: vor 25 jahren: als erich übers parkett tänzelte, hielt die republik den atem an
Heute vor 25 Jahren war es so weit: Erich Honecker, Staatsratsvorsitzender und Vorkämpfer gegen den Imperialismus, eröffnete mit einem Tänzchen den Palast der Republik. Gattin Margot soll damals geführt haben, wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautete. Der Palast, am 23. April 1976 fertig gestellt, war Volkshaus und Volkskammersaal, hatte einen Konzertsaal, Bowlingbahnen, Bierstuben, eine große Galerie und 9.873 Kugeleffektlampen – was ihm, neben anderen Schmeicheleien, den Namen „Erichs Lampenladen“ einbrachte. Damit das Symbol des Sozialismus nicht zusammenkrachte, pumpten Baubrigaden jede Menge Asbest in die Konstruktion. Seinen letzten Höhepunkt erlebte das Haus 1990, als dort der Beitritt der DDR zur „BRD“ beschlossen wurde. Seitdem kämpft der Palast gegen antisozialistische Kräfte, die ihn unter dem Vorwand der Sanierung schlossen und heute bis auf die gläserne Fassade und seine Stützen ausgeräumt haben und abreißen wollen. Der Palast wackelt zwar, aber noch steht er. FOTO: AKG
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