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■ Die Anderen"Iswestija", "Komsomolskaja Prawda" zur russischen Finanzkrise

Die russische „Iswestija“ kommentiert die Struktur der russischen Finanzmärkte und rät zur Ruhe: Neuigkeiten vom russischen Effektenmarkt brauchen niemanden ernsthaft zu beunruhigen, weil es gar keinen russischen Effektenmarkt gibt. Was ist der Effektenmarkt bei uns? Das ist ein Spiel wie zum Beispiel Poker. Wer Glück hat und geschickt ist, kann gewinnen. Er kann aber auch verlieren. Die wirtschaftliche Gesundheit des Landes aber wird vom Gewinn oder Verlust überhaupt nicht berührt. Es erfolgt kein Hinüberfließen von Kapital auf unseren Markt. Die Aktien gelangen aus einer Hand in die andere wie ein Jeton im Casino, ohne das Kapital des jeweiligen Unternehmens zu vergrößern oder zu verringern.

Die Moskauer „Komsomolskaja Prawda“ schreibt zur russischen Finanzkrise: Was sich auf dem Finanzmarkt Rußlands abspielt, bezeichnete Ministerpräsident Sergej Kirijenko gestern einfach als Psychose. Das Bild ist natürlich trostlos. Der Handel mit Aktien und staatlichen Wertpapieren ist auf ein Minimum gesunken. Aber der Staat hat bereits die ersten Schritte unternommen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Um den panikartigen Kauf von Dollar und einen jähen Verfall des Rubelkurses zu verhindern, hat die Zentralbank den Umfang der Devisenkäufe durch die Banken begrenzt. Aber nur für die eigenen Bedürfnisse. Für die Kunden der Wechselstuben gilt die Begrenzung der Dollarkäufe nicht.

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