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Archiv-Artikel

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Aha, mal wieder eine „Revolution auf dem Büchermarkt“, wie die Agenturen orakeln: Sowohl die Internet-Buchhandlung Amazon als auch der Internet-Suchmaschinen-Betreiber Google wollen ab 2006 Bücher seitenweise im Internet anbieten. Wie die New York Times am Freitag berichtete, müssen Leser dann nicht mehr ein ganzes Buch kaufen, sondern laden sich mit Hilfe ihrer Computer einzelne Seiten aus dem Internet herunter. Dann ist es möglich, sich etwa nur ein Rezept aus einem Kochbuch auszusuchen oder nur einen Artikel aus einem Reiseführer. Amazon will nach Informationen der New York Times im nächsten Jahr mit zwei Angeboten auf den Markt kommen: Mit „Amazon Pages“ können Leser alle Amazon-Bücher einzeln durchsuchen und sich Teile oder aber auch ganze Bücher herunterladen. Und mit „Amazon Upgrade“ kaufen Leser ein gebundenes Buch und erhalten zusätzlich die Möglichkeit, es sich online anzusehen.

Google arbeitet an einem ähnlichen System. Unter Benutzung der Google-Print-Website können Leser die digitalisierten Bücher einsehen und sich Teile oder ganze Bücher herunterladen. Der größte amerikanische Verlag Random House veröffentlichte am Donnerstag bereits Pläne für ein „Mikro-Bezahlungssystem“. Danach könnten Lesern fünf US-Cent pro Seite berechnet werden, wobei vier Cent an den Verlag gingen, der sich das Geld mit dem Autor teilt. „So sollte das funktionieren“, sagte dazu der Chef der amerikanischen Schriftstellervereinigung „Authors Guild“, Paul Aitken. Man biete Konsumenten Zugang zu den Werken und stelle gleichzeitig sicher, dass die Bezahlung stimmt. Nur ist es immer noch so: Mit einer Seite eines Buchs lässt sich nur schwer sein Charakter, Inhalt und Stil bewerten.