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Archiv-Artikel

unterm strich

„Liebe Freunde der gepflegten Punkmusik“, so fängt eine Rundmail unserer geschätzten Exkollegin Susanne Messmer an, deren Film „Beijing Bubbles“ ja neulich für Furore sorgte, „wie Ihr ja alle wisst, sind wir gerade vom ersten Teil der Tournee mit der Pekinger Punkband Joyside durch Deutschland zurückgekehrt. Leider hat sich aber ergeben, dass keiner von uns an diesem Projekt Geld verdienen wird, also auch nicht die Band. Nun hat sich aber Bian Yuan, der Sänger von Joyside und der brotloseste Musiker der Welt (‚Borrow, just borrow‘), in einem Gitarrenladen in eine gebrauchte Gitarre verliebt, wie man sie in Peking nicht kaufen kann. Diese Gitarre kostet 600 Euro. Wer Lust hat, ein paar Euro für diesen großartigen Zweck zu spenden, dem wären wir sehr, sehr dankbar. Dieses Konto wäre das Ziel: Susanne Messmer, Norisbank Berlin, Konto 6950788001, BLZ 760 260 00. Die Band ist allerdings nur noch zwei Wochen in Deutschland. Ich würde mich freuen, wenn Ihr uns ein bisschen helfen könntet.“ Mit Freuden geben wir die Mail weiter – wäre es nicht wirklich etwas Schönes, zu wissen, dass für ein paar Euro ein Gitarrist irgendwo in Peking den Punk gehörig ausleben kann?

Und dann noch dies: Nach dem Selbstmordanschlag auf deutsche Soldaten in Afghanistan hat die Bremer Musical Company ihre geplanten Konzerte in dem Land abgesagt. Die federführende Evangelische und Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung habe alle Veranstaltungen mit Rücksicht auf die Trauerfeiern für die Soldaten erst einmal annulliert, ließ die Company gestern verlauten. Die Musical Company wollte eigentlich am 23. Mai in Kabul ihr erstes von fünf Konzerten geben. Es werde demnächst über neue Termine für Auftritte verhandelt.