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Archiv-Artikel

was macht eigentlich... … der Berliner? Ein bisschen mehr Knete verdienen

Von CFÖ

Da heißt es immer, uns Berlinern ginge es so schlecht. Wir würden ja nichts verdienen in diesem schwarzen Wirtschaftsloch und müssten uns ständig mit irgendwelcher Scheiße herumschlagen, meistens aber mit der von Hunden. Jetzt endlich wird uns Meisternörglern von der Spree mal gehörig das Maul gestopft. Das Statistische Landesamt verkündet glücklich: Die Bruttomonatsverdienste der Berliner steigen. Gegenüber Januar 2004 hat sich das Einkommen der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer im produzierenden Gewerbe, im Handel und im Kredit- und Versicherungsgewerbe um 3,7 Prozent auf 3.083 Euro erhöht. Peng! Ein echter Schlag ins Gesicht für jeden überzeugten Miesepeter. Okay, im Bundesvergleich ist das immer noch nicht so richtig toll, mag ja sein. Aber der Trend, Leute, der Trend! Hier passiert gerade was unglaublich Großes. Rot ist nicht tot. Berlin schlüpft nochmal zurück in sein Inselkostüm, wird durch Konjunkturwende zum Retter der Reformpolitik und zum Zentrum der sozialen Last-Minute-Revolution. In der Hauptstadt geht endlich was. Bevor wir uns jetzt aber überschlagen vor Freude, lohnt die Frage, warum das Einkommen der Berliner überhaupt gestiegen ist. Und schwupps, da grinst sie, die Fratze des Detailteufels: Es hat sich schlicht die bezahlte Arbeitszeit erhöht. Wir Berliner malochen einfach nur länger. Eigentlich ein schöner Grund, ins Jammern zurückzufallen. Aber hey, immerhin haben wir so auch weniger Zeit, das viele Geld, das wir jetzt verdienen, auszugeben. Mann, sind wir positiv in Berlin. CFÖ Foto: Archiv