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Archiv-Artikel

lottomonopol Freispiel für alle

Es ist kein Zufall, dass selbst Ministerien und Rechtsabteilungen von großen Lottogesellschaften nicht mehr durchblicken: Das Dickicht aus Wettbewerbsrecht und Suchtprävention ist so undurchdringlich geworden, dass die Länder politikunfähig sind.

KOMMENTARVON JAN KAHLCKE

Es hilft nichts: Der einzige Weg, die Blockade zu brechen, ist die Liberalisierung des Glücksspiels. Dann könnte alles weitergehen wie bisher: Bürger könnten bequem online Lotto spielen und auf Sportereignisse wetten, sogar in Echtzeit. Und Werder Bremen könnte auf seiner Brust für das Unternehmen seiner Wahl werben, ohne deswegen kriminalisiert zu werden.

Denn mit dem Glücksspiel ist es wie mit der Büchse der Pandora: Einmal geöffnet, sind seine Verheißungen nicht mehr unter den Deckel zu kriegen. Die Spieler haben Blut geleckt, und werden sich den Spaß nicht verderben lassen. Zur Not werden sie in Offshore-Onlinecasinos oder illegalen Wettbuden zocken.

Da ist ein privates, aber strikt staatlich kontrolliertes Wettangebot klar das geringere Übel. Die Möglichkeiten der Suchtprävention sind noch lange nicht ausgeschöpft: Über strenge Akkreditierungsvorschriften könnte man registrierte Spielsüchtige sperren. Und die abgeschöpften Gebühren bringen dem Staat reichlich Geld ein, mit dem er die besten Suchttherapien finanzieren kann.