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Archiv-Artikel

unterm strich

Am Mittwoch haben einige der momentan berühmtesten Architekten der Welt, darunter Daniel Libeskind, Sir Norman Foster und Peter Eisenman, ihre Visionen für den Wiederaufbau des zerstörten World Trade Centers in New York vorgestellt. Andere Pläne für den Bau von neuen Büro-, Hotel- und Wohngebäuden stammen von Richard Meier, Steven Holl, Rafael Vinoly, Greg Lynn, Charles Gwathmey, Ben van Berkel und Shigeru Ban. Unter den insgesamt sieben Entwürfen ist eine Struktur mit der Gestalt eines Phönix. Ein anderer gleicht der Doppelhelix, der Form des genetischen Bausteins DNA. Und gleich mehrere Architekten wollen auf Ground Zero die künftig höchsten Wolkenkratzer der Welt errichten. Daniel Libeskind, der auch das Jüdische Museum in Berlin entworfen hat, sieht für Ground Zero unter anderem ein Museum und einen „Platz für Reflexionen“ vor, auf den das Sonnenlicht jedes Jahr am 11. September in der Zeit der Terroranschläge ohne Schatten einfallen soll. Einen Tag nach der Vorstellung der sieben Entwürfe hat die New York Times allerdings Zweifel an der Realisierbarkeit der Vorschläge geäußert. Sie hätten allesamt „wenig mit der Realität zu tun“, schreibt die Zeitung am Donnerstag. Gut möglich daher, dass das, was eines fernen Tages am Ground Zero stehen wird, kaum etwas mit den am Mittwoch mit großem Medienrummel vorgestellten Entwürfen und Ideen zu tun haben wird: Die für die Bebauung zuständigen Behörden und Unternehmen wollen zwar in den nächsten Monaten aus allen sieben Design-Vorschlägen unter Beachtung der Meinungsäußerungen aus der Bevölkerung einen Gestaltungsplan entwickeln. Die Pläne sind für Investoren, die dort eines Tages tatsächlich bauen wollen, schließlich nicht bindend.