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Archiv-Artikel

unterm strich

In Klosterneuburg bei Wien befindet sich die Sammlung Essl. Vor zwei Jahren gab es dort eine große, dem Aktionskünstler Hermann Nitsch gewidmete Schau, die zu besuchen die produzierende Redakteurin das zweifelhafte Vergnügen hatte. Niemals hat sie der Anblick von Kunst so niedergedrückt wie an jenem Oktobertag. Das Ochsenblut, die nackten Leiber, die Tiergedärme auf Bäuchen und Schenkeln, in der Mitte Nitsch als Hohepriester und Dirigent – die Exponate, Fotodokumentationen des „Orgien Mysterien Theaters“ (OMT), verschmierte Leinwände und andere Reliquien, waren in ihrer muffigen Radikalität und in ihrem hyperreligiösen Furor so deprimierend wie keine Kunsterfahrung vorher oder nachher.

Ob es eben diese Muffigkeit und diese Pseudoradikalität sind, die Nitsch für den Großen Österreichischen Staatspreis 2005 empfehlen, kann an dieser Stelle nicht erörtert werden. Der Kunst-Staatssekretär Franz Morak jedenfalls findet, der 67 Jahre alte Nitsch sei „eine zentrale Figur österreichischen Kunstschaffens, der in seinem Werk grundlegende Fragen des Menschseins thematisiert“. Die Auszeichnung ist mit 30.000 Euro dotiert und wird jährlich vom Kunstsenat vergeben. Wann Nitsch sie entgegennehmen wird, steht noch nicht fest. Zu den bisherigen Trägern des Großen Österreichischen Staatspreises für Kunst zählen Oskar Kokoschka und Arnulf Rainer.

Der britische Musiker Elton John hat die einzige Gruppe, die sich in Nepal für die Rechte von Schwulen und Lesben stark macht, mit einer Spende von 25.000 Pfund unterstützt. Das Geld werde für eine Klinik zur Behandlung von Aids-Patienten eingesetzt, sagte Sunil Babu Pant von der Blue Diamond Society am Mittwoch in Kathmandu. Homosexualität ist in Nepal illegal.