unterm strich

Welch ein Schock! Wir wissen noch gar nicht, wie wir mit dieser Schreckensnachricht umgehen sollen. Ratlosigkeit herrscht in der Redaktion. Gestern erfuhren wir, Til Schweiger sei auf den Kopf gefallen. Am Mittwoch sei es passiert, bei den Dreharbeiten zu „Barfuß“, dem Til-Schweiger-Soloritt (Produktion, Drehbuch, Regie, Hauptrolle) ist er vom Pferd gefallen. Aus uns unerklärlichen Gründen muss der Gaul eine Antipathie gegen den deutschen Kevin Costner entwickelt haben. Gerade eben dann großes Aufatmen: dpa tickert, alles sei nur halb so schlimm. Die Dreharbeiten können – Gott sei Dank – nach Plan fortgesetzt werden. Til habe nur eine leichte Gehirnerschütterung und der „sehr, sehr lustige Film“ (O-Ton Schweiger) wird uns im nächsten Frühjahr in den Kinos beglücken.

Die Deutschland-Premiere vom Agitprop-Wunder „Fahrenheit 9/11“ war derweil ein voller Erfolg. Unter den 2.000 Zuschauern im Charlottenburger Schloss-Hof amüsierte sich auch Umweltminister Jürgen Trittin am Mittwochabend über die Doofheit des US-Präsidenten. Der wiederum beweist keinen Geschmack an der Verarsche seiner Person. Eine Einladung von Michael Moore an George W. zur gemeinsamen Sichtung des Streifens schlug Letzterer aus. Moore hatte ihm in einem Brief dafür gedankt, der Schauspieler mit den witzigsten Dialogen in seinem Film zu sein. Wir danken Moore: für die lustigsten PR-Aktionen.

Und noch einmal Kino: Wim Wenders’ Spielfilm „Land of Plenty“ wird im Wettbewerb der 61. Internationalen Filmfestspiele von Venedig uraufgeführt. „Wenders’ neues Werk sei ein emotional intensiver und persönlicher Spielfilm über das gegenwärtige Amerika, erzählt anhand der Geschichte zweier sehr gegensätzlicher Menschen, teilte die Agentur Just Publicity am Mittwoch in Berlin mit“, teilen die Kollegen von der dpa mit. Er soll innerhalb weniger Wochen entstanden sein – von der Idee über das Drehbuch bis zur letzten Klappe im Sommer 2003. Der Film spielt unter anderem in Los Angeles und New York und wurde vollständig auf Digitalmaterial gedreht. In den Hauptrollen sind Michelle Williams („Dawson’s Creek“) und John Diehl („Am Ende der Gewalt“) zu sehen. Bei den Filmfestspielen von Venedig konkurrieren vom 1. bis 11. September Filme aus aller Welt um den Goldenen Löwen. Deutscher Kinostart von „Land of Plenty“ ist am 7. Oktober. In den USA hat Wenders gerade mit den Dreharbeiten für seinen nächsten Spielfilm „Don’t come knocking“ begonnen. Das Drehbuch dazu schrieb Sam Shepard, der neben Jessica Lange und Tim Roth auch eine der Hauptrollen spielt.