was macht eigentlich ...Huub Stevens? : Weiter und weiter und weiter und weiter …
Huub Stevens darf Trainer bei Hertha BSC bleiben, Berlin ist glücklich! Oder nicht? Vor allem: Wie lange? Mit seiner genialen Idee, die fußballerische und medienpolitische Krise des Vereins zur tränentriefenden Soap-Opera „Krumme Füße, gebrochene Herzen“ umzuschreiben, hat Manager Dieter Hoeneß immerhin einen vorläufigen Arbeitssieg gelandet. Die lange Zusammenarbeit Herthas mit dem Filmemacher Volker Schlöndorff trug also doch noch Früchte. Aber Undank ist der Welten Lohn. Kaum versuche sein Bruder, Zeit zu gewinnen, schon sei von Unmenschlichkeit die Rede, schimpfte jüngst Uli Hoeneß. Den springenden Punkt hat der Münchner gut erkannt: Zeitgewinn als ultimatives Ziel. Nun muss das treue Einstehen für Happy Huub bloß noch belohnt werden, so wie 1998, als Dieter Hoeneß an Trainer Röber festhielt und dieser nach einem 3:1 im Schicksalsspiel gegen den KSC aus fünf Spielen 13 Punkte holte. Nur dass damals im Olympiastadion stets „Jürgen Röber ist der beste Mann“ skandiert wurde, während Stevens den Eindruck gewinnen muss, der Berliner kenne nur ein Wort: „Raus!“ Im Übrigen sollte einem gebildeten Mann wie Hoeneß die Marx’sche These von den weltgeschichtlichen Ereignissen geläufig sein, die sich zweimal ereignen, „das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce“. Wenn in zwei Wochen gegen Mönchengladbach wieder die Querpässe ins Aus trullern, wird das Berliner Publikum nicht versäumen, ihn daran zu erinnern. MATTI LIESKE FOTO: AP
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