wochenübersicht: kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Erinnert sich noch jemand an ihn? An den Weihnachtsmann der 70er-Jahre, der so eine gruslige Maske trug? Mit roten aufgesprayten Backen und den Augen von Onkel Herwig hinter den Gucklöchern? Absoluter Grusel!
Solche Erinnerungen wiegen schwer, und wohl jeder trägt an dieser süßen Last. Im Berliner Stadtmuseum widmet sich ab morgen die Ausstellung „Schöne Bescherung“ der Frage, wie Berliner Kinder in den letzten 200 Jahren Weihnachten erlebt haben. Der Termin ist gut gewählt, denn morgen ist schon 1. Advent.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Geschenkefrage. Vor 100 Jahren wünschten sich kleine Weddinger und Wilmersdorfer eher eine Dampfmaschine oder eine Puppe. Und wenn sie Glück hatten, hat Oma für Puppe Ilse noch einen Rock gehäkelt. Später dann wurde aufgestockt: Puppenhaus, Kaufmannsladen, derlei. Die Kinder des Weihnachtsgeschäftsjahres 2006 wünschen sich vor allem die Playstation. Die Slim-Version mit Netzanschluss, Euro-Scart-Adapter und AV-Kabel gibt’s bei Ebay ab 200 Euro.
Wer die Ausstellung mit seinem Kind besucht, sollte dies aber nicht tun, um den Nachwuchs zu beschämen – schau mal, sooo bescheiden waren wir. Es soll Spaß machen, die alten Fotos aus Berliner Stuben zu sehen, mit schockierten Kindern drauf, die eben jenem Onkel Herwig hinter seiner Maske ihr Weihnachtsgedicht aufsagen müssen. Das hätte nun wirklich jeden treffen können.
Heute um 16 Uhr gibt es Hörspielkino für Kinder im City Kino Wedding. Silke Avenhaus spielt Robert Schumanns „Kinderszenen“ zu Fabeln. Die werden gelesen von Gisela May, der umwerfenden Schauspielerin. Frau May wird übrigens nicht persönlich anwesend sein. Das ist aber auch nicht nötig, denn präsentiert wird an diesem Nachmittag die Kinder-CD „Märchen und Musik“ aus dem Beese-Verlag.