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Kommentar Peer SteinbrückDumm, aber ehrlich

Kommentar von Felix Dachsel und Felix Dachsel

Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück fordert mehr Geld für das Amt als Kanzler. Das ist keine sensible und keine schlaue Aussage, aber eine authentische.

Kommt nicht gut an: Peer Steinbrück Bild: dapd

W ir, die Wähler, müssen uns mal entscheiden: Schreien wir auf, wenn Politiker lügen. Oder erregen wir uns, wenn sie die Wahrheit sagen.

Peer Steinbrück hat die Wahrheit gesagt – beziehungsweise das, was er für die Wahrheit hält: Der deutsche Bundeskanzler verdiene zu wenig. „Nahezu jeder Sparkassendirektor in Nordrhein-Westfalen verdient mehr als die Kanzlerin“, sagt Steinbrück in einem Interview mit der FAZ.

Seine Aussage ist nicht sonderlich klug – Steinbrücks Wahlkampfstrategen haben keine leichten Tage. Und sie ist nicht sonderlich sensibel – vor allem jenen Wählern gegenüber, die nur knapp von dem leben können, was sie für ihre Arbeit bekommen. Aber sie ist ehrlich – und mutig.

Die Frage, wie viel Politiker verdienen dürfen, ist in Deutschland teilweise tabuisiert und mit Ängsten besetzt. Jeder prominente Politiker, der mehr fordert, riskiert Schlagzeilen wie diese: „Mehr Knete für Merkel, Wulff & Co.“ (Bild)

Peer Steinbrück hat, beiläufig oder wissentlich, diese Gefahr ignoriert. Dass auf seine Forderung keine ernsthafte Debatte folgt, sondern eine Empörungsorgie, ist nicht seine Schuld, sondern unsere: die der Wähler, die der Medien. Die Wähler verachten in großen Teilen die Berufspolitik; ein Affekt, der an den Rändern der Gesellschaft sitzt und mittendrin. Und die Medien profitieren von dieser Empörung.

Der politische Diskurs wird nicht besser, wenn wir dauerhaft jene belohnen, die aus strategischen Gründen und Gemütlichkeit darauf verzichten, unpopuläre Dinge zu sagen. Dann gibt es nur noch Angela Merkel. Sie ist populär – warum eigentlich? Vielleicht gerade weil sie uns nicht mit markanten Zitaten erschreckt wie Peer Steinbrück. Die Bundeskanzlerin hat diese Demokratie erfolgreich eingeschläfert.

Ausgerechnet Gerhard Schröder, den es nach seiner Kanzlerschaft in die Arme des russischen Diktators Putin trieb, in einen gut bezahlten Posten bei der Gazprom-Tochter Nord Stream, gibt jetzt Finanztipps. Politiker seien in Deutschland angemessen bezahlt, sagt Schröder. Und wem es nicht genüge, der könne sich ja um einen anderen Beruf bemühen.

Man kann daraus schließen: Eine gute Bezahlung sollte es möglichst vielen Politikern ermöglichen, nicht so zu enden. wie Gerhard Schröder.

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82 Kommentare

 / 
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  • OP
    Otto Pardey

    Peer will mehr,der Irrflug einer gefraessigen Polit-Heuschrecke.

  • ES
    El Sethos

    Ich schätze ihn, seiner Ehrlichkeit wegen. Er ist einer der wenigen Politiker, welche es überhaupt noch verdienen Gehör zu finden. Den anderen Kommentaren ist zu entnehmen, dass sich fast Niemand das Original Interview durchgelesen hat. Die meisten Antworten hier scheinen die vorgekaute Meinung diverser Medien wiederzuspiegeln. Ich denke, hier soll jemand schon vor der Wahl demontiert werden.

  • T1
    Teer 100

    @ Felix Dachsel: Es wäre interessant zu lesen, was Sie geschrieben hätten, wenn Steinbrücks Worte von einem CDU-Kanzlerkandidaten gesprochen worden wären.

     

    Ohne eine satte Portion Merkel-Bashing gehts bei Ihnen nicht? Einschläfern - da ist der Tod gewiss. Feine Wortwahl bei der taz.

     

    Warum haben Sie nicht die Ruhestands-Gelder erwähnt? Ich schätze, dass bei manch einer Politiker-Pension, die sich aus Landtags- und Bundestagsmandat, Ministertätigkeit etc. zusammenaddiert, nur noch wenige Wirtschaftsbosse mithalten können.

  • D
    dieter

    Als Politiker sorgt man mit den Gesetzen die man macht dafür dass man später sehr viel Geld bekommt.

    Von denen, die diese Gesetze bestellt haben.

    Ich wette Angela geht in die Finanzwirtschaft, wenn sie mit ihrem "Niedriglohnjob" fertig ist.

    Wenn die Banken ihr jetzt schon das Geld geben würden, wäre sie ja korrupt. Also bekommt sie ihren Lohn für ihre Dienste erst später. Haben Gerd und Joschka auch so gemacht.

  • N
    Normalo

    1. These:

    Es gibt KEINEN profilierten Kopf, weder in der Politik oder anderswo, dem sein persönliches Auskommen egal ist.

     

    2. These:

    Um es ins Kanzleramt zu schaffen, muss man ähnlich viel Einsatz bringen und besondere Fähigkeiten besitzen wie für einen Spitzenjob in der Wirtschaft oder den Medien, vielleicht sogar im Sport.

     

    Ergebnis:

    Wer einem Politiker die Meinung übel nimmt, dass ein Bundeskanzler mehr verdienen darf und sollte als ein Sparkassendirektor, leidet schlicht an Realitätsverweigerung.

  • RS
    Ralph Schneider

    Schröder hat Recht: Politik sollte man nicht des Geldes wegen betreiben, sondern weil man etwas bewegen möchte. Unsere Politiker sind ausreichend finanziert, sie haben alles, was ein Mensch benötigt und sind bis zum Tod gut abgesichert. Es ist armselig, sich an Sparkassendirektoren zu messen - lieber sollte sich Steinbrück an Brandt, Martin Luther King oder... dumm, jetzt fällt mir keiner weiterer ein :-(

  • L
    Liane

    Aufrechtgehn (weiter unten in den Kommentaren) bringt es auf den Punkt:

    "Nicht die Kanzlerin verdient also zuwenig, sondern der zitierte Sparkassendirektor viel zu viel."

  • T
    Tiefenrausch

    Steinbrück ist schon ehrlich. Ehrlich vor allem an seinem eigenen Einkommen interessiert. Durch seine dubiosen Vortragsreden hat er sich schon genug diskreditiert, der Eindruck verfestigt sich mehr und mehr, dass dieser Finanzexperte vor allem seine eigenen Einkünfte im Blick hat. Deutschland braucht aber eine/n Kanzler/in, die die Schere zwischen Arm und Reich schließt und das Thema der Sozialen Marktwirtschaft ins 21. Jahrhundert transferiert. Steinbrück ist da der falsche Mann. Das hat er durch sein Reden und Handeln jetzt bereits unter Beweis gestellt. Wie soll so einer sich in die Lage der Arbeitnehmer und Selbständigen versetzen, die am Ende des Arbeitseinkommens immer mehr Monat übrig haben?

  • N
    namkoartist

    Was folgt denn daraus? Daraus folgt, dass all die Sparkassendirektoren, Deutsche-Bank-Manager und Verwaltungsversorgungspöstler hoffnungslos überbezahlt sind, schweigen wir mal von den Umtimativforschern, Unternehmensberatern und Verkaufskönigen. Eine solche Debatte wäre grandios in einer Republik, die manchmal ihren Versuchen eine Bananenrepublik zu werden, alle Ehre macht...denn es sind doch gerade diese Herren, die die Daumenchrauben für Prekäre und Fastprekäre immer weiter anziehen. Insofern muss man Peer Steinbrück dankbar sein, dass er diese Debatte am Kochen hält. Selbst seine höchsten Redehonorare und selbst noch in Bochum sind ein Witz gegen Prämien von Versicherungskonzernmanagern und sonstigen Beutelschneidern....

  • L
    Luzifer

    Das Dumme dabei ist nur, dass es beim ehrenwerten Herrn Steinbrück fast immer um Geld geht. Der Ex-Kanzler Schröder war in dieser Hinsicht etwas diskreter. Es ist ja hinreichend bekannt, dass die Politik für solche Leute nur ein Sprungbrett ist für das grosse Geld.

  • B
    Bolle

    Was ich persönlich an der Sache am interessantesten finde ist, dass der zahlenmäßige Vergleich schlicht wahr ist.

     

    Ob daraus folgt, dass der eine zuviel oder zu wenig verdient oder umgekehrt, oder dass alles gut ist, so wie es ist oder ob überhaupt irgendwas draus folgt...

    jaja, sind alles spannende Fragen, die ich nicht für überflüssig erklären möchte, aber... irgendwie sind diese Fragen doch erst der zweite Schritt.

     

    Ich finde, die reine Tatsache ist festhaltens- und bemerkenswert genug:

    Politiker verdienen einen Dreck im Vergleich mit halbwegs lukrativen Wirtschaftsjobs.

     

    Vor allem, da immer so geredet wird, als wären Politiker DIE Absahner überhaupt, schlimmer als alle Sozialschmarotzer und ERbreichten zusammen. Was hat sich die Republik totdiskutiert darüber, ob ein Ex-Bundespräsi 200.000 im Jahr bekommen soll. Um auf einen Jahresverdienst von Josef Ackermann zu kommen, muss so ein Exbundespräsi 50 Jahre Ehrensold einstreichen aber klar, der Skandal ist der Ehrensold.

     

    Nicht nur über die Kanzlerin lacht sich jeder Sparkassendirex schlapp.

    Auch über den Bundespräsidenten.

     

    Das sind doch Zahlenverhältnisse, die mal gewürdigt gehören.

     

    Klar, Steinbrück hat das Thema nur aufgebracht, weil er den Hals nicht vollkriegen kann.

    Aber das muss man ihm ja nicht nachplappern.

     

    Es sei denn, man hat selber nicht mehr drauf.

  • S
    Schlagobers

    lt.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Peer_Steinbr%C3%BCck

     

    „.....musste er wegen schlechter Noten in der Sekundarstufe I verlassen. Steinbrück hat während seiner gesamten Schulzeit (1953 bis 1968) zweimal ein Schuljahr wiederholt.............“

     

    Fünfzehn Schuljahre bis zum Fachabitur ist eine sehr lange Zeit. Vielleicht ist an der Schlagzeile mehr als man im ersten Augenblick vermutet.

  • GN
    Gustav NIXX

    Guter TAZ- Kommentar!!

  • VB
    Volker Birk

    Ich habe gelernt, dass auch Sparkassendirektoren völlig überbezahlt sind. Danke, Herr Steinbrück!

     

    Ich denke, Sie sind für den Wahlerfolg der SPD so wichtig wie Herr Rösler für die andere Spasspartei. Schade nur, dass die Leute weiter auf Merkel hereinfallen und ihre billige Tour, die Menschen an der Nase herumzuführen.

     

    Auch ein positiver Aspekt: Sie, Herr Steinbrück, machen mir zusammen mit ihrer Kollegin Göring-Eckardt die Qual der Wahl viel einfacher.

     

    Es bleiben ja nur noch Linkspartei und Piraten.

  • F
    Froschkönig

    Wirklich zum Haareraufen. So diskreditiert man sich selbst. Er sollte den Ansehensgewinn und die nach einer Kanzlerschaft weitergewährten Vorteile (Büro, Personal, Fahrzeugflotte und Vieles mehr) in seine Betrachtung zur Angemessenheit der Vergütung miteinbeziehen. Und Geld sollte wirklich nicht den Ausschlag bei der Entscheidung für diesen Berufsweg spielen, solange ein großzügiges Auskommen jedenfalls und offensichtlich gesichert ist. Auch für mich gilt: Der Kandidat hat sich disqualifiziert und läßt jede Sensibilität gegenüber weniger gut Verdienenden vermissen. Wie will man so Kanzler aller Deutschen werden? Vielleicht sollte der Kandidat doch lieber weiter überhonorierte Vortragsreisen zu ausgewählter Zuhörerschafft unternehmen...

  • W
    Weinberg

    Warum hat niemand Mitleid mit dem armen P€€r?

  • T
    tazitus

    Der zur Zeit stattfindende Kampagnenjournalismus gegen Peer Steinbrück ist in seinem Ausmaß in der bisherigen Geschichte der taz einmalig und geht bis zur Nichtveröffentlichung von Kommentaren, die dies bemängeln.

     

    Der halbwegs neutrale Felix Dachsel wird folgerichtig von den Lesern hier niedergemacht. Wünsche ein gutes neues Jahr in der "Schönen neuen Welt".

  • N
    Neronimus

    Ich glaube, dass die SPD sowieso erledigt ist. Herr Steinbrück hat sich wohl vorgenommen der SPD den Rest zu geben.

    Das ist auch gut so.

    Danach können die paar in der SPD verbliebenen sozialen Demokraten ja wieder von vorne anfangen. Vielleicht treten dann auch die sozialen Demokraten, die die SPD verlassen haben, ihr wieder bei.

    Mit Frau Merkel als Bundeskanzlerin - auf Jahre hin- sollten sich dann alle abfinden.

  • UR
    Uwe Roos

    Wir reden hier über ein Monatsgehalt von knapp über 17000 Euro plus in dieser Diskussion nicht erwähnter geldwerter Vorteile, die nicht unerheblich sind. Das die offensive Geldgier eines Kanzlerkandidaten jetzt gedreht und als notwendiger Disput und Tabubruch inzeniert wird, kommt der politischen Nomenklatur nur zugute. Es ist interessant und bedauerlich, das nicht die leistungsgrechte Entlohnung von hunderttausenden sogenannter "Aufstocker" und die flächendeckende Einführung eines "Mindestlohnes" Dauerthema in Gesellschaft und Medien bleibt. Leistungsträger sind wir alle. Das allerdings die Wertigkeit von Arbeit willkürlich festgelegt und die Diskussion in geplante Bahnen gelenkt wird, ist ein weiterer Beweis für eine demenzkranke Demokratie.

  • K
    Kalkulon

    Hat er denn eine Erhöhung der KanzlerInbezüge verlangt?

     

    Ich glaube Herr Steinbrück möchte zu Beginn des Wahlkampfes die Schnäppchenjäger "mitnehmen".

    Er veröffentlicht sein Einkommen als 1Mio.-Euro-Jobber und stellt dem das Kanzlersalär gegenüber, macht rund 75% Ersparnis!

    Wir könnten uns also einen Schnäppchenkanzler wählen, auf Artikel ohne Stecker gibt es woanders nur 20%!

     

    Ich hoffe zumindest das er im Falle seiner - für mich unwahrscheinlichen - Wahl nicht erklärt, er könne nun natürlich nicht den ganzen Tag als Kanzler jobben, schließlich brauche er auch ein Scheibchen Wurst auf dem Brot.

  • W
    waldküre

    ob dies als Qualifikation zum Bundeskanzler reicht?

  • L
    Leipzigerin

    Die deutsche Sozialdemokratie blickt 2013 auf eine 150jährige Geschichte zurück. Leute wie Peer Steinbrück sind mit dieser Geschichte nicht verbunden - und waren es auch nie - sie interessieren sich nicht für die Gegenwart und denken über die Zukunft nicht nach. Dabei wäre es höchste Zeit, Alternativen zur schwarz-gelben Politik zu entwickeln.

  • WB
    ´Wolfgang Banse

    Es sollte eine Ehre sein,dem Staat zu dienen,als Regierungschef.Wenn man das große Gelderdieen möchte,sollte man sich den Wirtschaftskapitänen anschließen.

  • B
    Boiteltoifel

    Was gibt es über die Bezahlung von Politikern zu debattieren? Die Kleinen vor Ort gucken in die Röhre und reiben sich "für Umme" auf. Die Großen bekommen Gehälter und Aufwandsentschädigungen, tragen dafür Verantwortung, haben aber auch ganz schön viel Macht. Von diesen Politikern erwarte ich kein Gejammer, wieviel sie woanders verdienen könnten, sondern Einsatz und Idealismus zu den "Peanuts", die sie von UNS, den Bürgern, bekommen. Zwei Dinge, die kaum mit Geld zu bezahlen und daher bei nur ganz wenigen Politikern zu finden sind. Wenn mir die Bedingungen nicht passen, bewerbe ich mich nicht für einen Job. Mich hinter zu beklagen, ist wohl ein Witz.

     

    Der Staat (das soll ja das Volk sein, harharhar) ist kein Selbstbedienungsladen. Das haben die politischen Herrn und Damen nur vollkommen vergessen. Es geht nicht um Gewinnabschöpfung (naja, seit Ära Dr. Kohl leider schon), sondern darum, JEDEM Mitglied der Gemeinschaft ein ordentliches Leben zu ermöglichen. Leute wie zuletzt Dr. Rösler mit seinen grandiosen Privatisierungsphantasien wollen alles, was für die Allgemeinheit geschaffen wurde (Post, Bahn, Telekommunikation etc.) verscherbeln, um Aktionäre noch glücklicher zu machen. Das Ziel der alten Monopole war ein Angebot, das sich jeder Bürger leisten kann. Durch die Börsengänge diverser Unternehmen hat sich das Monopol in Monopoly gewandelt und wir sehen ja, was dabei rauskommt. Abgesehen davon, daß sich der Staat durch den Verkauf lebenswichtiger Betriebe erpreßbar macht...

     

    Herr Steinbrück hat nun die nächste Runde zum Geldabgreifen eingeläutet. Leider wieder nur für eine klitzekleine Elite. Dabei wäre es ganz furchtbar dringend an der Zeit, Mindestlöhne durchzusetzen. Nicht nur auf dem Papier, sondern mit funktionierenden Kontrollen und Sanktionen! Aber dafür ist kein Geld da...

  • I
    Irgendwem

    "Nahezu jeder Sparkassendirektor in Nordrhein-Westfalen verdient mehr als die Kanzlerin“

     

    In dem Fall würde ich eher sagen das die Sparkassendirektoren zuviel verdienen.

    Zumindest im Vergleich zum Rest der Gesselschaft.

    Ausserdem dürften unsere lieben Politiker ja genug mit Lobby Arbeit verdienen.

  • V
    vic

    Echt gruselig, dass dieses Land zum Jahresende die Wahl hat zwischen Merkel und Dem.

  • TK
    Thorsten KLone

    Steinbrueck ist ein arrogantes A.... ohne Bezug zur Realitaet, jeder Mensch mit auch nur einem Funken emotionaler Inteligenz spuert das, bevor er den Mund aufmacht, es ist unuebersehbar in seine Gesichtszuege bzw. Mimik eingemeisselt. Warum ueberhaupt Leute wie er in Machpositionen kommen, liegt in der Natur der Dinge. Nach vorne lecken, nach hinten treten.

  • F
    Fab!o

    Ja mei, irgendwo hat er doch recht. Viele Bankdrücker in der zweiten Liga kriegen mehr Geld, als der Kanzler.

     

    Im konkreten Fall empfehle ich Herrn Steinbrück die Gründung einer Kanzlergewerkschaft.

  • L
    Liane

    Hallo Felix Dachsel,

     

    haben Sie politische Ambitionen?

    Welches Gehalt halten Sie denn für angemessen für Abgeordnete/KanzlerIn??

  • DW
    Die Wahrheiten des Peer S.

    "Soziale Gerechtigkeit muss künftig heißen, eine Politik für jene zu machen, die etwas für die Zukunft unseres Landes tun: die lernen und sich qualifizieren, die arbeiten, die Kinder bekommen und erziehen, die etwas unternehmen und Arbeitsplätze schaffen, kurzum, die Leistung für sich und unsere Gesellschaft erbringen. Um die – und nur um sie – muss sich Politik kümmern."

     

    http://www.zeit.de/2003/47/Steinbr_9fck/seite-5

     

    Falls hier also jemand nicht zu den oben genannten gehört, der darf sich auf Steinbrücks Kanzlerschaft wahrlich freuen...

  • OP
    Otto Pardey

    Ja,dumm passt gut zu Deutschland aber

    ehrlich nicht.

  • R
    reblek

    "Ausgerechnet Gerhard Schröder, den es nach seiner Kanzlerschaft in die Arme des russischen Diktators Putin trieb..." - Falsch, denn es trieb Schröder aus der Kanzlerschaft in die Arme Putins.

    Und Steinbrück ist "authentisch"? Keineswegs, denn dann wäre jede "wahre" Aussage "authentisch", auch die, dass jemand gerne jemand umbringen möchte.

  • B
    Bruno

    Jetzt begreife ich erst weshalb die TAZ auch als Kinder-FAZ geschmäht wird.

     

    Es entspricht der kapitalistischen Logik, dass der soziale Rang eines Individuums von der zur Verfügung stehenden verkonsumierbaren Geldmenge abhängt. In dem Sinne ist die Bundeskanzlerin unterbezahlt. Es wird aber nicht die Frage beantwortet, welche extraordinären Bedürfnisse man als Bundeskanzler hat, die sich nicht mit den monatlich zur Verfügung gestellten Geldmitteln befriedigen lassen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass man den Hartzern die Butter nicht auf dem Brot gönnt. Herr Steinbrück hat sich dabei ja immer gerne hervorgetan.

     

    Aber anscheinend ist es wirklich out Klassenunterschiede zu thematisieren.

  • 1
    1969

    Mama Mama

    Aa Aa

    Bä Bä

    Brei Brei ich will Breeiiiiiiiiiii !

  • B
    Bettina

    ...und dmenächst kommt wieder einer und erzählt uns, das sei jetzt eine typisch deutsche "Neiddebatte". Nein, wir haben in Deutschland keine Neiddebatten. Wenn Menschen, die von Ganztagsarbeit nicht leben können, sich empören über horrend Besserverdienende, dann ist das eine Ungerechtigkeitsdebatte. Und die gehört nicht immer wieder abgewürgt.

     

    Wir brauchen Politiker, die an der immer größer klaffenden Schere zwischen arm und reich etwas ändern wollen - und nicht Politiker, die Begriffe wie "Marktwert" dafür anlegen, dass sie mit einem Vortrag soviel verdienen wie eine Verkäuferin in 2 Jahren. Denn im Umkehrschluss würde dies ja bedeuten, dass weite Kreise der Bevölkerung keinen Marktwert haben.

    Und dass wir in einer für diese weiten Kreise falschen Gesellschaftsordnung leben.

     

    Für mich ist Steinbrück damit endgültig durch.

  • C
    cyctologie

    genau so ist es. wehr ehrlich ist der Dumme.

    der mann sagt was ER denkt und nicht:

    "ich bin mal liberal, mal sozial, mal konservativ"

     

    geiler typ. fast schon ein grund SPD zu wählen.

  • MK
    Mark Karls

    Was? Dafür will die taz Geld?

     

    Während die Eurozone unter dem dem Exportwahn Deutschlands zu Grunde geht, die Binnenwirtschaft seit Jahren am Boden ist, das Phänomen "working poor" sich häuft, - also volkswirtschaftlich einiges im Argen liegt - glaubt hier einer das Thema "zu niedrige Politikergehälter" enttabuisieren zu müssen?

     

    Danke, da klick ich doch auf "Diesmal nicht" und geh dann wieder rüber zu ein paar fortschrittlicheren Blogs, die mir nicht ständig angeblich alternativlose "unangenehme Wahrheiten" vermitteln wollen.

  • F
    FMH

    Also haben wir die Wahl zwischen schlauen Lügnern und ehrlichen Deppen?

  • M
    MartinL

    Die entscheidende Frage bleibt, ob PS tatsächlich eine Diskussion anzetteln wollte. Immerhin behauptet auch die taz, dass das, was er gesagt hat dumm ist. Warum erinnert mich das jetzt an die US-amerikanische Empörung über die Bezeichnung eines gnadenlosen Waffenlobbyisten als dumm?

  • C
    CitizenK

    Bei Michael Spreng kann man lesen, dass Steinbrück ausdrücklich danach gefragt wurde. Wenn das stimmt, erscheint das Ganze doch in einem anderen Licht. Dann stimmt: Die Sache wird aufgebauscht und tendenziös verwendet.

     

    Merkwürdig, dass zwar überall heftig kommentiert und geurteilt wird, aber nirgendwo der Zusammenhang deutlich gemacht wird. Leider auch hier nicht.

  • G
    goldzilla

    Hut rumgehenlasssen bei spdwählenden zeitgenoss/innen. spenden fürn kanzler. jede/r mindestens einen monatslohnplusweihnachtsgeld. Weil: wenn man für intelligenzleistung bezahlt wird, dann ist jede/r spdwählende überbezahlt, egal wie wenig sie/er verdient. Die meisten, die hier kommentierten, werden allerdings jetz bei den sed-lern ihr kreuzchen machen oder gar nicht wählen. Auch nich besser. Also: auch zahlen ! Den hut für nicht-wähler bitte auch bei mir vorbeischicken...

  • H
    hschweizer

    Mal ganz ehrlich: So ein kleines bisschen Schadenfreude kann man sich als Schweizer einfach nicht verkneifen, wenn man so sieht, wie der Kavalleriekommandant in spe und seines Zeichens verdienter Träger des Bundesnebenverdienstkreuzes in die Bedeutungslosigkeit galoppiert.

    Einen guten Rutsch, Nachbarn!

  • H
    Hans-Jürgen

    Ich glaube dieser Mann will nicht Kanzler werden und er will die SPD in den Keller reiten.

    So blöde kann doch keiner sein.

    Statt sich mit der Entwicklung unserer Gesellschaft zu befassen, labert über Gehälter der Politiker.

    SPD - was ist das? Eine Partei ohne Zukunft.

  • AB
    Alfred Bucher

    Das Gehalt sei zu niedrig, das sei die Wahrheit meint der Autor.

     

    Bei so einer Aussage gibt es keine Wahrheit, weil es eine Frage der persönlichen Einschätzung ist, und des Vergleichs.

     

    Aber so pauschal ist es keine Wahrheit, sondern eine Meinung.

  • V
    vjr

    Lieber Herr Peer S., danke – denn diese Blase ist hiermit endgültig geplatzt.

    Was nun, auf zur nächsten?

  • S
    SchnurzelPu

    Puh, jetzt ist auch die letzte für mich wählbare Partei raus. Die Grünen unter Göhring-Eckardt verursachen bei mir Pickel, die FDP hat selber genug, nur die Sozen hatten noch einen Punkt gut - bis jetzt

  • M
    Michl

    Wie dürfte denn eine qualifikationsgerechte Bezahlung für einen Tätigkeit deren Anforderungsprofil sich - aus gutem Grund - auf Volljährigkeit und deutsche Staatsbürgerschaft beschränkt aussehen? Sicher bringen einige der MdBs eine beachtliche Expertise ein, andere vielleicht auch nur eine Befähigung zum Populismus oder zur Stromlinienförmigkeit in der Parteihierarchie und man kann sicher darüber streiten wie weit auch dies entgolten werden soll. Dennoch, wer die - oftgenug fragwürdigen - Spitzengehälter transnationaler Konzerne als Vergleichsmaßstab heranzieht, gesteht damit auch ein, dass er Politiker nicht als Volksvertreter, sondern als Technokraten versteht.

  • PG
    Paul Gerhardt

    Steinbrück ist genauso doof wie einst die Schreinemakers, als die ihr Steuerproblem öffentlich machte. Nur dass man der Schreinemakers den Saft abdrehte. Aber Steinbrück wird ja noch bis zum Erbrechen thematisiert. Grezt schon an Belästigung.

  • PG
    Paul Gerhardt

    Welche Demokratie soll Merkel eingeschläfert haben? Wir hatten nie eine. Für "die da oben" waren wir Dreck, sind wir Dreck und werden wir Dreck bleiben. Jeder piefige Kleinbeamte lacht sich tot über den Plebs. Und wir Idioten latschen alle vier Jahre und schmneißen ein bekreuztes Zettelchen in eine Plastiktonne, genannt Wahlurne und lassen uns noch einreden, dass wir was zu melden hätten... Wie peinlich.

     

    Und warum greift die taz zum x ten Mal das Thema Steinbrück und Geld auf?

  • A
    Aufrechtgehn

    Nein, da muss ich Felix Dachsel widersprechen. Die vom Peerbär erneut angestoßene Debatte über die Entlohnung von Spitzenpolitikern ist nämlich keinesfalls "tabuisiert", sondern bereits in vergangenen Jahren geführt worden. Und zwar abschließend. Die allgemeine Mehrheitsmeinung zu dieser Thematik lässt sich wohl so zusammenfassen: wer Politik betreibt, sollte das tun, weil er / sie etwas verändern möchte, nicht, um damit reich zu werden. Ein Politiker ist eben gerade kein Sparkassendirektor, entsprechende Vergleiche gehen daher fehl. Die Entlohnung des Politikers liegt in den Gestaltungsmöglichkeiten, die er / sie bekommt. Wem das nicht genug ist, wer auf das Pekuniäre schielt, ist in dem Job falsch und erfährt zu Recht die Verachtung der Wählerschaft.

     

    Aus persönlicher Sicht möchte ich noch anfügen: selbst wenn man sich auf den finanziellen Vergleich einlässt, so ist im Angesicht dessen, was hierzulande als Existenzminimum gilt und mit was sich immer breiter werdende Bevölkerungsschichten durchschlagen müssen (darunter immer mehr, die dafür in Vollzeit miese Jobs machen müssen), so ist jedwedes Monatseinkommen überhalb von 5.000 € brutto schlichtweg obszön. Völlig egal, welche Verantwortung und Arbeitsbelastung damit verbunden sind. Nicht die Kanzlerin verdient also zuwenig, sondern der zitierte Sparkassendirektor viel zu viel. Aufgabe der Politik ist es daher, solche obszön hohen Einkommen dementsprechend auf ein sozialverträgliches Maß herunterzubesteuern. Aus seiner Forderung leite ich ab, dass vom Peerbär entsprechende Initiativen wohl kaum zu erwarten sind. Also kann ich den Mann (bzw. seine Partei) nicht wählen, ganz einfach.

  • JS
    Johannes Spark, Bremen

    Lieber Peer Steinbrück,

    wenn ich soviel Geld wie Sie besäße und mich dann noch beschwere, dass ich zu wenig verdiene, wenn ich Bundeskanzler werde, dann hätte ich mich im Land geirrt. Stellen Sie doch lieber einen Aufnahmeantrag bei der Republikanischen Partei der USA. Dort werden Millionäre wie Sie mit Kusshand genommen. Und die Bezahlung stimmt.

  • M
    max

    "Wir, die Wähler, müssen uns mal entscheiden: Schreien wir auf, wenn Politiker lügen. Oder erregen wir uns, wenn sie die Wahrheit sagen."

     

    Ich weiß nicht, ob es "uns, die Wähler" gibt, aber ich für meinen Teil würde es begrüßen ehrliche Menschen in der Politik zu haben, die in ihrer Ehrlichkeit auch noch vernünftige Sachen sagen. Auf Idioten, die ganz ehrlich und "mutig" geistigen Schrott verbreiten, kann ich gut verzichten.

    Ehrlich und "mutig" ist auch Sarrazin. Der Inhalt seiner dummen Thesen verhindert leider meine Anerkennung. Bei Steinbrück ist das ähnlich.

     

    Wenn die Quintessenz des Artikels tatsächlich sein soll, dass ich mir aussuchen muss, ob ich Politiker haben will, die mir ehrlich Müll erzählen oder mich attraktiv belügen, dann hat der Autor offenbar ein anderes Politikverständnis als ich.

  • M
    Micha

    Ich hätte lieber einen Kanzler, der authentischerweise sagen kann, dass er gar nicht weiß, was er mit all dem Geld anfangen soll.

  • S
    Seehans52

    Dem Kommentar kann man nur zustimmen. Auch wenn ich Steinbrück inhaltlich nicht unbedingt zustimme: Über Politikergehälter muss diskutiert werden können, und es wäre wohl auch sinnvoller, sie u.U. zu erhöhen und gleichzeitig die Nebenverdienstmöglichkeiten zu begrenzen. Dass die SPD die Wahl verlieren wird, steht gleichwohl außer Frage.

  • I
    Ivulkansturm

    Sicher mag es die Wahrheit sein, dass der Bundeskanzler zuwenig Geld vedient. Aber darum geht es überhaupt nicht. Steinbrück hat sich mit dem Zeitpunkt dieser Äusserungen als Bundeskanzler disqualifiziert. Wer sich

    derartig tollpatschig unsensibel politisch unklug verhält, der richtet bei internationalen Verhandlungen viel Schaden an. Zu befürchten ist, dass Steibrück bei EU-Verhandlungen die Kawallerie losreiten läßt und seine europäischen Amtskollegen genau so arrogant von oben herab abkanzelt, wie er das mit seinem grünen Koalitionspartner in Düsseldorf tat. Ein Politiker braucht auch Empathievermögen, taktische Klugheit, diplomatisches Gespür und Respekt für die Verhandlungspartner. Mit seiner charakterlichen Disposition und seiner Egomanie hat Steinbrück jetzt schon unglaublichen Schaden für die SPD angerichtet, wodurch uns glücklicherweise erspart bleibt, dass er

    als Kanzler Schaden für die BRD anrichtet und dann auch noch mehr Geld für das von ihm verursachte Desaster möchte.

  • L
    lupe

    "„Nahezu jeder Sparkassendirektor in Nordrhein-Westfalen verdient mehr als die Kanzlerin“, sagt Steinbrück in einem Interview mit der FAZ.

    Seine Aussage ist nicht sonderlich ... sensibel – vor allem jenen Wählern gegenüber, die nur knapp von dem leben können, was sie für ihre Arbeit bekommen."

     

    Stimmt und zeigt, das in diesem Spezialdemokraten nichts von Sozialem übrig blieb.

    Doch ebenso ist die Aussage nicht sensibel gegenüber den Sparkassenkunden, die mit 0,x% Zinsen auf ihre Sparbucheinlagen abgefrühstückt werden und natürlich nicht gegenüber Sparkassendirektoren. Letztere spielen jedoch keine Rolle.

    P.S. Ich bin dort nicht Kunde und bin auch nicht Wähler.

  • F
    Falmine

    Ist das nicht etwas hoch gegriffen? "Authentisch, weil er die Wahrheit sagt"?

    Mir würde es völlig reichen, wenn ich bei Peer Steinbrück auch nur ansatzweise den Eindruck gewönne, er dächte zumindest in Sekundenbruchteilen über eine Antwort nach, würde seine Worte wägen.

    Leider nichts davon. Er haut die Antworten so raus, wie ich fürchten muss, er auch seine Entscheidungen als Bundeskanzler fällen würde: selbstgefällig und ohne die Folgen zu bedenken.

    Das entspricht nicht meinen Vorstellungen von einer klugen und überlegten Amtsführung zum Wohle Deutschlands. Schade, denn es hätte mich sehr gefreut, würde die ademokratische Frau Dr. Merkel endlich abgelöst.

  • S
    Sören

    In diesem Fall sind die Grenzen zwischen Mut und Dummheit wohl ziemlich fließend. Es ist richtig, deutlich zu machen, dass das Gehalt des Regierungschefs angemessen sein muss. Aber dieses Gehalt wird ja im kommenden Jahr, zum ersten mal nach über 10 Jahren, wieder angehoben.

     

    Das Problem ist, dass Peer Steinbrück den Vergleich vom falschen Ende her macht. Nicht das Gehalt des Kanzlers ist zu niedrig, sondern das Missverhältnis liegt bei den Sparkassenmanagern und den (sogenannten) Spitzenmanagern, deren Gehalt einfach inakzeptabel hoch ist.

     

    Ein Sozialdemokrat müsste für solche feinen Unterschiede sensibel sein. Steinbrück scheint hier aber kein Gespür zu besitzen, oder, noch schlimmer, seine Maßstäbe sind vollkommen falsch gesetzt.

  • M
    Marc

    Moin,

    zum Jahresabschluss nochmal ne Seite 1 zum sich wegschmeissen: "Der Blödmann".

     

    Ich lieg echt aufm Boden....

     

    Guten Rutsch

  • J
    jimmygjn

    Die Meinung von Gerhard Schröder interessiert überhaupt nicht. Gerhard Schröder war auch einmal Vorsitzender der Jungsozilisten der SPD und endet jetzt im Veraltungsrat eines russischen Energieunternehmens mit Ableger in der Schweiz. Welche eine Karriere! Insofern völlig unglaubwürdig. man kann auch sagen, dass dieser ehemalige Politiker seine eigenen Ideale verraten hat. Was hierzu wohl ein Herbert Wehner sagen würde!!! Insofern ist die Meinung eines Herrn Schröder total ohne Belang.

     

    Aber ein Peer Steinbrück hat insofern recht. Das Gehalt eines Bundeskanzlers ist weitaus zu niedrig, wenn im Vergleich die Gehälter von den wichtigsten Unternehmen in Deutschland zum Vergleich herangezogen werden. Entgegen der Meinung vieler, dass das Gehalt des Bundeskanzlers ausreichend sei, vertrete ich eine andere Auffassung. In der Politik ist es auch eine Frage der Qualität, wer denn als Politiker gewünscht wird. Hochqualifizierte Politiker erhält man nur, wenn ein dementsprechendes Einkommen angeboten wird. Ansonsten werden die Personen mit entsprechender Qualifikation nicht den Beruf eines Politikers anstreben. Oder sind etwa nur Personen gewünscht, die aus Idealismus in die Politik streben? Sollte dies der Fall sein, werden wir nie Politiker finden, die ein Amt in der Politik sachgerecht ausüben. Es werden immer Personen aus der 2 und 3. Reihe sein, die wahrscheinlich in der freien Wirtschaft oder auch sonst wo nur sehr schwer "einen Fuß an die Erde" bringen.

  • K
    Kowalski

    Vielleicht mag die Aussage Steinbrücks dummdreist und dadurch irgendwie "authentisch" sein, aber ich frage mich was so etwas bringt. Warum setzt Herr Steinbrück ausgerechnet beim Amt der Kanzlerin an, wenn es um unangerechte Lohnverteilung geht? Dies betrifft einen doch sehr kleinen Teil der Bevölkerung, oder nicht? Wie wärs denn mit den KrankenpflegerInnen zum Beispiel? Die tragen ebenfalls eine große Verantwortung und haben einen enormen Arbeitsdruck und verdienen wenig im Vergleich zu Sparkassendirektoren, oder die Menschen die für Dumpinglöhne Leben um zu arbeiten?

    Solche authentischen Aussagen zeigen nur das, was ohnehin jedem klar sein müsste: Dass Leute aus dem Stand, dem Herr Steinbrück angehört in einer Welt leben, die unendlich weit weg ist von der, der durchschnittlichen Bevölkerung. Leider kommt bei solchen angestoßenen Diskursen nie mehr als ein bisschen wohl kontrollierte Empörung rum, wo jeder mal ein bisschen motzen darf. Und nach dem Neujahreskater ist die Sache vergessen.

  • IR
    Inhaltlich richtig

    Ich vermute sogar tatsächlich, dass das inhaltlich richtig ist (dass also das Gehalt in einer solchen Position im Vergleich zur freien Wirtschaft so niedrig ist, dass es manche qualifizierten Bewerber abhält) aber nach der Debatte um seine Nebeneinkünfte? Dumm? Saudumm, wirklich so dumm dass man fast meinen könnte er hätte noch eine Nebeneinkunft von der CDU die ihn dafür bezahlt den SPD-Wahlkampf zu sabotieren.

    Es ist eine Sache auch als Person des öffentlichen Lebens ehrlich zu sein. Aber zum total falschen Zeitpunkt, etwas total unpassendes ehrlicherweise so platzieren, dass ich mir nicht nur ins Knie schieße sondern sprichwörtlich die ganze Kniescheibe weg schieße??

    Ich frage mich ob er wenigstens selbst weiß was er damit bezweckt?

  • FK
    Fritz Kraut

    Das Spießervolk ist von Natur aus geizig;

    Steinbrück hat mit seinem Vergleich recht, und ist Beweis, dass heutzutage die Medien aus Nebensätzen Skandale produzieren. Nichts neues, aber immer zu beachten. Kein Wunder, dass unser Spitzenpersonal so schlecht ist (wegen verzerrender Berichterstattung, nicht wegen zu geringer Einkünfte). Immerhin haben die Abgeordneten in der Krise ihre Alimentierung gekürzt.

     

    Das Volk noch vor der Demenz einzuschläfern, ist Merkel bisher gelungen - trotz ihrer Panzer für die frauenfeindliche wahabistische Diktatur in Saudi-Arabien oder ihres völlig verfehlten, die Verursacher der Finanzkrise noch belohnenden Sado-Maso-Akts in Europa.

     

    Trotzdem: Ein Vermögender wird immer argumentieren: Die Mieten sind in Berlin billig, weil sie in München so hoch sind.

    Ein normaler Mensch mit normalem Einkommen wird sagen, sie sind - erst recht heutzutage - in Berlin zu hoch. Ein Egoist muss soviel verdienen wie ein Banker - ein Linker braucht nur genügend zum Leben und will sein Geld nicht Miethaien oder den Aktionären von Immobilienkonzernen (wie der GSW) in den Rachen schmeißen.

  • R
    RLS

    Lieber @Felix Dachsel

     

    Was sie geschrieben haben ist dass Satire oder meinen sie das ernst ?

     

    Ich habe ganz bestimmt nichts dagegen dass einer die Wahrheit sagt,

    oder dass er unpopuläre Dinge macht !

     

    Aber wie wäre es mit dieser Wahrheit:

     

    Ich möchte mich heute beim Deutschen Volk entschuldigen,

    für die Agenda 2010 durch die so viele Kinder und Rentner in die Armut getrieben wurden. Auch bei den Arbeitern möchte ich mich entschuldigen die ihre Arbeit verloren haben, damit man günstigere Leiharbeiter einstellen kann.

    Auch für den sinnlosen Afghanistan Einsatz möchte ich mich heute entschuldigen, denn die Talibans werden mit Sicherheit dass Land wieder fest im Griff haben sobald wir unsere Truppen abziehen, und Afghanen die uns geholfen haben werden darunter leiden, durch unsere verfehlte Politik.

    Da ich an eine Leistungsgesellschaft glaube stelle ich Mir und der SPD die Note 6 dafür aus, und halbiere jeden von uns die Hälfte des Gehaltes.

     

    Wie wäre es mit diesem unpopulären Gesetz:

     

    Da wir eine dekadente Gesellschaft sind, die nur noch in der Lage ist über Klimaschutz zu sprechen führe ich ab heute den Autofreien Sonntag ein.

    Als gutes Vorbild werde ich Samstags und Sonntags kein Auto fahren.

     

    Lieber Felix Dachsel mit solchen Wahrheiten und Gesetzen könnte ich leben.

    Aber nicht mit Leuten die Wasser predigen und Wein trinken,

    auch wenn sie es so wahrheitsgemäß erklärt hätten.

     

    Ehrlichkeit ist bestimmt nicht schlecht,

    aber ein Bundeskanzler sollte ein IQ über einem Huhn haben.

     

    Und mit seinen Vorträgen die immer wieder angesprochen werden,

    glauben sie ernsthaft, dass dieser Intelligenzbestie jemand zuhören würde,

    wenn er nicht in der Politik wäre.

    Man würde doch lieber Otto Walkes einladen, als einem Langweiler zuzuhören.

  • MF
    Marcel F.

    Also ich sage ganz ehrlich, das ich nicht wieder so dumm bin und Rot/Grün wählen werde.

  • B
    bongofury

    Wenn man bedenkt, was der unsägliche Herr Wulff fürs NICHTSTUEN kassiert...

  • V
    vic

    Was Schröder angeht. Es ist mir egal, was ein Politiker nach seiner Laufbahn macht. Ob mir das gefällt, ist unwichtig.

    Aber Steinbrück ist jetzt schon so gierig, dass eine Steigerung kaum vorstellbar scheint. Selbst wenn das ehrlich ist, es ist abstoßend.

    Merkel ist nicht besser, sie hat nur eine andere Strategie.

  • DB
    Der Bär

    Die Blöd-Zeitung macht den Gehalts-Check.Die "bescheidenen" Kollegen von Merkel sind:

    Putin (Russland),Xi Jinping (China),Karsai (Afghanistan). Eine echt irre Debatte.

  • N
    neubau

    Ehrlichkeit bringt uns nichts - es sollte schon auch Bescheidenheit dabei sein. Was bringt mir ein ehrlicher Verbrecher, wenn er dennoch ein Verbrechen begeht?

  • S
    Sarina

    Kein Politiker muss "so enden wie Gerhard Schröder", obwohl alle es gern tun (und in den Armen von Putin lag Schröder nicht erst nach seiner Amtszeit). Ich wüsste nicht, warum ein Mensch mit über 200.000 Euro pro Jahr unterbezahlt sein und warum unbedingt über ein Mehr diskutiert werden sollte. Nur weil diverse Konzernmanager mehr bekommen, heißt es noch lange nicht, dass sie es auch verdienen.

     

    Ganz abgesehen davon möchte ich keinen dummen Menschen an der Spitze einer Regierung sehen, und mag er noch so ehrlich sein. Auch wenn hier suggeriert wird, wir hätten nur die Wahl zwischen beiden Eigenschaften.

  • CG
    Christian Götz

    Ich stimme ja sonst wenig mit Steinbrück überein aber in dem Punkt hat er ganz klar recht. Ein Witz was die Kanzlerin verdient, da verdient fast jeder Bundesliga-Profi mehr. Natürlich ist das das vielfache von dem was einfache Leute verdienen, aber die Verantwortung ist eine ganz andere. Außerdem steht der normale Bürger nicht so am Pranger der weltweiten Medienlandschaft, bsp. Griechenland oder GB.

    Die Frau hat einen Horror-Job mit vielen 20 Stunden Tagen, eine kaum vorhandene Privatsphäre und verdient trotzdem so wenig?

    Wenn wir nicht wollen das die besten Leute in die Wirtschaft wechseln müssen die Spitzenpolitiker mehr verdienen, in anderen Ländern werden die auch besser bezahlt.

    Wer jetzt gleich behauptet Politiker würden nichts tun und trotzdem ihre 7000 im Monat einstreichen sind schlichtweg nicht ausreichend informiert.

  • KZ
    Ken Z. O.

    Na ja, so dumm vielleicht doch nicht.

     

    Ausgemachte Sache scheint zu sein, dass Steinbrück NICHT Kanzler wird.

     

    Mit seiner Aussage hinsichtlich der offiziellen Politikereinkünfte betreibt er vielleicht eine Art Altersvorsorge.

    Er wird bestimmt ein Buch schreiben, "Armutsfalle Kanzleramt" oder so. Damit könnte er ein nettes Honorar einstreichen. Und die nächsten hochdotierten Vorträge wären damit auch gesichert.

  • D
    David

    Diese Ganze debatte ist einfach nur Dumm.Wen man bei Politikern anfängt sollte man zuerst bei den präkären Jobs anfangen.Auch bei Berufen wie z.B Krankenpfleger aber geht es in unserer Welt nur um Geld?.Es gibt doch auch noch eine andere Triebfeder!. Ich frage mich wirklich! Wär in so einer position nur an Geld denkt der sollte diese Verantwortung nicht übernehmen. Nicht alle Scheffs verdienen Ihrer Leistung entsprechend.Genauso wie Mitarbeiter. Diese Diskussion ist mir einfach zu platt.

  • RF
    Rufus Ffolkes

    Dumm und unsensibel ist die Aussage von Peer Steinbrück gar nicht.

     

    Es ist Strategie, Taktik. Die SPD will doch gar nicht regieren oder mit regieren. Sie will die nächsten Wahlperiode abwarten, bis sich Frau Merkel mit FDP Anhang abgewirtschaftet hat und dann ordentlich zuschlagen.

  • C
    chavez

    Tja er will halt Kanzler werden und mit dem vorgesehenen Hungerlohn, wird er doch nichts machen können - wie soll das denn gehen? Frau Kanzlerin Merkel hat sich ja auch nur deswegen durchs Leben durchkämpfen können, weil sie einen reichen Mann hat, der sie unterstützt - und Miete muss sie ja auch nicht zahlen, weil sie bei ihrem Mann wohnt aber Steinbrück muss doch seine Frau und die Kinder ernähren! Soll er mit dem Fahrrad zum Bundestag fahren oder wie? Also ich gönne ihn mehr Geld und noch mehr Geld und noch noch mehr mehr Geld.

  • J
    Jared

    Er will anscheinend überhaupt nicht zum Kanzler gewählt werden.

    Er macht aus seiner Kandidatur ein richtiges Ohnsorg-Theater.

    Den passenden friesischen Dialekt hat er zumindest.

  • TG
    T. Geiss

    ... macht Geld und Macht eigentlich blöd?

  • M
    Marcel

    Pointe absolut getroffen, sehr schöner Artikel *lach!

  • H
    Hafize

    Ja, es geht ihm wohl ums Geld, oder, wie ist das Ganze zu verstehen? ODer ist das der Anfang seines Ausstiegs: Ich habe gestern nachgerechnet und ich gehe jetzt in die Sparkasse, gebe meine Kandidatur wieder auf?

     

    Das klingt für aufrechte Menschen wie eine Andeutung, dass Steinbrück zurückziehen will. Ich würde ihm keine Träne nachweinen, weil er unfähig ist und seine privaten Geldgeschichten einfach für den Normalbürger nicht nachvollziehbar sind. Also, mich würde es nich wundern, wenn ihn 2013 wieder los sind. Selbst in der abgewirtschafteten SPD dürften die Leute gemerkt haben, dass er nur die FDP-Wähler anspricht ...

  • T
    tazitus

    Klug und redlich.

    Danke, Felix Dachsel.

  • H
    Harro

    Peer Steinbrück muss entweder verrückt, senil oder zu dumm sein, anders ist es kaum zu erklären, dass er eine Diskussion um die Bezahlung von Politikern beginnt. Aber für meine Begriffe hat die SPD den Kandidaten erhalten, den sie sich in den letzten Jahren verdient hat. Mit dem wird sie niemals so viele Stimmen gewinnen können, dass sie eine Rot-Grüne Regierung installieren können. Erstaunlich ist nur, dass Steinbrück sich ohne Not selbst zerlegt und wohl noch vor 2013 mit dem Abbau an Sympathien ziemlich weit gekommen ist. Die CDU hätte dafür ein teures Team aus Wahlkampfprofis engagieren müssen ...

  • S
    Sam-Ossi

    Früher erklärten SPD-Kanzler(kandidaten): "Ich bin ein Europäer", jetzt hat die SPD nur noch den EURO-PEER.

     

    Und statt einem Großen Zapfenstreich mit "Helm ab zum Gebet" schallt es künftig vor dem Kanzleramt "Hut ab zum Geldsammeln!"