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Pottwal auf eBay angebotenMindestgebot 99 Cent

Kanadische Behörden verhindern die Versteigerung des Wal-Kadavers. Pottwale fallen unter das Artenschutzgesetz. Produkte der Tiere dürfen nicht verkauft werden.

Bleibt vorerst am Strand von Cape Saint-Georges liegen: Der tote Pottwal. Bild: reuters

EDMONTON taz | Das Verkaufsobjekt war etwa 13 Meter lang, 30 Tonnen schwer und dümpelte in einer kleinen Bucht vor Neufundland vor sich hin. Beim Onlinehändler eBay hatte es die Warennummer 321397815187 und war anfangs für 99 Cents zu haben. Es war der wohl ungewöhnlichste Gegenstand, der bei eBay jemals angeboten wurde.

Bei dem Angebot handelte es sich um einen toten Pottwal, der in der letzte Woche an den Strand von Cape Saint-Georges gespült worden worden war, einer 900-Seelen-Gemeinde im Osten Kanadas.

Kümmern wollte sich aber niemand darum, auch nicht die Behörden. Dann hatten Bürgermeister Peter Fenwick und sein Gemeinderat eine Idee: Sie stellten den Pottwal zur Auktion ins Internet – Abholung kostenlos, Umtausch ausgeschlossen.

„Wir dachten, vielleicht hat ja ein Museum Interesse an dem Skelett oder eine Drogerie an den Innereien des Wals“, so Fenwick im kanadischen Fernsehen.

In Kanada sind die Gemeinden für die Beseitigung angeschwemmter Kadaver zuständig, etwa indem sie diese begraben, auf die offene See schleppen oder zerlegen. Viele sind damit finanziell aber überfordert.

„Wir hätten uns das nie leisten können, also blieb uns nur eBay“, erklärte Fenwick. Anfangs lief die Aktion vielversprechend. Die Kommune bot dem potenziellen Käufer an, den Wal an einen entlegenen Strand zu schaffen, damit Seevögel ihn zunächst ausnehmen können. Nach spätestens 30 Tagen sollte der Käufer die Überbleibsel abholen. Der Auktionspreis stieg auf bis über 2.000 Kanadische Dollar (etwa 1.300 Euro).

Fenwick sitzt weiter auf seinem Wal

In Kanada ist der Verkauf von Pottwalprodukten aus Artenschutzgründen allerdings verboten – auch wenn das Tier bereits tot angeschwemmt wird.

Aber auch eBay untersagt in seinen Geschäftsbedingungen den Verkauf von Meeressäugern. Die Auktion wurde nach mehreren Stunden wieder geschlossen.

Fenwick sitzt also weiter auf seinem Wal – wie rund ein halbes Dutzend weiterer Kommunen in Neufundland. An mehreren Orten drohten die Kadaver wegen der Fäulgase gar zu explodieren – bis sich ein Naturkundemuseum des Problems annahm.

Darauf setzt jetzt auch Fenwick. Bis es so weit ist, dümpelt der Kadaver aber weiter in der Bucht vor Cape Saint-Georges vor sich hin.

(Mit welcher Wucht ein Walkadaver platzen kann zeigt ein Youtube-Video von 2013.)

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1 Kommentar

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  • Das ist laut früheren Pressemeldungen ein Blauwal, könnte nach dem Ansehen auch ein Finwal sein, aber ein Pottwal ist es auf keinen Fall! Ein taz-Redakteur sollte sowas nicht verwechseln. Wenn es aber ein Blauwal ist (noch seltener als Pottwale), könnte die eigentliche Nachricht noch kommen, nämlich ob sich die Blauwale auch im Nordatlantik so weit erholt haben, dass sie am Strand angeschwemmt werden.

    Ich warte neugierig.