    Dieses Spatzenhirn soll mal von 7,50€ Brutto die Stunde leben.

    Gleiches Geld für gleiche Arbeit wenn man sich schon in ein Prekäres Arbeitsverhältnis begeben muss.

  • I
    I.Grothe

    Hartz IV ist eine soziale und arbeitsmarktpolitische Katastrophe!

  • F
    Fritz

    Dieses Interview dürfte - so es denn noch eines solchen bedruft hätte - der ulimative Beweis für die Degeneration der SPD sein.

    Lauterbach bentötigt keine Belege für seine Thesen. Er "glaubt" an die Wirksamkeit der Reformen. Dabei sind Fakten irrelevant. Dabei sit irrelevant, das eine wissenschaftliche Untersuchung belegthat, das die "Reformen" wirklungslos waren.

    (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/dokumentation

    Was das belegt ist folgendes: Dieser Mann ist nicht links, und die SPD ist nicht sozialdemokratisch. case closed.

  • L
    Liliput

    Lauterbach, von wegen links, das ist die SPD schon seit Schröder nicht mehr, finde ich gut, das die SPD immer mehr an die Linke verliert, Ihr habt nicht mal 5% verdient, wie die CDU auch.

  • PA
    Peter A. Weber, Klotten

    Wirklich ein wahrer Witzbold - der Herr Lauterbach! Wenn es nicht so traurig wäre, wie dieser Lobbyist die Wahrheit verdreht, könnte ich schallend lachen.

     

    Und übrigens: Was heisst schon links? Das kommt doch nur auf den jeweiligen Standpunkt an. Wenn man den Marathonlauf der SPD nach rechts berücksichtigt, dann ist was dran an der Die-Hartz-Reformen-sind-links-"Theorie. Und dann muss ja befürchtet werden, dass Hartz IV erst der Anfang ist, denn linke Trends sind ja nicht mehr in.

  • EA
    el antifascista

    "Es gibt Arbeitslose, die erstens heute weit schlechter bezahlte Jobs annehmen. ..." Wer nimmt denn bitte freiwillig einen Job mit Unterbezahlung an? Arbeitslose werden vom Staat mit teilweise drakonischen Maßnahmen gezwungen völlig unterbezahlte Jobs anzunehmen, weil sie sonst schlicht nicht überleben würden. Das als Erfolg zu verkaufen ist zynisch und weltfremd. Mein Beileid Herr Lauterbach

  • A
    Anton

    Wenn es nicht so traurig wäre, dann käme jetzt ein dreifaches Ha! Ha! Ha! Aber um zu Lachen ist die Realitätsverweigerung in der SPD zu schlimm für die betroffenen Menschen. Der aktuelle Slogan der SPD müßte lauten: SPD...wir lügen grinsend weiter (in Erinnerung an den von Maget und Steinmeier gefeierten grandiosen Wahlsieg der SPD in Bayern).

  • PW
    Poor Worker

    "Wer Hartz IV bekommt , muss ja nicht arbeitslos sein." Lauterbach

     

    In dem einen Punkt hat die Fliege recht.

    Toll, damit sind die sog. Aufstocker gemeint, das Heer von Billigjobbern, die trotz Arbeit nicht in der Lage sind ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

     

    Lauterbach: "Arbeit ist nicht würdelos, nur weil sie schlecht bezahlt ist"

     

    Das soll er mal den unterbezahlten Zeit- und Leiharbeitern erzählen.

     

    Wir erinnern uns in dem Zusammenhang an Wolfgang Clement, der im Aufsichtsrat (Personalausschuss) des fünftgrößten deutschen Zeitarbeitsunternehmens Deutscher Industrie Service (DIS) sitzt, nachdem er als Bundesminister noch den gesetzlichen Rahmen für Leiharbeit liberalisiert hatte.

     

    Der Lauterbach hat vermutlich auch schon "Pöstchen" bei einem Zeitarbeiter.

  • H
    hans-pfitzinger.de

    Aber er hat nicht nur Zahlen im Kopf, der Herr Professor, er ist auch in Philosophie topfit. Die taz-Leute weisen ihn darauf hin, dass "Millionen weniger Lohn und das Gros der Hartz-IV-Empfänger weniger Transferleistungen" erhalten.

     

    Lauterbach: "Ja, ich glaube, mit dem Sozialphilosophen John Rawls, dass sich der Wert von Politik daran bemisst, was sie für die erreicht, denen es am schlechtesten geht. Das sind, neben chronisch Kranken, die Langzeitarbeitslosen. Insofern sind die Hartz-IV-Reformen linke Reformen."

    Ich aber glaube, dass Karl Lauterbach so eine Aussage nur treffen kann, weil er in völliger politischer Betriebsblindheit vor lauter Scheuklappen nicht mehr sehen kann, was diese SPD-Apparatschiks angerichtet haben. Wenn diese Reformen, ausbaldowert und auf die Schienen gesetzt von VW, Bertelsmann-Stfitung und ihren willigen Werkzeugen Clement, Schröder, Fischer und Steinmeier, "links" sind, dann ist Josef Ackermann ein Linksradikaler.

    Und wer glaubt, dass jemand mit 5 Euro die Stunde, verdient mit der würdevollen Arbeit des Kinderimpfens, ein menschenwürdiges Dasein im Deutschland des Jahres 2008 führen kann, hat keine Ahnung. Wie im Übrigen Leute, die 9.000 Euro im Monat ohne Nebengeräusche verdienen, nicht darüber befinden sollten, ob 7,50 Euro Mindestlohn ausreichend oder - O-Ton Lauterbach - "für Deutschland ideal" sind.

    Es kann aber auch sein, dass er weiß, wovon er spricht, und weshalb er so ein Interview gibt. Das würde heißen, der Doppeldoktor nützt seine beträchtliche akademische Intelligenz, um seine SPD-Karriere zu fördern und nicht, um in der SPD eigene Ziele und Überzeugungen durchzusetzen.

  • NM
    Niki Müller

    Lauterbach (SPD)"Die Hartz - Reformen sind links"

    Und die Erde ist eine Scheibe.

    Nein es ist keine Unverfrorenheit, die der sogenannte Sozialexperte der SPD MdB Lauterbach mit seinem unschuldigen Pennälergesicht da von sich gibt. Er will gar nicht blenden und verdrehen, er meint es wirklich so. Karl Lauterbach, Studium in Texas, vermutlich zuviel Dallas erlebt, der schenkt uns reinen Wein ein. Und sagt uns, was die SPD unter linker Politik versteht. Er versteht sich ja als linker in der SPD und damit von Steinmeier/Müntefering gesehen ein ganz linker ...!

    Natürlich ist Lauterbach zu kurz gesprungen, den nicht nur die Hartz-Gesetze entspringen konsequentem sozialdemokratischem Linksdenken. Er war bescheiden und hat andere Erfolge vergessen: Die Notstandsgesetze, die Gesundheitsreform, die Bildungspolitik, die Verteidigung unserer Ölreserven im Irak, den Bundeswehreinsatz im Innern usw. usf. Alles beste Sahne einer sozialdemokratischen linken Reformpolitik. Und leider hat er auch verschwiegen, das insbesondere die linken Hartz-Reformen einen begeisterten Bündnispartner erforderten. Bündnis90/Die Grünen.

    Also Karl, du kleiner Schlingel, wir haben dich beim mogeln erwischt.

    Niki Müller

  • M
    manfred (56)

    "Daß der Arbeiter für seine Arbeit einen Lohn haben muß ist eine Theorie, die heute weitestgehend fallengesassen wurde." - schrieb Tucholsky. Was hat sich also in den letzten 80 Jahren verändert?

  • W
    Willi

    Sehr geehrter Herr Lauterbach,

     

    gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran. Nehmen Sie einen 1-Euro-Job an, z.B. im Sozialbereich. Das wird Ihr Selbstwertgefühl heben, weil Sie etwas sinnvolles tun. Ihre politische Tätigkeit ist nicht wirklich sinnvoll, jedenfalls nicht für die Menschen, die von Ihrer Sozialpolitik betroffen sind. (Jetzt muss ich eigentlich fragen: Wer profitiert wirklich von Ihrer Politik?)

     

    Streichen Sie am besten das "S" im Namen Ihrer Partei.

     

    Ehrlich,

    Willi

  • F
    Fritz

    @ibot:

    Es gab in diesem Land - lang ists her - den Spruch "Wir wollen keine amerikanischen Verhältnisse". Das bezog sich auch auf die "working poor".

    Heute HABEN wir amerikanische Verhältnisse. D ist in Europa Spitzenreiter bezüglich des Anteils der Niedriglohnsektors (> 22%). Und dieser nimmt auch weiterhin rasant zu, D wird die USA vermutlich spätestens 2010 (welch Zufall!) diesbezüglich überholen. Ungeachtet der Zunahme der Beschäftigung steigt die Anzahl derer, die Transferleistungen erhalten. Diese "Aufstocker" erhalten einen so geringen Lohn, das dieser staatlicherseits auf das Existenzminimum ausgestockt werden muss.

    Die OECD hat D letztes Jahr bestätigt, das kein vergleichbaren Land auf diesem Planeten in diesem Jahrtausend den Sozialstaat so geschliffen hat, wie D. Dieses Jahr hat die OECD belegt, das in keinem vergleichbaren Land die Ungleichheit so rasant wächst wie in D.

    Es gäbe noch so einiges mehr aufzulisten, aber das wäre seitenfüllend.

    In jedem Fall haben wir diese Entwicklung der SPD zu verdanken. Und - natürlich - auch den Grünen.

    Dies alles stammt - soviel ist mal sicher - bestimmt nicht aus einem "linken" Kochbuch. Fragte man aber mal Herrn Lambsdorff, der würde ein Papier hervorkramen, das er 1983 verfasst hat. So gesehen ist wohl klar, aus welcher Ecke die Politik der letzten 10 Jahre kommt.

  • S
    Sklave

    ANONYME AUSSTELLUNG

    Arbeitsmarktlicher Bericht

    zur Teilnahme an Arbeitsgelegenheit nach § 16 - Abs. 3 SGB II

    des (Name des Trägervereins)

    Name, Vorname:

    Adresse:

    Geb. am: BG-Nr:

    Schulbildung:

    Berufsausbildung:

     

    Verlauf des Integrationsjobs

     

    Frau/Herr (Name Beschäftigte/r) ist es mit dem Integrationsjob am Empfang des (Name des Trägervereins) erfolgreich gelungen, sich weiter zu stabilisieren und sich in eine erwerbsbezogene Tagesstruktur einzufinden. Er/Sie hat konsequent an seinem/ihrem Ziel festgehalten. Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) konnte auch mit kritischen Rückmeldungen gut umgehen und war motiviert und engagiert, Anregungen umzusetzen. Er/Sie hat die vollzeitige Arbeitsbelastung bewältigt und wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Vorgesetzten und Kolleg/innen gesammelt. Vor allem das eigenverantwortliche Koordinieren und Abarbeiten der vielfältigen Aufgaben während des 3-wöchigen Sommerurlaubs ihres/ihrer Kolleg/in hat Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) als befriedigend erlebt und hierin zunehmende Handlungssicherheit bewiesen. In einer externen Weiterbildung konnte er/sie außerdem ihre Anwenderkenntnisse (...) vertiefen.

     

    Ergebnisse der Förderung

     

    Zu Beginn des Integrationsjobs strebte Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) eine Tätigkeit als Hilfskraft im ....-bereich an. Er/Sie hat sich fortlaufend mit den Anforderungsprofilen entsprechender Stellen auseinandergesetzt. Dabei ist er/sie zu dem Schluss gekommen, das seine/ihre bisherigen Erfahrungen noch nicht ausreichen, um sie den Anforderungen selbstbewusst stellen und kurzfristig eine Stelle am ersten Arbeitsmarkt finden zu können: Zum einen fehlen ihm/ihr noch verschiedene Qualifikationen, um den geforderten Profilen entsprechen zu können; eine Integration in diesem Bereich würde daher noch einige Zeit beanspruchen. Zum anderen hat Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) die enge persönliche Zusammenarbeit im Team, die gemeinsame Nutzng eines Arbeitsplatzes usw. als neue Herausforderung erlebt. Für die Zukunft wünscht er/sie sich einen Arbeitsplatz, an dem er/sie eigenständiger agieren kann und mehr körperlichen Ausgleich hat. Auch eine distanziertere (...) Arbeitskultur würde ihm/ihr entgegen kommen.

     

    Arbeitsmarktliche Perspektive und Empfehlung des (Leistungsträgers)

     

    Frau/Herr möchte prüfen, ob im ...-bereich für sie/ihn bessere Chancen auf eine berufliche Integration gibt. Da er/sie in der Vergangenheit bereits als Maler-/Lackererhelfer/in bei Renovierungen tätig war, möchte er/sie zunächst hier anknüpfen. Um ihre/seine diesbezüglichen Fähigkeiten einschätzen und ausbauen zu können, strebt er/sie eine weitere Arbeitsgeleghenheit in diesem Feld an, möchte ihre/seine Entscheidung aber vorab in einem vorgeschalteten Praktikum z. B. bei (Name neuer Leistungsträger) gGmbH überprüfen.

     

    Das (Name d. Leistungsträgers) unterstützt diese Überlegung: Neben den inhaltlichen Aspekten wird eine weitere Förderung Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) darin unterstützt, ihre/seine etablierte Tagesstruktur und die erworbene Belastbarkeit weiter aufrechtzuerhalten und zu festigen.

     

    Für die mittelfristige Integration in den ersten Arbeitsmarkt sollte nach unserer Einschätzung unbedingt der Einsatz weiterer Förderinstrumente (Eingliederungszuschuss, betrtiebliche Trainingsmaßnahmen zu Vorbereitung einer Einstellung) geprüft werden. Da Frau/Herr (Name Beschäftigte/r) langzeiterwerslos ist, keine Berufsasusnildung mitbringt und auch keine umfangreichere Berufserfahrung in einem einzelnen Berufsfeld vorweisen kann (vgl. Arbeitmarktlicher Bericht vom ........- (Anfang der Maßnahme)), erscheint uns auch eine Beschäftigungsförerng nach $16a SGBII als sinnvoll.

     

    Ort, Datumg

     

     

    Unterschrift Unterschrift

    Trägerverein Beschäftigte/r

     

     

    So oder ähnlich sieht das bei einer Integrationsmaßnahme oder bei Billigbeschäftigung aus. Noch Fragen, dann wenden sie sich bitte an ihre zuständige Arge oder machen sie sich ihre eigenen Gedanken dazu.

  • P
    Peer

    Es gab in diesem Land mal einen Konsens dahingehend. dass wir hier keine Arbeitsbedingungen zulassen wollen, die entwürdigend sind. Humanisierung der Arbeitswelt hieß das Thema. Dazu gehört eine angemessene Bezahlung und eine Tätigkeit, die der Ausbildung entspricht. Dazu gehört weiterhin genügend Freizeit, denn Arbeit ist kein Selbstzweck. Dies hatte ein Unternehmer als gegebene Rahmenbedingung zu akzeptieren. Arbeitsplätze, die diesen Kriterien nicht entsprecvhen wollten wir hier nicht mehr zulassen. "Irgendeine Arbeit ist besser als keine Arbeit" ist menschenverachtend und entwürdigend. Links zu sein hiess mal für die Verbesserung der Lebensbedingungen zu streiten, nicht die Leute immer mehr unter Druck zu setzen.

  • P
    Peer

    Ich bringe mich lieber um, als mich zum Arbeitssklaven machen zu lassen, Herr Lauterbach!

     

    Schon malö was davon gehört, dass zu menschenwürdiger Arbeit nicht nur gehört, dass sie angemessen bezahlt wird, sondern auch dem Ausbildungsniveau angemessen sein muss. Intellektuielle Unterforderung am Arbeitsplatz (allmähliche Verblödung!) ist noch schlimmer als zu schlechte Bezahlung. Und genau das sind diese McJobs!

     

    Ein schöner Linker sind Sie - Ich hoffe die LINKE wird Euch rotlackierte Manchesterkapitalisten schnellstens überflüssig machen!

  • HW
    Henrik Wittenberg

    Mindestlohn – gibt´s doch schon!

     

    Momentan beziehen 300.000 Menschen einen Mindestlohn von einem Euro –

    die „Ein-Euro-Jobber“. Laut Arbeitslosenstatistik existieren sie gar nicht.

     

    Die gleichen Politiker, die jetzt die Arbeit der abhängig Beschäftigten durch die Einführung von Mindestlöhnen aufwerten wollen, haben durch die Einführung des ersten bundesweiten Ein-Euro-Mindestlohns reguläre Beschäftigungsverhältnisse entwertet.

     

    Auch die Senkung der Arbeitslosigkeit wurde durch eine Zunahme der Arbeitsarmut erkauft, zu erkennen an der wachsenden Zahl* von Leistungsberechtigten (8 Millionen), welche die geschönten Arbeitslosenzahlen (3,1 Millionen) ad Absurdum führen.

     

    Nicht die Wirtschaft finanziert den „Aufschwung“ am Arbeitsmarkt, sondern der Steuerzahler – durch die Zunahme von Arbeitsplätzen mit ergänzendem, aus Steuern finanziertem, ALG II).

     

    Doch unsere Politiker träumen von Vollbeschäftigung (!) und verschweigen uns dabei deren Rahmenbedingungen: Eine Arbeitswelt bestehend aus „Ein-Euro-Jobbern“ und Niedrigstlöhnern in Massenarmut.

     

    Deshalb unsere Forderung: Arbeit – nicht um jeden Preis!

     

    http://www.bgekoeln.de/files/plakate_bgekoeln.pdf

     

    Kölner Initiative Grundeinkommen

    www.bgekoeln.de

  • IN
    Ihr Name Gonzo

    Herr Lauterbach ist ein Beispiel dafür, was ein selbsternannter Linker bereit ist schön zu reden um nicht seinen gutbezahlten Minderleisterjob zu verlieren.Ich glaube in dieser Kaste denken etwa 90% so ohne "ROT" zu werden.

    Vielleicht werden sie ja nächsten Jahr blassrot so um die Zeit.

    Ich bete zum Gott der Arbeitslosen und hoffe ich muss diese alberne Fliege nie wieder in irgendeinem Fernseh- oder Zeitunginterview erleben. Peinlich

  • FW
    Frank Wichert

    Der Herr Lauterbach hat keine Ahnung von den tatsächlichen Verhältnissen.

     

    Vor 7 Jahren nach meiner Ausbildung (nach Abitur Lehre zum Verlagskaufmann) hatte ich in Nürnberg ein Gehalt von 1.300,- netto. Nach einem halben Jahr Arbeitlosigkeit bin ich zu Erhöhung meiner Anstellungschancen nach München gezogen.

     

    Mittlerweile verdiene ich ein wenig mehr als 1.100,- und habe die hohen Lebenshaltungskosten an der Backe.

     

    Auch im Gespräch mit anderen Leuten auch jungen akademisch beschäftigen Menschen zeigt sich, dass die Unternehmen die Drohung mit Harz IV dazu genutzt haben, die Grundgehälter knapp über dem Harzniveau anzusiedeln.

     

    Die Arbeitslosen haben ja keine Wahl. Wenn ich das Angebot vom Arbeitsamt ausgeschlagen hätte für 200,- weniger als direkt nach der Ausbildung zu arbeiten hätte das meinen wirtschaftlichen Ruin bedeutet.

     

    Von etlichen jungen Menschen hier in München habe ich schon gehört: Warum hab ich blos Abitur gemacht, wenn die im Aldi an der Kasse mehr verdient.

     

    Die Antworten des Herrn Lauterbach zeigen mal wieder, dass die Politiker, die für die Rahmenbedingungen in diesem Land verantwortlich sind keine Ahnung von dem Leben in diesem Land haben. Ist ja klar: Die Großkopferten und Dummschwätzer bleiben unter sich.

     

    Mit freundlichem Gruß aus München

     

    Frank Wichert

  • K
    kitty

    Nachsatz.

     

    Hier schließe ich mich inhaltlich an:

     

    "Unternehmen, deren Existenz lediglich davon

    abhängt ihren Beschäftigten weniger als einen zum Leben ausreichenden Lohn zu zahlen, sollen in diesem Land kein Recht mehr haben, weiter ihre Geschäfte zu betreiben.(...) Mit einem zum Leben ausreichenden Lohn meine ich mehr als das bloße Exisistensminimum - ich meine Löhne, die ein anständiges Leben ermöglichen."

     

    Franklin D. Roosevelt (1933)

  • K
    kitty

    @Kai B.

     

    "Sobald er aus seinem Fachgebiet Gesundheit herauskommt, stellt sich heraus, dass Herr Lauterbach nicht im Mindesten so intelligent und sozial vernünftig ist, wie es ansonsten den Anschein hat."

     

    Ich muss Sie leider enttäuschen! Auch hier schwaffelt er nur blödes Zeug daher, um die Menschen für dumm zu verkaufen. Einerseits verunglimpft er die Ärzte, sie würden Kassenpatienten nicht ordentlich behandeln. Andererseits macht er sich für Gesetze stark, die den Krankenkassen verbieten, eine ordentliche ärztliche Behandlung der Kassenpatienten zu bezahlen. Ach ja: Selbst ist er natürlich Privatpatient.

    Es widert einen nur noch an!

  • A
    Axel

    Mit solchen "Linken" wie Herrn Lauterbach und dieser unsozialen SPD-Politik gegen Arbeitnehmer, Arbeitslose, Rentner und Studenten hat die SPD bei immer mehr Menschen als unwählbar verspielt.

    Wer sich als zweite CDU darstellt und Menschenwürde und Prinzipien und Werte wie Sozialstaat, Gerechtigkeit und Solidarität nicht mehr versteht, hat Wahlergebnisse im einstelligen Bereich verdient.

    Die SPD ist Hauptakteur im Verteilungsprozeß von Unten nach Oben und es dürfte ihr zunehmend schwerer fallen, ihre Mitverantwortlichkeit daran mit linken Parolen zu kaschieren. Mit links hat dies nichts, aber auch gar nichts zu tun.

  • I
    iBot

    Ich bin beileibe kein Neoliberaler.

     

    Aber alles, was ich hier lese ist "Hartz = böse, Agenda = böse, Agenda muss weg, damit Deutschland wieder zur blühenden Landschaft wird". Kein Stück besser als Herr Lauterbach mit seinem "Agenda gut, alle glücklich"-Gewäsch. Ich würde mir ja eine etwas differenziertere Sichtweise aufs komplexe Thema Sozial- und Arbeitsmarktpolitik von taz-Lesern wünschen. Aber der Lafontainismus scheint immer weiter um sich zu greifen. Armes Deutschland.

  • H
    harzie58

    Wenn es kein Brot gibt, dann sollen die Leute eben Kuchen essen.

     

    So zynisch wie die Bemerkungen der Marie-Antoinette zur Französischen Revolution kommen einem die Worte eines Lauterbachs vor.

    Ich wünsche ihm das gleiche Ende der Geschichte.

  • J
    jan

    Nach diesem Interview mit Kapitalstalinist Lauterbach (der Titel "SPD-Linker" zeugt von grimmigem Humor, danke Frau Hermann) ist vor allem eines klar: mit 18 Prozent wie in Bayern ist die SPD als vermeintlich sozialdemokratische Partei immer noch erschreckend überbewertet.

  • OM
    Olaf Mertens

    Diese linken Reformen sind echt Hart(z)!

  • F
    Frank

    Die Wiedereinführung der Sklaverei würde noch mehr zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze schaffen. Lauterbach würde das wahrscheinlich grundsätzlich begrüssen, aber als "Linker" sich dann wahrscheinlich für 1xwöchentlich eine Fleischmahlzeit, rostfreie Ketten und ein Dach über dem Offenverließ einsetzen...

     

    Der Wahlkampf nächstes Jahr wird interessant: SPD versucht FDP Stimmen abzujagen. Vielleicht würden ihr ja in der Schlußphase Sprüche wie "Autor der Agenda 2010" auf den Steinmaier- und "Erfinder der Rente mit 67" auf den Münteplakaten dabei helfen, endlich ihre neue Zielgruppe als Wähler zu gewinnen. Aber wie ich die SPD kenne, werden da eher dreiste Lügen wie "Wir kämpfen für die soziale Gerechtigkeit" draufstehen!

     

    Um mit Max Liebermann zu sprechen: ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte.

  • GI
    guy incognito

    was für ein Vogel.

     

    "Das sind zwei paar Schuhe. Wie viele Hartz IV Empfänger es gibt, ist für die Bewertung der Arbeitmarkreformen völlig unerheblich. Wer Hartz IV bekommt , muss ja nicht arbeitslos sein. Wichtig scheint mir, dass und wie die Arbeitslosigkeit sinkt: von Mitte 2007 bis Mitte 2008 ist sie um 14 Prozent zurückgegangen, bei Langzeitarbeitslosen sogar um 21 Prozent."

     

    also letztlich doch: jede Arbeit ist besser als keine.

     

    denn wichtig ist ja nur die Senkung der Arbeitslosigkeit nicht wieviele Leute dann noch auf zusätzliche Transferleistungen angewiesen sind.

  • J
    Jeff

    Ah schade, dass ich vor der Hartz- Gesetzgebung nicht Gesellschafter eines Zeitarbeitunternehmens geworden bin. Da kann man prima Geld machen mit jenen die ohnehin kaum eines haben.

     

    Denn was gerne übersehen wird, ist nicht, dass der Arbeitsplatz, der durch einen Zeitarbeiter ausgefüllt wird wirklich günstiger für das entleihende Unternehmen ist. Auch hier werden (bspw. Elektroindustrie) bis zu 30€ Std. kalkuliert und nach Abzug der Sozialabgaben und Steuern etwa die Hälfte ausgezahlt. Wieder nimmt sich jemand wiederum diese Hälfte. Das Zeitarbeitsunternehmen.

     

    Kein Wunder, dass man laut Herrn Lauterbach auf 7,50€ Mindestlohn kommt. Die Probleme sind der intransparente Arbeitsmarkt und eine unternehmensfreundliche Arbeitsgesetzgebung und vor allem rechtliche Auslegung. Hätte der Zeitarbeitswillige bereits heute volle! Informationen über mögliche freie Stellen und könnte er diese per Handschlag jederzeit annehmen und lösen, so wären heute Stundenlöhne über 10€ möglich, die allen Beteiligten helfen. Arbeitnehmer (mehr Lohn), wie Unternehmer (weniger Kosten)

     

    Aber irgendeine Kraft verhindert dies....

     

    Rohrkrepierer und Parasiten dürfen mitverdienen, ohne irgendeine Wertschöpfung!

  • DB
    Dietmar Brach

    Hartz IV Reformen sind links und die Erde ist eine Scheibe, vielen Dank für das aufschlussreiche Interview. Nach der Logik des Herrn Lauterbach hätte man eigentlich alle Banken pleite gehen lassen müssen, damit sich der Druck auf andere Banken erhöht, keine unkalkulierbare Risikien einzugehen.

    Und übrigens: Gerade in der Autoindustrie arbeiten Zeitarbeitssklaven die jetzt als erstes entlassen werden. Herr Lauterbach spricht sich mit seinem Artikel für Arbeitnehmer zweiter Klasse aus, damit es den Arbeitnehmern erster Klasse weiter gut geht.

    Und das als Sozialdemokrat, man fasst es nicht.

  • D
    dominic

    Neoliberale Ideologie eines Bertelsmann Lobbyisten im (pseudo)linken Gewand.

    Als Wissenschaftler nimmt ihn schon lange keiner mehr ernst, auch wenn er noch so oft mit seiner Harvard Herkunft kokettiert - was im übrigen sehr bourgeois ist!

    Lauterbach hat Angst um seine Existenz und versucht jetzt, sich bei der 2010 Mafia einen sicheren Listenplatz zu erschleimen.

  • U
    Unfassbar

    Wie realitätsverweigernd muss man eigentlich sein?

    Unfassbar! Basta-Kanzler und Jogging-Joschka

    haben diese Katastrophen-Agenda zu verantworten

    und sich noch an dem völkerrechtswidrigen Krieg

    in Afghanistan beteiligt, der nicht nur Milliarden

    gekostet hat und kosten wird, sondern auch

    Deutchland erst Recht zum Ziel macht. Viel besser

    könnten durch diese Milliarden Kinder- und Alters-

    armut gelindert werden und beispielsweise Pflege-

    kräfte in Krankenhäusern oder Altenpflegeheimen

    diesem Job angemessen bezahlt werden.

    Nein, Herr Lauterbach! Wenn diese Agenda links

    ist, dann gibt es auch den Osterhasen.

  • P
    Peters

    So ein Unsinn.

     

    Die Hartz-Reformen, vor allem Hartz4, waren eine große soziale Ungerechtigkeit.

     

    Sie hat Millionen Menschen in die Armut gestürzt.

     

    Schaut einmal nach Skandinavien. Da muss niemand im Falle von Arbeitslosigkeit von 347 Euro pro Monat (von denen er auch noch Strom, Telefon und Internet bezahlen muss) leben, geschweige denn für Netto 750 Euro pro Monat als 1-Euro-Jobber Vollzeit arbeiten.

     

    Dort bekommt ein Arbeitsloser mindestens 1200 Euro (incl. Miete) was fast das Doppelte von dem ist was er bei Hartz4 bekommt

  • OH
    Oliver Hüttl

    Ein paar Fragen zur Person hätten dem Interview ganz gut getan, beispielsweise: Wie lebt es sich so, in Wolkenkuckucksheim? Sollte man mich eines Tages zwingen für 7,50 die Stunde zu arbeiten, werde ich es erfahren. Dann schau ich mal bei Lauterbach und Konsorten vorbei und hol mir, was ich zum Leben so brauche!

  • WF
    Wolf-Dieter Fischer

    In medias res!

    Was für ein dummblödes Gesülze von einem weltfremden,kleinbürgerlichen,überaus eitlen Neocons.

    Möge dieses Wesen einmal in sich gehen!

  • I
    Isolde

    Ob es nun gut war oder nicht. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung in Deutschland wächst und wächst. Entweder leiden diese vielen Menschen an einem grenzenlosen Realitätsverlust oder...

    Leiharbeiter sind psychische Wracks nach einem jahr dieser Art von Arbeit. Sie werden um ihr wneiges Geld betrogen, müssen unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten und es wird ihnen sogar verboten, mit ihren Arbeitskollegen zu reden. So ewtas gilt als fristloser kündigungsgrund. Nicht reden, wenig verdienen, Schnauze halten...

     

    Udn am Ende bleibt auch noch das Problem der Altersversorgung. Niedriglöhne können keine Altersversorgung garantieren. Der Weg in die Altersarmut wird gelegt. Aber das ist ja noch nciht aktuell. Damit müssen sich eben die nächsten herumplagen ;-)

  • HH
    Heino Hartz

    Der Selbstbetrug und die Lebenslügen der SPD sind unfassbar.. auf einmal gibt es wieder Interviews von Herrn Clement pro Mindestlohn und Herr Lauterbach möchte uns weissmachen, wie dufte Hartz IV ist. Es ist Raubbau an uns allen, die Zerstörung einer Gesellschaftsstruktur. Die Fianzblasenjongleure wurden zur "Öffnung der Gesellschaft" (Schröder) unter rot-grün unterstützt wie nie zuvor und jetzt wird denen auch noch Geld der kommenden Generationen hinterhergeworfen. Mensch möchte noch erleben, dass diese Leute und ihre SPD-Handlanger sich für ihre Verbrechen und Enteignungen verantworten müssen

  • K
    Klaus

    Lauterbach und ein Linker? Ein angepasstes SPD-Mitglied ist er geworden. Wer behauptet, die Agenda 2010 hat eine Million Arbeitsplätze geschaffen, vergißt zu welchem Preis dieses stattgefunden hat. Gut bezahlte Arbeitsplätze wurden vorher vernichtet um dann den Niedriglohnsektor zu stärken. Dieses wird dann noch von der SPD als Erfolg verkauft. Kann man noch eigentlich einen Unterschied zwischen der CDU und der SPD erkennen? Durch die große Koalition haben sich die Grenzen so verwischt, das man nicht mehr erkennen kann, wer für die soziale Kälte in unserem Land verantwortlich ist

  • KB
    Kai B.

    Sobald er aus seinem Fachgebiet Gesundheit herauskommt, stellt sich heraus, dass Herr Lauterbach nicht im Mindesten so intelligent und sozial vernünftig ist, wie es ansonsten den Anschein hat. Schon vor über einem Monat veröffentlichte die Frankfurter Rundschau im Internet ein Streitgespräch zwischen Lauterbach und Ottmar Schreiner. Wenn Leute wie Lauterbach sich tatsächlich als SPD-Linke bezeichnen und es ihnen auch noch abgenommen wird, dann stehen Politiker von Schreiners Schlag tatsächlich ziemlich auf verlorenem Posten. Leider.

  • S
    Sunny

    so..so die Hartz Reformen sind also links..

    und millionen schuften sich dumm und dämlich im niedriglohnbereich,und merken am ende des monats das das Geld nur bis zur Monatsmitte reicht. Chronisch kranke seit zich jahren nich tmehr arbeitsfähig dümpeln mit Hartz 4 sätzen dahin und müssen hungern weil sie nicht mehr in der früheren sicheren Sozialhilfe sind. Mütter müssen sich Prostituieren weil sie ihre Kinder nicht mehr Ernähren können.Andere widerum werden schikaniert ,sanktioniert von unfähigen Arge mitarbeitern..

    Diese liste würde hier nie zuende gehen..

    und den Rahmen sprengen.

    Hartz 4 ist nicht Links - es ist ein verbrechen an die Menschlichkeit !

  • R
    Rumpelstilzchen

    Offensichtlich hat Herr Lauterbach zusammen mit Herrn Sinn ein paar Bier zuviel gehabt, denn dieses Geschwätz habe ich schon mal gehört und gelesen. Wie Menschen (Leiharbeiter) in der Autoindustríe bezahlt werden wissen wir seit gestern (7 € bei Opel).

    Warum die Allgemeinheit Arbeit subventionien muß, während Steuergeschenke an die Schwerverdiener gemacht werden, bleibt mir schleierhaft.

    Allem Anschein nach hat auch Herr Lauterbach den Bezug zu den real existierenden Problemen der arbeitenden Bevölkerung verloren. Damit reiht er sich in die Schar der weltfremden Schwätzer und Verdränger ein. Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen der Linken zuwenden.

  • B
    Belfeldt

    Wieso kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass hier eine ganze Reihe von Faktoren in dieser Darstellung der Gleichung bewusst ausgeblendet werden? Ich frage mich unwillkürlich wie viele HartzIV-Empfänger Herr Lauterbach wohl in seinem Bekanntenkreis hat. Vermutlich keinen einzigen, argumentiert er doch ständig gegen sich selbst.

     

    Wieso sollte man, mit Verweis auf psychische Depression und Suizidgefahr Menschen in Jobs drängen und damit erst ein Wettbewerbsklima schaffe, in dem die schwächsten zuerst auf der Strecke bleibe. Mann braucht ja nur die Fälle bei Renault zu betrachten, wo Aufgrund gesteigertem Leistungsdruck nach der Privatisierung Ingenieure reihenweise aus dem Fenster springen.

    So etwas ist auch auf das Niedriglohnsegment anwendbar, denn: Wenn ich z.B. einen „arbeitsscheuen“ Abiturienten in einen Billigjob presse, nehme ich mitunter einem anderen Menschen die Arbeit die ihn wirklich ausfüllt, diese sinnstiftend benötigt um zu überleben.

    Die Kosten welche sich aus sozialer Verelendung ergeben, tauchen ja in keiner, in keiner arbeitsmarktpolitischen Gleichung auf.

    Und sicher ist es nicht würdelos für fünf € die Stunde Krebskranke Kinder zu heilen. Würdelos finde ich neben der Bezahlung eigentlich nur solche Beispiele anzuführen.

    Und sind Arbeitslose jetzt häufiger chronisch Krank weil sie arbeitslos sind oder kriegen sie einfach keinen Job weil sie krank sind? Fragen über Fragen, auf die ein Herr Lauterbach auch keine Antworten hat.

     

    Wieso wird die heilige Kuh der Arbeit eigentlich auch von der Linken immer noch wie eine Standarte vor sich her getragen. Fehlt uns wirklich der moralische Überbau zu begreifen, dass wir nicht mehr das Jahr 1955 schreiben und soziale Gerechtigkeit auch anders aussehen kann?

    Wie auch immer, In Fällen wie diesen empfehle ich gerne diesen witzigen Text von Helmut Weiss:

     

    Muessiggang ist aller Laster Anfang...

    sagt der Volksmund und hat wieder mal recht. Die Muessiggaenger beseite schieben ist laengst so verstanden worden.

    Kohl wollte den Freizeitpark schliessen, Schroeder will den faulen Saecken Beine machen, der Grossteil der GewerkschafterInnen und der Linken beteuert: Wir sind doch gar nicht kein bisschen faul, niemals nie nicht! Wenn man uns nur arbeiten liesse, wuerden wir schuften wie die Beserker: Graeben aufreissen und wieder zuschuetten, Autobahnen bauen bis vor lauter Blech nichts mehr zu sehen ist, Werbeprospekte drucken um jeden Gegner damit totwerfen zu koennen, noch 342 Fernsehprogramme produzieren, noch 1.011 Onlineshops einrichten, auf jedes Haus eine nett strahlende UMTS Antenne setzen (und spaeter Berufsinvaliditaet einklagen) usw, usw, usw....

    Aber der boese Kapitalismus laesst uns ja nicht arbeiten, der ist schuld, der !

  • WG
    Wilfried Graf

    Herr Lauterbach macht es sich einfach, wenn Er sagt die Reformen hätten gegriffen. Die Reformen haben nur auf den Arbeitslosen in negativer Hinsicht getroffen, da der Arbeitslose trotz Arbeit weniger in der Tasche hat und sich weniger bzw. gar nichts leisten kann. Der Kapitalist lebt von den Zuzahlungen des Staates in doppelter Hinsicht. Einmal die Zuzahlung für den Betroffenen von Staat, weil das Hartz IV nicht ausreicht und die Zuzahlung des Staates an den Arbeitgeber, welcher freundlicher Weise einen oder mehrere Arbeitslose unter Tarif und Lebensstandard einstellt. Dafür wird der Arbeitgeber vom Staat noch subventioniert.

    Der Arbeitnehmer hat Einschränkungen im großem Maße, während der Arbeitnehmer sich im Geld suhlt. Herr Lauterbach zählt zu einem dieser Leute, welche die Sozialdemokratie mit dem Bewustsein kaputt machen und den Linken Flügel stärken, wie auch die Partei DIE LINKE. Hier sieht man auch wer sich für Gerechtigkeit zum Wohle Aller einsetzt.

  • JR
    Jürgen Riedel

    Sehr geehrter Herr Lauterbach, ich wünsche mir, das Politiker öfter mal die Wahrheit sagen. Das fehlt in der heutigen Politik und ich finde, ganz besonders bei der SPD, die ihren Namen ja nun wirklich nicht mehr verdient. Ich fühle mich von den Sozialdemokraten schlichtweg verraten. Über dreissig Jahre gearbeitet und dann eben auf das Abstellgleis geschoben, seit vier Jahren arbeitslos und rechtlich dank durchgewunkener krimineller Gesetze wie ein Sozialhilfeempfänger gestellt. Eine kleine Aufzählung der Ungerechtigkeiten: volle Anrechnung von Unfallrente auf Hartz 4; keine Erhöhung der Invalidenrente, Verhinderung von Klagen gegen Hartz 4. es würde mir noch viel mehr einfallen, aber so sieht es aus: Die SPD arbeitet nach dem Motto: "Wir nehmen es den Armen und geben es den Reichen" und rechtfertigt das auch noch beleidigt. Wer Augen und Ohren hat, kann sich ja bekanntlich Nachrichten im Fernsehen, Zeitung und Internet anschauen und wird auch zu keinem anderen Fazit kommen.

    Die SPD gehört so schnell wie möglich in die Opposition, dann wären dann die Hälfte der "kriminellen" Gesetze nicht durchgewunken worden.

    Mein Fazit: Ich war früher jahrelang überzeugter Sozialdemokrat und hatte dann die Schnauze voll von Mogel-Schröder und Hormon-Fischer und sage mir immer wieder: "Wenn ich nochmal SPD wähle, soll mir die Hand abfaulen!".

     

    Mit nicht so ganz freudlichen Gruß

    Jürgen Riedel

  • A
    Anne

    Linkshänder_innen können sich ja da fast beleidigt fühlen, und August Bebel würde vielleicht einen Herzinfarkt bekommen. Auch wenn ich viele Polemik gegen die "Agenda 2010" nicht teile, so ist doch bezeichnend, wie z.B. Lauterbach schönredet, dass doch mehr Leute für geringere Löhne zu arbeiten bereit sind - naja, stimmt ja, sogar mancher Bankenchef verzichtet großzügig auf ein paar Millionen. Mensch muss auch kein_e Kommunist_in sein, um es grundsätzlich höchst fragwürdig zu finden, dass überhaupt Leute mehr als 4 oder 8 Mal oder 800 oder 1600 Mal so viel besitzen wie andere. So viel mehr haben die garantiert nicht "geleistet" und um so viel höhere humane Grundbedürfnisse haben sie garantiert erst recht nicht. Diese Diagnose bietet zwar noch lange kein Heilmittel, vielleicht ist die Krankheit bis auf weiteres unheilbar, aber sie zumindest annähernd einzusehen, wäre das Mindeste, was sich "sozialdemorkatisch" nennen dürfte.

  • PG
    Per Gustafson

    Soll doch Herr Lauterbach auch mal erklären, warum der Niedriglohnsektor zB in Dänemark bei Vollbeschäftigung nur bei 8,5%, in Deutschland hingegen bei mittlerweile 22% (fast US Niveau). Da ist sicher wieder die Bildung oÄ schuld. Was ist mit dem Binnenmarkt und nicht vorhandener antizyklischer Konjunkturpolitik, der niedrigen Frauen-Erwerbslosenquote (vgl mit zB Frankreich)...?

  • V
    vic

    soso, linke Reformen. Herr Lauterbach meint, dass es in der Autoindustrie keine Niedriglohnjobs gibt. Da hat er wohl die tausende Leiharbeiter übersehen die außerdem derzeit entlassen werden.

    Hier redet mal wieder ein Blinder vom Sehen.

  • A
    Anton

    Was Karl Lauterbach (SPD) hier von sich gibt, ist widersprüchlich, unschlüssig und meist nur sehr oberflächlich begründet.

     

    Da werden Kausalzusammenhänge hergestellt, die jeglicher Grundlage entbehren.

     

    Um es klarzustellen: Es gibt derzeit KEINE empirischen Daten, welche die These belegen, dass die "Hartz"-Reformen für die Belebung am Arbeitsmarkt verantwortlich waren. Vielmehr war die Weltkonjunktur in dem betreffenden Zeitraum sehr positiv und kommt als alleinige "Causa" dieser Belebung durchaus in Betracht.

     

    Hinzu kommt, dass das Menschenbild des Herrn Lauterbach mit Art. 1 GG nicht übereinstimmt. Denn es widerspricht der Würde eines arbeitslosen Menschen, ihm zu unterstellen, er sei faul und träge und müsse daher unter mehr Druck gesetzt werden, "jede zumutbare Arbeit" anzunehmen.

     

    Ein derartiges Menschenbild war dem hervorragenden Rechtsphilosophen John Rawls, auf den sich Karl Lauterbach zu Unrecht beruft, fremd.

     

    Das Menschenbild des Herrn Lauterbach ist weder christlich, und auch nicht "links", es ist schlichtweg verheerend.

  • F
    Fassungslos

    Lauterbach findet es gut, dass die Center Arbeitslose durch Umerziehung, Einstellungskontrolle, Strafmaßnahmen und mit dem quasi-religiösem Eifer einer inquisitorischen Gesinnungspolizei zu Hungerlöhnern und Sklavenarbeitern transformiert hat, damit sie ihren Anteil an der Rendite-Vergötterung und Profit-Onanie der „Eliten“ unserer Gier-Gesellschaft und ihrer gekauften Politclowns leisten.

     

    Es ist eine Tragik, dass selbst kompetente Menschen wie Lauterbach nach einigen Jahren in der Politik der pathologischen Realitätsverleugnung und dem unsäglichen Selbstbeweihräucherungsgeschwafel unserer Volkstreter verfallen.

     

    Das dürfte Lauterbach doch nicht nötig haben, sollte man meinen. Oder etwa doch? Würden ihm vielleicht einige seiner lukrativen Nebentätigkeiten verloren gehen, wenn er im nächsten Jahr sein Abgeordnetenmandat verlieren sollte?

     

    Dafür kann man schon mal den Versuch unternehmen, den Menschen eine Gehirnwäsche zu verpassen. Sie sind es ja von den Arbeitsämtern gewohnt.

  • S
    Schneider

    SPD-Politiker Lauterbach verteidigt Agenda 2010

    am Schreibtisch. Überblick gesichert?

    1-Euro-Jobs(MAE), ABM, MAE-Entgelt oder ÖBS z. B. in Berlin sind keine offiziellen Arbeiten und deren Beschäftigte werden in der Arbeitslosen-statistik nicht mehr geführt, obwohl weiterhin als arbeitssuchend erfaßt und Bewerbungen für den 1. Arbeitsmarkt notwendig sind.

    Die "linken" Hartz-Reformen sind link.

  • DB
    de Busch Schorch

    "You cant argue the death penalty isnt effective, but the protest against it is justified. Thats inconsistent."

    Senator Bob Dongelsen, North Kansas

  • AC
    Arne Christoffers

    Schlichtweg Asozial

     

    Was Grüne und SPD mit den Hartz-IV-Reformen erreicht haben, ist eine Brandmarkung als unwählbare Partei. Durch Krankheit arbeitsunfähig geworden, kann ich die Sache gerade am eigenen Leib miterleben...wegen Asthma und Allergien bekam ich keine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung, obwohl selbige Probleme in meinem Job keine Bedeutung hatten. Die private Altersvorsorge wird durch Hartz IV komplett torpediert und wenn man mal wieder Handwerker rufen muß, um Reparaturen durchzuführen, geht leicht das komplette "Einkommen" eines Monats drauf, was bedeutet, daß man sich bei anderen Nahrungsmittel erbetteln muß. Gerechtigkeit gibt es auch nicht mehr - statt dessen wird man sogar vom Staat bestraft, wenn man seine Rechte durchsetzen möchte, so daß jene, die sich ungerechtfertigt bereichtert haben, vor Strafverfolgung geschützt sind. Dabei zahlt dann sogar der Staat drauf, weil er sonst für einige Zeit weniger Leistung geben müßte.

     

    Mich wundert, daß SPD und Grüne nicht schon auf die Idee gekommen sind, Autos durch Sänften zu ersetzen...für 4-EUR/Stunde bekommt man dann schon das CO2-freundliche Luxusmodell mit vier Trägern und die Arbeitslosenzahlen sinken weiter...na, wäre das nicht was für die Herrschaften, die offenbar jegliche Verbindung zum Volk verloren haben?

     

    Arne Christoffers

  • NB
    Neoliberaler Bösewicht

    Stimmige Argumente von Herrn Lauterbach. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. "H4-Reformen sind linke Reformen"...Das nenne ich einen Sozi in der Offensive. Davon sollten endlich mal mehr den Mund aufmachen. Anstatt sich von der Y. in die Katastrophe ziehen zu lassen...

  • HD
    Hans Dampf

    Selten so einen Schwachsinn gelesen. Die Agenda 2010 hat genausowenig mit linker Politik zutun, wie Herr Lauterbach sozialdemokratisch ist. Die gesamte Argumentation ist ein Paradebeispiel für neo- bzw. wirtschaftsliberales Gedankengut. Der Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland hat ein Rekordniveau in der EU erreicht, die niedrigen Arbeitslosenzahlen sind Etikettenschwindel. Wenn man allerdings die von Herrn Lauterbach neben seiner Teilzeittätigkeit im deutschen Bundestag besetzten Posten innerhalb der Privatwirtschaft betrachtet (http://www.abgeordnetenwatch.de/prof_dr_dr_karl_lauterbach-650-5770---nebentaetigkeiten.html) wird natürlich klar, wo Bartel den Most holt.

  • A
    Axel

    Weder Hartz 1-4, noch die SPD und schon gar nicht Herr Lauterbach sind links.

    Die von SPD und Grünen eingeleiteten Hartz- "Reformen" (welch orwellsche Sinnverfälschung)sind eine soziale Katastrophe und die SPD trägt Mitverantwortung für Miniarbeitsplätze und Ein-Euro-Jobs, die ihren Menschen weder alleine ernähren können noch ihn ein würdevolles Leben leben lassen. Auch einem gutdotiertem Herrn Lauterbach dürften die letzten Armutsberichte bekannt sein, die Deutschland ein fortschreitendes Auseinanderklaffen der Gesellschaft in Wenige immer Reichere und immer mehr Arme bescheinigen mit den inakzeptablen Aspekten Kinder- und Altersarmut.

    Aber vom "Sozialen" Erbe hat die SPD bekanntermaßen schon vor geraumer Zeit vollständig Abschied genommen. Es verbleiben linke Worthülsen und unrealistische bzw. lächerliche und unehrliche SPD-Wahlpropaganda a la "Mindestlohn"-durchsetzung mit der FDP.

    Und die TAZ-Redaktion beschreibt und würdigt Herrn Lauterbach in ihren einführenden Worten unkritisch als "SPD-Linken" und läßt handzahm seine Selbstdarstellung über sich ergehen. Kritischer Journalismus, der auch hinterfragt und sich auch traut Gegenpositionen zu vertreten ist leider auch in der TAZ selten geworden und zählt zur Kategorie "aussterbende Art".

  • DW
    die Wahrheit

    Die Hartz-Reformen sind links und Hitler war ein Osterhase.

    Lohndumding, Kinderhunger (mit 2,60 € am Tag einen 12jährigen zu ernähren, mach das mal vor, Herr L.), Armut, und das ganze überdeckt von dem Aufschwung, der in Zyklen immer wieder kommt (zur Erinnerung: Gasgerd sagte 1998 der damals anstehende Aufschwung sei seiner. Danach gab es wieder Abschwung und dann eben Aufschwung) das soll links sein. Nein da will wohl jemand sein Gewissen reinwaschen.

     

    Aber links ist das nicht; höchstens link.

  • N
    Nadi

    Zitat: Ausbeutung dürfen wir nicht akzeptieren. Deshalb bin ich für einen gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn.

     

    Aber irgendwie ist Hartz-IV der Supererfolg?

    Tatsache ist, dass es heute ca. 7 Millionen Menschen gibt, die Arbeitslosengeld II beziehen. In der Statistik tauchen aber nur 3,5 Millionen auf. Die Statistik streich jeden raus, der sich in einer Trainingsmaßnahme oder einem 1-EURO-Job (Aktiv-Job) befindet.

    Das Hartz-IV-Bild leidet immer darunter, dass die Leute, die von ihrem normalen Lohn nicht leben können und aufstocken müssen (viele Familien und Alleinerzieher) nicht berücksichtigt werden. In Hamburg sind das knapp 30.000 Personen gewesen. Würde man die mit den 75.000 registrierten Arbeitslosen addieren, wäre das eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Aber das wird nicht getan und auch in der Vergangenheit wurden Leute in Maßnahmen aus der Statistik gestrichen.

    Da die Hartz-IV-Reform aber mehrere Dinge bezweckte:

    a) Schnelle und effektive Vermittlung der Arbeitslosen

    b) Ausbau der Betreuung und Kundenfreundlichkeit = Arbeitslose sollen Kunden werden

    c) Jobcenter mit tollen Öffnungszeiten und verfügbaren PC zur Jobrecherche

    d) Deutlich bessere Beratung der Arbeitslosen - bereits vor der Arbeitslosigkeit, wenn zum Beispiel ein Vertrag ausläuf

    e) Effektive Hilfen für Arbeitslose, die nachweisen, dass sie sich um einen Arbeitsplatz bemühen

    f) Spezielle Hilfen für Immigranten oder Personen, die mehrere schwere Hindernisse für eine Integration in den Arbeitsmarkt aufweisen

     

    Diese Versprechungen sind leider so nie erfüllt worden. Und was Professor Lauterbach hier sagt, ist erstens eine Diskreditierung des Begriffs Links und zweitens eine Rechtfertigung für einen gigantischen Wortbruch.

    Während das alte System viele Fehler hatte und auch nicht kundenfreundlich war, ist das neue System nur eine Einsparmaßnahme und ein Haufen vieler Bausstellen.

    Es gibt in Deutschland Tausende Hartz-IV-Empfänger, die nicht von den Jobcentern betreut werden, sondern die auf Träger ausgegliedert werden. Damit schließt sich der alte Teufelskreis erneut. Aber die ARGEn schaffen es nicht, diese Leute so zu betreuen, dass sich Klient und Vermittler kennen, dass sie miteinander wirklich reden und der Vermittler weiß, wo er die Leute unterbringen kann.

    Tatsache ist, dass im pro Jahr ein Vermittler 271 Arbeitslose hat, aber nur 12 vermitteln kann. Er bräuchte also ca. 22 Jahre, um diese Arbeitslosen zu vermitteln.

    Wenn das ein Fortschritt und ein Sieg der Linken ist, dann hat Professor Lauterbach seinen Titel auf einer Kirmes geschoßen.

    Auch die Struktur der Beschäftigung spielt eine große Rolle. Ausbeutung ist fester Bestandteil der Hartz-Gesetze und kann sogar auf Anordnung der ARGE passieren: Ein Job bei einer Zeitarbeitsfirma gilt als zumutbar und guter Einstieg in die Arbeitswelt. Auch wenn die Zeitarbeitskräfte immer länger bei den Zeitarbeitsfirmen bleiben, beharrt die ARGE und die SPD darauf, dass dies ein Superinstrument zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sei.

    Lustig auch, dass es bei Zeitarbeitsfirmen fast immer nur Einstiegsgehälter gibt und selbst Leute Mitte 30 das bekommen sollen, was der Tarif der Zeitarbeitsbranche für einen 21 Jährigen vorsieht.

    Ich frage mich, ob die SPD wirklich noch Linke hat oder ob sich dieses Wort dort auf Scheer und Schreiner beschränkt. Lauterbach redet hier einfach nur kreuz und quer daher, ein Erfolg sieht doch so aus, dass die Versprechungen der Reform wirklich eingetreten sind.

    Bei vielen Jobcentern ist um 11.30 Schluß, Ressourcen stehen nicht zur Verfügung, vermittelt wird nicht und auch sonst herrscht nur Misstrauen und Konflikt zwischen Arbeitslosen und Vermittlern (nun so heißen sie, aber das sind sie nicht).

    Wer sich die Reformen in den skandinavischen Ländern ansieht, der bemerkt, dass es bei deren Arbeitsämtern weitaus zivilisierter und lockerer her geht als bei uns. Dort herrscht auch kein Misstrauen und Anspannung.

    Für mich gehört die SPD seit diesen Reformen nicht mehr zu den linken Parteien. Seit diesem Interview gehört Lauterbach für mich auch nicht mehr zu den Linken.

    Die Linke sollte sich ein Herz nehmen und darauf stolz sein, sich so zu nennen. Solange Linke diesen Begriff inflationieren und sich von vermeidlichen Linken die Beute abjagen lassen, kommt es nicht mehr zu einer sozialpolitischen Erneuerung in diesem Land.

    Links sein, ist out, weil es so geschreddert wird, weil die Realitäten verbogen werden. Warum gibt es im Bundestag kein einzigen Abgeordneten, der ein Arbeitsverhältnis bei einer Zeitarbeitsfirma hat? Warum ist ein Teil der Gesellschaft dauerhaft von bestimmten Gütern (Zähne, Urlaub, Wohnraumplatz, Universitätsbildung, Stipendien, Sportanlagen und vieles mehr) ausgeschloßen? Fast alle Bezieher von Hartz-IV haben gesundheitliche und psychische Probleme. Aber die Hilfen für diese Menschen beschränken sich auf Darlehen von Angehörigen, weil ALG-II-Empfänger Geschenke niemals offiziel erhalten dürfen, sondern sie dann nämlich vom Regelsatz abgezogen bekommen.

  • S
    Stefan

    so also sieht ein spd-"linker" aus, der sich um kopf und kragen redet:

     

    "Es gibt Arbeitslose, die erstens heute weit schlechter bezahlte Jobs annehmen."

     

    "Wer Vermögen und Einkommen verliert, ist eher geneigt, auch schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen."

     

    "Und - das darf man nicht verschweigen - es sind auch Stundenlöhne um die 10, 12 Euro gesunken, die in den Sog dieser Niedriglöhne gekommen sind. Das ist eine Nebenwirkung dieser Reformen."

     

    "nebenwirkung" ist hier ein genauso unsinniges wort wie auf den beipackzetteln von medikamenten - natürlich sind das WIRKUNGEN, und im fall von hartz-IV durchaus beabsichtigte - schon vergessen, wer diese gesetze hauptsächlich zu verantworten hat und wer ebenso bis heute für sie die propagandatrommel rührt? und wer am meisten davon profitiert?

     

    eben nicht die erwerbslosen, sondern diejenigen, die sich jetzt aus dem reservoir von mit diversen behördlichen sanktionsmethoden existenziell erpressten (nichts anderes umschreibt lauterbach u.a. in den oben zitierten sätzen) ihre billigen arbeitskräfte holen können. und nebenbei von den durch die medial vermittelten schreckbilder der "hartz-IV"-empfängerInnen ebenfalls profitieren, einmal durch die selbstdisziplinierung der noch-erwerbstätigen incl. erhöhter unterwerfungsbereitschaft, zum zweiten auch durch die erwähnte lohndrückung. und das gleichzeitig der heilige fetisch "lohnarbeit" weiter staatlicherseits hochgehalten wird, ist dann eine weitere beansichtigte wirkung.

     

    "Wenn jemand fünf Euro verdient und Kinder gegen Krankheiten impft, ist diese Arbeit dann würdelos?"

     

    ach, und Sie kommen offensichtlich nicht auf die idee, dass eine solche arbeit aufgrund ihres gesellschaftlichen nutzens auch materiell mehr wert ist und entsprechend bezahlt gehört? kommen Sie jetzt nur ja nicht mit der phrase "es ist ja kein geld da" - das es da ist und wer das bekommt, lässt sich z.zt. jeden tag in den news verfolgen.

     

    "würde" ist schön und gut und sollte eigentlich bei jeder arbeit in form ihrer gestaltung und anerkennung selbstverständlich vorhanden sein. aber würde macht eben auch nicht satt.

     

    was Sie da von sich geben, herr lauterbach, ist eine einzige zumutung, eine beleidigung der intelligenz und eine wahre orgie an schönrednerei. mit "links" hat das nur in Ihrer phantasie etwas zu tun.

     

    und dann noch zum krönenden gipfel:

     

    "Bei der Frage, was Arbeitslosigkeit bedeutet, werden die negativen Folgen meist unterschätzt. Arbeitslose sterben früher, sind doppelt so häufig chronisch krank und bringen sich viel öfter um."

     

    dabei kommt Ihnen offensichtlich nicht auch nur ansatzweise in den sinn, dass diese vorhandenen phänomene etwas mit der kranken gesellschaftlichen bedeutung der lohnarbeit zu tun hat, wie sie hier existiert? mit einer erbärmlichen reduzierung des menschlichen lebens auf arbeitsleistung, egal zu welchem preis?

     

    und gleichfalls "vergessen" Sie so ganz nebenbei, dass viele suizide von erwerbslosen eher als versteckte morde angesehen werden können, aufgrund von behördlicher & medial-gesellschaftlicher stigmatisierung. auch dafür sind leute wie Sie mitverantwortlich. punkt.

     

    ein paar beispiele für tote u.a. durch diese angepriesenen "reformen" habe ich vor längerer zeit gesammelt - mittlerweile dürften die zahlen gestiegen sein:

     

    http://autismuskritik.twoday.net/stories/3645861/

     

    von solchen "linken" wie Ihnen bin ich schlicht und einfach angewidert, herr lauterbach.

  • MM
    Manfred Müller

    "Umgekehrt: Bei der Frage, was Arbeitslosigkeit bedeutet, werden die negativen Folgen meist unterschätzt. Arbeitslose sterben früher, sind doppelt so häufig chronisch krank und bringen sich viel öfter um. Diese Befunde gelten sogar für Staaten mit engem sozialen Netz wie Schweden. In den USA und Großbritannien ist es noch schlimmer. Deshalb wollen die meisten Arbeitslosen unbedingt arbeiten."

     

    Liegt hier nicht möglicherweise eine Verdrehung

    der Kausalitäten vor?

    Der Text behauptet "arbeitslos" folgt chronisch krank, depressiv etc.

    Ist es nicht eher umgekehrt, dass Kranke einfach mal schlechtere Aussicht auf einen Job haben (mit zusätzlichen Nebeneffekten, dass sie früher sterben, sich eher umbringen etc.)?

    Jetzt sind sie auch noch selber Schuld...

  • M
    Max

    Dieses Spatzenhirn soll mal von 7,50€ Brutto die Stunde leben.

    Gleiches Geld für gleiche Arbeit wenn man sich schon in ein Prekäres Arbeitsverhältnis begeben muss.

  • I
    I.Grothe

    Hartz IV ist eine soziale und arbeitsmarktpolitische Katastrophe!

  • F
    Fritz

    Dieses Interview dürfte - so es denn noch eines solchen bedruft hätte - der ulimative Beweis für die Degeneration der SPD sein.

    Lauterbach bentötigt keine Belege für seine Thesen. Er "glaubt" an die Wirksamkeit der Reformen. Dabei sind Fakten irrelevant. Dabei sit irrelevant, das eine wissenschaftliche Untersuchung belegthat, das die "Reformen" wirklungslos waren.

    (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/dokumentation

    Was das belegt ist folgendes: Dieser Mann ist nicht links, und die SPD ist nicht sozialdemokratisch. case closed.

  • L
    Liliput

    Lauterbach, von wegen links, das ist die SPD schon seit Schröder nicht mehr, finde ich gut, das die SPD immer mehr an die Linke verliert, Ihr habt nicht mal 5% verdient, wie die CDU auch.

  • PA
    Peter A. Weber, Klotten

    Wirklich ein wahrer Witzbold - der Herr Lauterbach! Wenn es nicht so traurig wäre, wie dieser Lobbyist die Wahrheit verdreht, könnte ich schallend lachen.

     

    Und übrigens: Was heisst schon links? Das kommt doch nur auf den jeweiligen Standpunkt an. Wenn man den Marathonlauf der SPD nach rechts berücksichtigt, dann ist was dran an der Die-Hartz-Reformen-sind-links-"Theorie. Und dann muss ja befürchtet werden, dass Hartz IV erst der Anfang ist, denn linke Trends sind ja nicht mehr in.

  • EA
    el antifascista

    "Es gibt Arbeitslose, die erstens heute weit schlechter bezahlte Jobs annehmen. ..." Wer nimmt denn bitte freiwillig einen Job mit Unterbezahlung an? Arbeitslose werden vom Staat mit teilweise drakonischen Maßnahmen gezwungen völlig unterbezahlte Jobs anzunehmen, weil sie sonst schlicht nicht überleben würden. Das als Erfolg zu verkaufen ist zynisch und weltfremd. Mein Beileid Herr Lauterbach

  • A
    Anton

    Wenn es nicht so traurig wäre, dann käme jetzt ein dreifaches Ha! Ha! Ha! Aber um zu Lachen ist die Realitätsverweigerung in der SPD zu schlimm für die betroffenen Menschen. Der aktuelle Slogan der SPD müßte lauten: SPD...wir lügen grinsend weiter (in Erinnerung an den von Maget und Steinmeier gefeierten grandiosen Wahlsieg der SPD in Bayern).

  • PW
    Poor Worker

    "Wer Hartz IV bekommt , muss ja nicht arbeitslos sein." Lauterbach

     

    In dem einen Punkt hat die Fliege recht.

    Toll, damit sind die sog. Aufstocker gemeint, das Heer von Billigjobbern, die trotz Arbeit nicht in der Lage sind ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

     

    Lauterbach: "Arbeit ist nicht würdelos, nur weil sie schlecht bezahlt ist"

     

    Das soll er mal den unterbezahlten Zeit- und Leiharbeitern erzählen.

     

    Wir erinnern uns in dem Zusammenhang an Wolfgang Clement, der im Aufsichtsrat (Personalausschuss) des fünftgrößten deutschen Zeitarbeitsunternehmens Deutscher Industrie Service (DIS) sitzt, nachdem er als Bundesminister noch den gesetzlichen Rahmen für Leiharbeit liberalisiert hatte.

     

    Der Lauterbach hat vermutlich auch schon "Pöstchen" bei einem Zeitarbeiter.

  • H
    hans-pfitzinger.de

    Aber er hat nicht nur Zahlen im Kopf, der Herr Professor, er ist auch in Philosophie topfit. Die taz-Leute weisen ihn darauf hin, dass "Millionen weniger Lohn und das Gros der Hartz-IV-Empfänger weniger Transferleistungen" erhalten.

     

    Lauterbach: "Ja, ich glaube, mit dem Sozialphilosophen John Rawls, dass sich der Wert von Politik daran bemisst, was sie für die erreicht, denen es am schlechtesten geht. Das sind, neben chronisch Kranken, die Langzeitarbeitslosen. Insofern sind die Hartz-IV-Reformen linke Reformen."

    Ich aber glaube, dass Karl Lauterbach so eine Aussage nur treffen kann, weil er in völliger politischer Betriebsblindheit vor lauter Scheuklappen nicht mehr sehen kann, was diese SPD-Apparatschiks angerichtet haben. Wenn diese Reformen, ausbaldowert und auf die Schienen gesetzt von VW, Bertelsmann-Stfitung und ihren willigen Werkzeugen Clement, Schröder, Fischer und Steinmeier, "links" sind, dann ist Josef Ackermann ein Linksradikaler.

    Und wer glaubt, dass jemand mit 5 Euro die Stunde, verdient mit der würdevollen Arbeit des Kinderimpfens, ein menschenwürdiges Dasein im Deutschland des Jahres 2008 führen kann, hat keine Ahnung. Wie im Übrigen Leute, die 9.000 Euro im Monat ohne Nebengeräusche verdienen, nicht darüber befinden sollten, ob 7,50 Euro Mindestlohn ausreichend oder - O-Ton Lauterbach - "für Deutschland ideal" sind.

    Es kann aber auch sein, dass er weiß, wovon er spricht, und weshalb er so ein Interview gibt. Das würde heißen, der Doppeldoktor nützt seine beträchtliche akademische Intelligenz, um seine SPD-Karriere zu fördern und nicht, um in der SPD eigene Ziele und Überzeugungen durchzusetzen.

  • NM
    Niki Müller

    Lauterbach (SPD)"Die Hartz - Reformen sind links"

    Und die Erde ist eine Scheibe.

    Nein es ist keine Unverfrorenheit, die der sogenannte Sozialexperte der SPD MdB Lauterbach mit seinem unschuldigen Pennälergesicht da von sich gibt. Er will gar nicht blenden und verdrehen, er meint es wirklich so. Karl Lauterbach, Studium in Texas, vermutlich zuviel Dallas erlebt, der schenkt uns reinen Wein ein. Und sagt uns, was die SPD unter linker Politik versteht. Er versteht sich ja als linker in der SPD und damit von Steinmeier/Müntefering gesehen ein ganz linker ...!

    Natürlich ist Lauterbach zu kurz gesprungen, den nicht nur die Hartz-Gesetze entspringen konsequentem sozialdemokratischem Linksdenken. Er war bescheiden und hat andere Erfolge vergessen: Die Notstandsgesetze, die Gesundheitsreform, die Bildungspolitik, die Verteidigung unserer Ölreserven im Irak, den Bundeswehreinsatz im Innern usw. usf. Alles beste Sahne einer sozialdemokratischen linken Reformpolitik. Und leider hat er auch verschwiegen, das insbesondere die linken Hartz-Reformen einen begeisterten Bündnispartner erforderten. Bündnis90/Die Grünen.

    Also Karl, du kleiner Schlingel, wir haben dich beim mogeln erwischt.

    Niki Müller

  • M
    manfred (56)

    "Daß der Arbeiter für seine Arbeit einen Lohn haben muß ist eine Theorie, die heute weitestgehend fallengesassen wurde." - schrieb Tucholsky. Was hat sich also in den letzten 80 Jahren verändert?

  • W
    Willi

    Sehr geehrter Herr Lauterbach,

     

    gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran. Nehmen Sie einen 1-Euro-Job an, z.B. im Sozialbereich. Das wird Ihr Selbstwertgefühl heben, weil Sie etwas sinnvolles tun. Ihre politische Tätigkeit ist nicht wirklich sinnvoll, jedenfalls nicht für die Menschen, die von Ihrer Sozialpolitik betroffen sind. (Jetzt muss ich eigentlich fragen: Wer profitiert wirklich von Ihrer Politik?)

     

    Streichen Sie am besten das "S" im Namen Ihrer Partei.

     

    Ehrlich,

    Willi

  • F
    Fritz

    @ibot:

    Es gab in diesem Land - lang ists her - den Spruch "Wir wollen keine amerikanischen Verhältnisse". Das bezog sich auch auf die "working poor".

    Heute HABEN wir amerikanische Verhältnisse. D ist in Europa Spitzenreiter bezüglich des Anteils der Niedriglohnsektors (> 22%). Und dieser nimmt auch weiterhin rasant zu, D wird die USA vermutlich spätestens 2010 (welch Zufall!) diesbezüglich überholen. Ungeachtet der Zunahme der Beschäftigung steigt die Anzahl derer, die Transferleistungen erhalten. Diese "Aufstocker" erhalten einen so geringen Lohn, das dieser staatlicherseits auf das Existenzminimum ausgestockt werden muss.

    Die OECD hat D letztes Jahr bestätigt, das kein vergleichbaren Land auf diesem Planeten in diesem Jahrtausend den Sozialstaat so geschliffen hat, wie D. Dieses Jahr hat die OECD belegt, das in keinem vergleichbaren Land die Ungleichheit so rasant wächst wie in D.

    Es gäbe noch so einiges mehr aufzulisten, aber das wäre seitenfüllend.

    In jedem Fall haben wir diese Entwicklung der SPD zu verdanken. Und - natürlich - auch den Grünen.

    Dies alles stammt - soviel ist mal sicher - bestimmt nicht aus einem "linken" Kochbuch. Fragte man aber mal Herrn Lambsdorff, der würde ein Papier hervorkramen, das er 1983 verfasst hat. So gesehen ist wohl klar, aus welcher Ecke die Politik der letzten 10 Jahre kommt.

  • S
    Sklave

    ANONYME AUSSTELLUNG

    Arbeitsmarktlicher Bericht

    zur Teilnahme an Arbeitsgelegenheit nach § 16 - Abs. 3 SGB II

    des (Name des Trägervereins)

    Name, Vorname:

    Adresse:

    Geb. am: BG-Nr:

    Schulbildung:

    Berufsausbildung:

     

    Verlauf des Integrationsjobs

     

    Frau/Herr (Name Beschäftigte/r) ist es mit dem Integrationsjob am Empfang des (Name des Trägervereins) erfolgreich gelungen, sich weiter zu stabilisieren und sich in eine erwerbsbezogene Tagesstruktur einzufinden. Er/Sie hat konsequent an seinem/ihrem Ziel festgehalten. Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) konnte auch mit kritischen Rückmeldungen gut umgehen und war motiviert und engagiert, Anregungen umzusetzen. Er/Sie hat die vollzeitige Arbeitsbelastung bewältigt und wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Vorgesetzten und Kolleg/innen gesammelt. Vor allem das eigenverantwortliche Koordinieren und Abarbeiten der vielfältigen Aufgaben während des 3-wöchigen Sommerurlaubs ihres/ihrer Kolleg/in hat Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) als befriedigend erlebt und hierin zunehmende Handlungssicherheit bewiesen. In einer externen Weiterbildung konnte er/sie außerdem ihre Anwenderkenntnisse (...) vertiefen.

     

    Ergebnisse der Förderung

     

    Zu Beginn des Integrationsjobs strebte Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) eine Tätigkeit als Hilfskraft im ....-bereich an. Er/Sie hat sich fortlaufend mit den Anforderungsprofilen entsprechender Stellen auseinandergesetzt. Dabei ist er/sie zu dem Schluss gekommen, das seine/ihre bisherigen Erfahrungen noch nicht ausreichen, um sie den Anforderungen selbstbewusst stellen und kurzfristig eine Stelle am ersten Arbeitsmarkt finden zu können: Zum einen fehlen ihm/ihr noch verschiedene Qualifikationen, um den geforderten Profilen entsprechen zu können; eine Integration in diesem Bereich würde daher noch einige Zeit beanspruchen. Zum anderen hat Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) die enge persönliche Zusammenarbeit im Team, die gemeinsame Nutzng eines Arbeitsplatzes usw. als neue Herausforderung erlebt. Für die Zukunft wünscht er/sie sich einen Arbeitsplatz, an dem er/sie eigenständiger agieren kann und mehr körperlichen Ausgleich hat. Auch eine distanziertere (...) Arbeitskultur würde ihm/ihr entgegen kommen.

     

    Arbeitsmarktliche Perspektive und Empfehlung des (Leistungsträgers)

     

    Frau/Herr möchte prüfen, ob im ...-bereich für sie/ihn bessere Chancen auf eine berufliche Integration gibt. Da er/sie in der Vergangenheit bereits als Maler-/Lackererhelfer/in bei Renovierungen tätig war, möchte er/sie zunächst hier anknüpfen. Um ihre/seine diesbezüglichen Fähigkeiten einschätzen und ausbauen zu können, strebt er/sie eine weitere Arbeitsgeleghenheit in diesem Feld an, möchte ihre/seine Entscheidung aber vorab in einem vorgeschalteten Praktikum z. B. bei (Name neuer Leistungsträger) gGmbH überprüfen.

     

    Das (Name d. Leistungsträgers) unterstützt diese Überlegung: Neben den inhaltlichen Aspekten wird eine weitere Förderung Herr/Frau (Name Beschäftigte/r) darin unterstützt, ihre/seine etablierte Tagesstruktur und die erworbene Belastbarkeit weiter aufrechtzuerhalten und zu festigen.

     

    Für die mittelfristige Integration in den ersten Arbeitsmarkt sollte nach unserer Einschätzung unbedingt der Einsatz weiterer Förderinstrumente (Eingliederungszuschuss, betrtiebliche Trainingsmaßnahmen zu Vorbereitung einer Einstellung) geprüft werden. Da Frau/Herr (Name Beschäftigte/r) langzeiterwerslos ist, keine Berufsasusnildung mitbringt und auch keine umfangreichere Berufserfahrung in einem einzelnen Berufsfeld vorweisen kann (vgl. Arbeitmarktlicher Bericht vom ........- (Anfang der Maßnahme)), erscheint uns auch eine Beschäftigungsförerng nach $16a SGBII als sinnvoll.

     

    Ort, Datumg

     

     

    Unterschrift Unterschrift

    Trägerverein Beschäftigte/r

     

     

    So oder ähnlich sieht das bei einer Integrationsmaßnahme oder bei Billigbeschäftigung aus. Noch Fragen, dann wenden sie sich bitte an ihre zuständige Arge oder machen sie sich ihre eigenen Gedanken dazu.

  • P
    Peer

    Es gab in diesem Land mal einen Konsens dahingehend. dass wir hier keine Arbeitsbedingungen zulassen wollen, die entwürdigend sind. Humanisierung der Arbeitswelt hieß das Thema. Dazu gehört eine angemessene Bezahlung und eine Tätigkeit, die der Ausbildung entspricht. Dazu gehört weiterhin genügend Freizeit, denn Arbeit ist kein Selbstzweck. Dies hatte ein Unternehmer als gegebene Rahmenbedingung zu akzeptieren. Arbeitsplätze, die diesen Kriterien nicht entsprecvhen wollten wir hier nicht mehr zulassen. "Irgendeine Arbeit ist besser als keine Arbeit" ist menschenverachtend und entwürdigend. Links zu sein hiess mal für die Verbesserung der Lebensbedingungen zu streiten, nicht die Leute immer mehr unter Druck zu setzen.

  • P
    Peer

    Ich bringe mich lieber um, als mich zum Arbeitssklaven machen zu lassen, Herr Lauterbach!

     

    Schon malö was davon gehört, dass zu menschenwürdiger Arbeit nicht nur gehört, dass sie angemessen bezahlt wird, sondern auch dem Ausbildungsniveau angemessen sein muss. Intellektuielle Unterforderung am Arbeitsplatz (allmähliche Verblödung!) ist noch schlimmer als zu schlechte Bezahlung. Und genau das sind diese McJobs!

     

    Ein schöner Linker sind Sie - Ich hoffe die LINKE wird Euch rotlackierte Manchesterkapitalisten schnellstens überflüssig machen!

  • HW
    Henrik Wittenberg

    Mindestlohn – gibt´s doch schon!

     

    Momentan beziehen 300.000 Menschen einen Mindestlohn von einem Euro –

    die „Ein-Euro-Jobber“. Laut Arbeitslosenstatistik existieren sie gar nicht.

     

    Die gleichen Politiker, die jetzt die Arbeit der abhängig Beschäftigten durch die Einführung von Mindestlöhnen aufwerten wollen, haben durch die Einführung des ersten bundesweiten Ein-Euro-Mindestlohns reguläre Beschäftigungsverhältnisse entwertet.

     

    Auch die Senkung der Arbeitslosigkeit wurde durch eine Zunahme der Arbeitsarmut erkauft, zu erkennen an der wachsenden Zahl* von Leistungsberechtigten (8 Millionen), welche die geschönten Arbeitslosenzahlen (3,1 Millionen) ad Absurdum führen.

     

    Nicht die Wirtschaft finanziert den „Aufschwung“ am Arbeitsmarkt, sondern der Steuerzahler – durch die Zunahme von Arbeitsplätzen mit ergänzendem, aus Steuern finanziertem, ALG II).

     

    Doch unsere Politiker träumen von Vollbeschäftigung (!) und verschweigen uns dabei deren Rahmenbedingungen: Eine Arbeitswelt bestehend aus „Ein-Euro-Jobbern“ und Niedrigstlöhnern in Massenarmut.

     

    Deshalb unsere Forderung: Arbeit – nicht um jeden Preis!

     

    http://www.bgekoeln.de/files/plakate_bgekoeln.pdf

     

    Kölner Initiative Grundeinkommen

    www.bgekoeln.de

  • IN
    Ihr Name Gonzo

    Herr Lauterbach ist ein Beispiel dafür, was ein selbsternannter Linker bereit ist schön zu reden um nicht seinen gutbezahlten Minderleisterjob zu verlieren.Ich glaube in dieser Kaste denken etwa 90% so ohne "ROT" zu werden.

    Vielleicht werden sie ja nächsten Jahr blassrot so um die Zeit.

    Ich bete zum Gott der Arbeitslosen und hoffe ich muss diese alberne Fliege nie wieder in irgendeinem Fernseh- oder Zeitunginterview erleben. Peinlich

  • FW
    Frank Wichert

    Der Herr Lauterbach hat keine Ahnung von den tatsächlichen Verhältnissen.

     

    Vor 7 Jahren nach meiner Ausbildung (nach Abitur Lehre zum Verlagskaufmann) hatte ich in Nürnberg ein Gehalt von 1.300,- netto. Nach einem halben Jahr Arbeitlosigkeit bin ich zu Erhöhung meiner Anstellungschancen nach München gezogen.

     

    Mittlerweile verdiene ich ein wenig mehr als 1.100,- und habe die hohen Lebenshaltungskosten an der Backe.

     

    Auch im Gespräch mit anderen Leuten auch jungen akademisch beschäftigen Menschen zeigt sich, dass die Unternehmen die Drohung mit Harz IV dazu genutzt haben, die Grundgehälter knapp über dem Harzniveau anzusiedeln.

     

    Die Arbeitslosen haben ja keine Wahl. Wenn ich das Angebot vom Arbeitsamt ausgeschlagen hätte für 200,- weniger als direkt nach der Ausbildung zu arbeiten hätte das meinen wirtschaftlichen Ruin bedeutet.

     

    Von etlichen jungen Menschen hier in München habe ich schon gehört: Warum hab ich blos Abitur gemacht, wenn die im Aldi an der Kasse mehr verdient.

     

    Die Antworten des Herrn Lauterbach zeigen mal wieder, dass die Politiker, die für die Rahmenbedingungen in diesem Land verantwortlich sind keine Ahnung von dem Leben in diesem Land haben. Ist ja klar: Die Großkopferten und Dummschwätzer bleiben unter sich.

     

    Mit freundlichem Gruß aus München

     

    Frank Wichert

  • K
    kitty

    Nachsatz.

     

    Hier schließe ich mich inhaltlich an:

     

    "Unternehmen, deren Existenz lediglich davon

    abhängt ihren Beschäftigten weniger als einen zum Leben ausreichenden Lohn zu zahlen, sollen in diesem Land kein Recht mehr haben, weiter ihre Geschäfte zu betreiben.(...) Mit einem zum Leben ausreichenden Lohn meine ich mehr als das bloße Exisistensminimum - ich meine Löhne, die ein anständiges Leben ermöglichen."

     

    Franklin D. Roosevelt (1933)

  • K
    kitty

    @Kai B.

     

    "Sobald er aus seinem Fachgebiet Gesundheit herauskommt, stellt sich heraus, dass Herr Lauterbach nicht im Mindesten so intelligent und sozial vernünftig ist, wie es ansonsten den Anschein hat."

     

    Ich muss Sie leider enttäuschen! Auch hier schwaffelt er nur blödes Zeug daher, um die Menschen für dumm zu verkaufen. Einerseits verunglimpft er die Ärzte, sie würden Kassenpatienten nicht ordentlich behandeln. Andererseits macht er sich für Gesetze stark, die den Krankenkassen verbieten, eine ordentliche ärztliche Behandlung der Kassenpatienten zu bezahlen. Ach ja: Selbst ist er natürlich Privatpatient.

    Es widert einen nur noch an!

  • A
    Axel

    Mit solchen "Linken" wie Herrn Lauterbach und dieser unsozialen SPD-Politik gegen Arbeitnehmer, Arbeitslose, Rentner und Studenten hat die SPD bei immer mehr Menschen als unwählbar verspielt.

    Wer sich als zweite CDU darstellt und Menschenwürde und Prinzipien und Werte wie Sozialstaat, Gerechtigkeit und Solidarität nicht mehr versteht, hat Wahlergebnisse im einstelligen Bereich verdient.

    Die SPD ist Hauptakteur im Verteilungsprozeß von Unten nach Oben und es dürfte ihr zunehmend schwerer fallen, ihre Mitverantwortlichkeit daran mit linken Parolen zu kaschieren. Mit links hat dies nichts, aber auch gar nichts zu tun.

  • I
    iBot

    Ich bin beileibe kein Neoliberaler.

     

    Aber alles, was ich hier lese ist "Hartz = böse, Agenda = böse, Agenda muss weg, damit Deutschland wieder zur blühenden Landschaft wird". Kein Stück besser als Herr Lauterbach mit seinem "Agenda gut, alle glücklich"-Gewäsch. Ich würde mir ja eine etwas differenziertere Sichtweise aufs komplexe Thema Sozial- und Arbeitsmarktpolitik von taz-Lesern wünschen. Aber der Lafontainismus scheint immer weiter um sich zu greifen. Armes Deutschland.

  • H
    harzie58

    Wenn es kein Brot gibt, dann sollen die Leute eben Kuchen essen.

     

    So zynisch wie die Bemerkungen der Marie-Antoinette zur Französischen Revolution kommen einem die Worte eines Lauterbachs vor.

    Ich wünsche ihm das gleiche Ende der Geschichte.

  • J
    jan

    Nach diesem Interview mit Kapitalstalinist Lauterbach (der Titel "SPD-Linker" zeugt von grimmigem Humor, danke Frau Hermann) ist vor allem eines klar: mit 18 Prozent wie in Bayern ist die SPD als vermeintlich sozialdemokratische Partei immer noch erschreckend überbewertet.

  • OM
    Olaf Mertens

    Diese linken Reformen sind echt Hart(z)!

  • F
    Frank

    Die Wiedereinführung der Sklaverei würde noch mehr zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze schaffen. Lauterbach würde das wahrscheinlich grundsätzlich begrüssen, aber als "Linker" sich dann wahrscheinlich für 1xwöchentlich eine Fleischmahlzeit, rostfreie Ketten und ein Dach über dem Offenverließ einsetzen...

     

    Der Wahlkampf nächstes Jahr wird interessant: SPD versucht FDP Stimmen abzujagen. Vielleicht würden ihr ja in der Schlußphase Sprüche wie "Autor der Agenda 2010" auf den Steinmaier- und "Erfinder der Rente mit 67" auf den Münteplakaten dabei helfen, endlich ihre neue Zielgruppe als Wähler zu gewinnen. Aber wie ich die SPD kenne, werden da eher dreiste Lügen wie "Wir kämpfen für die soziale Gerechtigkeit" draufstehen!

     

    Um mit Max Liebermann zu sprechen: ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte.

  • GI
    guy incognito

    was für ein Vogel.

     

    "Das sind zwei paar Schuhe. Wie viele Hartz IV Empfänger es gibt, ist für die Bewertung der Arbeitmarkreformen völlig unerheblich. Wer Hartz IV bekommt , muss ja nicht arbeitslos sein. Wichtig scheint mir, dass und wie die Arbeitslosigkeit sinkt: von Mitte 2007 bis Mitte 2008 ist sie um 14 Prozent zurückgegangen, bei Langzeitarbeitslosen sogar um 21 Prozent."

     

    also letztlich doch: jede Arbeit ist besser als keine.

     

    denn wichtig ist ja nur die Senkung der Arbeitslosigkeit nicht wieviele Leute dann noch auf zusätzliche Transferleistungen angewiesen sind.

  • J
    Jeff

    Ah schade, dass ich vor der Hartz- Gesetzgebung nicht Gesellschafter eines Zeitarbeitunternehmens geworden bin. Da kann man prima Geld machen mit jenen die ohnehin kaum eines haben.

     

    Denn was gerne übersehen wird, ist nicht, dass der Arbeitsplatz, der durch einen Zeitarbeiter ausgefüllt wird wirklich günstiger für das entleihende Unternehmen ist. Auch hier werden (bspw. Elektroindustrie) bis zu 30€ Std. kalkuliert und nach Abzug der Sozialabgaben und Steuern etwa die Hälfte ausgezahlt. Wieder nimmt sich jemand wiederum diese Hälfte. Das Zeitarbeitsunternehmen.

     

    Kein Wunder, dass man laut Herrn Lauterbach auf 7,50€ Mindestlohn kommt. Die Probleme sind der intransparente Arbeitsmarkt und eine unternehmensfreundliche Arbeitsgesetzgebung und vor allem rechtliche Auslegung. Hätte der Zeitarbeitswillige bereits heute volle! Informationen über mögliche freie Stellen und könnte er diese per Handschlag jederzeit annehmen und lösen, so wären heute Stundenlöhne über 10€ möglich, die allen Beteiligten helfen. Arbeitnehmer (mehr Lohn), wie Unternehmer (weniger Kosten)

     

    Aber irgendeine Kraft verhindert dies....

     

    Rohrkrepierer und Parasiten dürfen mitverdienen, ohne irgendeine Wertschöpfung!

  • DB
    Dietmar Brach

    Hartz IV Reformen sind links und die Erde ist eine Scheibe, vielen Dank für das aufschlussreiche Interview. Nach der Logik des Herrn Lauterbach hätte man eigentlich alle Banken pleite gehen lassen müssen, damit sich der Druck auf andere Banken erhöht, keine unkalkulierbare Risikien einzugehen.

    Und übrigens: Gerade in der Autoindustrie arbeiten Zeitarbeitssklaven die jetzt als erstes entlassen werden. Herr Lauterbach spricht sich mit seinem Artikel für Arbeitnehmer zweiter Klasse aus, damit es den Arbeitnehmern erster Klasse weiter gut geht.

    Und das als Sozialdemokrat, man fasst es nicht.

  • D
    dominic

    Neoliberale Ideologie eines Bertelsmann Lobbyisten im (pseudo)linken Gewand.

    Als Wissenschaftler nimmt ihn schon lange keiner mehr ernst, auch wenn er noch so oft mit seiner Harvard Herkunft kokettiert - was im übrigen sehr bourgeois ist!

    Lauterbach hat Angst um seine Existenz und versucht jetzt, sich bei der 2010 Mafia einen sicheren Listenplatz zu erschleimen.

  • U
    Unfassbar

    Wie realitätsverweigernd muss man eigentlich sein?

    Unfassbar! Basta-Kanzler und Jogging-Joschka

    haben diese Katastrophen-Agenda zu verantworten

    und sich noch an dem völkerrechtswidrigen Krieg

    in Afghanistan beteiligt, der nicht nur Milliarden

    gekostet hat und kosten wird, sondern auch

    Deutchland erst Recht zum Ziel macht. Viel besser

    könnten durch diese Milliarden Kinder- und Alters-

    armut gelindert werden und beispielsweise Pflege-

    kräfte in Krankenhäusern oder Altenpflegeheimen

    diesem Job angemessen bezahlt werden.

    Nein, Herr Lauterbach! Wenn diese Agenda links

    ist, dann gibt es auch den Osterhasen.

  • P
    Peters

    So ein Unsinn.

     

    Die Hartz-Reformen, vor allem Hartz4, waren eine große soziale Ungerechtigkeit.

     

    Sie hat Millionen Menschen in die Armut gestürzt.

     

    Schaut einmal nach Skandinavien. Da muss niemand im Falle von Arbeitslosigkeit von 347 Euro pro Monat (von denen er auch noch Strom, Telefon und Internet bezahlen muss) leben, geschweige denn für Netto 750 Euro pro Monat als 1-Euro-Jobber Vollzeit arbeiten.

     

    Dort bekommt ein Arbeitsloser mindestens 1200 Euro (incl. Miete) was fast das Doppelte von dem ist was er bei Hartz4 bekommt

  • OH
    Oliver Hüttl

    Ein paar Fragen zur Person hätten dem Interview ganz gut getan, beispielsweise: Wie lebt es sich so, in Wolkenkuckucksheim? Sollte man mich eines Tages zwingen für 7,50 die Stunde zu arbeiten, werde ich es erfahren. Dann schau ich mal bei Lauterbach und Konsorten vorbei und hol mir, was ich zum Leben so brauche!

  • WF
    Wolf-Dieter Fischer

    In medias res!

    Was für ein dummblödes Gesülze von einem weltfremden,kleinbürgerlichen,überaus eitlen Neocons.

    Möge dieses Wesen einmal in sich gehen!

  • I
    Isolde

    Ob es nun gut war oder nicht. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung in Deutschland wächst und wächst. Entweder leiden diese vielen Menschen an einem grenzenlosen Realitätsverlust oder...

    Leiharbeiter sind psychische Wracks nach einem jahr dieser Art von Arbeit. Sie werden um ihr wneiges Geld betrogen, müssen unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten und es wird ihnen sogar verboten, mit ihren Arbeitskollegen zu reden. So ewtas gilt als fristloser kündigungsgrund. Nicht reden, wenig verdienen, Schnauze halten...

     

    Udn am Ende bleibt auch noch das Problem der Altersversorgung. Niedriglöhne können keine Altersversorgung garantieren. Der Weg in die Altersarmut wird gelegt. Aber das ist ja noch nciht aktuell. Damit müssen sich eben die nächsten herumplagen ;-)

  • HH
    Heino Hartz

    Der Selbstbetrug und die Lebenslügen der SPD sind unfassbar.. auf einmal gibt es wieder Interviews von Herrn Clement pro Mindestlohn und Herr Lauterbach möchte uns weissmachen, wie dufte Hartz IV ist. Es ist Raubbau an uns allen, die Zerstörung einer Gesellschaftsstruktur. Die Fianzblasenjongleure wurden zur "Öffnung der Gesellschaft" (Schröder) unter rot-grün unterstützt wie nie zuvor und jetzt wird denen auch noch Geld der kommenden Generationen hinterhergeworfen. Mensch möchte noch erleben, dass diese Leute und ihre SPD-Handlanger sich für ihre Verbrechen und Enteignungen verantworten müssen

  • DB
    de Busch Schorch

    "You cant argue the death penalty isnt effective, but the protest against it is justified. Thats inconsistent."

    Senator Bob Dongelsen, North Kansas

  • K
    Klaus

    Lauterbach und ein Linker? Ein angepasstes SPD-Mitglied ist er geworden. Wer behauptet, die Agenda 2010 hat eine Million Arbeitsplätze geschaffen, vergißt zu welchem Preis dieses stattgefunden hat. Gut bezahlte Arbeitsplätze wurden vorher vernichtet um dann den Niedriglohnsektor zu stärken. Dieses wird dann noch von der SPD als Erfolg verkauft. Kann man noch eigentlich einen Unterschied zwischen der CDU und der SPD erkennen? Durch die große Koalition haben sich die Grenzen so verwischt, das man nicht mehr erkennen kann, wer für die soziale Kälte in unserem Land verantwortlich ist

  • KB
    Kai B.

    Sobald er aus seinem Fachgebiet Gesundheit herauskommt, stellt sich heraus, dass Herr Lauterbach nicht im Mindesten so intelligent und sozial vernünftig ist, wie es ansonsten den Anschein hat. Schon vor über einem Monat veröffentlichte die Frankfurter Rundschau im Internet ein Streitgespräch zwischen Lauterbach und Ottmar Schreiner. Wenn Leute wie Lauterbach sich tatsächlich als SPD-Linke bezeichnen und es ihnen auch noch abgenommen wird, dann stehen Politiker von Schreiners Schlag tatsächlich ziemlich auf verlorenem Posten. Leider.

  • S
    Sunny

    so..so die Hartz Reformen sind also links..

    und millionen schuften sich dumm und dämlich im niedriglohnbereich,und merken am ende des monats das das Geld nur bis zur Monatsmitte reicht. Chronisch kranke seit zich jahren nich tmehr arbeitsfähig dümpeln mit Hartz 4 sätzen dahin und müssen hungern weil sie nicht mehr in der früheren sicheren Sozialhilfe sind. Mütter müssen sich Prostituieren weil sie ihre Kinder nicht mehr Ernähren können.Andere widerum werden schikaniert ,sanktioniert von unfähigen Arge mitarbeitern..

    Diese liste würde hier nie zuende gehen..

    und den Rahmen sprengen.

    Hartz 4 ist nicht Links - es ist ein verbrechen an die Menschlichkeit !

  • R
    Rumpelstilzchen

    Offensichtlich hat Herr Lauterbach zusammen mit Herrn Sinn ein paar Bier zuviel gehabt, denn dieses Geschwätz habe ich schon mal gehört und gelesen. Wie Menschen (Leiharbeiter) in der Autoindustríe bezahlt werden wissen wir seit gestern (7 € bei Opel).

    Warum die Allgemeinheit Arbeit subventionien muß, während Steuergeschenke an die Schwerverdiener gemacht werden, bleibt mir schleierhaft.

    Allem Anschein nach hat auch Herr Lauterbach den Bezug zu den real existierenden Problemen der arbeitenden Bevölkerung verloren. Damit reiht er sich in die Schar der weltfremden Schwätzer und Verdränger ein. Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen der Linken zuwenden.

  • B
    Belfeldt

    Wieso kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass hier eine ganze Reihe von Faktoren in dieser Darstellung der Gleichung bewusst ausgeblendet werden? Ich frage mich unwillkürlich wie viele HartzIV-Empfänger Herr Lauterbach wohl in seinem Bekanntenkreis hat. Vermutlich keinen einzigen, argumentiert er doch ständig gegen sich selbst.

     

    Wieso sollte man, mit Verweis auf psychische Depression und Suizidgefahr Menschen in Jobs drängen und damit erst ein Wettbewerbsklima schaffe, in dem die schwächsten zuerst auf der Strecke bleibe. Mann braucht ja nur die Fälle bei Renault zu betrachten, wo Aufgrund gesteigertem Leistungsdruck nach der Privatisierung Ingenieure reihenweise aus dem Fenster springen.

    So etwas ist auch auf das Niedriglohnsegment anwendbar, denn: Wenn ich z.B. einen „arbeitsscheuen“ Abiturienten in einen Billigjob presse, nehme ich mitunter einem anderen Menschen die Arbeit die ihn wirklich ausfüllt, diese sinnstiftend benötigt um zu überleben.

    Die Kosten welche sich aus sozialer Verelendung ergeben, tauchen ja in keiner, in keiner arbeitsmarktpolitischen Gleichung auf.

    Und sicher ist es nicht würdelos für fünf € die Stunde Krebskranke Kinder zu heilen. Würdelos finde ich neben der Bezahlung eigentlich nur solche Beispiele anzuführen.

    Und sind Arbeitslose jetzt häufiger chronisch Krank weil sie arbeitslos sind oder kriegen sie einfach keinen Job weil sie krank sind? Fragen über Fragen, auf die ein Herr Lauterbach auch keine Antworten hat.

     

    Wieso wird die heilige Kuh der Arbeit eigentlich auch von der Linken immer noch wie eine Standarte vor sich her getragen. Fehlt uns wirklich der moralische Überbau zu begreifen, dass wir nicht mehr das Jahr 1955 schreiben und soziale Gerechtigkeit auch anders aussehen kann?

    Wie auch immer, In Fällen wie diesen empfehle ich gerne diesen witzigen Text von Helmut Weiss:

     

    Muessiggang ist aller Laster Anfang...

    sagt der Volksmund und hat wieder mal recht. Die Muessiggaenger beseite schieben ist laengst so verstanden worden.

    Kohl wollte den Freizeitpark schliessen, Schroeder will den faulen Saecken Beine machen, der Grossteil der GewerkschafterInnen und der Linken beteuert: Wir sind doch gar nicht kein bisschen faul, niemals nie nicht! Wenn man uns nur arbeiten liesse, wuerden wir schuften wie die Beserker: Graeben aufreissen und wieder zuschuetten, Autobahnen bauen bis vor lauter Blech nichts mehr zu sehen ist, Werbeprospekte drucken um jeden Gegner damit totwerfen zu koennen, noch 342 Fernsehprogramme produzieren, noch 1.011 Onlineshops einrichten, auf jedes Haus eine nett strahlende UMTS Antenne setzen (und spaeter Berufsinvaliditaet einklagen) usw, usw, usw....

    Aber der boese Kapitalismus laesst uns ja nicht arbeiten, der ist schuld, der !

  • WG
    Wilfried Graf

    Herr Lauterbach macht es sich einfach, wenn Er sagt die Reformen hätten gegriffen. Die Reformen haben nur auf den Arbeitslosen in negativer Hinsicht getroffen, da der Arbeitslose trotz Arbeit weniger in der Tasche hat und sich weniger bzw. gar nichts leisten kann. Der Kapitalist lebt von den Zuzahlungen des Staates in doppelter Hinsicht. Einmal die Zuzahlung für den Betroffenen von Staat, weil das Hartz IV nicht ausreicht und die Zuzahlung des Staates an den Arbeitgeber, welcher freundlicher Weise einen oder mehrere Arbeitslose unter Tarif und Lebensstandard einstellt. Dafür wird der Arbeitgeber vom Staat noch subventioniert.

    Der Arbeitnehmer hat Einschränkungen im großem Maße, während der Arbeitnehmer sich im Geld suhlt. Herr Lauterbach zählt zu einem dieser Leute, welche die Sozialdemokratie mit dem Bewustsein kaputt machen und den Linken Flügel stärken, wie auch die Partei DIE LINKE. Hier sieht man auch wer sich für Gerechtigkeit zum Wohle Aller einsetzt.

  • JR
    Jürgen Riedel

    Sehr geehrter Herr Lauterbach, ich wünsche mir, das Politiker öfter mal die Wahrheit sagen. Das fehlt in der heutigen Politik und ich finde, ganz besonders bei der SPD, die ihren Namen ja nun wirklich nicht mehr verdient. Ich fühle mich von den Sozialdemokraten schlichtweg verraten. Über dreissig Jahre gearbeitet und dann eben auf das Abstellgleis geschoben, seit vier Jahren arbeitslos und rechtlich dank durchgewunkener krimineller Gesetze wie ein Sozialhilfeempfänger gestellt. Eine kleine Aufzählung der Ungerechtigkeiten: volle Anrechnung von Unfallrente auf Hartz 4; keine Erhöhung der Invalidenrente, Verhinderung von Klagen gegen Hartz 4. es würde mir noch viel mehr einfallen, aber so sieht es aus: Die SPD arbeitet nach dem Motto: "Wir nehmen es den Armen und geben es den Reichen" und rechtfertigt das auch noch beleidigt. Wer Augen und Ohren hat, kann sich ja bekanntlich Nachrichten im Fernsehen, Zeitung und Internet anschauen und wird auch zu keinem anderen Fazit kommen.

    Die SPD gehört so schnell wie möglich in die Opposition, dann wären dann die Hälfte der "kriminellen" Gesetze nicht durchgewunken worden.

    Mein Fazit: Ich war früher jahrelang überzeugter Sozialdemokrat und hatte dann die Schnauze voll von Mogel-Schröder und Hormon-Fischer und sage mir immer wieder: "Wenn ich nochmal SPD wähle, soll mir die Hand abfaulen!".

     

    Mit nicht so ganz freudlichen Gruß

    Jürgen Riedel

  • A
    Anne

    Linkshänder_innen können sich ja da fast beleidigt fühlen, und August Bebel würde vielleicht einen Herzinfarkt bekommen. Auch wenn ich viele Polemik gegen die "Agenda 2010" nicht teile, so ist doch bezeichnend, wie z.B. Lauterbach schönredet, dass doch mehr Leute für geringere Löhne zu arbeiten bereit sind - naja, stimmt ja, sogar mancher Bankenchef verzichtet großzügig auf ein paar Millionen. Mensch muss auch kein_e Kommunist_in sein, um es grundsätzlich höchst fragwürdig zu finden, dass überhaupt Leute mehr als 4 oder 8 Mal oder 800 oder 1600 Mal so viel besitzen wie andere. So viel mehr haben die garantiert nicht "geleistet" und um so viel höhere humane Grundbedürfnisse haben sie garantiert erst recht nicht. Diese Diagnose bietet zwar noch lange kein Heilmittel, vielleicht ist die Krankheit bis auf weiteres unheilbar, aber sie zumindest annähernd einzusehen, wäre das Mindeste, was sich "sozialdemorkatisch" nennen dürfte.

  • PG
    Per Gustafson

    Soll doch Herr Lauterbach auch mal erklären, warum der Niedriglohnsektor zB in Dänemark bei Vollbeschäftigung nur bei 8,5%, in Deutschland hingegen bei mittlerweile 22% (fast US Niveau). Da ist sicher wieder die Bildung oÄ schuld. Was ist mit dem Binnenmarkt und nicht vorhandener antizyklischer Konjunkturpolitik, der niedrigen Frauen-Erwerbslosenquote (vgl mit zB Frankreich)...?

  • V
    vic

    soso, linke Reformen. Herr Lauterbach meint, dass es in der Autoindustrie keine Niedriglohnjobs gibt. Da hat er wohl die tausende Leiharbeiter übersehen die außerdem derzeit entlassen werden.

    Hier redet mal wieder ein Blinder vom Sehen.

  • A
    Anton

    Was Karl Lauterbach (SPD) hier von sich gibt, ist widersprüchlich, unschlüssig und meist nur sehr oberflächlich begründet.

     

    Da werden Kausalzusammenhänge hergestellt, die jeglicher Grundlage entbehren.

     

    Um es klarzustellen: Es gibt derzeit KEINE empirischen Daten, welche die These belegen, dass die "Hartz"-Reformen für die Belebung am Arbeitsmarkt verantwortlich waren. Vielmehr war die Weltkonjunktur in dem betreffenden Zeitraum sehr positiv und kommt als alleinige "Causa" dieser Belebung durchaus in Betracht.

     

    Hinzu kommt, dass das Menschenbild des Herrn Lauterbach mit Art. 1 GG nicht übereinstimmt. Denn es widerspricht der Würde eines arbeitslosen Menschen, ihm zu unterstellen, er sei faul und träge und müsse daher unter mehr Druck gesetzt werden, "jede zumutbare Arbeit" anzunehmen.

     

    Ein derartiges Menschenbild war dem hervorragenden Rechtsphilosophen John Rawls, auf den sich Karl Lauterbach zu Unrecht beruft, fremd.

     

    Das Menschenbild des Herrn Lauterbach ist weder christlich, und auch nicht "links", es ist schlichtweg verheerend.

  • F
    Fassungslos

    Lauterbach findet es gut, dass die Center Arbeitslose durch Umerziehung, Einstellungskontrolle, Strafmaßnahmen und mit dem quasi-religiösem Eifer einer inquisitorischen Gesinnungspolizei zu Hungerlöhnern und Sklavenarbeitern transformiert hat, damit sie ihren Anteil an der Rendite-Vergötterung und Profit-Onanie der „Eliten“ unserer Gier-Gesellschaft und ihrer gekauften Politclowns leisten.

     

    Es ist eine Tragik, dass selbst kompetente Menschen wie Lauterbach nach einigen Jahren in der Politik der pathologischen Realitätsverleugnung und dem unsäglichen Selbstbeweihräucherungsgeschwafel unserer Volkstreter verfallen.

     

    Das dürfte Lauterbach doch nicht nötig haben, sollte man meinen. Oder etwa doch? Würden ihm vielleicht einige seiner lukrativen Nebentätigkeiten verloren gehen, wenn er im nächsten Jahr sein Abgeordnetenmandat verlieren sollte?

     

    Dafür kann man schon mal den Versuch unternehmen, den Menschen eine Gehirnwäsche zu verpassen. Sie sind es ja von den Arbeitsämtern gewohnt.

  • S
    Schneider

    SPD-Politiker Lauterbach verteidigt Agenda 2010

    am Schreibtisch. Überblick gesichert?

    1-Euro-Jobs(MAE), ABM, MAE-Entgelt oder ÖBS z. B. in Berlin sind keine offiziellen Arbeiten und deren Beschäftigte werden in der Arbeitslosen-statistik nicht mehr geführt, obwohl weiterhin als arbeitssuchend erfaßt und Bewerbungen für den 1. Arbeitsmarkt notwendig sind.

    Die "linken" Hartz-Reformen sind link.

  • AC
    Arne Christoffers

    Schlichtweg Asozial

     

    Was Grüne und SPD mit den Hartz-IV-Reformen erreicht haben, ist eine Brandmarkung als unwählbare Partei. Durch Krankheit arbeitsunfähig geworden, kann ich die Sache gerade am eigenen Leib miterleben...wegen Asthma und Allergien bekam ich keine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung, obwohl selbige Probleme in meinem Job keine Bedeutung hatten. Die private Altersvorsorge wird durch Hartz IV komplett torpediert und wenn man mal wieder Handwerker rufen muß, um Reparaturen durchzuführen, geht leicht das komplette "Einkommen" eines Monats drauf, was bedeutet, daß man sich bei anderen Nahrungsmittel erbetteln muß. Gerechtigkeit gibt es auch nicht mehr - statt dessen wird man sogar vom Staat bestraft, wenn man seine Rechte durchsetzen möchte, so daß jene, die sich ungerechtfertigt bereichtert haben, vor Strafverfolgung geschützt sind. Dabei zahlt dann sogar der Staat drauf, weil er sonst für einige Zeit weniger Leistung geben müßte.

     

    Mich wundert, daß SPD und Grüne nicht schon auf die Idee gekommen sind, Autos durch Sänften zu ersetzen...für 4-EUR/Stunde bekommt man dann schon das CO2-freundliche Luxusmodell mit vier Trägern und die Arbeitslosenzahlen sinken weiter...na, wäre das nicht was für die Herrschaften, die offenbar jegliche Verbindung zum Volk verloren haben?

     

    Arne Christoffers

  • NB
    Neoliberaler Bösewicht

    Stimmige Argumente von Herrn Lauterbach. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. "H4-Reformen sind linke Reformen"...Das nenne ich einen Sozi in der Offensive. Davon sollten endlich mal mehr den Mund aufmachen. Anstatt sich von der Y. in die Katastrophe ziehen zu lassen...

  • HD
    Hans Dampf

    Selten so einen Schwachsinn gelesen. Die Agenda 2010 hat genausowenig mit linker Politik zutun, wie Herr Lauterbach sozialdemokratisch ist. Die gesamte Argumentation ist ein Paradebeispiel für neo- bzw. wirtschaftsliberales Gedankengut. Der Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland hat ein Rekordniveau in der EU erreicht, die niedrigen Arbeitslosenzahlen sind Etikettenschwindel. Wenn man allerdings die von Herrn Lauterbach neben seiner Teilzeittätigkeit im deutschen Bundestag besetzten Posten innerhalb der Privatwirtschaft betrachtet (http://www.abgeordnetenwatch.de/prof_dr_dr_karl_lauterbach-650-5770---nebentaetigkeiten.html) wird natürlich klar, wo Bartel den Most holt.

  • A
    Axel

    Weder Hartz 1-4, noch die SPD und schon gar nicht Herr Lauterbach sind links.

    Die von SPD und Grünen eingeleiteten Hartz- "Reformen" (welch orwellsche Sinnverfälschung)sind eine soziale Katastrophe und die SPD trägt Mitverantwortung für Miniarbeitsplätze und Ein-Euro-Jobs, die ihren Menschen weder alleine ernähren können noch ihn ein würdevolles Leben leben lassen. Auch einem gutdotiertem Herrn Lauterbach dürften die letzten Armutsberichte bekannt sein, die Deutschland ein fortschreitendes Auseinanderklaffen der Gesellschaft in Wenige immer Reichere und immer mehr Arme bescheinigen mit den inakzeptablen Aspekten Kinder- und Altersarmut.

    Aber vom "Sozialen" Erbe hat die SPD bekanntermaßen schon vor geraumer Zeit vollständig Abschied genommen. Es verbleiben linke Worthülsen und unrealistische bzw. lächerliche und unehrliche SPD-Wahlpropaganda a la "Mindestlohn"-durchsetzung mit der FDP.

    Und die TAZ-Redaktion beschreibt und würdigt Herrn Lauterbach in ihren einführenden Worten unkritisch als "SPD-Linken" und läßt handzahm seine Selbstdarstellung über sich ergehen. Kritischer Journalismus, der auch hinterfragt und sich auch traut Gegenpositionen zu vertreten ist leider auch in der TAZ selten geworden und zählt zur Kategorie "aussterbende Art".

  • DW
    die Wahrheit

    Die Hartz-Reformen sind links und Hitler war ein Osterhase.

    Lohndumding, Kinderhunger (mit 2,60 € am Tag einen 12jährigen zu ernähren, mach das mal vor, Herr L.), Armut, und das ganze überdeckt von dem Aufschwung, der in Zyklen immer wieder kommt (zur Erinnerung: Gasgerd sagte 1998 der damals anstehende Aufschwung sei seiner. Danach gab es wieder Abschwung und dann eben Aufschwung) das soll links sein. Nein da will wohl jemand sein Gewissen reinwaschen.

     

    Aber links ist das nicht; höchstens link.

  • N
    Nadi

    Zitat: Ausbeutung dürfen wir nicht akzeptieren. Deshalb bin ich für einen gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn.

     

    Aber irgendwie ist Hartz-IV der Supererfolg?

    Tatsache ist, dass es heute ca. 7 Millionen Menschen gibt, die Arbeitslosengeld II beziehen. In der Statistik tauchen aber nur 3,5 Millionen auf. Die Statistik streich jeden raus, der sich in einer Trainingsmaßnahme oder einem 1-EURO-Job (Aktiv-Job) befindet.

    Das Hartz-IV-Bild leidet immer darunter, dass die Leute, die von ihrem normalen Lohn nicht leben können und aufstocken müssen (viele Familien und Alleinerzieher) nicht berücksichtigt werden. In Hamburg sind das knapp 30.000 Personen gewesen. Würde man die mit den 75.000 registrierten Arbeitslosen addieren, wäre das eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Aber das wird nicht getan und auch in der Vergangenheit wurden Leute in Maßnahmen aus der Statistik gestrichen.

    Da die Hartz-IV-Reform aber mehrere Dinge bezweckte:

    a) Schnelle und effektive Vermittlung der Arbeitslosen

    b) Ausbau der Betreuung und Kundenfreundlichkeit = Arbeitslose sollen Kunden werden

    c) Jobcenter mit tollen Öffnungszeiten und verfügbaren PC zur Jobrecherche

    d) Deutlich bessere Beratung der Arbeitslosen - bereits vor der Arbeitslosigkeit, wenn zum Beispiel ein Vertrag ausläuf

    e) Effektive Hilfen für Arbeitslose, die nachweisen, dass sie sich um einen Arbeitsplatz bemühen

    f) Spezielle Hilfen für Immigranten oder Personen, die mehrere schwere Hindernisse für eine Integration in den Arbeitsmarkt aufweisen

     

    Diese Versprechungen sind leider so nie erfüllt worden. Und was Professor Lauterbach hier sagt, ist erstens eine Diskreditierung des Begriffs Links und zweitens eine Rechtfertigung für einen gigantischen Wortbruch.

    Während das alte System viele Fehler hatte und auch nicht kundenfreundlich war, ist das neue System nur eine Einsparmaßnahme und ein Haufen vieler Bausstellen.

    Es gibt in Deutschland Tausende Hartz-IV-Empfänger, die nicht von den Jobcentern betreut werden, sondern die auf Träger ausgegliedert werden. Damit schließt sich der alte Teufelskreis erneut. Aber die ARGEn schaffen es nicht, diese Leute so zu betreuen, dass sich Klient und Vermittler kennen, dass sie miteinander wirklich reden und der Vermittler weiß, wo er die Leute unterbringen kann.

    Tatsache ist, dass im pro Jahr ein Vermittler 271 Arbeitslose hat, aber nur 12 vermitteln kann. Er bräuchte also ca. 22 Jahre, um diese Arbeitslosen zu vermitteln.

    Wenn das ein Fortschritt und ein Sieg der Linken ist, dann hat Professor Lauterbach seinen Titel auf einer Kirmes geschoßen.

    Auch die Struktur der Beschäftigung spielt eine große Rolle. Ausbeutung ist fester Bestandteil der Hartz-Gesetze und kann sogar auf Anordnung der ARGE passieren: Ein Job bei einer Zeitarbeitsfirma gilt als zumutbar und guter Einstieg in die Arbeitswelt. Auch wenn die Zeitarbeitskräfte immer länger bei den Zeitarbeitsfirmen bleiben, beharrt die ARGE und die SPD darauf, dass dies ein Superinstrument zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sei.

    Lustig auch, dass es bei Zeitarbeitsfirmen fast immer nur Einstiegsgehälter gibt und selbst Leute Mitte 30 das bekommen sollen, was der Tarif der Zeitarbeitsbranche für einen 21 Jährigen vorsieht.

    Ich frage mich, ob die SPD wirklich noch Linke hat oder ob sich dieses Wort dort auf Scheer und Schreiner beschränkt. Lauterbach redet hier einfach nur kreuz und quer daher, ein Erfolg sieht doch so aus, dass die Versprechungen der Reform wirklich eingetreten sind.

    Bei vielen Jobcentern ist um 11.30 Schluß, Ressourcen stehen nicht zur Verfügung, vermittelt wird nicht und auch sonst herrscht nur Misstrauen und Konflikt zwischen Arbeitslosen und Vermittlern (nun so heißen sie, aber das sind sie nicht).

    Wer sich die Reformen in den skandinavischen Ländern ansieht, der bemerkt, dass es bei deren Arbeitsämtern weitaus zivilisierter und lockerer her geht als bei uns. Dort herrscht auch kein Misstrauen und Anspannung.

    Für mich gehört die SPD seit diesen Reformen nicht mehr zu den linken Parteien. Seit diesem Interview gehört Lauterbach für mich auch nicht mehr zu den Linken.

    Die Linke sollte sich ein Herz nehmen und darauf stolz sein, sich so zu nennen. Solange Linke diesen Begriff inflationieren und sich von vermeidlichen Linken die Beute abjagen lassen, kommt es nicht mehr zu einer sozialpolitischen Erneuerung in diesem Land.

    Links sein, ist out, weil es so geschreddert wird, weil die Realitäten verbogen werden. Warum gibt es im Bundestag kein einzigen Abgeordneten, der ein Arbeitsverhältnis bei einer Zeitarbeitsfirma hat? Warum ist ein Teil der Gesellschaft dauerhaft von bestimmten Gütern (Zähne, Urlaub, Wohnraumplatz, Universitätsbildung, Stipendien, Sportanlagen und vieles mehr) ausgeschloßen? Fast alle Bezieher von Hartz-IV haben gesundheitliche und psychische Probleme. Aber die Hilfen für diese Menschen beschränken sich auf Darlehen von Angehörigen, weil ALG-II-Empfänger Geschenke niemals offiziel erhalten dürfen, sondern sie dann nämlich vom Regelsatz abgezogen bekommen.

  • S
    Stefan

    so also sieht ein spd-"linker" aus, der sich um kopf und kragen redet:

     

    "Es gibt Arbeitslose, die erstens heute weit schlechter bezahlte Jobs annehmen."

     

    "Wer Vermögen und Einkommen verliert, ist eher geneigt, auch schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen."

     

    "Und - das darf man nicht verschweigen - es sind auch Stundenlöhne um die 10, 12 Euro gesunken, die in den Sog dieser Niedriglöhne gekommen sind. Das ist eine Nebenwirkung dieser Reformen."

     

    "nebenwirkung" ist hier ein genauso unsinniges wort wie auf den beipackzetteln von medikamenten - natürlich sind das WIRKUNGEN, und im fall von hartz-IV durchaus beabsichtigte - schon vergessen, wer diese gesetze hauptsächlich zu verantworten hat und wer ebenso bis heute für sie die propagandatrommel rührt? und wer am meisten davon profitiert?

     

    eben nicht die erwerbslosen, sondern diejenigen, die sich jetzt aus dem reservoir von mit diversen behördlichen sanktionsmethoden existenziell erpressten (nichts anderes umschreibt lauterbach u.a. in den oben zitierten sätzen) ihre billigen arbeitskräfte holen können. und nebenbei von den durch die medial vermittelten schreckbilder der "hartz-IV"-empfängerInnen ebenfalls profitieren, einmal durch die selbstdisziplinierung der noch-erwerbstätigen incl. erhöhter unterwerfungsbereitschaft, zum zweiten auch durch die erwähnte lohndrückung. und das gleichzeitig der heilige fetisch "lohnarbeit" weiter staatlicherseits hochgehalten wird, ist dann eine weitere beansichtigte wirkung.

     

    "Wenn jemand fünf Euro verdient und Kinder gegen Krankheiten impft, ist diese Arbeit dann würdelos?"

     

    ach, und Sie kommen offensichtlich nicht auf die idee, dass eine solche arbeit aufgrund ihres gesellschaftlichen nutzens auch materiell mehr wert ist und entsprechend bezahlt gehört? kommen Sie jetzt nur ja nicht mit der phrase "es ist ja kein geld da" - das es da ist und wer das bekommt, lässt sich z.zt. jeden tag in den news verfolgen.

     

    "würde" ist schön und gut und sollte eigentlich bei jeder arbeit in form ihrer gestaltung und anerkennung selbstverständlich vorhanden sein. aber würde macht eben auch nicht satt.

     

    was Sie da von sich geben, herr lauterbach, ist eine einzige zumutung, eine beleidigung der intelligenz und eine wahre orgie an schönrednerei. mit "links" hat das nur in Ihrer phantasie etwas zu tun.

     

    und dann noch zum krönenden gipfel:

     

    "Bei der Frage, was Arbeitslosigkeit bedeutet, werden die negativen Folgen meist unterschätzt. Arbeitslose sterben früher, sind doppelt so häufig chronisch krank und bringen sich viel öfter um."

     

    dabei kommt Ihnen offensichtlich nicht auch nur ansatzweise in den sinn, dass diese vorhandenen phänomene etwas mit der kranken gesellschaftlichen bedeutung der lohnarbeit zu tun hat, wie sie hier existiert? mit einer erbärmlichen reduzierung des menschlichen lebens auf arbeitsleistung, egal zu welchem preis?

     

    und gleichfalls "vergessen" Sie so ganz nebenbei, dass viele suizide von erwerbslosen eher als versteckte morde angesehen werden können, aufgrund von behördlicher & medial-gesellschaftlicher stigmatisierung. auch dafür sind leute wie Sie mitverantwortlich. punkt.

     

    ein paar beispiele für tote u.a. durch diese angepriesenen "reformen" habe ich vor längerer zeit gesammelt - mittlerweile dürften die zahlen gestiegen sein:

     

    http://autismuskritik.twoday.net/stories/3645861/

     

    von solchen "linken" wie Ihnen bin ich schlicht und einfach angewidert, herr lauterbach.

  • MM
    Manfred Müller

    "Umgekehrt: Bei der Frage, was Arbeitslosigkeit bedeutet, werden die negativen Folgen meist unterschätzt. Arbeitslose sterben früher, sind doppelt so häufig chronisch krank und bringen sich viel öfter um. Diese Befunde gelten sogar für Staaten mit engem sozialen Netz wie Schweden. In den USA und Großbritannien ist es noch schlimmer. Deshalb wollen die meisten Arbeitslosen unbedingt arbeiten."

     

    Liegt hier nicht möglicherweise eine Verdrehung

    der Kausalitäten vor?

    Der Text behauptet "arbeitslos" folgt chronisch krank, depressiv etc.

    Ist es nicht eher umgekehrt, dass Kranke einfach mal schlechtere Aussicht auf einen Job haben (mit zusätzlichen Nebeneffekten, dass sie früher sterben, sich eher umbringen etc.)?

    Jetzt sind sie auch noch selber Schuld...

  • M
    Max

    Dieses Spatzenhirn soll mal von 7,50€ Brutto die Stunde leben.

    Gleiches Geld für gleiche Arbeit wenn man sich schon in ein Prekäres Arbeitsverhältnis begeben muss.

  • I
    I.Grothe

    Hartz IV ist eine soziale und arbeitsmarktpolitische Katastrophe!

  • F
    Fritz

    Dieses Interview dürfte - so es denn noch eines solchen bedruft hätte - der ulimative Beweis für die Degeneration der SPD sein.

    Lauterbach bentötigt keine Belege für seine Thesen. Er "glaubt" an die Wirksamkeit der Reformen. Dabei sind Fakten irrelevant. Dabei sit irrelevant, das eine wissenschaftliche Untersuchung belegthat, das die "Reformen" wirklungslos waren.

    (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/dokumentation

    Was das belegt ist folgendes: Dieser Mann ist nicht links, und die SPD ist nicht sozialdemokratisch. case closed.

  • L
    Liliput

    Lauterbach, von wegen links, das ist die SPD schon seit Schröder nicht mehr, finde ich gut, das die SPD immer mehr an die Linke verliert, Ihr habt nicht mal 5% verdient, wie die CDU auch.

  • PA
    Peter A. Weber, Klotten

    Wirklich ein wahrer Witzbold - der Herr Lauterbach! Wenn es nicht so traurig wäre, wie dieser Lobbyist die Wahrheit verdreht, könnte ich schallend lachen.

     

    Und übrigens: Was heisst schon links? Das kommt doch nur auf den jeweiligen Standpunkt an. Wenn man den Marathonlauf der SPD nach rechts berücksichtigt, dann ist was dran an der Die-Hartz-Reformen-sind-links-"Theorie. Und dann muss ja befürchtet werden, dass Hartz IV erst der Anfang ist, denn linke Trends sind ja nicht mehr in.

  • EA
    el antifascista

    "Es gibt Arbeitslose, die erstens heute weit schlechter bezahlte Jobs annehmen. ..." Wer nimmt denn bitte freiwillig einen Job mit Unterbezahlung an? Arbeitslose werden vom Staat mit teilweise drakonischen Maßnahmen gezwungen völlig unterbezahlte Jobs anzunehmen, weil sie sonst schlicht nicht überleben würden. Das als Erfolg zu verkaufen ist zynisch und weltfremd. Mein Beileid Herr Lauterbach

  • A
    Anton

    Wenn es nicht so traurig wäre, dann käme jetzt ein dreifaches Ha! Ha! Ha! Aber um zu Lachen ist die Realitätsverweigerung in der SPD zu schlimm für die betroffenen Menschen. Der aktuelle Slogan der SPD müßte lauten: SPD...wir lügen grinsend weiter (in Erinnerung an den von Maget und Steinmeier gefeierten grandiosen Wahlsieg der SPD in Bayern).