taz-umfrage : 445 Fragebogen ausgewertet
Leser-Votum mit Folgen
Liebe Leserin, lieber Leser! Wir sind beeindruckt und fühlen uns geehrt. Nicht in unseren kühnsten taz-Träumen hätten wir für möglich gehalten, wie sehr Ihnen die kleine Zeitung aus Bremen am Herzen liegt. Sagenhafte 445 LeserInnen, darunter auch 80 ehemalige, haben sich die Zeit genommen, den Fragebogen für unsere Leserumfrage auszufüllen. Vielen Dank für Ihre Mühe! Die ausgelobten Preise (taz-Handtücher, Tom-Tassen und -Uhren) sind schon unterwegs. Hier die Ergebnisse.
Klar, den typischen taz-Umfrage-Leser gibt es nicht. Er – oder sie – ist um die 40 Jahre alt und kommt aus Bremen, Hannover, aus 27333 Bücken, 26826 Weyhe – oder aus 27446 Selsingen.
Etwa vier von fünf der Befragten schauen täglich auf mindestens eine der lokalen taz-Seiten. Gut 90 Prozent dieser Leser schenken dem Bremen-Teil täglich insgesamt fünf bis zehn Minuten Zeit, 40 Prozent sogar mehr als 15 Minuten.
Natürlich gab es auch jede Menge Anregungen: Der eine will „etwas mehr Objektivität“, die andere bittet darum, die „Ausgewogenheit nicht zu ändern“. Der eine fordert „mehr Entwicklungspolitik“, die andere „nicht so viel Fußball“. Natürlich insistieren wieder andere auf „mehr Fußball“. Lob gab es für die „sehr gute Musikkritikerin Ute Schalz-Laurenze“ und die „tollen Recherchen von Klaus Wolschner“. Etwa 40 Prozent der Befragten wünschen sich „mehr Schwerpunktseiten“, etwa ein Drittel möchte wiederum „kürzere Artikel“. Das – und noch viel mehr – haben wir alles sehr deutlich registiert.
Und: Wir werden Ihre Wünsche auch umsetzen. Viele Ihrer Anregungen sind bereits Teil unseres neuen Konzeptes, mit dem ab Juli neben den Bremer Lesern vermehrt auch die in Norddeutschland angesprochen werden sollen.
Es scheint, als könnte das Nord-Konzept gut ankommen. Der Bremer taz-Leser denkt nämlich bereits norddeutsch. Über 60 Prozent der Befragten wünschen sich mehr niedersächsische Landespolitik. Auch das knappe Viertel, das sich für Hamburger Landespolitik interessiert, wird sich in Zukunft besser bedient fühlen.
Ebenso für kulturell Interessierte ist in der neuen taz einiges dabei: So dürften sich zum Beispiel die 40 Prozent der Befragten freuen, die sich mehr Kultur aus Hannover wünschen – und die 42 Prozent, die mehr Kultur aus Hamburg wollen. Ob wir „mehr“ über Männergruppen“ und „weniger“ über „Frauengruppen“ berichten werden, wie ein – männlicher – Leser forderte, ist eher noch unklar. Sicher werden wir jedoch beherzigen, dass die taz „kein Mist wie das Nordwestradio“ wird…
Mit am meisten gefreut haben wir uns aber über zwei Bemerkungen: „Ich bedauere die taz nicht mehr“, schrieb eine Leserin. Eine anderer Wunsch ging runter wie Butter: „Vielen Dank für so eine phänomenale und andere Tageszeitung!“
Kai Schöneberg