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Zum alljährlichen Weihnachtskonzert laden heute Abend die Hamburger Spontankompositeure von Passierzettel. Vorgetragen werden deren frei improvisierte „psychedelektronische“ Songs dieses Jahr übrigens in neuer Besetzung. Seit dem Sommer ist man zu sechst, neben den bekannten Gastmusikern Lothar Meid („Amon Düül 2“) und Laurent Vianes („Stender“) gehört nun auch Charlie Schöppner an der Percussion fest zur Band. Seit einem Jahrzehnt bastelt „Passierzettel“ aus 60er-Psychedelika, 70er-Krautrock, New Wave, 80er-Avantgarde, asiatischer, arabischer und afrikanischer Musik, zeitgenössischer Elektronik und natürlich Punk und Jazz kraftvolle Grooves, filigrane Klanglandschaften und hybride Songs für den Moment. Wie in jedem Jahr verwandelt Frank Siegel außerdem die Astrastube mit Projektionen in einen „Palast aus Licht“. Do, 20. 12., 22.30 Uhr, Astrastube, Max-Brauer-Allee 200
Auf der Stubnitz treibt derweil das Hamburger Label Fidel Bastro sein Unwesen. Ordentlich Krach und sicher nicht wenig Schweißgeruch liefert das „Noiserock-Schlachtross“ (taz) Stau, Happy Grindcore grunzt fröhlichen Jungle-, Ambient-, Pop- und Mambo-Grindcore von der Bühne, typischen Hardcore gibt’s von Unfug. Wild ist auch Anne Rolfs’ ebenso perfekt und virtuos wie wuchtig vorgetragene Vorstellung vom Singer/Songwritertum: Allroh. Do, 20. 12., 22 Uhr, MS Stubnitz, Überseebrücke
Einen Tag später präsentieren dann das Label „tapeterecords“ und das Magazin „Fucking Pop, ey!?“ Mamallapuram-Weihnachten im Bauch des ehemaligen Trawlers. Mamallapuram ist ein Dorf in Indien, das Weihnachten vor drei Jahren von der großen Tsunami-Welle zerstört wurde. Seit zwei Jahren sammelt ein gleichnamiges Festival nun Geld vor allem für ein neues Waisenhaus. Live gibt es von Kolkhorst rockigen Elektropop und Peer von „Mobilé“ solo zu hören. Um die Plattenteller kümmern sich „g.weida!“, das „Fucking Pop“-DJ-Team und das „Knaecke Kollektief“. Dazu werden Pfefferkuchen und Tombolalose gereicht. Fr, 21. 12., 20 Uhr, MS Stubnitz, Überseebrücke
Im Café Nachtasyl ist schließlich ebenfalls am Freitag das Trio Norma Bek zu entdecken, das mit einer eigenwilligen Idee aufwartet: Kammerfunk, und zwar „New Orleans Marchingband-beeinflusster“. Das führt zu durchaus putzigen Interpretationen von 70er-Funkklassikern und Jazzstandards und zu schmissigen Coverversionen etwa von Michael Jacksons „Bad“, Prince’ „Kiss“ oder „Aerosmith“s „Walk this way“. Und wann sieht man schon mal eines der beeindruckenden Sousaphone in Aktion? Fr, 21. 12., 21 Uhr, Café Nachtasyl, Alstertor 1 ROBERT MATTHIES