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Die WDR-3-Produktion „Ein Menschenbild, das in seiner Summe null ergibt“ von und mit Schorsch Kamerun wird mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden für das Jahr 2006 prämiert. Dies gab die Filmstiftung NRW gestern in Düsseldorf bekannt. Das Stück wurde am 25. September 2006 in WDR 3 open urgesendet. (Dass es dieses Wort gibt, wussten wir gar nicht. Klingt aber gut und trifft die Sache.) Für die WDR-Hörspielredaktion ist es die sechste Auszeichnung mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden in den letzten neun Jahren. Der Preis ist die bedeutendste Auszeichnung für Hörspiel-Autoren in Deutschland.
Schorsch Kamerun, der in Hamburg lebt und als Sänger der „Goldenen Zitronen“ bekannt wurde, spiegelt in seinem Stück die ungesicherten Beschäftigungsverhältnisse und Sozialbedingungen moderner Menschen wider. In der Begründung der Jury heißt es unter anderem: „Kamerun zeichnet das bestürzende Porträt einer Generation, die zwischen Mediengeschwätz, Lifestylemode und Kaufwelt, zwischen verordneter Wahlfreiheit und allgemeiner Beliebigkeit keine Chance auf ein originales Leben, auf authentische Wünsche hat.“ Der Preis wird ihm am 4. Juni 2007 im Bundesrat in Berlin überreicht.
In Graz ist am Montagabend die zehnte Ausgabe der Werkschau des österreichischen Films, das Filmfestival „Diagonale“ eröffnet worden. Zur Eröffnung wurde der Spielfilm „42 plus“ der oberösterreichischen Regisseurin Sabine Derflinger mit Claudia Michelsen, Ulrich Tukur und Tobias Moretti gezeigt. Derflinger, die das Drehbuch gemeinsam mit dem dänischen Dramaturgen Mogens Rukov entwickelt hatte, erzählt darin die Geschichte einer 42-jährigen Frau, die während eines Familienurlaubs ein Verhältnis mit einem deutlich jüngeren Tramper beginnt und mit ihren bisherigen Lebenslügen bricht.