piwik no script img

Archiv-Artikel

wochenübersicht: kinderhort Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

„Guck hin! Führung für Familien mit Kindern. Das Geheimnis des Künstlerateliers“: Sa., 15 Uhr, Alte Nationalgalerie, Bodestr. 1–3; „Trickfilmworkshop für Kinder“: Sa. und So., 15 Uhr, Arsenal, Potsdamer Str. 2

Nicht jeder, der ein bisserl malt, ist gleich ein Künstler. Das ist eigentlich jedem klar, nur Eltern vergessen es gern mal. Dann werden die mit Wasserfarben hingehuschten Ergüsse der Kleinen gerahmt und dicke Mappen mit Kopffüßlern angelegt. In der Krabbelgruppe werden erbitterte Diskussionen geführt, welches Fingerfarbenwerk denn nun das künstlerisch wertvollere sei. In der Alten Nationalgalerie werden Kinder heute um 15 Uhr schon mal auf ihre Zukunft als Malgenie vorbereitet. Denn in der Führung für Familien mit Kindern „Guck hin! Das Geheimnis des Künstlerateliers“ wird geschaut, was ein Künstler alles zum Malen braucht und woher er seine Ideen nimmt. Aber auch die Erzeuger selbst werden davon profitieren, sich mal wieder mit Kunst und den dazugehörigen Kriterien zu beschäftigen.

Malen aber ist ja erst der Anfang: Nun, da jedes Handy dazu technisch in der Lage ist, steht demnächst wohl zu befürchten, dass viele Kinder schon vor dem Erreichen der Pubertät ihren ersten abendfüllenden Spielfilm abdrehen. Diese zukünftigen Spielbergs kann man gar nicht früh genug mit dem nötigen Handwerkszeug ausrüsten: Also ab ins Arsenal 2, wo heute und morgen um jeweils 15 Uhr Kinder ab sechs Jahren zum „Trickfilmworkshop“ unter Anleitung von Ute Aurand (Anmeldung: 26 95 51 00) geladen werden. Die Berliner Filmemacherin hat eine Schwäche fürs Botanische, drehte experimentelle Filme über auf- und verblühende Blumen, porträtiert leidenschaftliche Gärtnerinnen oder lässt Tücher durch einen Birkenhain wehen. Die Hamburger taz lobte sie vor Jahren: „Statt abgenutzte Bilder zu verhackstücken, wird das Unspektakuläre, Zufällige zelebriert.“ Nun soll Frau Aurand dafür sorgen, dass der Oscar mittelfristig fest in deutscher Hand bleibt: Florian Henckel von Donnersmarck braucht dringend Nachwuchs.