zurück in die zukunft:

Weiße Hochhäuser stehen blockartig in der Landschaft, kleine Flugzeuge fliegen dazwischen umher. Das Titelbild der französischen Zeitschrift „Le miroir du Monde“ gibt im Dezember 1933 eine Prognose ab, wie die Welt in 1.000 Jahren aussehen wird.
Bis in die Wolkendecke drehen sich die höchsten Wolkenkratzer, ihre schmale Struktur ragt sogar bis über den Seitenrand hinaus. Der Wolkenkratzer war zu der Zeit der Inbegriff der futuristischen Stadt. Frankreich war dabei allerdings nicht Spitzenreiter, sondern die USA. Nachdem dort 1884 der erste Wolkenkratzer in Chicago errichtet wurde, beheimateten die Vereinigten Staaten für mehr als hundert Jahre weltweit die höchsten Gebäude. Im Erscheinungsjahr der Zeitschrift, 1933, blickte das Empire State Building über alle anderen Dächer der Welt. Erst 1998 stießen die Petronas Towers die USA vom Thron. Seit 2010 steht das mit Abstand höchste Gebäude der Welt in Dubai.
Aber haben Wolkenkratzer wirklich Platz in den ökologischen Städten der Zukunft? Hochhäuser aus Stahl und Beton sind nicht nachhaltig, doch genau daraus sind die größten Wolkenkratzer gebaut. Mit zunehmender Höhe wächst außerdem der Materialverbrauch. Und die Wohnungsmiete steigt. Die „Miroir du Monde“ zeigt eine futuristische Skyline, in der auch Grünschneisen und mit Pflanzen behangene Gebäude Platz haben. In diese Richtung sollte zukünftige Stadtplanung für mehr Resilienz in der Klimakrise gehen: Grünflächen, nachhaltige Materialien, soziale Begegnungsorte. Jan Runge
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit
und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
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