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Archiv-Artikel

reisenotizen Aus der Region

Weniger Touris

Berlin muss 2003 erneut mit weniger Besuchern rechnen. Nach Ansicht von Hanns Peter Nerger, Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH, ist der Hauptstadtboom aber nicht vorbei, viele verzichteten aber aus Geldmangel auf die Zweit- oder Drittreise in die Metropole. Zugleich hätten viele Unternehmen Geschäftsreisen gekürzt oder gestrichen. So kamen von Januar bis Oktober 2002 mit 4.061.723 Gästen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 3,8 Prozent weniger Menschen nach Berlin. „Relativ zufrieden“ ist Nerger hingegen mit den Feiertagen am Jahresende. In der Silvesternacht feierten – wie erhofft – eine Million Menschen rund um das Brandenburger Tor. „Die Bilder sind um die Welt gegangen“, sagte Nerger. Das sei eine „hochwillkommene Werbung“ gewesen und „hat uns sehr gut getan“. Das absolute Boomjahr war für die Hauptstadt das Jahr 2000 – danach waren die Zahlen zumeist rückläufig. Nerger sieht eine „diffuse Verunsicherung“. Auch das weltpolitische Geschehen spielt dabei eine Rolle. Die meisten ausländischen Besucher waren in den ersten zehn Monaten 2002 US-Amerikaner, gefolgt von Briten und Italienern. Die im europäischen Vergleich sehr günstigen Hotelpreise seien ein Plus für Touristen – für die Hotelbranche allerdings nicht. So gebe es in Berlin ein Doppelzimmer in einem guten Drei-Sterne-Hotel bereits ab 69 Euro.

Pilgern leicht gemacht

Ein ökumenischer Pilgerweg durch drei ostdeutsche Bundesländer soll im Sommer dieses Jahres eröffnet werden. Im Rahmen des Projekts auf insgesamt 420 Kilometern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden auch Herbergen für die Wanderer bereitgestellt. Pilgerwege gibt es zwar unter anderem auch in Franken, jedoch muss sich der Interessierte dort seine Unterkunft selbst suchen. Die Eröffnung des Pilgerweges, der sich an der alten Handelsstraße „Via Regia“ orientiert, ist für den 6. Juli im sächsischen Königsbrück vorgesehen. Am Projekt unter Trägerschaft des sächsischen Landesjugendpfarramtes seien vor allem Kirchgemeinden, Pensionen sowie kirchliche Freizeitheime beteiligt, so die geistlichen Initiatoren. Bisher könnten entlang des Fußweges zwischen Görlitz (Sachsen) und Vacha (Thüringen) 35 Unterkünfte angeboten werden. Es werde jedoch noch mit weiteren Zusagen gerechnet. Quartier könne auch im ehemaligen Kloster Marienstern bei Bautzen bezogen werden. Angefragt seien zudem Klöster in Erfurt. Der Zugang zu den Unterkünften werde durch einen „Pilgerausweis“ geregelt, hieß es. Dieser könne mit einen gesonderten Wanderführer erworben werden. TAZ, DPA