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Archiv-Artikel

merkels wahl

Von LKW

Diese Frau sucht einen Mann.

Es ist Angela Merkels Bewährungsprobe: Schafft sie es, den nächsten Bundespräsidenten zu küren? Alleine hat die Union keine Mehrheit in der Bundesversammlung, und das Kandidatenfeld ist chaotisch. Doch nur wenn die CDU-Chefin am Ende gut dasteht, bleibt sie im Rennen um ihren Traumjob – Kanzlerin. Die taz bewertet: Wie kommt Merkel voran?

Gut für Merkel: Rita Süssmuth sagt Rot-Grün ab.

Rita Süssmuth hat ihrer Parteivorsitzenden Angela Merkel gestern einen schönen Tag beschert. Sie sei nicht bereit, für Rot-Grün als Bundespräsidentenkandidatin anzutreten, erklärte die CDU-Politikerin Süssmuth im CDU-Amtsblatt, der FAZ. Das ist gut für Merkel, weil sie alles will, nur keine Frau als Präsidentin. Wer soll dann noch rufen: Eine Frau muss Kanzler werden! Zwei Frauen an der Staatsspitze sind eine zu viel, glaubt Merkel. Also muss ein Mann her. Nun hat Süssmuth die rot-grünen „Frau nach Rau“-Heuchler gestoppt, die sie vorgeschlagen hatten, um einen Keil ins Unionslager zu treiben. Regierungsnahe Kräfte von Emma und Stern bis Senta Berger traten bereits eine Woman-for-President-Kampagne los – mit erstaunlichem Erfolg: In Umfragen liegt Süssmuth auf Platz eins im Kandidatenfeld. All das muss ihr sehr geschmeichelt haben. So ließ sie die Debatte eine Woche laufen, bevor sie erkannte: Rot-Grün allein kann sie gar nicht wählen.

Schlecht für Merkel: Süssmuth hat sich bei der CDU beworben.

Süssmuth sagte: „Wer von der CDU für das Amt des Bundespräsidenten antritt, entscheidet allein meine Partei.“ Das heißt: Für eine Anti-Merkel-Koalition in der CDU stünde Süssmuth zur Verfügung. Ganz schön fies. So bleibt ihr Name im Gespräch. Doch Merkel kann beruhigt sein: Die CDU-Linke Süssmuth zu wählen, nur um Merkel auszubooten – so weit wird selbst ein Roland Koch nicht gehen.  LKW FOTOS: AP