unter tage :
Also, erst einmal vielen Dank für den Kultur-Adventskalender, den man unter www.k-west.net auflesen kann. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Das war sogar total unnötig. Jeden Tag klicken wir nämlich nun auf ein Fensterchen, und dahinter erscheint ein ums andere Mal ein Sprüchlein, das uns gähnen lässt. Und dahinter wiederum ein Preisausschreiben. Nein, da essen wir lieber Schokolade.
Oder gucken Tschechows Iwanow. Der steht am kommenden Freitag zum ersten Mal auf der Bühne des Bochumer Schauspielhauses. Regie führt Matthias Hartmann, der Chef der Bühne, der dem Ruhrgebiet ja bekanntlich bald den Rücken kehren und nach Zürich abdampfen wird. Deshalb fährt Hartmann jetzt noch einmal große Geschütze auf, lässt Michael Maertens spielen, Tana Schanzara, Fitz Schediwy, ach, eigentlich alle, die in Bochum einen Namen haben. Die musikalische Leitung hat Karsten Riedel.
Einer, der vor allem im Rheinland einen Namen hat, aber auch im Pott bekannt ist, kommt am Mittwoch vorbei: Kabarettist Jürgen Becker. Am Samstag hat Becker im Kölner Stadtgarten noch eine süffige Laudatio auf den ersten Geburtstag der taz nrw gehalten. In der Kaue in Gelsenkirchen spielt er nun sein neues Programm mit dem Titel „Da wissen Sie mehr als ich!“, in dem er das Mysterium des Rheinischen Kapitalismus entlarvt. Und alle sind sie dabei: Adam und Eva, Heilige und Huren, Konrad und Adenauer.
Ganz frisch diese Woche: Beats auf Brot. Der Düsseldorfer Plattenladen Welfare Records bittet am kommenden Sonntag zum elektronischen Frühstück in die Räume des Vereins damenundherren (Oberbilker Allee 35). Während der Kaffee durch die Maschine röchelt und die Schnittchen geschmiert werden, stellen die Plattenverkäufer Neues und Klassiker der Elektro-Musik-Szene vor. Prostmahlzeit.
Ebenfalls in Düsseldorf, aber schon heute: Heartwork, die Kunstauktion zu Gunsten von Menschen mit HIV und AIDS. Mehr als 50 namhafte Künstler haben Arbeiten gestiftet, die nun in der Kunstsammlung NRW (K21) unter den Hammer kommen. Darunter befinden sich beispielsweise Werke von Jörg Immendorff oder Andreas Gursky. Und da Benefiz-Aktionen zur Weihnachtszeit selten allein kommen, hat auch das Bochumer Schauspielhaus seine Ausstellung zur mittlerweile traditionellen Kunst-Auktion für Amnesty International eröffnet. Jetzt kann man sie ansehen, am Sonntag kann man mitsteigern.
Das Jazzwerk Ruhr, Produktionsplattform für Jazz-Musiker aus dem Revier und seit Jahren dafür zuständig, Innovationen ans Tageslicht zu befördern, präsentiert sich am kommenden Wochenende bei zwei Konzerten: am Samstag in den Essener Katakomben, am Sonntag im Dortmunder Theater im Depot. Angekündigte Bands sind die Andreas Wahl Experimenle Band, Rosani Reis und Cosmic Deliveryim.
Der diesjährige Tanzaustausch Ruhr, bei dem Tanz-Studierende international renommierter Ausbildungsstätten zusammentanzen, endet am kommenden Freitag auf der Zeche Zollverein mit der Deutschland-Premiere von „Frans Poelstra, his dramaturg and Bach“. Poelstra gilt als ein Magier der Improvisation im Tanz und in der Performance. Auf Zollverein lotet er die Unvermeidlichkeit von Bach-Musik für den reiferen Choreographen aus. Ausegwählt hat er dazu die berühmten Goldberg-Variationen.