morgen: : Identitätsverlust. Eine kritische Lektüre von „Anatevka“
„matchmaker matchmaker“ läuft in der Staatsbank, Französische Straße 35, 27. bis 29. Juni, 20.30 Uhr
„Wenn ich einmal reich bin, dideldideldididum“, das kennt irgendwie jeder. Es ist das Lied des Milchmanns Tewje aus dem Musical „Anatewka“, das eine heile jüdische Welt vor dem Holocaust beschwört. Eine problematische Projektion, wie Matthias Bötteger und Max Schumacher finden. In ihrer Inszenierung „matchmaker matchmaker“ arbeiten sie mit 12 stilisierten Häusern, die mit „Polentaschen“-Stoff bezogen sind – ein sanfter Hinweis auf die (nicht nur jüdische) Migration. Das jüdische Dorf ist in „matchmaker“ überall, es gibt keine ideale Vergangenheit, die uns sagt, wer wir sind. Und doch: Die Sehnsucht bleibt.