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Angela Merkel, die CDU und HomoeheDoch nur eine Konservative

Ausgerechnet bei der Gleichstellung von Homosexuellen fährt Angela Merkel einen reaktionären Kurs. Was treibt sie dabei um?

Albtraum für die Stammklientel: Version des Modedesigners Karl Lagerfeld Bild: dpa

BERLIN taz | Der produktivste Beitrag kam von der CDU Sachsen. Der Landesverband kündigte an, via Facebook eine Umfrage zur Homo-Ehe zu starten. „Wir wollen uns so ein Bild über die Stimmungslage unserer Mitglieder machen“, begründete Generalsekretär Michael Kretschmer das am Montag. Im Übrigen sei ihm nichts bekannt über Parteiaustritte in Sachsen wegen der Debatte über steuerliche Gleichstellung homosexueller Paare.

Herausfinden, ob die CDU-Mitglieder tatsächlich die Diskriminierung von schwulen und lesbischen Paaren gutheißen? An einem Montag, an dem die CDU ihre rückschrittliche Seite präsentierte, war die Idee aus Sachsen nicht die schlechteste. Doch Bundeskanzlerin und Parteichefin Angela Merkel schuf lieber anders lautende Fakten: Das CDU-Präsidium, dem Merkel vorsteht, beschloss in Berlin, homosexuellen Paaren auch in Zukunft eine Gleichstellung beim Steuerrecht und beim Adoptionsrecht zu verwehren.

Was treibt Merkel um? Ob Energiewende, Wehrpflicht oder Mindestlohn – die Kanzlerin warf mehrfach traditionelle CDU-Positionen über Bord, wenn es der Zeitgeist forderte. Ausgerechnet bei der Gleichstellung von Schwulen und Lesben fährt sie einen reaktionären Kurs.

Offiziell begründen musste ihn Generalsekretär Hermann Gröhe. Das Präsidium habe „nach intensiver Diskussion noch einmal einmütig bekräftigt, dass für uns der Beschluss des CDU-Bundesparteitags gilt“, sagte er nach den Gremiensitzungen. Die CDU halte an der „besonderen steuerlichen Förderung der Ehe fest“, so Gröhe, setze aber natürlich das jüngste Verfassungsgerichtsurteil zum Adoptionsrecht um.

Untypische Festlegung

Nach Merkels Intervention ist klar: Die CDU tut nur das Nötigste. Das Verfassungsgericht hatte vor zwei Wochen entschieden, dass Homosexuelle ebenso wie Heteros die Adoptivtöchter und -söhne ihrer Partner adoptieren dürfen. Die Vorgabe, diese Sukzessivadoptionen zu erlauben, akzeptiert die CDU nun zähneknirschend. Doch die Debatte über weitere Schritte, etwa eine Gleichstellung beim Ehegattensplitting, stoppt Merkel.

Offenbar will sie sich lieber vom Gericht dazu zwingen lassen, statt sich den Vorwurf einzuhandeln, ein konservatives Herzensanliegen abzuräumen. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Watsche aus Karlsruhe droht: Bis Mitte des Jahres, kurz vor Beginn der heißen Wahlkampfphase, will das Gericht zum Ehegattensplitting urteilen. Und es hat in ähnlich gelagerten Fällen bisher immer auf die Gleichstellung gepocht.

Die Kanzlerin, die oft dafür gelobt wird, die Dinge vom Ende her zu denken, machte bei der offenen Schlacht in ihrer Partei keine gute Figur. Ihr Lavieren begann vor dem Bundesparteitag der CDU im Dezember. Damals schlug sie sich klar auf die Seite der Traditionalisten, brav folgte daraufhin der Parteitag der Linie der unangefochtenen Chefin. Er lehnte eine steuerliche Gleichstellung von Homosexuellen beim Ehegattensplitting mit Verweis auf die Besonderheit der Ehe und Familie mit Kindern ab. Die klare Festlegung war untypisch für die sich gern modern gebende Kanzlerin. Und den Dissens in ihrer Partei beendete sie damit ebenfalls nur scheinbar.

Die modernen Stimmen der CDU

Vor gut einer Woche flammte er erneut auf, durch den Vorstoß eines Trios, das sich üblicherweise mit Merkel abspricht. CDU-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer legte seiner Partei nahe, sie müsse „in Sachen Gleichstellung beweglicher“ werden. Auch Finanzminister Wolfgang Schäuble und Fraktionschef Volker Kauder plädierten für mehr Offenheit.

Eine konzertierte Aktion? Viele in der CDU können sich jedenfalls nicht vorstellen, dass die Kanzlerin von diesen Vorstößen nichts wusste. Die Vermutung liegt nahe, dass die Kanzlerin einen Testlauf starten ließ. Um doch noch eine Position abzuräumen, die auf Dauer sowieso unhaltbar ist. Als am Dienstag die Unions-Fraktion tagte und sich gleich mehrere Abgeordnete aufregten, erbat sie sich „zehn Tage Zeit“, um in Ruhe zu beraten.

Seither durfte sich jeder nach seiner Fasson äußern: Schäuble mahnte am Wochenende im Tagesspiegel altväterlich, wenn die CDU Volkspartei bleiben wolle, müsse sie veränderte Realitäten zur Kenntnis nehmen. CSU-Chef Horst Seehofer pochte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf die Werte die Ehe – die Landtagswahl in Bayern immer fest im Blick. Eine Neuordnung des Ehegattensplittings werde es in dieser Legislaturperiode mit der CSU „ganz sicher“ nicht geben. Und FDP-Chef Philipp Rösler hoffte im Focus auf „ein starkes Signal für eine freie und tolerante Gesellschaft“.

Mit Merkels Machtwort ist das Konzert vorerst beendet. Sie probt den Spagat zwischen konservativen Stammwählern und dem modernen Bürgertum auf ihre Art. Die einen dürfen kurzfristig an eine veraltete Politik glauben, die schon bald vom Karlsruher Bundesverfassungsgericht kassiert wird. Die anderen durften eine Woche lang besichtigen, dass es in der CDU ja auch moderne Stimmen gibt.

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31 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • A
    Anita

    @Falmine

     

    Intelligenz zeigt sich unter anderem in der Fähigkeit Ironie zu erkennen.

  • I
    ich,ich,ich

    "Wenn es also z.B. eine steuerliche Gleichstellung für Homosexuelle geben soll, wären die Alleinerziehenden benachteiligt. Insofern darf es keine Regelung gegen sie geben. Also Familiensplitting?

    Für alle, deren Kinder aus dem Haus sind oder die nie welche hatten, wird es aber erheblich teurer!"

     

     

    Es wird für Homosexuelle in der Regel keine großen Steuersplittingsvorteile geben. Ganz im Gegenteil

    Die Geschlechterdifferenz bei Gehalt ist kleiner, es gibt weniger familären Beschäftigungsausfallzeiten und es müssen weniger Sozialleistungen im Bedarfsfall gezahlt werden. Homosexuelle können sich so auch um Angehörige im Pflegefall kümmern. Es werden also in der Regel keine Kosten entstehen, somit bedarf es keiner Kompensation. Laut Microzensus waren die steuerlichen Eheprivilegien tatsächlich über 90% durch familären Leistungen gerechtfertigt.

     

    Das größte Problem von Alleinerziehenden ist dass sie allein erziehen. Dieses Problem kann man nicht politisch oder steuerlich abschaffen.

    Im Übrigen kann der Unterhaltspflichtige in der Regel seine Unterhaltspflicht steuerlich geltend machen.

     

    Es kann nicht Sache der Gemeinschaft sein, dieses für den Sozialstaat teuerste Modell, besonders zu fördern oder gar zu priviligieren. Sehr wohl muß den leidtragenden Kindern und Müttern geholfen werden.

     

    Wir leben in einem Sozialstaat. Jeder ist gefordert sich finanziell und sozial einzubringen.

     

    Diese Kostennutzenrechnungen, die inzwischen viele Gruppen anstellen, sind einfach nur Scheiße. Sie spalten die Gesellschaft und zerstören das solidarische Fundament.

     

    Seien wir doch froh, dass wir noch ein progressives und somit solidarischeres Steuersystem haben. Auch Reiche sollten künftig Splittingvorteile geniesen können. Also mehr Progressionsstufen und höhere Steuern im oberen Bereich.

  • JW
    Jürgen Wenke

    Es ist gut, dass die CDU nunmehr für ihre jahrzehntelange Diskriminierung von Homosexuellen die Quittung bekommt und die Oppositionsparteien im Sommer mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur steuerlichen Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnern eine Steilvorlage für eine Vorführung der CDU im Wahlkampf als das, was sie ist: In Familienfragen eine rückwärtsgewandte Partei, die ein ganzes Land schädigt: Durch Intoleranz und falsche Förderschwerpunkt wie z.B. die Herdprämie.

  • F
    Falmine

    Anita schrieb: "Desweiteren dürfen nur noch Menschen heiraten, die eine ärztliche Bescheinigung nachweisen können, dass sie voll zeugungsfähig sind."(Ende des Zitats)

    Das gab's meines Wissens schon mal bei den Nazis. Ist es wieder so weit?

     

    Egal, ob man Homosexuelle biologisch oder kulturell betrachtet: Sie sind die Ausnahme, nicht die Regel!

    Wenn es also z.B. eine steuerliche Gleichstellung für Homosexuelle geben soll, wären die Alleinerziehenden benachteiligt. Insofern darf es keine Regelung gegen sie geben. Also Familiensplitting?

    Für alle, deren Kinder aus dem Haus sind oder die nie welche hatten, wird es aber erheblich teurer!

  • A
    Anita

    Also wenn Homosexuelle nicht heiraten dürfen, weil sie keine Kinder kriegen können, bin ich dafür, dass alle heterosexuellen Ehen ohne Kinder mit sofortiger Wirkung annulliert werden und Steuern, die durch das Ehegattensplitting gespart wurden mit Zinsen zurück bezahlt werden müssen.

    Desweiteren dürfen nur noch Menschen heiraten, die eine ärztliche Bescheinigung nachweisen können, dass sie voll zeugungsfähig sind.

    Sobald die Kinder aus dem Haus sind und die Frau in die Wechseljahre kommt, wird die Ehe automatisch geschieden.

     

    Die Merkel kann einfach den Westerwelle nicht leiden.

  • A
    andreas

    @ jupp

     

    Sören hat lediglich sauber argumentiert, dass die Ehe ein Kulturkonstrukt ist und damit in Folge der gesellschaftlichen Entwicklung die Ehe-Modelle (mit Rechten und Pflichten) veränderbar sind. In dem Fall den wir hier diskutieren ergänzen neue Ehe- und Familienmodelle das traditionelle Bild einer Mann-Frau-Kind(er)-Konstellation.

     

    Sämtliche naturgesetztlichen Legitimationen einer heterosexuellen Ehe greifen zu kurz.

     

    Und für alle, die vielleicht wie Sie mit der Natur und der Biologie weiter argumentieren wollen Folgendes: Im Tierreich - auch bei unseren nächsten Verwandten, den Primaten - ist Monogamie keine verbreitete Lebensform; Affen leben promisk und auch die gern als monogam zitierten Schwäne gehen auch mal fremd. Und als wäre das alles nicht Beleg genug für die natürliche Vielfalt: Selbst Homosexualität kommt vor und schadet dem Erhalt der Art offenbar nicht.

     

    Vielleicht werfen Sie jetzt ein, dass ein Mensch ja sich durch den freien Willen vom Tierreich absetzt und somit einer Weltanschauung oder Religion folgen sollte, die ihm Richtlinien für ein gutes Leben bieten.

     

    ... und schwupp sind wir wieder in dem Bereich Kultur, gell?

     

    Wird Ihnen nun klar, dass das monogame heterosexuelle Ehemodell ein Kultur-Konstrukt ist - genauso wie die Religionen und Moralvorstellungen die es hervor gebracht haben?

     

    Wir sind uns hoffentlich einig, dass jede® dem Lebensmodell folgen darf und soll, das ihm/ihr entspricht. Den Rahmen für gesellschaftliches Zusammenleben bildet unter anderem das staatliche Gesetz.

     

    Unsere Rechtsordnung fußt auf dem Grundgesetz und das leitet sich her von den unveräußerlichen Menschenrechten. Übergeordnet über Religionen und Weltanschauungen samt ihren traditionellen moralischen (nicht ethischen - das ist etwas anderes) Vorstellungen gilt die Gleichberechtigung aller Menschen - unabhängig etwa von Hautfarbe, Herkunft oder eben sexueller Orientierung. Diese Eigenschaften sucht sich kein Mensch freiwillig aus - sie gehören, ob man es nun hören will oder nicht, genauso zur (von der Natur, den Genen oder für gläubige Menschen sogar von Gott) gegebenen Persönlichkeit wie etwa die Augenfarbe oder die körperliche Konstitution.

     

    Der Grundsatz der Gleichbehandlung und Gerechtigkeit gegenüber allen Menschen ist nicht verhandelbar! Ein Staat hat genau das zu garantieren und zu schützen.

  • J
    Jupp

    @ sören

     

    Mit der Großstadt als Argument ist das so eine Sache, man denke an die Lila Kuh, die Vollmilchschokolade schei....!

     

    Und in Ihrem Biologieunterricht?

    Hat man Ihnen das da nur mit den Bienen und den Blüten erklärt oder hat man Ihnen auch mitgeteilt, was passiert, wenn Mann und Frau miteinander schlafen?

     

    Na ja, schon mal bessere Argumente gelesen, als gerade Ihre.

  • S
    Sören

    Vielleicht liegt es daran, dass ich aus einer norddeutschen Großstadt komme, aber ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wo das Problem ist. Ich sehe keinen Unterschied zwischen homosexuellen und heterosexuellen Paaren, warum sollten sie also ungleich behandelt werden?

     

    Gegner der Gleichstellung zerren die Natur heran, ignorieren aber komplett, dass die Ehe ein gesellschaftliches Konstrukt ist, definiert von der Gesellschaft, nicht der Natur.

     

    Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass im Bio-Unterricht die Ehe als Vorraussetzung für die Zeugung von Kindern genannt wurde. Weder ist sie nötig, um Kinder zu bekommen, noch ergeben sich automatisch Kinder aus ihr.

  • T
    tanzmaus

    Werte Nannette, ich bin irritiert, woraus schließen Sie, daß ich gegen die Kirche lästere? Und ja, ich würde mich gerne für 5 Pfennig informieren, wenn das noch irgendwo geht...

    Es gibt in meinen Augen keinen Grund, warum heterosexuelle Partnerschaften privilegierter sein sollen als homosexuelle Partnerschaften. Die Ungleichheit besteht aber immer noch, Ehegattensplitting und Adoptionsrecht gelten nur für Heten.

    Wenn ich die Kommentare hier so lese, meinen viele, sie seien was besseres, nur weil sie heterosexuell sind und für Nachschub sorgen...

    Nach dieser Denke dürften "unfruchtbare" Männer oder Frauen auch keine Ehe-Privilegien genießen.

    Und was ist mit Alleinerziehenden? Sind die nicht eher benachteiligt? Und Alleinlebende, die zahlen höhere Steuern, mit denen u.a. diese Privilegien finanziert werden?

    Ich bin keinE Verfechter_in der Ehe, aber wenn es ein solches Konstrukt immer noch gibt, dann bitteschön für alle.

  • R
    R.J

    Geht es hier um Frau Merkel, wo sie steht und sich an der Macht hält, oder um die Tatsache,

    dass es nicht jedem vergönnt ist, einen Kinderwunsch durch einen körperlichen Liebesakt zu verwirklichen bzw. seine Erfüllung einzuleiten?

     

    Wie auch immer, beides scheint hier nicht angemessen betrachtet zu werden.

  • A
    andreas

    @ s.k.

     

    Ich weiß nicht, aus welchen Motiven Detlev Romey und sein Partner sich ver"l"t haben.

     

    Aber ihr Kommentar bewegt mich, Ihnen zu schreiben, warum mein Partner und ich die Lebenspartnerschaft eingegangen sind.

     

    Vorsicht, es wird kitschig: Weil wir uns lieben.

     

    Uns geht es nicht darum, einer heterosexuellen Fiktion nachzujagen. Es ist unser beider inneres Bedürfnis die Einzigartigkeit unserer Beziehung und das Vertrauen in ihre Dauerhaftigkeit zu dokumentieren und in dem rechtlichen Rahmen zu leben, der ihr zugestanden wird. Selbst wenn er gegenwärtig mehr Pflichten als Rechte mit sich bringt.

     

    Vielleicht ist das für einen heterosexuellen Menschen schwer zu verstehen - aber glauben Sie mir, abgesehen von sexuellen Vorlieben sind die Gefühle, Hoffnungen, Motive und Abläufe in einer homosexuellen Partnerschaft absolut gleich gelagert wie in einer heterosexuellen.

     

    Weder hetero- noch homosexuelle Bettgeschichten gehen andere etwas an. Jede Beziehung bietet darüber hinaus weit mehr - grob zusammengefasst: Ein Einstehen füreinander, ein Stehen zueinander, das Kreieren eines gemeinsamen Lebens. Ist das nicht anerkennenswert, egal wer es angeht?

     

    Ich habe es satt, mich immer rechtfertigen zu sollen, warum ich in allen meinem Lebensbereichen die gleichen Rechte einfordere wie sie Heterosexuelle haben. Und ich ärgere mich darüber, dass es nicht längst selbstverständlich ist ...

     

    Ach ja - und an die Adresse der CDU/CSU Altvorderen: Mein hoch betagter noch immer blitzgescheiter Vater hat immer konservativ gewählt ... aber selbst er kann nicht mehr nachvollziehen, warum homosexuelle Paare benachteiligt werden.

     

    Vielleicht, weil er einfach mal genau hingesehen hat und verstanden hat, wie gleich gelagert der Alltag ist und dass der Untergang des Abendlandes sicher nicht von uns eingeleitet wird.

  • A
    antares56

    Es ist an der Zeit Frau Merkel im September durch die Wähler aus dem Amt zu jagen!

  • I
    ich,ich,ich

    Was ich mich frage ist, wenn es gleiche Rechte für Lebenspartnerschaften und Ehen gibt, wie steht es dann mit homosexuellen und lesbischen Bedarfsgemeinschaften ?

     

    Gibt es dann ein behördliches Zwangsouting und Bettkontrolle ?

     

    Wird dann nicht auch die Frage, ob es gerecht ist dass kinderbekommende und habende Familien in den Sozialversicherungssystemen systematisch benachteiligt werden (weil nur sie den Generationsvertrag erfüllen), neu verhandelt werden müssen?

     

    Ende der Logik des Egoismuses ist dann, hilf dir selbst oder stirb und die totale Zerstörung des mühsam errungenen gesellschaftlichen Zusammenhalts.

     

    Wer nur eine Masche im verwebten Netz des Sozialgefüges auftrennt, hat es villeicht ohne zu ahnen zerstört.

     

    Ganz am Ende dieses Eigennutzes aber ist Familie die einzige überlebensfähige Einheit.

  • R
    Rechnung

    Das ganze ist sinnlos. Scheint nur niemandem aufzufallen.

     

    Sämtliche Parteien sind für die Gleichstellung. An wen sollten CDU/CSU denn Wählerstimmen verlieren?

     

    Es zeigt, wie dumm das ganze System ist und wie dumm wir verarscht werden.

     

    Seehofer weiß doch selber nicht mehr, was er alles quatscht. Der hat sich doch schon um Kopf und Kragen geredet und agiert.

     

    Und die Leute wählen das.

    "Die Kälber wählen ihren Metzger selber."

     

    Frau Merkel könnte auch irgendeiner anderen Partei vorstehen, genauso wie Seehofer. Das Wichtigste ist nur, sich mit der perfektisierten Kunst der Verarschung an die Macht zu bringen und zu halten.

     

    Die Rechnung für unsere Blindheit ist schon da.

  • N
    Nannette

    Werte Tanzmaus, immer schön gegen die Kirche lästern, aber offensichtlich haben Sie sich noch nicht einmal für fünf Pfennig informiert. Auch heterosexuelle Paare ohne Kinderwunsch dürfen nach den Richtlinen der katholischen Kirche nicht heiraten. Da scheiden mein Mann und ich also schon mal aus. Dank rot-grün werden Sie auch spätestens mit der nächsten Wahl das Steuergattensplitting abschaffen- und schon sind auch heterosexuelle Paare ohne Kinder auf dem Stand einer eingetragenen Lebensgemeinschaft. Es ist entgegen der Schreier KEIN Menschenrecht, Vergünstigungen für alle zu fordern. Ist schon lustig, Steuerbonbons für alle ja, aber im Gegensatz bitte für niemanden Eigentum!

  • R
    reblek

    "Angela Merkel, die CDU und Homoehe - Doch nur eine Konservative" - Echt, die ist konservativ? Dabei heißt es in der Ankündigung auf der Startseite doch, sie sei in dieser Angelegenheit "reaktionär". Ja, was denn nun? Progressiv, konservativ oder reaktionär?

  • R
    RPH

    Nur eine Frage , eine Frage , einfach nur eine Frage : Frau Merkel , kennen sie die Redensart : Keinen Arsch in der Hose haben ? - UNVEU

  • MD
    Mir doch egal

    Merkel ist klar, daß nicht Journalisten und Schwule CDU wählen. 100% mediale Begeisterung für Homosexualität und Homo-Kinderadoption? Da versucht sie den Spagat zwischen Realität und Theorie. Gelernt ist gelernt. Was soll sie auch sonst tun? Der Unterschied zwischen Homo-"Ehe" und "Eingetragener Partnerschaft" ist eh zu 99,99% reine Ideologie. Kinder zeugen können Homos nicht, weshalb jetzt die Öko-Taliban von gestern zu Naturverleugnern und Labor-Gerechtigkeitsvollstreckern mutieren. Da haben wir bald das nächste Thema. Irgendwann reicht es den Leuten aber mit Neusprech, Bücherumschreiben, Bevormundung und dem sonstigen "Am Grünen Wesen soll die Welt genesen" und sie wählen plötzlich eine neue Truppe bei der dann Mutti wie eine Linksradikale wirkt. Das weiß Mutti, das wisst ihr und davor flattern in Politik wie Medien allen Tonangebern die Hosen, denn in ganz Europa wachsen neue politisch inkorrekte Parteien. In Frankreich ist die Front National trotz Millionen arabischer Wähler mit fanzösischem Pass bereits die eigentliche Opposition. Bei uns könnte das noch heftiger kommen und dann bin ich echt gespannt ob Mutti vor Wahlen noch als Schreckgespenst taugt.

  • S
    S.K

    @ Detlef Romey

     

    Wenn die Eingetragene Lebenspartnerschaft Ihnen nur Pflichten, aber keine Rechte eingebracht hätte, warum sind Sie diese dann eingegangen?

     

    Geht es Ihnen nicht vielmehr darum, die Fiktion herzustellen, eine Verbindung zwischen Mann und Frau sei in allem dasselbe wie zwischen Mann und Mann?

     

    Wenn ja, warum?

  • A
    Analyst

    Klar Frau Merkel ist eine Konservative, sie ist der wiederauferstandene, zur Frau mutierte, Adenauer unserer Zeit.

     

    Die politische Biografie von Frau Merkel ist wohl kaum von Liberalismus geprägt, Frau Merkel ist im Herzen auch keine Atomgegnerin.....

    Die Aufzählung dessen was Frau Bundeskanzlerin nicht ist, oder doch gerade sein will, lässt beliebig fortsetzen. Eben beliebig.

     

    Woher die subtile Hoffnung der "Grünen-Elite" rührt, eben mit dieser Frau doch was bewegen zu können, erscheint bei ersten Hinsehen völlig unklar.

     

    Oder ist diese "Grüne-Elite" mehr "Schwarz" als "Grün" ?

  • K
    keiner

    @LudBri: "Es gibt im Übrigen auch andere Formen des dauerhaften Zusammenlebens - Kinder bleiben im Haus und versorgen ihre alten Eltern, ich kenne ein zusammen lebendes weibliches Geschwisterpaar, deren Männer im Krieg geblieben sind - wo auch Verantwortung füreinander übernommen wird aber niemand auf die Idee kommt, besondere Rechte einzufordern." schreiben Sie.

     

    Warum eigentlich nicht? So liessen sich doch konservative und bunte Lebensentwürfe vereinbaren. WGs z.B. mit Steuersplitting, Geschwister oder auch nur enge Freunde - was spricht dagegen?

     

    In 'Modern Times' gerät Charly Chaplin zwischen die Zahnräder der Maschinerie, deren Teil er längst ist: ganz ähnlich kommen mir gesellschaftspolitische Vorstellungen vor, die Glück als Teilhabe am Arbeitsleben aufzufassen scheinen - nebenbei, damals wie heute ist innerhalb der Geschäftswelt Demokratie ein ganz seltenes Pflänzchen -, und auf der anderen Seite ist beispielsweise das Betreuungsgeld der Union wahrscheinlich wirklich als 'Herdprämie' intendiert und soll Frauen in eine überkommene Rolle zwingen.

     

    Könnte alles auch anders sein. Anhand nur dieser Elemente: Eine/r baut mit den Kindern Obst und Gemüse an, hält gar Hühner - und kann sich das dank Herdprämie und Steuersplitting auch leisten, die Blagen wüssten ganz nebenbei auch, dass Gurken grün und Möhren rot sind, Hotties usw blieben im Kühlregal.

     

    Bescheuert, wa?

  • T
    tanzmaus

    Von Helmut Kohl lernen heißt siegen lernen...

     

    @Arne

     

    Toll! Präziser ist Frau Merkel nicht zu beschreiben.

     

    @LudBri

     

    Mensch, Sie haben ja die Weisheit mit Löffeln gefressen...

    Die Partnerschaft zwischen zwei Frauen bzw. zwischen zwei Männern dient also nur privaten Zwecken... Soso...

    Und die Partnerschaft zwischen einem Mann und einer Frau dient der Gesellschaft... auch ohne Kinder? Den Unterschied müssen Sie mir mal erklären.

     

    Es geht hier um gleiche Pflichten und gleiche Rechte. Ihr Beispiel mit dem Geschwisterpaar hinkt... Eine homosexuelle Partnerschaft hat die gleichen Pflichten (z.B. Unterhaltspflicht), aber nicht die gleichen Rechte wie eine heterosexuelle! Diese Ungleichbehandlung muß beseitigt werden, und davor drückt sich Frau Merkel und co.!

  • D
    dauermecker

    Frau Merkel ist eben - wen könnte es nach so vielen Jahren noch wundern!! - eine höchst opportunistisch agierende Kanzlerin, die bisher durch ihre bombigen Umfragewerte in diesem Tun bestärkt wird: in allen politischen Entscheidungen wurschtelt sie nach diesem Prinzip herum. Mit Prinzipientreue hatte sie noch nie viel am Hut. Aussitzen oder sich nach den Mehrheitswinden drehen ...

  • A
    Arne

    Was soll daran jetzt verwunderlich sein?

    Merkel ist immer das, was ihr gerade nutzt. Das hat nix mit "Konservativ" oder "Liberal" zu tun, sondern maximal mit einer nicht stark ausgeprägten Persönlichkeit. Wer in der DDR noch in der FDJ schwören kann, den Klassenfeind zu bekämpfen und dann beim Klassenfeind Bundeskanzler wird, den kann man auch im Urwald aussetzen unter einer Horde Elefanten. Nach ein paar Wochen würde Merkel da auch trompetend rumlaufen und die Leitkuh sein.

     

    Sie ist die Tochter eines Pfarrers, der aus Überzeugung vom Westen in die DDR ging. Meine Güte, muss die da gelernt haben, Überzeugungen zu hassen.

    Merkel steht für nix, was die BLÖD nicht zum Mainstream erhebt und ist deshalb eine beliebte Kanzlerin. In Deutschland natürlich nur.

  • H
    hugo

    Seid doch nicht so naiv. Sie ist Strategin. Die Mehrheit der Menschen ist homophob bzw. verstecken dies.Noch Fragen?

  • F
    Falmine

    Glauben Sie, die SPD hätte 150 Jahre alt werden können, wenn sie immer irgendeinem Zeitgeist hinterher gerannt wäre? Nein. Die SPD hat 140 Jahre lang das Solidarprinzip Freiheit, Gleichheit, Solidarität mit den Arbeitern und Angestellten und für sie verteidigt. Erst als sie in der Ära Schröder das Prinzip aufgegeben und mit der AGENDA 2010 dem neoliberalen Zeitgeist hinterher gerannt ist, ging es mit ihr rapide bergab.

    Das Ehe- und Familienbild ist eine vergleichbare Kernkompetenz bei CDU + CSU. Das weiß Angela Merkel und sie wird es sich dreimal überlegen, etwas daran von sich aus zu ändern. Immer das Scheitern der SPD vor Augen!

  • G
    Glas

    Was ihr passiert ist?

     

    Vielleicht droht Konkurrenz? Zwar berichten nur FAZ und Welt drüber, aber es gibt schon fast 700 Leserkommentare: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/alternative-fuer-deutschland-die-neue-anti-euro-partei-12100436.html

     

    Der CDU könnte das passieren, was der SPD passiert ist, als sie zu weit in die Mitte gerückt ist, und was den Konservativen gerade in GB passiert, wo UKIP Erfolge erzielt (Eastleigh): ernsthafte Konkurrenz da, wo man weg- und von großen Teilen der Stammwählerschaft abgerückt ist.

     

    Merkel nimmt das vielleicht wahr und handelt einfach strategisch. Warum sollte sie sich auch ernsthaft auf den momentanen Zeitgeist einlassen? Der Zeitgeist ist 'ne Schlampe: heute so, gestern noch so und morgen ganz anders.

  • G
    gundi

    Die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften ist ggf. lediglich ein Nebenkriegsschauplatz und somit die Diskriminierung von Homosexuellen "nur" ein Kollateralschaden: Bevorzugtes Pseudoargument der Debatte ist der Schutz und die Förderung der Familie nach Art. 6 GG - Aspekte die mit einer Gleichstellung homosexueller Partnerschaften keineswegs berührt werden, aber mit der vermeintlichen Gefährdung darüber hinwegtäuschen soll, dass Förderung und Schutz der Familie realpolitisch keinerlei Priorität genießen. Und damit wird die "eigene" Klientel mehrfach verwöhnt: einerseits getäuscht um ihr eigenes Wunschbild andererseits gestärkt im eigenen Hassbild. Zumindest ich habe keine Angst vorm "Aussterben der deutschen Gattung".

  • C
    Carsten

    Die Islamisierung wird die Verschwulung der Gesellschaft schon korrigieren, allerdings mit krassen Mitteln. Dann hat's sich was mit Homo-Ehe, Gender-Schwachsinn etc.

  • L
    LudBri

    Der Kommentar liegt voll daneben. Er spricht für einen gewissen Zeitgeist, der zwar modern ist, aber jeder sachlichen Grundlage entbehrt.

     

    Die Ehe, als die Verbindung von Mann und Frau zum grundsätzlichen Zweck der Weitergabe des Lebens in Kindern, dient dem Fortbestand der Gesellschaft. Die eingetrage Partnerschaft tut das nicht. Wäre die homosexuelle Verbindung das Lebensmodell in einer Gesellschaft, würde die Gesellschaft aussterben. Da das nicht nicht im Interesse einer Gesellschaft liegen kann, ist es nachvollziehbar richtig, dass nur die reproduzierende Ehe unter dem besonderen Schutz des Staates steht. Jede andere Verbindung ist eine rein private ohne Nutzen für die Gesellschaft, also auch nicht besonders durch die Gesellschaft schützenswert.

    Es gibt im Übrigen auch andere Formen des dauerhaften Zusammenlebens - Kinder bleiben im Haus und versorgen ihre alten Eltern, ich kenne ein zusammen lebendes weibliches Geschwisterpaar, deren Männer im Krieg geblieben sind - wo auch Verantwortung füreinander übernommen wird aber niemand auf die Idee kommt, besondere Rechte einzufordern.

  • DR
    Detlef Romey

    Sehr geehrte Frau oder Mann Bundeskanzler, mein Mann und ich(Mann) sind seit fast sechs Jahren verpartnerschaftlicht mit allen Pflichten, wo bleiben die RECHTE! Freiheit, Gleichheit, "Schwesterlichkeit" müsste ich als Kabarettist sagen, aber Spaß beiseite, gerade, die CSU, müsste doch wissen, bei einem homosexuellen König Ludwig, dass ihr Wahlvolk lockerer drauf ist, als ihre amtlichen Würdenträger. Die Zeit ist reif und für Frau Merkel ist dieses Kneifen ein weiterer Beweis dafür, dass sie IHR Volk nicht und nie versteht und ich frage mich wer für ihre Umfragewerte welches Institit mit wieviel bezahlt?