Frauenausschuss im EU-Parlament: Beatrix von Storch gerupft
Wie AfD-Chef Bernd Lucke bleibt auch seine religiöse Parteikollegin ohne Parlamentsposten. Der Frauenausschuss lehnte sie als Vizechefin ab.
BRÜSSEL afp | Der Frauenausschuss im Europaparlament will die umstrittene Abgeordnete der Alternative für Deutschland (AFD), Beatrix von Storch, nicht als stellvertretende Vorsitzende akzeptieren. Wie eine Sprecherin des Parlaments mitteilte, erhielt die ultrakonservative und für ihr traditionelles Frauenbild bekannte Politikerin bei der Abstimmung am Montagabend nicht die erforderliche Mehrheit.
Die 43 Jahre alte Rechtsanwältin war von der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer vorgeschlagen worden, der sich die sieben AfD-Abgeordneten angeschlossen haben. Geleitet wird der Ausschuss für Frauenrechte künftig von der spanischen Sozialistin Iratxe Garcia Pérez.
Eine Niederlage hatte am Montag auch der Chef der eurokritischen AfD, Bernd Lucke, erlitten: Der Wirtschafts- und Währungsausschuss, der unter anderem für die Politik in der Euro-Zone zuständig ist, lehnte Lucke als einen seiner stellvertretenden Vorsitzenden ab. Die Ausschussposten im Europaparlament werden üblicherweise gemäß der Fraktionsstärke im Konsens verteilt, per Handzeichen. Im Falle der beiden AfD-Politiker forderte jeweils eine Mehrheit der Ausschussmitglieder aber eine geheime Abstimmung, bei der beide durchfielen.
Erfolg mit seiner Kandidatur hatte hingegen der AfD-Politiker und Unternehmer Hans-Olaf Henkel, der am Montag zu einem der vier Vize-Vorsitzenden des Industrieausschusses gewählt wurde.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Grundsatzpapier von Christian Lindner
Eine gefährliche Attacke
Alkoholpreise in Deutschland
Das Geschäft mit dem Tod
Jüdische Wähler in den USA
Zwischen Pech und Kamala
Experten kritisieren Christian Lindner
„Dieser Vorschlag ist ein ungedeckter Scheck“
Soziologe über Stadt-Land-Gegensatz
„Die ländlichen Räume sind nicht abgehängt“
Krise der Ampel
Lindner spielt das Angsthasenspiel