Sächsischer Umweltminister zu Wölfen: Strenger Schutz noch Jahre nötig
Der Wolf muss noch lange unter strengem Schutz stehen, sagt Sachsens Umweltminister Frank Kupfer. Noch seien die Populationen zu klein, um bejagt zu werden.
DRESDEN dpa | Wölfe werden nach Einschätzung von Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) noch jahrelang unter strengem Schutz stehen. Nach wie vor seien die Populationen so klein, dass die Tiere auszusterben drohten, sagte Kupfer der Sächsischen Zeitung.
Im deutsch-westpolnischen Verbreitungsgebiet gebe es derzeit 52 Rudel, daraus lasse sich auf 104 erwachsene Tiere schließen. „Ein natürlicher Erhaltungszustand ist laut Definition erst gegeben, wenn in einem Wolfsgebiet mindestens 250 erwachsene Tiere leben“, sagte Kupfer der Zeitung.
Die hitzigen Debatten und oft nicht nachvollziehbaren Behauptungen bereiteten ihm zurzeit mehr Sorgen als die Gefahr, dass es zu einem ernsten Vorfall mit einem Wolf kommt, sagte Kupfer weiter. Ihm sei nur ein Fall im Freistaat bekannt, in dem über die „Entnahme“ eines Wolfes nachgedacht worden sei. Das Tier hatte direkt aus einem Dorf ein Huhn geholt, war danach aber nie wieder aufgetaucht.
Derzeit darf ein Wolf laut Kupfer nur eingefangen oder geschossen werden, wenn er sich Menschen aggressiv nähert oder Schutzeinrichtungen auf Tierweiden mehrfach überwindet. Bis der Wolf wieder regulär geschossen werden dürfe, werde es noch einige Jahre dauern. Erst Mitte Dezember hatten Unbekannte einen Wolfswelpen in der Lausitz mit Schrot erschossen.
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