strukturwandel : Fado im Ruhrgebiet
Diejenigen, die schon immer gewusst haben, dass es nichts wird mit dem Aufbruch im Ruhrgebiet, haben zwei schicke neue Argumentationshilfen: Rhein-Ruhr-Express und Emscher-Lippe-Konferenz. Zwei vollmundig angekündigte Projekte, zwei drohende Pleiten. Und in beiden Fällen sieht die Landesregierung verdammt schlecht aus.
KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN
Zugegeben: Die Begründung der Unternehmer für ihren Konferenz-Boykott ist arm. Es geht dort um das Revier, alle Parteien sind dabei. Die Landesregierung sollte sich jedoch vor Unternehmerschelte hüten: Dass zwei Wochen vor Beginn noch nicht einmal feststeht, wer eingeladen wird und was man besprechen will, zeugt von Desinteresse. Es ist Düsseldorfs Beitrag zum Scheitern der Veranstaltung.
Und beim Rhein-Ruhr-Express? Axel Horstmanns Versuche, das längst gestorbene Projekt wieder lebendig zu reden, muten lächerlich an. Zu lange hat NRW auf Bundeshilfe gebaut, genauso passiv, wie man jetzt auf private Investoren wartet. Die Fußball-WM 2006 findet auf der Autobahn statt. Im Stau. Oh, du schönes Ruhrgebiet.