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Archiv-Artikel

unterm strich

Olaf Irlenkäuser übernimmt zum 5. März die Leitung des Rotbuch Verlages. Das teilte die Eulenspiegel Verlagsgruppe in Berlin am Montag mit. Irlenkäuser war von 1995 bis 1999 im Lektorat und als Assistent der Programmleitung bei Suhrkamp tätig. Danach war er schon einmal von 1999 bis 2004 für Lektorat und Programmleitung beim Rotbuch Verlag verantwortlich. Weitere Stellen bei Rotbuch sollen in den nächsten Tagen besetzt werden, kündigte Eulenspiegel an.

Die Übernahme des Rotbuch Verlages durch die Berliner Eulenspiegel Verlagsgruppe hat unter mehreren langjährigen Autoren von Rotbuch Protest ausgelöst, die sich vor allem an dem Eulenspiegel-Verlagsprogramm mit Titeln von Egon Krenz, Markus Wolf, Walter Ulbricht und anderen DDR-Prominenten stoßen. Zu den Protestierern gehören Autoren wie F. C. Delius, Peter Schneider und Herta Müller.

Zum Oscar-Gewinn von „Das Leben der Anderen“ haben sich viele geäußert – zum Beispiel der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin, der Regierende Bürgermeister von Berlin und der Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Der trat im allgemeinen Freudentaumel ein bisschen nach, indem er sagte, die Verantwortlichen der Berlinale hätten die Wirkung des Films von Florian Henckel von Donnersmarck unterschätzt. „Das Leben der Anderen“ lief nämlich bei der Berlinale 2006 nicht im Wettbewerb, weil dort bereits vier deutsche Beiträge auf dem Programm standen, was als Obergrenze galt. Nach dem großen Erfolg von „Das Leben der Anderen“ wurde dies dem Festivalleiter Dieter Kosslick als Fehlentscheidung angelastet. Donnersmarck zeigte schon damals sein gewaltiges Selbstbewusstsein und lehnte es ab, dass sein Film statt im Wettbewerb in der Sektion Panorama gezeigt würde. Kosslick wiederum hat dem Film, seit er im Rennen für die Oscars war, große Chancen auf die Trophäe eingeräumt.