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Archiv-Artikel

unterm strich

„Winds blows on my face / I look for the hope I never forget, / we must find our way / to win at the cost of death! / They won’t be my hell / I know who I am I know what I get, / Your death is my destiny / I’ve lost my selfcontrol!“ – Eine Strophe aus dem Hit „Self Control“, den die amerikanische Sängerin Laura Branigan in den Achtzigern sang. Nun ist sie, 47-jährig, in New York gestorben. Als Todesursache wird eine Hirnblutung angegeben. Zu ihren weiteren Hits gehörten „Gloria“, „Solitaire“ und „Power of Love“. Vor zwei Jahren hat sie am Broadway Janis Joplin in dem Musical „Love, Janis“ gespielt.

Bei der diesjährigen Verleihung MTV Video Music Awards dominierten die HipHopper. Jay-Z und Outkast nahmen in Miami je vier der begehrten Trophäen entgegen. Usher erhielt die Auszeichnung für das beste Video eines männlichen Künstlers. Seine Kollegin Beyoncé Knowles machte die Kür unter den Frauen. Ansonsten gibt es diesmal wenig Aufregendes zu melden – vor allem keinen Zungenkuss mit Madonna-Beteiligung. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres strahlte MTV sein Programm sowieso mit einigen Sekunden Verzögerung aus und nutzte den Vorsprung, um dem einen oder anderen Musikstar mal ein Schimpfwort abzuschneiden oder um obszöne Texte auszublenden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht aber noch dies: Am Vorabend des Parteitages der regierenden Republikaner und rund zwei Monate vor der Präsidentenwahl spielte die Politik eine ungewohnt starke Rolle bei der Preisverleihung. Der Sender erlaubte den Töchtern von US-Präsident George W. Bush, den Zwillingen Jenna und Barbara sowie beiden Töchtern seines Herausforderers John Kerry, Vanessa und Alexandra, im Publikum um Stimmen zu werben. „Wählt – oder verliert“ hieß es auch zum Abschluss der Zeremonie, als sich die Bühne mit Luftballons in den Farben der US-Flagge füllte und Zuschauer Wahlplakate entrollten. Die Wahlbeteiligung könnte bekanntlich besser sein in den Staaten.

Auch interessant: Der Maler Caspar David Friedrich litt offensichtlich unter schweren Depressionen. Dies ergaben Studien von Kunsthistorikern und Psychiatern der Greifswalder Universität, die sein künstlerisches Werk und schriftliche Zeugnisse ausgewertet haben. Friedrich, der bedeutende Vertreter der Romantik, habe mit äußerst hoher Wahrscheinlichkeit unter einer mittel- bis hochgradigen unipolaren Depression gelitten, sagte der Psychiater Carsten Spitzer. Der Krankheitsverlauf mit immer wiederkehrenden Phasen und einem Suizidversuch sei nahezu klassisch. An der Rechtschreibreform kann es ja immerhin noch nicht gelegen haben …