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Archiv-Artikel

wochenübersicht: kinderhort Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

„Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse“, Alhambra, Rollberg, Thalia und alle Multiplexe; „Puppe Susan & Teddy Bebe – Heile, heile Kätzchen“, Premiere 5. 2., 16 Uhr im FEZ, An der Wuhlheide 197, ☎ 53 07 12 50

Der Horizont ist schon zu sehen, denn kommenden Freitag beginnt das Kinderfilmfest, die aufregende Oase in der filmischen Einöde, die den Rest des Jahres die Nachmittagsschienen unserer Kinos beherrscht. Momentan läuft ja wenigstens nicht nur eine Kästner-Verfilmung, sondern hat sogar Hollywood mal was beizutragen zu einem gelungenen Familienabend: „Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse“ stammt zwar direkt aus einem bösen Traum, aber so unwirklich das Setting aus Versatzstücken der Fifties, dem viktorianischem Zeitalter und Gothic-Grusel auch sein mag, so gebrochen auch stets das Abgründige durch die Absurdität der Vorgänge ist, so geeignet ist der Film auch für Kinder (freigegeben ab 6 J.). Die Ironie und der hintergründige Witz der literarischen Vorlage liegen in der Verfilmung in einem unaufhörlichen Clinch mit den überwältigenden Mitteln des Hollywood-Kinos, mit Special Effects, zu viel Tempo und der unaufhörlichen Grimassenschneiderei von Jim Carrey als Graf Olaf. Überraschenderweise aber und zu seinem großen Vorteil gelingt es dem Film, das Beste aus diesen beiden Welten miteinander zu versöhnen. So fügen sich Rührseligkeit und Abgeschmacktheit, anarchischer Humor und billige Scherze, Horror und Klamauk zum wahren Familienfilm, der wie die „Addams Family“ oder „The Munsters“ Erwachsene und Kinder zwar gleichzeitig, aber auf grundsätzlich verschiedene Weise unterhält.Zum Glück für unser Rentensystem gibt es allerdings auch noch Kinder im Vorschulalter. Denen sei das FEZ empfohlen: Dort wagt man heute um 16 Uhr die Premiere eines Theaterstücks für Kleinstkinder: „Puppe Susan & Teddy Bebe – Heile, heile Kätzchen“. Iris Radunz und Jörg Jüsche spielen unter der Regie von Jörg Schröder schon für Einjährige. Man kann gar nicht früh genug anfangen mit der Kultur.