pariser zeitungen über die sozialproteste und die präsidentschaftswahl 2007 :
Die Libération kommentiert: Die Weigerung Jacques Chiracs, im Streit über den Arbeitsvertrag für Berufsanfänger (CPE) klar Position zu beziehen, hat schwer wiegende politische Konsequenzen: Seine Autorität wird noch weiter geschwächt, und auch wenn er seinen Premierminister Dominique de Villepin nicht bloßstellen will, so ist dessen Zukunft doch in Frage gestellt. Die Debatte wird nun zwischen Abgeordneten und Gewerkschaften geführt und Innenminister Nicolas Sarkozy kommt dabei gut davon. Wie er es gewollt hatte, ist der CPE de facto ausgesetzt; wie er es empfohlen hatte, werden die beiden besonders umstrittenen Punkte überprüft.
Der Figaro meint: Was kritisieren die Gegner des CPE seit zwei Monaten? Zum einen die zweijährige „Probezeit“. Zum anderen die Klauseln zur Beendung des Vertrags, die den Arbeitgebern die Möglichkeit geben sollen, zu kündigen, „ohne zu sagen, warum“. Jacques Chirac hat aber angekündigt, dass diese beiden Punkte überprüft werden sollen. Die Regierung hat nachgegeben, sie hat alles auf den Tisch gelegt, was sie konnte – was wollen die Protestierenden nun noch mehr? Für einige geht es längst nicht mehr darum, die besten Wege zur Beschäftigung der Jüngeren zu finden; vielmehr wollen sie den Gegner demütigen, vielleicht gar ihn zum Rückzug zwingen.