unterm strich:
Neues Archiv zu jüdischen Autor*innen
Über 1.000 jüdische Autor*innen lebten zur NS-Zeit in Berlin. Ein neues digitales Archiv macht nun ihre bislang unbekannten und unerforschten Texte sowie Fotografien, Originaldokumente und Interviews zugänglich. Zehn Jahre lang arbeitete die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder an dem Projekt, das am Montagabend online gehen soll (bis Redaktionsschluss war das noch nicht der Fall). Erstmals sei damit ein umfassender Zugang zum Leben und Werk jüdischer Autor*innen gelegt, die nach 1933 im nationalsozialistischen Berlin lebten und antisemitischer Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt waren. Das „Digitale Archiv jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933–1945“ (DAjAB) will damit einen Beitrag zur kultur- und literaturgeschichtlichen Grundlagenforschung leisten – und den Autor*innen ihre Stimme zurückzugeben.
3.500 Jahre alte Stadt in Peru entdeckt
In der nordperuanischen Provinz Barranca haben Archälog*innen eine antike Stadt entdeckt, die vermutlich zwischen 1.800 und 1.500 v. Chr. erbaut wurde und als wichtiges Handelszentrum gedient haben soll – etwa zur gleichen Zeit, als frühe Zivilisationen im Nahen Osten und in Asien blühten. In den Ruinen fanden die Forscher*innen zeremonielle Gegenstände, Tonskulpturen von menschlichen und tierischen Figuren sowie Halsketten aus Perlen und Muscheln. Die Stadt mit dem Namen Peñico liegt in der Nähe des Siedlungsgebiets der Caral-Zivilisation, der ältesten bekannten Amerikas, die sich vor 5.000 Jahren in völliger Isolation entwickelte. Laut der leitenden Forscherin Ruth Shady sei die Entdeckung entscheidend, um zu verstehen, was aus der Caral-Zivilisation wurde, nachdem sie vermutlich durch den Klimawandel zerstört wurde.
Klagen gegen Xavier Naidoo
Nachdem der Soulsänger Xavier Naidoo mit Verschwörungserzählungen auffiel, die er mittlerweile nach eigener Aussage bereue, plant er jetzt sein Comeback. Zeitgleich laufen zwei Verfahren gegen ihn: Die Staatsanwaltschaft Mannheim klagte Naidoo zweimal wegen Volksverhetzung an. In beiden Fällen gehe es um Inhalte mit holocaustleugnendem und antisemitischem Charakter, die er über einen Telegram-Kanal verbreitet haben soll. Ein Gerichtssprecher erklärt, dass in keinem der Verfahren bislang über die Eröffnung des Hauptverfahrens entschieden wurde.
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