urdrues wahre kolumne : Armer, armer Bruder Schill
„Drei Wochen war der Dicke krank/jetzt mault er wieder – Gott sei Dank!“ Mein irdischer Dank an dieser Stelle an alle Leser, Kleinkunstveranstalter und verhinderte Besucher für diverse Glück- und Segenswünsche, die mich im Lotterbett der Berliner Charité erreichten – und alle abgesagten Termine werden selbstverständlich im Dienst an der Klasse nachgeholt …
Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring war vermutlich durch das familiäre Milieu schon als Kind derart versaut, dass er davon träumte, irgendwann mit 1.000 Sachen im Jet auf Steuerzahlers Kosten Loopings zu drehen. Offenbar hatte dieser Strolch keine plattdeutsche Großmutter wie ich, die mir rechtzeitig auf die Löffel gegeben hätte, wenn ich immer mit Kriegsspielzeug hätte rummachen wollen. Die Hartmuts rasen im Spaß und nicht nur die Frösche sterben im Ernst!
Ein Wildschwein rammte dieser Tage einen 84-jährigen Rentner im hannoverschen Umland über den Haufen und Tage zuvor verwüstete eine wüste Gruppe Keiler den laissez-faire-gepflegten Garten meines kleinen Bruders bis zur Unkenntlichkeit. Ich fordere daher in Solidarität mit den Opfern selbst die veganischen Leser auf, sich im Kampf gegen diese unbarmherzige Rotte Korah aktiv und zahlreich an den Wildwochen zu beteiligen, die derzeit von der norddeutschen Gastronomie zelebriert werden. Bis dass die Schwarte kracht!
Wer Kinder im klassischen Pickelalter hat, der kennt auch den Fernsehsender DMAX und die tatsächlich so heißende Serie „Eine Familie sticht zu“ um die Hamburger Tätowier-Sippe „Jungbluth“. Diese zeitgeistigen Produzenten schrundig-schrottiger Manifestationen auf ansonsten sonnenstudiogepeinigter Haut von Internet-Gamern und ähnlichem Gesindel sind Stargäste der Tattoo Convention, die an diesem Wochenende am Kieler Hauptbahnhof stattfindet und bei der irgendein Opfer solcher entzündungsfördernder Sinnstifter gar als „Miss Tattoo“ denunziert werden soll – wer den Schaden hat, bekommt den Spott eben noch obendrauf! Und ein jeglicher bedenke, dass sich sein asiatisches Tribal am Ende als Zitat aus einer Warensendung entpuppt: „Muster ohne Wert“. Was meinste, wie der koreanische Pfleger dereinst kichern wird, wenn er in der Seniorenresidenz diesen Schnack an deinem verklemmten Arsch entdeckt …
Erschütternd dieses Bild desnicht nur durch schroffen Herpes stigmatisierten Ex-Scharfrichters Ronald Schill nach der Festnahme auf seiner Flucht. Hier hat ein armer Menschenbruder für seine große Schuld damit gebüßt, sich selber immer mitzuschleppen, egal, wohin der Wind ihn treibt. Ladet ihn zur Hühnersuppe, diesen Lazarus – und gebt ihm ein paar Lebensmittelgutscheine (keinen Alkohol!) sowie die Adresse von Umsonst-Laden, Pik-As und DRK-Kleiderbörse mit auf den Weg, falls der hilflose Vagabund nicht ohnehin dank alter Connections im Knast überwintern darf.
Die Bremer CDU soll mal nicht so etepetete sein mit dem Preisträger ihres Bürgerpreises. Schließlich hat er tatsächlich mal die „Tafel“ für den prekären Bremer Norden gegründet und damit womöglich verschärfte Klassenkämpfe verhindert. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen waren doch für die Neumann-Union bei den eigenen Parteifreunden früher auch kein Grund, sie nicht in der alten Halali-Bar des Parkhotels hochleben zu lassen, erinnert sich heute noch ULRICH „Stadtarchiv“ REINEKING
ULRICH REINEKING, Journalist, Kabarettist und Freund guten Wildbrets hat sich endlich vom Krankenlager erhoben.