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■ Die Anderen"Le Figaro", "Liberation" zur EU-Agrarreform

„Le Figaro“ (Paris) schreibt zur EU-Agrarreform: In der Vergangenheit wurden die Kompromisse von oben erzielt, durch Öffnen der Geldbörse. Diesmal sind die nationalen Budgetzwänge – zum Teil wegen des Euro – zu stark. Daher der fast einmütige Wille, die Ausgaben zu „stabilisieren“. Doch wenn niemand das Seine dazugibt, ist das Scheitern unvermeidbar. Paris wirft Bonn mangelndes Handeln bei der gemeinsamen EU-Agrarpolitik vor. Doch es gibt nicht nur die gemeinsame EU-Agrarpolitik. Das Abkommen wird global sein, oder es wird nicht zustande kommen, wiederholt man in Frankreich. (...) Man kann nur hoffen, daß unter einer unerfahrenen deutschen (EU-Rats-)Präsidentschaft und einer durch Skandale geschwächten Kommission die 15 EU-Staaten trotz allem den Weg der Solidarität wiederfinden.

„Libération“ aus Paris meint: Am Vorabend einer obligatorischen Umverteilung der Karten ist jedem Land in dieser speziellen Nach-Euro- und Vor-Ost- Erweiterungs-Periode sein eigener Egoismus und seine Sorge ums Portemonnaie präsent. Deutschland und Frankreich unterscheiden sich da nicht von den anderen. Doch ihre Macht und die Unterschiede bei ihren Interessen machen ihre Kollision nicht nur unvermeidbar, sondern spektakulär: Wie jedes Paar lebt auch dieses nicht von der Liebe allein. Die Konfrontation war seit langem angekündigt.

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