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Archiv-Artikel

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Am 7. Februar werden die DGA-Awards, die Regiepreise des Verbandes der US-Regisseure (DGA), verliehen. Seit Dienstag sind die potenziellen Preisträger bekannt: Neben Sofia Coppola („Lost in Translation“) wurden Clint Eastwood („Mystic River“), Peter Jackson („Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“), Gary Ross („Seabiscuit“) und Peter Weir („Master and Commander – Bis ans Ende der Welt“) nominiert. Leer ging Anthony Minghella aus, dessen Bürgerkriegsdrama „Cold Mountain“ kürzlich mit acht Golden-Globe-Nominierungen honoriert wurde. Der US-amerikanische Filmemacher Mike Nichols erhält den Lebenswerkpreis des Verbandes. Zu Nichols’ bekanntesten Filmen gehören „Die Reifeprüfung“ und „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“. Die DGA-Preise gelten als Indikator für die Ende Februar stattfindende Oscar-Verleihung. Denn seit 1949 ist es nur sechs DGA-Siegern nicht geglückt, im gleichen Jahr auch den Oscar für die beste Regiearbeit zu gewinnen.

Für die geplante Kooperation von Hessen, Sachsen, Dresden und Frankfurt/Main zum Erhalt der Truppe von Ballett-Chef William Forsythe gibt es nach Ansicht von Experten kaum noch Chancen. „Es stockt und steht wieder auf der Kippe“, sagte der frühere Verhandlungsführer, Bernhard Freiherr von Loeffelholz, gegenüber dpa. Die Stadt Frankfurt am Main habe bis zum 31. Dezember die Kooperationsvereinbarung nicht unterschrieben. Forsythe werde sich andere Partner suchen, möglicherweise auch im Ausland.

Frankfurt löst aus Geldmangel das städtische Ballett zum Ende der laufenden Spielzeit auf, Forsythes Vertrag läuft aus. Die Kooperation sollte ab Herbst 2004 eine private Nachfolge-Truppe im Bockenheimer Depot Frankfurt und im Festspielhaus Hellerau in Dresden finanzieren. Der dortige Stadtrat hat Mitte Dezember das Zentrum für zeitgenössische Musik in das Europäische Zentrum der Künste Hellerau umgewandelt. Zugleich wollte Frankfurt bis Jahresende über seinen Beitritt entscheiden. Bereits im Oktober 2003 scheiterte die gemeinsame Ballettcompagnie um den Choreografen, weil Frankfurt aus dem Bündnis zum Erhalt des weltberühmten Ensembles wegen rechtlicher Bedenken ausstieg. Forsythe habe Frankfurt/Main lange eine Chance gegeben, sagte von Loeffelholz. Durch die unklare Haltung der Stadt drohe das Projekt nun zu scheitern. „Das ist leider zu befürchten, wenn nicht ein Wunder geschieht“, sagte von Loeffelholz. „Forsythe will unbedingt nach Hellerau.“ Auch der Freistaat und Dresden stünden weiter zu ihrem Wort. Der international renommierte Choreograf habe es nicht nötig, nur auf Frankfurt zu warten.