wochenübersicht: konzert : Andrea Edlinger hört auf den Sound der Stadt
In den kommenden Tagen ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Beginnen wir mal ganz tief unten. Gleich zwei Konzerte spielen Rammstein – am Samstag und Sonntag, in der Kindl-Bühne. Millionen Amerikaner lieben sie – da dürften wohl auch genügend Menschen nach Berlin kommen, um sie zu sehen. Warum Rammstein so großen Erfolg in den USA haben? Vielleicht, weil sie alle Klischees von Deutschen verkörpern? Sie sind straight, gehen immer vorwärts im Gleichschritt. Einzigartig sind sie auf jeden Fall – und was will man gegen sie sagen, wenn auch so große Künstler wie David Lynch auf sie abfahren? Einen sehr viel sanfteren Samstagabend dürfte das Inches Open Air bescheren. Im Volkspark Friedrichshain, genauer gesagt vor dem Café Schönbrunn versammeln sich Andreas Dorau, Jim Bob, Knarf Rellöm, Seelenluft, Superpunk, Teamrecorder und Tenfold Loadstar. Schon 25 Jahre lang macht Andreas Dorau Popsongs, die sich durch absurde Texte, Disko-, House- und Dance-Beats auszeichnen. Mit Parks kann die Pop-Ikone eigentlich nicht so viel anfangen, das Chillen dort ist ihm viel zu langweilig – aber morgen soll er ja im Park arbeiten. Fast so etwas wie eine Mischung aus Rammstein und Andreas Dorau ist Lenny Kravitz – nur dass der noch viel attraktiver ist als alle zusammen. Der Soul-Rock-Barde ist am Dienstag in Berlin. Hits landet der Gute nicht so oft. Seine schnelleren, rockigen Lieder sind noch allemal besser als so manche Schnulze, die er leider auch komponiert. Wer es wirklich richtig abgefahren und trashig will, dem sei Smatko Molot empfohlen. Die Sängerin Smatka lockt nicht nur mit ihrer schrillen Ausnahmestimme, sondern auch mit Aussicht unter ihren Rock. Gitarrengeschrammel, Elektrobeats und opernähnliche Gesänge gehen gut mit den bunten Kostümen und Performances zusammen.