nachgeschaut : Die Bürgerschaft wird kleiner und SPD-lastiger
Neue Köpfe im Parlament
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommen die Sozialdemokraten in der neuen Bremischen Bürgerschaft auf 40 Sitze – und dürfen als die mit Abstand stärkste Fraktion natürlich auch wieder den Parlamentspräsidenten stellen. Bei den Genossen verbleiben durch das unerwartet gute Ergebnis eine ganze Reihe bisheriger Abgeordneter im Parlament, die schon mit ihrem Ausscheiden aus der Bürgerschaft hatten rechnen müssen. Mario Domann-Käse (Platz 33), Rainer Nalazek (34) und Juso-Landeschef Thomas Ehmke (36) gehören dem Parlament ebenso wieder an wie Gisela Schwarz (37) und Jens Görtz (39).
Die vom Wähler zurechtgestutzte CDU hat in der neuen Bürgerschaft nur noch 29 Sitze. Auch wenn Kandidaten für die zurückgetretenen Senatoren Hattig und Böse, die vorne auf der Liste abgesichert waren, nachrücken werden, wird es wohl für die bisherige umweltpolitische Sprecherin Viola Mull (Platz 34) nicht mehr reichen – gleiches gilt für die Noch-Abgeordneten Silke Striezel (36), Rolf Gagelmann (37) und Karola Jamnig-Stellmach (39). Dafür wird die Unternehmerin Sabine Akkermann neu in die Fraktion kommen, ebenso wie Sandra Ahrens, Michael Bartsch, Iris Spieß, Rita Mohr-Lüllmann und Rainer Bensch.
Die Grünen konnten, obwohl die Bürgerschaft von 100 auf 83 Sitze verkleinert wurde, ihre Mandatszahl erhöhen. Statt bisher zehn sitzen jetzt 12 Grüne im Landesparlament – darunter neu die beiden Landesvorsitzenden Klaus Möhle und Silvia Schön. Die grüne Fraktion wird einen niedrigeren Altersdurchschnitt als SPD und CDU haben. Dazu trägt nicht nur der Rückzug verdienter Grünen-Kämpen wie Hermann Kuhn oder Dieter Mützelburg bei, sondern auch der große Erfolg der Grünen Jugend mit Jan Köhler, Peter Lehmann und Jens Crueger.
Die Deutsche Volksunion wird wieder von Siegfried Tittmann vertreten. Und auf dem Platz, wo noch vor kurzem der von der CDU zur Schill-Partei übergewechselte Mathias Henkel saß, wird künftig der einzige FDP-Vertreter zu finden sein: Willy Wedler aus Bremerhaven.
In der Stadtbürgerschaft bleiben SPD, CDU und Grüne unter sich – dort hat die SPD mit 34 von 67 Mandaten sogar die absolute Mehrheit. Die Christdemokraten erhielten 23, die Grünen 10 Sitze. jox