rad fahren in köln : Ordnungshüter jetzt stoppen
Vor dem Gesetz sind alle gleich – auch vor roten Ampeln. Ob Autofahrende, Radler oder Fußgänger, alle haben sich der Strassenverkehrsordnung zu fügen. Doch macht diese wirklich immer Sinn? In Köln bekommen Radfahrende in diesen Tagen ein Bußgeld aufgebrummt, wenn sie nicht innerhalb einer Sekunde anhalten können. Dass scheint
KOMMENTAR VONSEBASTIAN SEDLMAYR
absurd. Schließlich verfügen Kölns Rad-Ampeln nur an wenigen Orten über eine „Gelbphase“ für die Radelnden. Grün springt plötzlich auf Rot, da soll blitzartig reagiert werden, verlangt der Gesetzgeber. Da wiehert doch der Amtsschimmel!
573.000 Autos rangeln in Köln mit 885.000 Fahrrädern auf den Strassen herum. Während Autofahrende Flächen besetzen, die Luft verpesten, Lärm und nicht zuletzt jedes Jahr zahlreiche Unfälle produzieren, sind Fahrradfahrende leise, sauber und stadtfreundlicher. Die harsche Bußgeldregelung hinsichtlich einer Sekunde Rotphase scheint umsomehr absurd, als eine staatlich verordnete Vollbremsung Radler tatsächlich gefährdet. Deshalb ist die Forderung des Kölner Fahrradbeauftragten, diesen Ordnungsunsinn abzustellen, begrüßenswert. Ob sie tatsächlich Aussichten auf Erfolg hat, ist allerdings fraglich.