: "Erlebnispark Schule" -betr.: "Glatteis auf dem Schulflur", taz vom 11.12.93
Betrifft: „Glatteis auf dem Schulflur“, taz vom 11.12.
In schlechten Zeiten sollte pädagogischer Optimismus oberstes Gebot sein. Also macht das Beste aus maroden Schulgebäuden und den hehren Ansprüchen des neuen Schulgesetzes! Mein Vorschlag: Schul-Erlebnisparks. Wenn es durchregnet und das Wasser auf den Fluren gefriert, Eislauf-Center für alle Kids! Dann unterbliebe auch der Schreck in den frühen Morgenstunden, wenn das Radio mal wieder Unterrichtsausfall wegen Heizungsdefekt meldet.
Wenn das Wasser bis in das Souterrain läuft, Spaßbad im Keller! Dann blieben hohe Eintrittspreise für private Einrichtungen ähnlicher Art den Eltern erspart, und die öffentlichen Bäder könnten ruhigen Gewissens geschlossen bleiben.
Wenn die Fassaden bröckeln, Mountain-Climbing für alle Hypermotoriker! Dann würde sehr öffentlichkeitswirksam deutlich, in welch schwindelnde Höhen Betreuungspädagogik an Bremer Schulen führen kann.
Das spezifische „Schulprogramm“ ließe sich phantasievoll ausgestalten. Zudem könnten geringe Eintrittsgelder für andere StadtteilbewohnerInnen („Öffnung der Schule“) das schmale schuleigene Budget aufbessern helfen. Wem dabei die pädagogische Legitimation zu kurz kommt, der nenne dieses innovative Konzept einfach: „Autonomer naturnaher Erlebnisraum Schule“ . Reinhard Schlich
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