unterm strich :
Dem Festivalchef von Avignon, Bernard Faivre d’Arcier, fällt der Abschied nach insgesamt 14 Jahren an der Spitze des international bedeutenden Theaterfestivals sehr schwer. „Ich gehe mit großem Bedauern. Doch die Entscheidung war eine politische“, erklärte Bernard Faivre d’Arcier in einem dpa-Gespräch. Das diesjährige Sommerfestival, das vom 8. bis zum 28. Juli stattfinden wird, ist sein letztes. Der Vertrag des 58-Jährigen, der von 1980 bis 1984 und von 1993 bis 2003 Direktor in Avignon war, war von dem gaullistischen Kulturminister Jean-Jacques Aillagon nicht mehr verlängert worden. Auf dem diesjährigen Programm stehen neben dem Tanztheaterstück „Wolf“ von Alain Platel, „Platanow“ von Eric Lacascade und „Je suis sang“ („Ich bin Blut“) von Jan Fabre.
„Gegen politische Entscheidungen ist man machtlos“, sagte der Festivaldirektor, der in den letzten zwei Jahren sein Budget dem Kulturministerium gegenüber hart verteidigen musste. Sein Nachfolgerteam, Vincent Baudriller, künstlerischer Leiter, und Hortense Archambault, Verwaltungsleiterin, hätten es leichter: „Sie werden mehr Geld bekommen als ich und mehr Produktionen für das Festival in Auftrag geben können.“ Beide arbeiten schon seit einigen Jahren für das Festival.
Schlechte Festivalerinnerungen hat d’Arcier nicht. „Ich kann mich nur an große und schöne Aufführungen erinnern und an erfolgreiche Karrierestarts junger Regisseure wie Stanislas Nordey, Didier Bezace oder Alain Platel.“ Was er nach dem Ende des Festivals machen wird, weiß d'Arcier noch nicht. „Bislang liegen mir noch keine Angebote vor. Vom Kulturministerium wird natürlich nichts kommen. Ich will auf jeden Fall weiter für das Theater arbeiten. Das Theater, zumindest das öffentliche, ist noch nicht durch Geld korrumpiert. Das Theater ist für mich eine noble Kunst.“
Südkorea wird im Jahr 2005 Schwerpunktland der Frankfurter Buchmesse sein. Das berichtet das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel in seiner jüngsten Ausgabe. Eine entsprechende grundsätzliche Übereinkunft sei am Rande der internationalen Buchmesse in Seoul mit dem koreanischen Kulturministerium getroffen worden. Bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse im Oktober wird Russland zu Gast sein. Im Jahr darauf werden die arabischen Staaten gemeinsam ihre Literatur präsentieren.
Südkoreanische Verlage zählen dem Börsenblatt zufolge zu den wichtigsten Lizenznehmern für deutsche Häuser: 2001 gingen 442 Lizenzen in das ostasiatische Land – nur nach Spanien wurden mehr verkauft.