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Archiv-Artikel

streit im weltall: zu viel gefressen

Endlich sind die Schuldigen gefunden: Die Besatzung ist für die jüngste Lebensmittelknappheit an Bord der Internationalen Raumstation ISS verantwortlich. Sie hätte undiszipliniert gehandelt und mehr gegessen, als ihnen zusteht, schimpfte der Chef des Raumfahrtkonzerns „Energija“, Juri Semjonow. Offenbar hat man im Lande Lenins auch dessen revolutionären Imperativ aus dem Auge verloren: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ Denn Semjonow prangerte die fehlende Koordination zwischen Flugleitzentrum und Station in der Essensfrage an. Die Rückkopplung zwischen den Besatzungen, die jeweils ein halbes Jahr in der ISS bleiben, und den Bodendiensten habe nicht geklappt. Immerhin wählten sich die Kosmonauten vor dem Flug ihre Mahlzeiten persönlich aus, sagte der Konzernboss. Einige Besatzungsmitglieder hätten sich dann aber Gerichte genommen, die ihnen besser gefielen. „Wenn du in eine fremde Speisekammer einbrichst, dann musst du das sagen, damit sie auf der Erde wissen, wer was aufgegessen hat – und das ist hier nicht geschehen.“