unterm strich :
Wenn das nicht nahe liegt: Der 49 Jahre alte Filmemacher Mel Gibson möchte das Leben von Papst Johannes Paul II. verfilmen. Nach einem Bericht der New York Times hat Gibson bereits das Ende des Films gedreht. Mit einem Kamerateam sei er zur Beerdigung des Oberhaupts der katholischen Kirche letzte Woche nach Rom gereist. Der Schauspieler und Regisseur, der selbst strenger Katholik ist, hat sich zuletzt in seinem Film „Die Passion Christi“ der Religion zugewandt. Der Film war umstritten – nicht nur wegen der genüsslich in Szene gesetzten Folterdarstellungen, sondern auch wegen der Zeichnung der jüdischen Figuren. Ein Kassenschlager war „Die Passion Christi“ trotzdem.
Paris, du hast es gut: Das Centre Pompidou widmet Rainer Werner Fassbinder eine umfangreiche Retrospektive. Fassbinder, der in Frankreich zu den am meisten geschätzten Vertretern des deutschen Films nach 1945 zählt, wäre am 31. Mai 60 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Centre Pompidou unter dem Titel „Rainer Werner Fassbinder, ein deutscher Cineast“ seit gestern mehr als 40 Filme – und die Filmzeitschrift Cahiers du cinéma widmet ihm in ihrer aktuellen Ausgabe eine ausführliche Geschichte. Zu den gezeigten Filmen zählen so bekannte wie „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ und „Lili Marleen“, aber auch unbekanntere Arbeiten wie „Der Stadtstreicher“ oder „Das kleine Chaos“, in denen Fassbinder mitgespielt hat. Flankiert wird das Filmprogramm von einer Ausstellung von Arbeitsbüchern, Storyboards, Fotos von Dreharbeiten und Filmplakaten. Die Werkschau ist bis zum 6. Juni zu sehen.
Seit elf Jahren gibt es in Südafrika kein Apartheidregime mehr. Doch dass die Kinosäle von der breiten Mehrheit der Bevölkerung besucht würden, ist alles andere als die Regel. Die meisten Multiplexe liegen in weißen Wohngegenden. Sie zeigen die Filme in englischer Fassung oder mit englischen Untertiteln, und sie verlangen hohe Eintrittspreise. Daher wirken die Segregationsmechanismen der Apartheid fort, so sehr auch die bei der Berlinale ausgezeichnete Opernverfilmung „U-Carmen eKhayelitsha“ oder der auf Zulu gesprochene und für einen Oscar nominierte Film „Yesterday“ von einem Erstarken der südafrikanischen Filmproduktion künden. Nun hat die Inititative Shout Africa etwas angeregt, wodurch das Kino in die Townships kommen soll: „d-cinema“, ein neues, digital gestütztes Verleihsystem. In 20 Sälen landesweit soll es eingesetzt werden; gezeigt werden lokale Produktionen sowie internationale Filme, diese dann mit Untertiteln in Zulu oder Xhosa. Die Eintrittspreise werden gesenkt und traditionelle südafrikanische Snacks verkauft.