unterm strich :
Es gibt Tage, da geht der Neuigkeitenwert des ganzen Ramschs, der einem von den Nachrichtenagenturen reingereicht wird, so dermaßen gegen null, dass es selbst den Verantwortlichen peinlich wird. Oder wie soll man es sich sonst erklären, dass eine Meldung mit der Überschrift „Durs Grünbeins preisgekröntes Frühwerk neu aufgelegt“ herausgesendet wird? „Durs Grünbeins preisgekröntes Frühwerk neu aufgelegt“ – gibt es nicht genug Reissäcke, die in China umfallen? Schmetterlinge, die durch den Amazonasregenwald flattern? Blitze, die über Afrika in alte Bäume krachen? Wollen wir das wirklich wissen? Bis in die ISB-Nummer genau (3-518-41736-3)?
Wollen wir nicht. Müssen wir aber notgedrungen. Kein Literaturpreis, der vergeben wird (abgesehen davon, dass Wolf Biermann in diesem Jahr am 1. Mai die Hoffmann-von-Fallersleben-Rede im Schloss Corvey in Höxter hält, aber alles muss man auch nicht mitnehmen).
Halt: Der schwedische Filmregisseur und Romancier Vilgot Sjöman ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Sjöman wurde durch seinen als „Sex-Schocker“ umstrittenen Film „491“ (1964) sowie zwei Folgen der Serie „Ich bin neugierig“ (1967/1968) bekannt. Er veröffentlichte außerdem mehrere Romane, zahlreiche Essaybände, Reportagen sowie eine dreibändige Autobiografie.