wegen 11. September : Motassadeq sagt im Mzoudi-Prozess aus
Im 11.-September-Prozess gegen Abdelghani Mzoudi wird heute der bereits verurteilte Terrorhelfer Mounir El Motassadeq als Zeuge erwartet. El Motassadeq war im ersten Verfahren um die Anschläge auf das World Trade Center am Hanseatischen Oberlandesgericht unter anderem wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.000 Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der Marokkaner Mzoudi soll ebenfalls die Attentäter in den USA unterstützt haben und ist wegen der gleichen Verbrechen angeklagt wie sein Landsmann.
Bereits im bisherigen Prozzessverlauf waren zahlreiche ZeugInnen gehört worden, die auch in der Verhandlung gegen Motassadeq ausgesagt hatten. Die Staatsanwaltschaft erhofft sich davon dasselbe Belastungsmaterial wie im ersten Terrorprozess.
Heute wird voraussichtlich zudem über einen Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen den Vorsitzenden Richter Klaus Rühle entschieden. Von der Kammer war der Arabisch-Dolmetscher für Mzoudi ausgetauscht worden. Der Übersetzer ist befreundet mit einem Araber, der mehrfach als Zuschauer im Mzoudi-Prozess war. Eine Polizistin hatte Übersetzer und Zuschauer im Gespräch und beim gemeinsamen Verlassen des Strafjustizgebäudes beobachtet.
Der darüber informierte Richter entband den Dolmetscher sofort von seinen Aufgaben. Laut Verteidigerin Gül Pinar hat sich der Übersetzer mit seinem Freund aber nur über bereits vernommene Zeugen unterhalten, was erlaubt sei. LNO