unterm strich:
Der spanische Schriftsteller und Verleger José Ortega Spottorno, Gründer der Tageszeitung El País, ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Wie das Blatt am Dienstag berichtete, erlag der Sohn des Philosophen José Ortega y Gasset (1883–1955) in Madrid einem Krebsleiden. Der in der spanischen Hauptstadt geborene Ortega Spottorno galt als einer der bedeutendsten Verleger des Landes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1966 hob er den Buchverlag Alianza Editorial aus der Taufe. Damit revolutionierte er den spanischen Buchmarkt. Alianza Editorial gab als erster Verlag des Landes Taschenbücher heraus und machte damit die Bücher für die Spanier erschwinglicher. 1976 gründete Spottorno das linksliberale Blatt El País, das zu Spaniens auflagenstärkster Tageszeitung aufstieg. Bis 1984 stand der Blattgründer dem Verlag Prisa vor, der die Zeitung herausgibt.
Der taiwanische Staatspräsident Chen Shui-bian hat am Dienstag die 10. Internationale Buchausstellung in Taipeh eröffnet. An der Buchmesse im World Trade Center (ja, da gibt auch eins!) beteiligen sich 1.015 Verlage aus 47 Ländern und Regionen. Dabei sind sowohl die Zahl der Aussteller, 600 kommen aus dem Ausland, als auch die Zahl der Stände, 1.856, so hoch wie nie zuvor. Im Mittelpunkt der bis zum 24. Februar dauernden Ausstellung steht Japan, das mit 75 Ständen vertreten ist. Auch Deutschland und Frankreich haben eine Halle der Europäischen Union eingerichtet.
Die von der Bundesregierung beschlossene Bundeskulturstiftung wird nach den Worten von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin „deutliche Akzente“ in der deutschen Kulturszene setzen. „Ihr Gewicht sollte man nicht unterschätzen“, sagte Nida-Rümelin am Montagabend auf einer Veranstaltung in der Vertretung des Saarlandes beim Bund, an der auch der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) teilnahm. Spätestens seit 1989/90 sei Deutschland ein Nationalstaat, betonte Nida-Rümelin. „Deswegen plädiere ich für ein modernes Nationalstaatsverständnis, das auch eine kulturelle Dimension hat.“ Müller sagte, die Länder bestritten eine Kulturmitverantwortung des Bundes nicht, „genauso wie wir uns die Kulturhoheit der Länder nicht bestreiten lassen“. Man müsse über die Einzelfälle reden. „Wir sollten ein gemeinsames Dach finden mit klaren Strukturen, unter dem die bereits existierende Kulturstiftung der Länder und die des Bundes zusammenkommen können.“ Die Bundeskulturstiftung mit Sitz in Halle wird zunächst nach einem Votum der Ministerpräsidentenkonferenz ohne Länderbeteiligung errichtet.
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