subotic : Gut investiert
Nach dem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt ist Jürgen Klopp auch auf Neven Subotic angesprochen worden. Natürlich ist er das, schließlich war der 19-Jährige vor 72.200 Augenzeugen die auffälligste Erscheinung in einer bemerkenswert eindeutigen Begegnung. Zweikampfstark, passsicher und dann auch noch zwei Tore erzielt. Es waren bereits die Saisontreffer vier und fünf des Mannes, der beim BVB besser trifft als alle seine Kollegen. Subotic, den Klopp aus Mainz mitgebracht hat, ist der torgefährlichste Manndecker der Liga, die 4,5 Millionen Euro, die der BVB für den Hochbegabten ausgegeben hat, sind gut investiert. Klopp hält den Galaauftritt von Subotic indes nicht für außergewöhnlich, „schließlich ist es seine Aufgabe, bei Standards die Bälle reinzuköpfen“.
Nach langer Odyssee hat Subotic in Dortmund seine Bestimmung gefunden. „Ich bin so glücklich wie noch nie.“ Warum er so erfolgreich ist, erklärte Subotic so: „Kopfball ist Willenssache, zu viele Spieler springen nur als Alibi mit hoch.“ Geboren in Banja Luka im heutigen Bosnien-Herzegowina, siedelten seine Eltern Anfang der 90er-Jahre mit ihrem kleinen Sohn zunächst nach Deutschland aus, um dem Balkankrieg zu entfliehen. Der Aufenthalt in der Nähe von Pforzheim war nur eine Zwischenstation. Weiter ging es über den Atlantik nach Florida, wo der Schlacks entdeckt wurde, und dann über Mainz nach Dortmund. Bundestrainer Joachim Löw hat sich bereits für Subotic interessiert und ihn zum „interessanten Mann“ erklärt. Allerdings wird er nicht für Deutschland auflaufen können, das verhindern die Statuten des Weltverbandes. Weil Subotic zum Zeitpunkt, als er erstmals für eine Nachwuchself der USA auflief, keinen deutschen Pass hatte, verbietet die Fifa den Einsatz für den DFB.
Dortmunds Sportdirektor Zorc findet diese Regel „unverständlich und bedauerlich, wir als Verein, der Spieler und auch der DFB hätten es gern gesehen, wenn Neven für Deutschland spielen würde“. Nun muss sich Subotic zwischen den USA und Serbien entscheiden. Zumindest für den BVB wird der 19-Jährige weiter auflaufen und Tore köpfen. FELIX MEININGHAUS