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In die Debatte um den Wechsel an der Spitze des Frankfurter Suhrkamp Verlages (s. taz, 22. 10.) hat sich der Schweizer Miteigentümer Andreas Reinhart eingeschaltet. Er begrüßt die jetzt herbeigeführte Entscheidung: Mit dem Eintritt der Witwe des Verlegers Siegfried Unseld, Ulla Berkéwicz, als Vorsitzende in die Geschäftsführung seien klare Verantwortlichkeiten geschaffen, sagte Reinhart in der Mittwochsausgabe der Berliner Zeitung. Die Zeit, in der das Boot Suhrkamp führungslos gewesen sei, hält er damit für eindeutig beendet: „Darauf haben wir auch gehofft.“
Berkéwicz ist zugleich Vorsitzende der Familienstiftung, die als Mehrheitseigentümerin die Aufsicht über das Verlagsgeschäft innehat. Die Doppelrolle sei nicht ungewöhnlich für eine private Firma, betonte Reinhart. Er selbst ist Chef der Gebr. Volkart Holding AG. Diese ist mit je 29 Prozent an den Verlagen Suhrkamp und Insel sowie mit 45 Prozent an der beiden Verlagen übergeordneten Holding beteiligt.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin organisieren 2004 erstmals eine Plattform für internationale Produktionen. Auf dem „Berlinale Co-Production Market“ sollen Finanziers, TV-Sender, Verleiher, Filmförderer und Filmproduzenten zusammenkommen und sich über Finanzierungsmodelle informieren. „Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der Bedarf für ein Forum zu Koproduktionen da ist. Vom Berlinale Co-Production Market können wichtige Impulse für die internationale Filmwirtschaft ausgehen“, so Berlinale-Chef Dieter Kosslick. Der Berlinale Talent Campus und der Co-Production Market wollen eng kooperieren. 30 ausgewählte Talente können ihre Projekte mit den Branchenvertretern diskutieren.
Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP schlagen die Übernahme der Berliner Staatsoper Unter den Linden in eine bundeseigene Stiftung vor. Alternativ wird die Einbeziehung des Opernhauses in die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gefordert. Ein entsprechender Antrag wurde gestern von Angela Merkel und Wolfgang Gerhardt im Parlament vorgestellt. Nach Ansicht der Antragsteller muss der Bund seiner Verantwortung sowohl gegenüber dem preußischen Erbe als auch der Hauptstadtkultur gerecht werden.
Zur Finanzierung des zurzeit mit 44 Millionen Euro subventionierten Hauses sagte der kulturpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Joachim Otto, es müsse eine Mittelumschichtung geben. Der Bund sollte auf die vorgesehene Übernahme weiterer Kultureinrichtungen in Berlin verzichten. „Eine haushaltsneutrale Lösung“ werde es aber nicht geben können, räumte der Abgeordnete ein.